Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mo 28. Sep 2015, 22:02

Wow ... :shock:

Schade, dass unsere Livia da nicht eingeladen war, dann hätten die Leute auf dem Foto nicht so einheitlich gelacht ... :mrgreen:
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Di 29. Sep 2015, 08:14

AlexRE hat geschrieben:Wow ... :shock:

Schade, dass unsere Livia da nicht eingeladen war, dann hätten die Leute auf dem Foto nicht so einheitlich gelacht ... :mrgreen:


Das trifft wirklich zu, aber bei den Kommunisten werde ich nie eingeladen. :lol:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 9. Dez 2015, 08:59

Die Spende von 99 % des Zuckerberg - Vermögens ruft Zweifler auf den Plan:

Mark Zuckerbergs PR-Coup

Die “Spenden” der Reichen

(...)

Genau in diese selbst geschlagene Bresche springen nun Unternehmen und Unternehmer wie Gates, Zuckerberg, Facebook oder Google und leiten damit das fin de siècle der Sozialstaatsidee ein. Statt hoher Steuerbeiträge für ein staatliches Wohlfahrtssystem zu entrichten, wollen diese Akteure Sozialpolitik privatisieren, oder zumindest Beeinflussen – zum eigenen Vorteil. Sozialpolitik, sprich Bildungspolitik, Gesundheitspolitik als auch Infrastrukturpolitik insgesamt, werden so zum Einflussgebiet und Geschäftsfeld der Unternehmen, während gleichzeitig dem Staat Steuermittel entzogen werden.

(...)


https://le-bohemien.net/2015/12/08/mark ... r-reichen/

Grundsätzlich halte ich die Privatisierung der Sozialpolitik nach us - amerikanischem Muster auch für demokratieschädlich und geeignet, neue feudalstaatliche Strukturen zu errichten. Allerdings wäre es für diese Kritik und für politische Gegenmaßnahmen hilfreich, wenn (noch) rein steuerfinanzierte europäische Sozialsysteme tatsächlich leisten würden, wofür die Steuerzahler sehr viel Geld aufwenden. Auf das deutsche Bildungs- und das britische Gesundheitswesen trifft das z. B. nicht zu. Beides ist steuerfinanziert, teuer und grottenschlecht - und: In beiden Fällen fördert die Ineffizienz der Verwendung von Steuergeldern die Refeudalisierung der betroffenen Gesellschaften stärker als die sehr große Zahl der privat gestifteten amerikanischen Schulen, Universitäten und Krankenhäuser.

Die demokratisch verfassten Gesellschaften könnten also sehr viel leichter Abwehrkräfte gegen demokratieschädliche Machenschaften der Milliardärskaste entwickeln, wenn sie demokratisch und rechtsstaatlich genug wären, um in den wichtigsten staatlichen Strukturen Korruption, Machtmissbrauch, Steuergeldverschwendung und jedweder sonstigen Pflichtvergessenheit von Staatsdienern wirksam begegnen zu können.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Di 15. Dez 2015, 08:32

Die Steuerflucht der Stinkreichen entzieht den Staaten nicht nur Geld, sondern verschleiert auch noch den tatsächlichen Stand der globalen Vermögensverdichtung und Refeudalisierung:

Kapitalflucht-Studie: Reiche bunkern mehr als 20 Billionen Dollar in Steueroasen

Zwischen 21 und 32 Billionen Dollar sollen weltweit in Steueroasen liegen. Das hat jetzt die Untersuchung eines ehemaligen McKinsey-Managers ergeben. In manchen Entwicklungsländern sind die sogenannten Offshore-Vermögen sogar größer als die Staatsschulden.

(...)

