Internet-Kriminalität - Teil 1: Foren

Hier wird das Problem des zunehmend mangelhaften Schutzes der Bürger vor Gewalttaten und dessen verfassungsrechtliche Relevanz erörtert. (Artikel 1 Abs. 1 Satz 2 GG)

Internet-Kriminalität - Teil 1: Foren

Beitragvon Santo » Sa 14. Mär 2009, 18:56

Foren-Kriminalität

Besonders Foren-Nutzer und Werbekunden von Foren-Anbietern sollten den folgenden Artikel aufmerksam lesen.

Konzentrieren wir uns hier einmal auf einige der in der Öffentlichkeit bislang viel zu wenig angesprochenen Ursachen eines feststellbar stetig sinkenden, allgemeinen Unrechtsbewusstseins. Dabei möchte ich nicht auf die im Zuge der Diskussion um die traurigen Ereignisse in Winnenden aufgekommenen und häufig diskutierten Punkte, sondern die bis jetzt zu wenig beachteten, diesbezüglichen Grundlagen einer allgemeinen Kriminalitätszunahme eingehen.

Zuvor möchte ich an dieser Stelle sachlich und ohne Pathos den persönlich Betroffenen der erschreckenden Ereignisse in Winnenden und deren Angehörigen meine aufrichtige Anteilnahme ausdrücken. Ich wünsche Ihnen die Kraft und das Durchhaltevermögen das Erlebte verarbeiten zu können und möglichst bald wieder zu genesen.
Geehrte Leserschaft, bitte achten sie einmal darauf, wer sich insbesondere über diese Äußerung oder diesen Artikel in anderen Foren lustig macht, darüber lästert oder das Geschriebene herabzuwürdigen versucht, und Sie werden sofort erkennen, von welchen Tätern hier die Rede sein wird... Es wäre sehr entgegenkommend, wenn Sie mir davon Mitteilung machen würden.

Betrachtet man sich die Situation genauer, kommt man kaum umhin, ohne dabei einer Übertreibung anheim zu fallen, Internet-Foren zum Teil als Brutstätten von gefährlicher Kriminalität zu bezeichnen. Gemeint sind hier damit nicht die als solche ohnehin offen erkennbaren, ebenfalls nicht die zahlreichen, von ihren Betreibern seriös geführten, sondern die nach außen scheinbar harmlosen, insbesondere anonymen Foren, in denen sich Agitatoren bestens verstecken und ihren kriminellen Machenschaften unterschiedlichster Art nachgehen können. Ich habe seit einiger Zeit derartige Dinge recherchiert und, um zum Nachdenken anzuregen, zugegebenermaßen mit etwas provokanten Artikeln (bis zur Verurteilung mutmaßliche) Kriminelle solcher Art entlarven können, die bis auf den heutigen Tag weiter üble Nachrede und Verleumdung gegen mich und andere seriöse Foren-Nutzer betreiben, toleriert von mindestens einem Mitglied der dortigen Forenaufsicht, die solcherlei Straftaten nicht ansatzweise verhindert. Und das ist ein entscheidender Ansatzpunkt. Die mutmaßlichen Kriminellen werden nicht zuletzt durch die dort, man könnte meinen manchmal nur zum Schein vorhandene Foranaufsicht, welche sich teilweise nicht einmal an die eigenen Regeln zu halten scheint, unterstützt.

Beleidigungen, üble Nachrede, Verleumdungen sind in solchen Foren an der Tagesordnung. Hinzu kommen beispielsweise Urheberrechtsverletzungen und andere Straftaten wie beispielsweise Bedrohungen. Dabei handelt es sich keinesfalls um "Kavaliersdelikte", insbesondere dann nicht, wenn von Internetstalkern sogar die Echtnamen der Diffamierten mit veröffentlicht werden.
:arrow: Internet-Stalking und -Mobbing gehört gerade deswegen zu den wegen psychischer Gewalteinwirkung besonders ächtungswürdigen Straftaten, da aus forensisch psychologischer und sogar aus forensisch psychiatrischer Sicht insbesondere der diesbezügliche Täterkreis psychisch labile Menschen zu Amokläufern machen kann. Diese Mobber zeichnen sich nicht nur durch Feigheit, sondern ebenfalls durch extreme sozialschädliche Verantwortungslosigkeit aus. Das Maß an Verantwortungslosigkeit wird nur noch von denjenigen übertroffen, die diesen Tätern ihr Handeln ermöglichen.



