EU - Insel der Glückseligen?

Ein Unterforum für Themen zu den Auswirkungen der europäischen Union auf die verfassungsrechtliche Situation der Deutschen.

Re: EU - Insel der Glückseligen?

Beitragvon Uel » Mi 9. Sep 2015, 11:58

Die in Brüssel wissen (?nicht?) worüber sie reden. Die Honorarordnung von Architekten und Ingenieuren (HOAI) wurde in Deutschland durch die Situation der Wiederaufbaujahre geprägt und war mal eine Höchstpreis-Reglung, weil die Fachleute in der Boomzeit und Zeit der Engpässe fast jedes Honorar fordern konnten. Dass sie nach x Baukrisen, Marktsättigung und Überangebote zu einer Mindestpreisordnung geworden ist, lässt tief blicken auf die Situation. Honorarordnungen sollten keine Bereicherungsinstrumente sein, sondern ein auskömmliches Arbeiten ermöglichen. Leute in extremen wirtschaftlichen Schwierigkeiten können keine nachhaltig gute Arbeit abliefern und sind knebelvertragsanfällig. Das scheint man im Zeitalter der Schnäppchenpreise und Geiz-ist-geil-Philosophie nicht mehr verstehen zu können. Insofern war der Vorstoß aus Brüssel erwartbar und ist in ihrer Deutungsscheinwelt konsequent.
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Re: Brüssels Außenhandeslpolitik

Beitragvon maxikatze » Mi 16. Dez 2015, 13:10

http://www.deutschlandfunk.de/das-maerc ... _id=339778

Wer nicht mitmacht, dem drohen Währungsfonds und Weltbank schon mal mit Kreditsperre.
:evil:

Da wird bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit vom fairen Welthandel gefaselt und dann muss man sowas lesen. :evil:
Wir müssen durch unser Wahlverhalten oder auch Petitionen die EU zum Umdenken zwingen. Es kann und darf nicht sein, dass die Konzerne die Lebensgrundlage der Menschen anderer Kontinente zerstören.
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Re: Brüssels Außenhandeslpolitik

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 16. Dez 2015, 13:36

maxikatze hat geschrieben:Wir müssen durch unser Wahlverhalten oder auch Petitionen die EU zum Umdenken zwingen. Es kann und darf nicht sein, dass die Konzerne die Lebensgrundlage der Menschen anderer Kontinente zerstören.


Leider geht das schon Jahrelang so. Aber bald haben sie nix mehr zu Zerstören wenn das so weitergeht :(
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Re: EU - Insel der Glückseligen?

Beitragvon Uel » Do 17. Dez 2015, 00:43

Da wird bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit vom fairen Welthandel gefaselt und dann muss man sowas lesen. :evil:
Wir müssen durch unser Wahlverhalten oder auch Petitionen die EU zum Umdenken zwingen. Es kann und darf nicht sein, dass die Konzerne die Lebensgrundlage der Menschen anderer Kontinente zerstören.
... Liebe Maxi,
schon richtig, aber das wird nicht reichen. Wenn kein Mentalitätsumbruch stattfindet, wenn keine Renaissance der Werte und Aussortieren der Unwerte stattfindet, werden die ganzen Bemühungen vergeblich bleiben. Erst muss der Leidensdruck groß genug werden, bevor sich da etwas bewegt. Ihr aus dem Osten habt doch Erfahrungen, wertvolle Erfahrungen! Jeder, der für internationale kriminelle Großkonzerne, hemmungslosen Welthandel und die Neoliberale Ideologie eintritt muss genauso moralisch und gesellschaftlich verachtet werden wie nach der Wende die Leute, die für die Stasi spitzelten und tätig waren. Der Westen wird nur dann noch eine Rolle spielen, wenn er die Verteidigung seiner Werte höher schätzt als den wirtschaftpolitischen Opportunismus.
Liebe Grüße
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Re: EU - Insel der Glückseligen?

Beitragvon AlexRE » Do 17. Dez 2015, 07:14

Uel hat geschrieben:Ihr aus dem Osten habt doch Erfahrungen, wertvolle Erfahrungen! Jeder, der für internationale kriminelle Großkonzerne, hemmungslosen Welthandel und die Neoliberale Ideologie eintritt muss genauso moralisch und gesellschaftlich verachtet werden wie nach der Wende die Leute, die für die Stasi spitzelten und tätig waren.


Die aus dem Osten haben auch die Erfahrung gemacht, dass sich die eifrige Beteiligung an Staatsverbrechen in Deutschland fast immer lohnt, selbst wenn der Staat schließlich scheitert:

DDR-Altersversorgung

Die Mär vom Rentenstrafrecht

Im Einigungsvertrag wurde 1990 eine Konzeption für die Überführung der Zusatz- und Sonderversorgungssysteme festgelegt, die der weiteren gesamtdeutschen Gesetzgebung zugrunde lag. Danach waren in der DDR erworbene Ansprüche und Anwartschaften zu überführen und anzupassen.

(...)

In der Folgezeit kam es zu weiteren, für die Betroffenen günstigeren Gesetzesänderungen und Folgeentscheidungen des BVerfG. Schließlich beschränkte der Gesetzgeber die Entgeltbegrenzung ohne Rücksicht auf eine bestimmte Entgelthöhe auf Zeiten der Zugehörigkeit zum Versorgungssystem des MfS/AfNS oder einem anderen Versorgungsystem in Wahrnehmung von Funktionen auf den höchsten Ebenen des Kadernomenklatursystems der DDR, um ein rentenrechtliches Fortwirken des Systems der Selbstprivilegierung zu verhindern - was bereits dem Willen des demokratischen Gesetzgebers der DDR von 1990 entsprochen hatte und auch das BVerfG als verfassungskonform ansah.

(...)


http://www.faz.net/aktuell/politik/poli ... 16012.html

Wenn Verbrecher ihre Beute behalten können, wird die gesellschaftliche Ächtung nicht sonderlich kratzen. Schließlich verachten sie ihrerseits alle anderen Menschen und jede Art von Menschlichkeit.

Dass die Eigentümer und Manager krimineller Großkonzerne oder gar neoliberale Ideologen irgendwann enteignet werden könnten, ist jedenfalls in Deutschland praktisch ausgeschlossen. Alles andere als diese Perspektive wird sie aber kaum dazu veranlassen können, ihre Hemmungslosigkeit zu bremsen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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