Denn die außer Landes geschafften Vermögensteile dürften zum Großteil den oberen Zehntausend einer Gesellschaft gehören, fließen aber in die Berechnung der Vermögenskonzentration nicht mit ein. Inklusive Offshore-Vermögen ist der Wohlstand der Welt also noch ungleicher verteilt als es ohnehin den Anschein hat.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 45747.html
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Di 15. Dez 2015, 09:45

AlexRE hat geschrieben:Die Steuerflucht der Stinkreichen entzieht den Staaten nicht nur Geld, sondern verschleiert auch noch den tatsächlichen Stand der globalen Vermögensverdichtung und Refeudalisierung:

Kapitalflucht-Studie: Reiche bunkern mehr als 20 Billionen Dollar in Steueroasen

Zwischen 21 und 32 Billionen Dollar sollen weltweit in Steueroasen liegen. Das hat jetzt die Untersuchung eines ehemaligen McKinsey-Managers ergeben. In manchen Entwicklungsländern sind die sogenannten Offshore-Vermögen sogar größer als die Staatsschulden.

(...)

Denn die außer Landes geschafften Vermögensteile dürften zum Großteil den oberen Zehntausend einer Gesellschaft gehören, fließen aber in die Berechnung der Vermögenskonzentration nicht mit ein. Inklusive Offshore-Vermögen ist der Wohlstand der Welt also noch ungleicher verteilt als es ohnehin den Anschein hat.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 45747.html


Das haben sich die EU-Länder selbst zuzuschreiben mit ihren überrissenen Steuersätzen. Vielleicht sollte man auch da mal eine Kritik anbringen und nicht immer die Begüterten am Beutel nehmen.

User-Debatte zum Geld-Schmuggel
"Versteuerung = Enteignung: Ich rate zur Kapitalflucht"

Immer mehr Deutsche schmuggeln ihr mutmaßliches Schwarzgeld höchstpersönlich von der Schweiz über die Grenze. Der Trick dabei: Die einzelnen Personen tragen nie mehr als 9900 Euro bei sich - die Einfuhr-Grenze liegt bei 10.000 Euro. Die FOCUS-Online-User sind gespalten.

„Ich würde eher zur Kapitalflucht raten"

Für FOCUS-Online-User Stefan Meyer hört sich dieser Prozess wie ein Running Gag an. „Man stelle sich das wie in einer alten 80er Comedyshow vor, wo die Verrückten als Running Gag im Schnelllauf herumlaufen. Von Deutschland in die Schweiz und zurück. Ein lustiges Volk diese Gierigen“, schreibt er. Leser Christian Lange entgegnet daraufhin: „Diese Gierigen? Herr Meyer, wer ist wohl gieriger, ein Staat der jede Kleinigkeit besteuert? Oder der Bürger, der seine bereits versteuerten Einkünfte vor nochmaliger Versteuerung in Sicherheit bringt?“ Sektsteuer, Leichtmittelsteuer, Ökosteuer, Stromsteuer sind nur einige der Abgaben, die für Christian Lange die Gier des Staates zeigen. „Soll der Bürger dem nimmersatten Bundesfinanzminister seine Ersparnisse auch noch spenden?", fragt er.

Auch Leserin Jenny Repanic empfindet die Versteuerung des Vermögens in Deutschland als „Enteignung“. Sie schreibt: „Ob es wohl so eine gute Idee ist, das Geld nach Deutschland zu bringen – einem Land in dem permanent die Enteignung von Vermögen gefordert wird?“ Wegen der rechnerischen Bundestagsmehrheit, die für eine Vermögenssteuer ist, der hohen Verschuldung der Staatskassen und der Haftung für die Krisenländer der Eurozone wäre, laut Repanic, „eigentlich eher zur Kapitalflucht zu raten.“


http://www.focus.de/finanzen/steuern/fo ... 87618.html
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Di 15. Dez 2015, 10:20

So sieht die "Enteignung" der Stinkreichen derzeit aus:

Bild

Das ist nicht mehr die demokratisch legitimierte soziale Marktwirtschaft, sondern eine neue Art von Feudalismus. Es kann aber gut sein, dass diese Maßlosigkeit irgendwann wirklich zu systematischen Enteignungen führt, dann hat sich nach der sozialen auch die freie Marktwirtschaft erledigt.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Uel » Mi 16. Dez 2015, 00:22

Wenn das Plakat nicht typisch ist für Deutschland :!: :!: :!:

