Stigmatisierung von Arbeitslosen?

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Stigmatisierung von Arbeitslosen?

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Nov 2017, 09:58

Im Netz bricht gerade ein "Shitstorm" zu dieser Neuerung los:

Neues Verfahren

Arbeitslosengeld aus dem Supermarkt

Im Supermarkt Geld bekommen - und nicht zahlen. Das wird für Arbeitslose ohne Konto bald möglich sein. Denn die Bundesagentur für Arbeit ändert ihr Auszahlungsverfahren. In dringenden Fällen können Leistungsempfänger im kommenden Jahr Geld auch an der Kasse erhalten.

(...)


https://www.tagesschau.de/inland/alg-su ... t-101.html


Auf Facebook dazu geschrieben:

>> Da hilft nur Verfassungsklage. Beschämender und ausgrenzender geht es nur noch mit Hartz4-Stern auf dem Mantel...<<

Viele Supermärkte bieten einen ähnlichen Service bereits heute an (für 20 Euro einkaufen, bis zu 200 Euro auszahlen lassen) - und das nicht speziell für Sozialleistungsempfänger, sondern für jeden EC - Karten - Besitzer, der zu faul ist, vor dem Einkauf zum nächsten Geldautomaten zu fahren.

Wenn man die Geldabhebungen der Arbeitslosen unauffällig in diese Praxis einbetten könnte, sähe ich keinen vernünftigen Grund mehr, die unverschämten Gebühren der Banken nicht auf diese Weise zu umgehen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Stigmatisierung von Arbeitslosen?

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Nov 2017, 10:10

Weiterhin auf Frau Dreibholz' FB - Profil geschrieben:

>> In Wien 50cent...<<

Hier wird das immer teurer. Die können nicht mehr viel an Zinsen verdienen und greifen deshalb unverschämte Gebühren bei den armen Schweinen ab. Übrigens könnte ich mir vorstellen, dass die Einzelhandelskonzerne ein gewichtiges Interesse daran haben, ihre Bareinnahmen auf diese Weise wieder loszuwerden, anstatt teure Geldtransporte und Versicherungen gegen Raubüberfälle zu bezahlen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Stigmatisierung von Arbeitslosen?

Beitragvon maxikatze » Mo 13. Nov 2017, 12:07

AlexRE hat geschrieben:Weiterhin auf Frau Dreibholz' FB - Profil geschrieben:

>> In Wien 50cent...<<

Hier wird das immer teurer. Die können nicht mehr viel an Zinsen verdienen und greifen deshalb unverschämte Gebühren bei den armen Schweinen ab. Übrigens könnte ich mir vorstellen, dass die Einzelhandelskonzerne ein gewichtiges Interesse daran haben, ihre Bareinnahmen auf diese Weise wieder loszuwerden, anstatt teure Geldtransporte und Versicherungen gegen Raubüberfälle zu bezahlen.


Das glaube ich eher weniger. Es betrifft zu wenig Leute, weil die allermeisten Arbeitslosen ein Girokonto haben. Leider erlebe ich es in meinem Beruf, dass "in einem Land in dem wir gut und gerne leben", schon eine Woche nach dem Ersten der Hinweis auf dem Display des Kartenlesegerätes "Zahlung nicht möglich" erscheint.
Bargeldabhebungen sind mitunter an der Supermarktkasse jetzt schon möglich. Inwiefern das von den Leuten angenommen wird, weiß ich nicht. Mich ärgert an der ganzen Sache, dass Banken ihre ureigene Aufgabe auf andere abwälzen. Wahrscheinlich wollen sie keinen mehr in ihrer Schalterhalle sehen...
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Re: Stigmatisierung von Arbeitslosen?

Beitragvon Staber » Mo 13. Nov 2017, 15:04

Ich habe schon oft gedacht, das es einfacher ist die Arbeitsagenturen komplett abzuschaffen. Einheitliches Geld für jeden Erwerbslosen und eine online Jobbörse für die, die wirklich arbeiten wollen. Das spart viel Zeit, noch mehr Geld und diskriminiert keine Mitbürger.
Außerdem kann in Zukunft mit dem ersten größeren Einkauf für den Monat verrechnet werden. Dann ist es halt weg und man hat den ganzen Bargeldschwanz abgeschnitten. Warum denn erst überweisen und dann abheben und dann erst ausgeben. Mehr wird es ja eh nicht werden.
Nachteil:Was interessant sein wird ist , wie viel Bargeld eine Kassiererin dann in der Kasse haben muss, um am Monatsanfang alle Berechtigten ihr Geld auszuzahlen ?
Dieser Vorschlag fördert die Gefahr eines Raubüberfalls um das zigfache.
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Re: Stigmatisierung von Arbeitslosen?

Beitragvon Livia » Mo 13. Nov 2017, 16:55

Bei uns gibt es bei vielen Banken kein Geld mehr am Schalter nur noch am Bancomat. Viele ältere Menschen, auch ich, haben sich darüber sehr geärgert, weil so auch der Kundenkontakt verloren geht und das vermisst der einfache Kunde immer. Bereits zwei Mal habe ich am Bancomat nicht bekommen was ich mir wünschte, die von mir gewünschten Noten waren bereits bezogen ich musste mich fügen und nehmen was mir der Bancomat vorschlug. Dann ist der Bancomat in der Bank und jeder kann da rein und raus, jeden Tag, auch am Wochenende und Nachts. Ich warte nur noch darauf dass sich Obdachlose oder welche auf Diebestour eine Schlafgelegenheit einrichten und der Bezüger von Geld nicht mehr geschützt wird oder ist. Gemäss meiner Nachfrage warum das so sei, bekam ich die Antwort: Verbesserung des Kundendienstes und finanzielle Einsparungen bei der Bank. :(
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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