"Wer die Fehler anderer übernimmt, dessen Schuld ist größer als die Schuld desjenigen, der sie begeht".
Fernöstliche Weisheit

Der maßgebliche Punkt für notwendige Gegenmaßnahmen ist jedoch nicht ausschließlich die eigentliche Begehung der Staftaten, sondern die diesen gegenüber erbrachte Toleranz bzw. sogar Akzeptanz durch einige derer, die sie verhindern müssten, nämlich den jeweils zuständigen Forenadministratoren der Aufsicht.
Die genannten Strafttaten werden, wie nicht nur von mir, sondern einer ganzen Reihe von Nutzern festgestellt wurde,
von einigen Foren-Administratoren
1. gar nicht verhindert
2. teilweise mindestens gebilligt
3. durch Zurverfügungstellung der Öffentlichkeitsplattform unterstützt (Beihilfe)
4. oder sogar selbst begangen.

Wie ich bei meinen Recherchen weiterhin feststellen konnte, wurden sogar für Laien feststellbare, psycho-pathologische Züge mindestens eines Verleumders, welche natürlich noch von Fachleuten validiert werden müssten, von einer Forenadministration ignoriert.
Hier ist festzuhalten, dass durch inakzeptable Verweilzeiten und Sichtbarkeit im Netz, wobei manche Straftaten dieser Art gar nicht getilgt werden, oder dadurch nicht mehr getilgt werden können, da sie bereits von Suchmaschinen oder Zwischenspeichern anderer Art weltweit verteilt wurden, ein völlig falsches Signal an die Bevölkerung gegeben wird.
Derartige Straftaten, die sich auch wirtschaftlich ruinös auf Betroffene auswirken können, werden von einigen Forenbetreibern und deren Forenaufsicht scheinbar gebilligt und damit unterstützt, während man im Gegenteil mutmaßlichen Kriminellen einen intolerabel weitreichenden Freiraum zugesteht. Das hat zur Folge, dass Delikte wie die angeführten bereits als Normalität empfunden und kaum noch als Straftaten wahrgenommen werden, ähnlich der gestiegenen Gewaltbereitschaft, wodurch das allgemeine Unrechtsbewusstsein bereits erheblich gesunken ist und weiter sinkt. Aus letzterem wiederum ergibt sich, dass die allgemeine Hemmschwelle, noch schwerwiegendere Straftaten zu begehen deutlich abgebaut wird. Eine der zwangsläufigen Folgen aus alledem ist eine sich stetig, so jedenfalls unaufhaltsam weiter ausdehnende allgemeine Verrohung, die in wesentlichen Lebensbereichen bereits feststellbar ist. Schließlich sind die Zustände nicht erst seit gestern so.

Es ist längst überfällige Aufgabe der Legislative hier Abhilfe zu schaffen. Im Rahmen der schon angesprochenen, bestürzenden Ereignisse dieser Woche ist, und das muss genau so deutlich angesprochen werden, gesetzgeberischer Aktionismus sicherlich nicht angezeigt. Fakt ist jedoch, dass eine ausreichende Regelung der hier behandelten Fehlverhaltensweisen und deren Ermöglichung im Rahmen des Angebots und der Nutzung von Internet-Foren bis dato völlig fehlt.

Insbesondere da ein besonderes Wahljahr ist, wie selten zuvor, bietet sich hier die Möglichkeit für jeden seriösen Nutzer des Internet ein gutes Werk für die Allgemeinheit zu tun und über den Abgeordneten seines Wahlkreises Druck auszuüben. Die Erfolgschancen waren selten so gut, wie eben in diesem Jahr.


