Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

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Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

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Abstimmungen insgesamt : 7

Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Staber » Di 1. Nov 2016, 11:00

Zeit-und Berufssoldaten könnten unter Wehrpflichtigen am besten gefunden werden. Die Bundeswehr sieht, wer sich eignet und so manchen findet erst hier Interesse am Beruf. Junge Frauen und Männer lernen wieder etwas von Kameradschaft , Pflichten, Ordnungssinn,Zuverlässigkeit , Gemeinschaft ,Durchhaltevermögen und vor allen Dingen von sozialer Verantwortung bzw Sozialverhalten . Die Wehrpflicht als Erziehungsauftrag , den viele Eltern vor alles Dingen auch die Schule und die Gesellschaft nicht mehr richtig wahrnehmen.Zwei kleine Wermutstropfen, erster, wer will sich denn für die unausgegorene Politik verheizen lassen? Zweiter was ist mit der doppelten Staatsbürgerschaft?
https://www.contra-magazin.com/2016/08/ ... flicht-an/
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Uel » Di 1. Nov 2016, 16:24


ich bin entschieden für den Wehrdienst,

weil ich auch für Ersatzdienst bin, die Organisationen wie Rotes Kreuz, Altenpflegeeinrichtungen, Technisches Hilfswerk, Essen auf Rädern ect. Bedarf an Hilfskräften und bei Gefallen als spätere Mitarbeiter dringend nötig haben.

in Gleichberechtigungszeiten muss der Dienst auch für Frauen gelten, allerdings sollten sie sich bis zum 50ten Lebensjahr freistellen lassen können. Wenn sie bis dahin Kindererziehungszeiten nachweisen können, müsste die Dienstpflicht dann erlassen werden.

Wieso ist die Bundeswehr so lehrreich? außer den Punkten, die Du, Staber, angeführt hast sind das:
1. würden manche zum ersten mal erfahren, was Gehorsam ist und dass man auch Handlungen ausführen kann, ohne vorher immer ausführlich dagegen herumzudiskutieren, -Befehl - exakte Ausführung - und gut ist
oder Befehsverweigerung - und - Schab. Der Erkenntnisgewinn wird für manchen Heutigen grandios sein.
Sollte ein Befehl gegen Gesetze verstoßen, hat man als mündiger Staatsbürger natürlich die Aufgabe, Befehle zu verweigern.

2. würde Leuten, die bis dahin hygienisches Grundwissen versäumt haben, es schnellstens von den Stubenkameraden beigebracht bekommen, bei Störrigkeit auch notfalls schmerzhaft, so mancher Messie würde wieder zum glücklichen Menschen werden.

3. skurille Eigenbrödler würden beigebracht bekommen, wo gemeinsames Handeln notwendig ist, wo die Extrawurstbräterei aufhören muss, es sich die Kameraden nicht bieten lassen.

4. manche würden zum ersten Mal Verantwortung übernehmen müssen, wenn sie zum Verantwortlichen für Andere bestimmt werden,

5. von Herkunftmilieu oder Lebenslauf ansonsten Chancenlose reelle Chancen bekommen, von Führerschein (heute kaum bezahlbarer LKW-Führerschein), Sanitäter, KFZ-Mechaniker-, Lagerarbeiter- bis Logistikausbildung ist viel Brauchbares dabei, um HarzIV-Vererbung zu entkommen.

Der Slogan war ja mal "Bundeswehr, Schule der Nation", dabei war bestimmt eher an Volksschule (heute Haupschule) als an Hochschule gedacht, obwohl die BW auch eine Uni hat.

Was mir am meiner BW-Zeit auffiel war, dass die aus den prekärsten Verhältnissen am stolzesten auf die Uniform und den simpelsten Dienstgradbalken waren,
wahrscheinlich weil sie das erste mal in ihrem Leben einen allgemein anerkannten Erfolg hatten und diesen öffentlich zeigen konnten.

Sollte man etwas Besseres erfinden, was den notwendigen Anfangsdruck zur Wendung zum Besseren für abdriftende junge Menschen ausüben kann, was Menschen die Praxis des Alltäglichen beibringt und auch sicherstellt, immer genügend Freiwillige für soziale Hilfsdienste bereitstellen zu können, dann kann man die Wehrpflicht sicherlich getrost abschaffen, aber bis dahin ...
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » Di 1. Nov 2016, 16:38

Uel hat geschrieben:Wieso ist die Bundeswehr so lehrreich? außer den Punkten, die Du, Staber, angeführt hast sind das:
1. würden manche zum ersten mal erfahren, was Gehorsam ist und dass man auch Handlungen ausführen kann, ohne vorher immer ausführlich dagegen herumzudiskutieren, -Befehl - exakte Ausführung - und gut ist
oder Befehsverweigerung - und - Schab. Der Erkenntnisgewinn wird für manchen Heutigen grandios sein.
Sollte ein Befehl gegen Gesetze verstoßen, hat man als mündiger Staatsbürger natürlich die Aufgabe, Befehle zu verweigern.


