SZ.de - "Wie groß die Gefahr durch "schmutzige Bomben" ist""[...]
Selbst Länder wie Iran, dem unter anderem die USA vorwerfen, an der Bombe gearbeitet zu haben, oder Nordkorea, das immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, geht es vor allem darum, mögliche militärische Gegner abzuschrecken.
Bei religiösen und anderen Fanatikern, steht zu befürchten, ist das anders. Eine Waffe in den Händen von Extremisten - die Vorstellung ängstigte bereits Robert Oppenheimer. Drei oder vier Menschen wären in der Lage, New York zu zerstören, wenn sie eine solche Waffe in die Stadt schmuggeln könnten, warnte er bald nach der Entwicklung der Atombombe.
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Bei einer "schmutzigen Bombe" handelt es sich um einen konventionellen Sprengkörper etwa aus TNT oder einer Mischung aus Heizöl und Kunstdünger, der mit radioaktivem Material versehen wird.
Eine solche Waffe führt nicht zu einer Kettenreaktion, die einer Atombombe ihre ungeheure Sprengkraft gibt. Vielmehr wird das radioaktive Material in der Umgebung verbreitet, um die Opfer zu verstrahlen. Verwendet werden kann für eine "schmutzige Bombe" etwa Cäsium, Kobalt oder Strontium, deren Isotope besonders radioaktiv sind.
Eine solche Bombe ist nicht nur sehr viel einfacher herzustellen. Das radioaktive Material dafür gibt es in Zehntausenden Anlagen weltweit, etwa in Krankenhäusern, Forschungszentren und Industrieanlagen. Und hier, so warnt die Washingtoner Nuclear Threat Initiative (NTI) in einer aktuellen Studie, gibt es große Sicherheitslücken. Viele dieser Anlagen seien schlecht gesichert und anfällig für Diebstähle, sagte der Geschäftsführer der NTI, Ex-Senator Sam Nunn, bei der Vorstellung des Berichts.
Außerdem finden allein in Europa jedes Jahr Tausende Transporte radioaktiver Substanzen statt. Ein Überfall auf einen solchen Transport wäre erheblich leichter als der Diebstahl aus einer Anlage.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat seit den 90er Jahren etwa 2800 Fälle von verschwundenem radioaktivem Material gezählt, mit dem, Generaldirektor Yukiya Amano zufolge, einige wenige schmutzige Bomben hätten gebaut werden können.
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Quelle:
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=BBqg6Q9Kommentar
Nicht nur "schmutzige Bomben", auch herkömmliche, beim Einsatz gegen Passagierflugzeuge nicht minder gefährliche Bomben lassen sich mit nicht allzu viel 'know how' aus im Supermarkt erhältlichen Zutaten herstellen... (Das Rezept verrate ich hier natürlich nicht.) Das Üble dabei ist, das das dabei gewonnene Acetonperoxid durch im Flughafen verwendete Detektoren nicht aufgespürt werden kann, einer der Gründe warum Flüssigkeiten nur noch in minimalen Dosen im Handgepäck mitgeführt werden dürfen. Letzteres dürfte Terroristen aber nicht davon abhalten das Zeug zu versenden und beispielsweise über Handy-Zündung im Gepäckraum einer Maschine hochgehen zu lassen...