Mögliche Lösungswege
Sollten anonyme Foren im 'net' also gänzlich oder in Einzelfällen verboten werden?
Richtig ist sicherlich, dass ein solcher Schritt die bezeichneten Delikte auf ein Minimum reduzieren würde. Wirklich benötigt werden anonyme Foren auch von eigentlich niemandem, außer solchen Personen mit unlauteren Absichten. Jeder sollte zu der von ihm vertretenen Ansicht stehen können. Etwas unfair jedoch mutet das gegenüber denjenigen an, die ihr Forum in seriöser Art und Weise führen. Hier wäre eine Interessenabwägung nötig.
Ein etwas weniger drastischer Schritt wäre, zwar anonyme Foren beizubehalten, doch deren Moderation festzuschreiben, d.h. jeder eingehende Beitrag müsste vor dessen Veröffentlichung kontrolliert werden. Das schaffte klare Verantwortlichkeiten, wenn dann noch Beleidigungen und/oder Verleumdungen etc. veröffentlicht würden. Der Betreiber müsste eben eine ausreichende Personaldecke vorhalten.
Um das ganze noch etwas zu entschärfen, könnte man eine diesbezügliche Gesetzesvorschrift so abfassen, dass die vorgenannten Abstufungen, Moderation, bzw. völliges Verbot des Führens eines solchen Forums erst nach Feststellung eines Verstoßes gegen ein Veröffentlichungsverbot greifen würde.

Was aber können von solchen Straftaten Betroffene heute schon tun?
1. Machen sie einen 'screenshot' zum Beweis des festgestellten Fehlverhaltens, und zwar so, dass Datum und Uhrzeit verifizierbar sind.
2. Stellen sie sicher, dass es sich tatsächlich um einen solchen Verstoß handelt, indem sie einen Anwalt fragen.
3. Scheuen sie sich nicht, Anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten und Strafantrag zu stellen. (Letzteres ist bei den meisten der genannten Delikte erforderlich) Eine Strafanzeige, inklusive Strafantrag, durch Sie selbst erstattet, ist kostenlos. Nehmen Sie Straftaten nicht einfach hin. Das bestärkt Kriminelle lediglich in ihrer Verhaltensweise.
4. Um weitere Straftaten der Art zu unterbinden können Sie (besser durch einen Anwalt) bei Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den Forenbetreiber beantragen, die mit einer möglichst hohen Bußgelddrohung für jeden Fall der Zuwiderhandlung versehen sein sollte, um der Sache Nachdruck zu verleihen. Bei Internetforen scheint mind. 500.000 Euro angebracht, die der Betreiber dann bei jeder weiteren veröffentlichten Beleidigung, etc., gegen Sie, zu zahlen hätte. Diese Verfügung gibts allerdings nicht kostenlos, macht jedoch bei beweisbaren Verstößen Sinn, da der Gegner deren Kosten letztlich zu zahlen hätte. (Übrigens wurden solch' hohe Bußgeldsummen in Deutschland schon bei vergleichsweise nichtigen Anlässen ausgesprochen, wie dem einen Anwohner störenden Gekrähe eines Papageis...)

5. Auch Unterlassungsklagen wären ein probates Mittel, um derartigen Vorgängen Einhalt zu gebieten. Lassen Sie sich vom Anwalt Ihres Vertrauens beraten, aber sich nichts gefallen, denn das schadete letztendlich allen...