Manche Leute erfahren so auch erstmals den Unterschied zwischen Theorie ("Bürger in Uniform") und Praxis ("Muschmann - Kultur" = verfassungsverräterisches asoziales Gesindel in Uniform). Vielleicht wäre gerade dieser Erfahrungswert wichtig für eine positive Entwicklung der Demokratie.

Ihr lasst allerdings beide außer Acht, dass die Abschaffung der Wehrpflicht das Resultat massiver Sachzwänge war. Angesichts der mit der Sowjetunion vertraglich vereinbarten Stärke der Bundeswehr könnte man nur noch die Hälfte jedes Jahrgangs einziehen und den Verlust eines ganzen Jahres des eigenen Berufslebens auf Dauer als Lospech in einer Lotterie gestalten. Das Spiel würde aber früher oder später vom Bundesverfassungsgericht beendet. In dieser Voraussicht haben die Politiker lieber eigene Gestaltungskraft simuliert und die Wehrpflicht selbst abgeschafft.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Staber » Di 1. Nov 2016, 20:02

@ Uel
Sollte man etwas Besseres erfinden, was den notwendigen Anfangsdruck zur Wendung zum Besseren für abdriftende junge Menschen ausüben kann


;) Ich denke es werden viele Junge sagen: Leck mich ! Staat !

Ursula von der Leyen sollte mit gutem Beispiel vorangehen und jedes ihrer sieben Kinder in die Konfliktregion: Syrien, Afghanista, Sudan, Somalia, Mali, Libyen, Irak entsenden.
Bei jedem Morgenappell sollten die Kinder dann rufen "Goooddddd Mooorrrnnnninggg United Staats and thanks a lot".
Und falls sie neben ihrer tagtäglichen Arbeit noch Zeit finden ,könnten sie sich ja mal im Irak umschauen ob da nicht doch irgendwo Massenvernichtungswaffen befinden, die Bush denn doch leider nicht finden konnte. Die 1 Mio Toten Iraker wären sicherlich für die Gewissheit sehr dankbar.
Ich würde auch die sieben schwarzen Kunststoffsäcke spenden, wenn nötig. Ist ja eine <Familienzusammenführung>, da sollte sich niemand in den Weg stellen bzw. einfach liegen bleiben.
Danke Ursula und Grüße auch an die größte Kanzlerin aller Zeiten (GröKAZ)
( Ironie aus )
Zuletzt geändert von Staber am Di 1. Nov 2016, 20:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Staber » Di 1. Nov 2016, 20:06

@ Alex
dass die Abschaffung der Wehrpflicht das Resultat massiver Sachzwänge war


Na ja, die Idee war, dass man diese Armee nicht mehr für die Landesverteidigung einsetzt sondern als Söldner-Truppe zur Unterstützung der diversen Kriegsabenteuer der U.S. Freunde. Mit Wehrpflichtigen gäbe es da viel zu viel trouble, bei Söldnern schaut keiner so genau hin. 
Von daher hat der Freiherr von und zu G. seinerzeit gut auf "his masters voice" gehört und die U.S.-Vorstellungen entsprechend umgesetzt.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » Di 1. Nov 2016, 20:42

Staber hat geschrieben:@ Alex
dass die Abschaffung der Wehrpflicht das Resultat massiver Sachzwänge war


Na ja, die Idee war, dass man diese Armee nicht mehr für die Landesverteidigung einsetzt sondern als Söldner-Truppe zur Unterstützung der diversen Kriegsabenteuer der U.S. Freunde. Mit Wehrpflichtigen gäbe es da viel zu viel trouble, bei Söldnern schaut keiner so genau hin. 
Von daher hat der Freiherr von und zu G. seinerzeit gut auf "his masters voice" gehört und die U.S.-Vorstellungen entsprechend umgesetzt.


Das stimmt nicht, die Wehrpflicht war hauptsächlich wegen der geringen Stärke der heutigen BW und damit des "Lotterie - Problems" nicht aufrecht zu erhalten. Die international eingesetzte Berufs- und Zeitsoldaten - Truppe hätte viel weniger Nachwuchsprobleme, wenn die Wehrpflicht als ständiger riesiger Schnupperkurs für die Mehrheit der jungen deutschen Männer beibehalten worden wäre.

Nur am Rande: Kein einziges Land der Welt hat ein größeres Interesse an dem regelmäßigen Freischießen der weltweiten Handelswege als der Exportgigant Deutschland mit seinem durch Spottbilliglöhne ausgepowerten Binnenmarkt - auch die USA nicht. Das ständige Gerede von den "US - Söldnern" ist einfach nur hohle Agitation. Ohne Eigeninteresse lässt sich die deutsche Politik nicht in US - Abenteuer ziehen, dass hat (u. a., im Vietnamkrieg war das so ähnlich) die Abfuhr der Bush - Regierung mit ihrem Wunsch nach deutscher und französischer Beteiligung am Irak - Krieg eindeutig bewiesen. Alles andere ist alberne Putin - Propaganda.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Uel » Mi 2. Nov 2016, 16:03


Erst einmal haben sie nicht die Wehrpflicht abgeschafft sondern ausgesetzt, ein riesiger Unterschied.
Ihr lasst allerdings beide außer Acht, dass die Abschaffung der Wehrpflicht das Resultat massiver Sachzwänge war. Angesichts der mit der Sowjetunion vertraglich vereinbarten Stärke der Bundeswehr könnte man nur noch die Hälfte jedes Jahrgangs einziehen und den Verlust eines ganzen Jahres des eigenen Berufslebens auf Dauer als Lospech in einer Lotterie gestalten. Das Spiel würde aber früher oder später vom Bundesverfassungsgericht beendet. In dieser Voraussicht haben die Politiker lieber eigene Gestaltungskraft simuliert und die Wehrpflicht selbst abgeschafft.


