Bundeswehr in verheerenden Luftschlag involviert

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Bundeswehr in verheerenden Luftschlag involviert

Beitragvon Staber » Do 30. Mär 2017, 17:39

Wer wertete die Luftbilder aus? Bewertete der Luftbildauswerter die Schule als völkerrechtlich legitimes Angriffsziel? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum hat das dann der zuständige Operationsoffizier übersteuert? Hat er es überhaupt übersteuert oder war es ein Pilotenfehler bzw. war es ein anderer Fehler, z. B. ein technischer? Usw., usw. Das juristische Prüfschema dazu, ist noch um einiges diffiziler und umfangreicher.

https://www.youtube.com/watch?v=ABjWSs7Ekjw

Liste der Militäroperationen der „Koalition“ in Syrien und im Irak, bei denen es im März mehr als zehn zivile Opfer zu beklagen gab.
Siehe Link
https://airwars.org/coalitioncivcas2017mar-apr/
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Re: Bundeswehr in verheerenden Luftschlag involviert

Beitragvon AlexRE » Do 30. Mär 2017, 19:06

Bewertete der Luftbildauswerter die Schule als völkerrechtlich legitimes Angriffsziel? Wenn ja, warum?


Die Amerikaner reden in diesem Zusammenhang ständig von "menschlichen Schutzschilden", derer sich der IS bediene. Das hat seinen Grund, in diesem Fall ist die Tötung von Zivilisten nämlich nicht völkerrechtswidrig. Aus ähnlichen Gründen haben Amerikaner und Briten während des Jugoslawienkrieges auch ständig von "Kollateralschäden" geredet, das ist nämlich ein zentraler Begriff im Kriegsvölkerrecht. In Deutschland wurde dieser juristische Terminus allerdings zum Unwort des Jahres erklärt, so dass die Bundeswehr und die deutsche Justiz lieber auf faule Ausreden ausweichen (die Tanklaster in Kundus konnten das deutsche Militärlager überhaupt nicht gefährden, weil kein Überraschungsangriff mehr möglich war) als die tatsächlichen Gründe dafür offenzulegen, warum man die Entscheidung des damaligen Oberst Klein als völkerrechtlich legal ansieht. Da bestand nämlich eine einmalige Chance, eine größere Gruppe hochrangiger Talibanführer zu töten. Militärisch sehr wichtige Aktionen, die für den Kriegsausgang von Bedeutung sein könnten, sind nach der geltenden Rechtslage immer ein Rechtfertigungsgrund für die Inkaufnahme von Kollateralschäden.
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Re: Bundeswehr in verheerenden Luftschlag involviert

Beitragvon AlexRE » Fr 31. Mär 2017, 15:46

Nachtrag zu den Rechtsgrundlagen für die Beurteilung von militärischen Aktionen als Kriegsverbrechen oder verhältnismäßig und damit legal:

(...)

Nach dem humanitären Völkerrecht ist stets darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung, Zivilpersonen und zivile Objekte vor Begleitschäden verschont bleiben. Ein Angriff, mit dem ein Begleitschaden einhergeht, ist völkerrechtswidrig, wenn der Begleitschaden vorhersehbar war und:

1. wenn er durch die Anwendung praktisch möglicher Vorsichtsmaßnahmen bei der Wahl der Angriffsmittel und -methoden vermeidbar gewesen wäre oder

2. wenn die mit ihm verbundenen Verluste unter der Zivilbevölkerung, die Verwundung von Zivilpersonen, die Beschädigung ziviler Objekte oder mehrere derartige Folgen zusammen in keinem Verhältnis zum erwarteten konkreten und unmittelbaren militärischen Vorteil stehen.

(...)


https://de.wikipedia.org/wiki/Begleitschaden

Wenn man verbrecherischen Kriegsgegner wie dem IS durch uneingeschränkte Rücksichtnahme auf menschlichen Schutzschilde eine absolute Waffe in die Hand geben würde, könnte man gegen solche Gegner keinen Krieg mehr gewinnen. Deshalb meinen die Amerikaner, mit dem Verweis auf die menschlichen Schutzschilde völkerrechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
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Re: Bundeswehr in verheerenden Luftschlag involviert

Beitragvon Staber » Fr 31. Mär 2017, 17:45

@Alex
Nach dem humanitären Völkerrecht ist stets darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung, Zivilpersonen und zivile Objekte vor Begleitschäden verschont bleiben.