Sind Sie sogar Werbekunde eines Forenanbieters?
Dann sollten Sie ganz besonders wachsam sein, was in den Foren geschieht. Eine sensibilisierte Öffentlichkeit könnte Ihre Dienstleistungen und Produkte sehr schnell mit eventuell dort vorhandenem kriminellen Treiben in Verbindung bringen. Als Fachleute werden Sie wissen, dass die Ansicht einer Person, die schlecht über ein(e) Produkt/Dienstleistung spricht, durch 100 positive Meinungen nicht ausgeglichen werden kann. Ein uraltes, ungeschriebenes Gesetz der Wirtschaft. Also handeln sie in ihrem ureigensten Interesse, wenn Sie die von Ihnen zu Werbezwecken genutzten Foren sorgsam prüfen und überwachen (lassen), sowie deren Geschäftsführung, falls nötig, zur Verantwortung aufrufen oder selbst die Konsequenzen ziehen, indem Sie Foren mit feststellbaren, kriminellen Aktivitäten, selbst geringen Ausmaßes, meiden und zu seriösen Foren wechseln.
Bedenken Sie, dass eine große Zahl an Foren-Nutzern Sie nicht vor nachhaltigem wirtschaftlichen Schaden schützt, auch wenn das, oberflächlich betrachtet, zunächst nach Gewinnmöglichkeit aussieht. Im Gegenteil; viele Nutzer beinhalten ein ungleich höheres Risiko, dass Ihre Dienstleistungen/Produkte mit kriminellen Handlungen auf einem unseriösen Forum sehr intensiv in Verbindung gebracht werden...


Kann man als allgemein neutraler Nutzer auch etwas tun, um deratige Kriminalität einzudämmen?
Seien Sie wachsam und achten sie darauf, was in dem von Ihnen genutzten Forum passiert. Mobber "leben auch davon", dass neutrale Nutzer über ihre Straftaten hinwegsehen und ihnen so ihr Handeln indirekt erleichtern und sie so in ihrem Tun bestärken. Nehmen Sie bitte ihre Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit wahr und melden sie diese der Forenaufsicht. Sollten Sie dabei auch nur den geringsten Zweifel an der Seriosität der Forenaufsicht haben, machen sie einen 'screenshot' (s.o.) dieser Meldung, damit, so später erforderlich, auch diese zur Verantwortung gezogen werden kann.
Ich nehme für meine Recherchen gerne auch seriöse, verifizierbare Mitteilungen über Mobber und unseriös arbeitende Forenaufsichten entgegen.

Solange es keine gesetzlich verbindliche Regelung für den Betrieb von Foren gibt, insbesondere in ihrer anonymen Ausprägung, können nur die Nutzer selbst und ihren Pflichten entsprechend seriös handelnde Forenaufsichten dort letztendlich für Ordnung sorgen.
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Re: Internet-Kriminalität - Teil1: Foren

Beitragvon AlexRE » Di 25. Aug 2009, 16:46

Heute hat sich die Forenaufsicht von web.de / gmx mal wieder selbst zum Zentrum der Internetkriminalität in Deutschland gemacht. Die lassen da 3 Beiträge des aiw - Nicks "TheBluePill", in denen er die Teilnehmer des Artikel 5 - Forums als Nazis verleumdet (wie immer), trotz Verstoßmeldungen stehen und sperren stattdessen zwei Antworten von etcpp auf diese kriminellen Angriffe gegen Aussenstehende. Das kann man wirklich nur noch als vorsätzliche Beihilfe zu der aiw - typischen Art von Internetkriminalität einordnen:

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/6449195?sp=1078

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/6449195?sp=1092

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/6449195?sp=1099

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/6449195?sp=1113
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Internet-Kriminalität - Teil1: Foren

Beitragvon Santo » Mo 6. Jun 2011, 14:53

Durch den Fall Kachelmann ist dieser Artikel "brandheiß" in den Fokus der Aufmerksamkeit zurückgekehrt.
Der Fall K. und die in seinem Umfeld stattfindenden Umtriebe im Internet sind ein Beleg dafür, dass man selbst in einem Zeitraum von Jahren auf Seiten der politisch Verantwortlichen, auf denen von Forenbetreibern oder gar der Bevölkerung anscheinend immer noch nichts dazugelernt hat. Das wiederum belegt, dass erst durch harte, unnachsichtige Konsequenzen überhaupt ein ansatzweiser Umdenkungsprozess in Gang kommen kann...
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