Das Problem besteht doch nur dann, wenn man die Problematik nicht kreativ neu regelt. In meinem Ansatz bestände nicht nur eine Wehrpflicht, sondern es wäre eine Sozialdienstpflicht, und wenn keine Stelle mehr bei der BW frei sein sollte, so würde Frontex,

(eine selbsterkläte Aufgabe dieses Haufens: die Unterstützung von Mitgliedstaaten in Situationen, die unmittelbar einen erhöhten technischen und personellen Bedarf erfordern)

Technisches Hilfswerk etc. und die vielen andern Organisationen den Pflichtigen nehmen.

Wenn wir das Technische Hilfswerk z. B. so aufrüsten würden, dass sie bei jeder Katastophe auch in entferntesten Winkel der Welt als erste einsatzfähig wären (z. B. Transport des DRK-Feldkrankenhauses) und auch der UN bei Problemen SOFORT zur Verfügung stünde, würden wir mehr für Deutschlands/Europas Ansehen und seiner Produkte in der Welt leisten, als aufwendige PR-Aktionen und verstreute Gelder/Waffen an Potentaten in Entwicklungsländern je leisten könnten. Da es schon die blaue Farbe als LOGO hat, könnte es auch gleich zu einer Europäischen Hilforganisation unfirmiert werden.

Wenn man schon ändert, dann sollte man auch kreativ das Ganze auf besseres und zeitgemäßeres Niveau und Strukturen heben.

PS. @ Alex: Was Putin incl. seiner Ideologie mit der von Dir andererseits beklagten Kriegsgeilheit Deutschlands an allen Ecken der Welt zu tun hat, ist mir nicht nachvollziehbar. Wenn das wenigstens unter den Blauen Helmen stattfinden würde, könnt ich das ja noch verstehen, aber "Koalition der Willigen" ist eine moralfreie Worthülse.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » Mi 2. Nov 2016, 16:12

Uel hat geschrieben:PS. @ Alex: Was Putin incl. seiner Ideologie mit der von Dir andererseits beklagten Kriegsgeilheit Deutschlands an allen Ecken der Welt zu tun hat, ist mir nicht nachvollziehbar. Wenn das wenigstens unter den Blauen Helmen stattfinden würde, könnt ich das ja noch verstehen, aber "Koalition der Willigen" ist eine moralfreie Worthülse.


Die weltweit laufenden Propagandamühlen der Putinisten sind für viele Leute Anlass genug, gegen westliche Interventionen zu sein - egal wie gut die Gründe dafür sind. Abgesehen davon sind nicht "die Deutschen" kriegsgeil, sondern die deutschen Reichen geldgeil. Um weiterhin wie bisher abkassieren zu können, müssen sie sich schon an dem Schutz des freien Welthandels beteiligen. Am anämischen deutschen Binnenmarkt gibt`s nicht mehr viel auszubeuten.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Uel » Mi 2. Nov 2016, 17:20

Die weltweit laufenden Propagandamühlen der Putinisten ...


das suggeriert so, als wäre Propaganda oder Neudeutsch PR ein russisches oder besser noch putinsches Alleinstellungsmerkmal. Wenn wir gerade staunend erleben, was für eine beinharte und bar jeder Fairness für eine PR im US-Wahlkampf stattfindet, dann wirst Du doch nicht mehr ernsthaft behaupten wollen, US-PR kenne nicht die bösen Tricks oder würden sie nur im Inland anwenden und im Bezug zum Ausland werden sie die Keuschen in Person.

Für mich ist allerdings die böseste Propaganda, die, die ich zunächst nicht erkenne und auf die ich erst einmal hereinfalle. In diesem Sinne hat die Putinsche nach den Hinweisen von Prof. Mausfeld noch viel zu lernen.


PS.: wie schon oft gesagt: wir sind erst dann die Besseren, wenn wir nicht nur so tun, sondern es auch sein wollen. Erst dann haben wir Aussicht auf Erfolg gegenüber anderen. Ich wüsste nicht, wo ich bei der derzeitigen Berliner Politik die Hoffnung auf Besserung zu Bessersein hernehmen sollte.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 2. Nov 2016, 18:04

ich hab mit nein gestimmt. Wer für Geld kämpfen lässt soll die Kämpfer teuer bezahlen und nicht erst Arbeiter und dann Soldaten ausbeuten.
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