Wie soll denn das funktionieren, wenn die IS die Zivilbevölkerung als Schutzschilde missbrauchen. :roll: Unsere Soldaten in den Krieg schicken und sich dann vor der Verantwortung drücken, das ist so schäbig. Es gibt kein bisschen Krieg und wir haben kräftig dazu beigetragen ,was haben wir im Irak, in Syrien in Afrika und Afghanistan zu suchen.
Seit zwei Jahren fliegen Amerikaner und andere Luftangriffe in Syrien und im Irak,ohne deutsche ERC Tornados.Die USA verfügen über viel modernere Systeme, welche in Echtzeit alles übertragen und die Ziele auch bekämpfen können.Woher kommen nun Radar gestützte Boden Luft Raketen? Woher hat der IS solche Systeme? Irgend etwas stimmt hier nicht, der deutsche Tornado wird dort meines Erachtens kaum gebraucht, das System ist 45 Jahre alt. Wir sollten uns alle warm anziehen, denn Deutschland zieht in den Krieg und wir werden ein Echo erhalten.
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Re: Bundeswehr in verheerenden Luftschlag involviert

Beitragvon AlexRE » Fr 31. Mär 2017, 20:01

Staber hat geschrieben:@Alex
Nach dem humanitären Völkerrecht ist stets darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung, Zivilpersonen und zivile Objekte vor Begleitschäden verschont bleiben.


Wie soll denn das funktionieren, wenn die IS die Zivilbevölkerung als Schutzschilde missbrauchen. :roll: Unsere Soldaten in den Krieg schicken und sich dann vor der Verantwortung drücken, das ist so schäbig.


Ich habe doch den einlsclägigen Gesetzestext gepostet.

1. wenn er durch die Anwendung praktisch möglicher Vorsichtsmaßnahmen bei der Wahl der Angriffsmittel und -methoden vermeidbar gewesen wäre oder

2. wenn die mit ihm verbundenen Verluste unter der Zivilbevölkerung, die Verwundung von Zivilpersonen, die Beschädigung ziviler Objekte oder mehrere derartige Folgen zusammen in keinem Verhältnis zum erwarteten konkreten und unmittelbaren militärischen Vorteil stehen.


Darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung verschont bleibe, heißt noch lange nicht, dass auch um den Preis einer sicheren militärischen Niederlage gegen jeden verbrecherischen Gegner Zivilisten auf jeden Fall verschont bleiben müssen und somit als menschliche Schutzschilde zur absoluten Waffe in Verbrecherhänden werden.

Es gibt kein bisschen Krieg und wir haben kräftig dazu beigetragen ,was haben wir im Irak, in Syrien in Afrika und Afghanistan zu suchen.
Seit zwei Jahren fliegen Amerikaner und andere Luftangriffe in Syrien und im Irak,ohne deutsche ERC Tornados.Die USA verfügen über viel modernere Systeme, welche in Echtzeit alles übertragen und die Ziele auch bekämpfen können.Woher kommen nun Radar gestützte Boden Luft Raketen? Woher hat der IS solche Systeme? Irgend etwas stimmt hier nicht, der deutsche Tornado wird dort meines Erachtens kaum gebraucht, das System ist 45 Jahre alt. Wir sollten uns alle warm anziehen, denn Deutschland zieht in den Krieg und wir werden ein Echo erhalten.


Was haben wir denn dazu beigetragen, dass das religionsfaschistische Terrorregime Afghanistans am 11.09.2001 unseren Nato - Partner USA angegriffen hat? Und was hatten die USA im kalten Krieg in Europa verloren?

Wer meint, dass wir mit den USA und allen anderen Nato - Partnern quitt sind und denen keinerlei Bündnistreue mehr schulden, soll klar für den Austritt aus der Nato eintreten. Alles andere ist doppelbödig. Übrigens: Wer vor massenmörderischen Möchtegern - Welteroberern zurückweicht und ihnen das Feld überlässt, erhält auch diverse Echos. Dass diese Typen sehr eifrig im Stellen von Forderungen sind, hat wohl mittlerweile jeder mitbekommen.
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