Weil Rechte und Linke jeweils ihre heiligen Kühe haben, können gerechtere Verhältnissse nicht durchgesetzt werden:

Die Linken sprechen jeden Flüchtling heilig, selbst wenn er ein scheinheiliger ist. Auch dieser muss mit maximalem Komfort den man jemanden auf Lau zukommen lassen kann und maximaler Verfahrenslänge, die der Rechtstaat hergibt, beglückt werden, quasi bedingungsloses Grundeinkommen auf Zeit für nicht deutsche Staatsbürger. Es für Deutsche mit Minieinkommen aber noch verwertbare Restwertsächelchen traut man sich das nicht zu fordern.

Die Rechten sind nicht bereit, nur ein Fitzelchen nachzugeben beim Glaubensbekenntnis zu ihrer neoliberalen Theorie: nur der wirtschaftlich erfolgreiche Mensch ist ein vollwertiger Mensch mit förderwürdigen Rechten, beim Erben, beim Verdienen mittels Geld im Gegensatz zur Lohnarbeit, bei den steuerlichen Abschreibemöglichkeiten und den Subventionen ect.

Jeder will also seine reine Theorie und es ist ihnen sch....egal, ob die Mehrheit der Bevölkerung und das Land dabei vor die Hunde gehen.

Welcher Bankrotteur in Sachen Logik kommt nur darauf, dass das ein Gegensatz (Steuergerechtigkeit und Obergrenzen der Verkraftbarkeit des Flüchtlingsandrangs) sein muss und nicht das "Sowohl als Auch" gelten könnte.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 16. Dez 2015, 02:27

Uel hat geschrieben:Welcher Bankrotteur in Sachen Logik kommt nur darauf, dass das ein Gegensatz (Steuergerechtigkeit und Obergrenzen der Verkraftbarkeit des Flüchtlingsandrangs) sein muss und nicht das "Sowohl als Auch" gelten könnte.


Mit einer "Obergrenze" können die Stümper sich nicht aus der Falle befreien, in die sie sich mit dem Bruch des Schengen - Abkommens selbst manövriert haben. Das ist ein individueller Rechtsanspruch, den kann man nicht einer Million Menschen einräumen und bei der ersten Person jenseits dieser Ziffer auf Null reduzieren:

http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html

Wenn das Insolvenzrecht den Lieferanten einer Pleitefirma mit den Anfangsbuchstaben A - D eine vollständige Befriedigung aus der Masse gewähren und die mit den Anfangsbuchstaben E - Z auf Null setzen würde, hätte dieser Quatsch keine Chance vor dem Bundesverfassungsgericht.

Wenn man für den Fall des totalen Unmöglichkeit der Sicherung der EU - Außengrenzen auf Dauer überhaupt das Asylrecht beibehalten und nicht aus dem GG streichen will, muss man den Begriff "politisches Asyl" wohl auf seine ursprüngliche Bedeutung zurückdefinieren und nur auf höchstpersönlich verfolgte Individuen anwenden, nicht aber auf ganze Völker, die vor Kriegen und Bürgerkriegen auf der Flucht sind. Es ist ja auch nicht wirklich logisch, die Flucht vor eisenhaltiger Luft als absolutes Menschenrecht zu definieren, die Flucht vor noch tödlicherem mit Krankheitserregern verseuchten Wasser aber nicht.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Jan 2016, 20:22

Nach Jean Ziegler macht sich jetzt ein Luxemburger Professor an einer Schweizer Universität für radikale Lösungen stark:

Gleiches Erbe für alle

27. Januar 2016, 09:00 Uhr

Guy Kirsch Ökonom fordert 100 Prozent Erbschaftsteuer

(...)

Die Erlöse sollen in einen speziellen Fonds ("Trust") fließen. Dieser soll dazu verwendet werden, Erbschaften auszuzahlen, und zwar für alle Erbberechtigten die gleiche Summe, unabhängig davon, ob die Eltern oder Großeltern eine Milliarde oder gar nichts hinterlassen haben. Um dem Erblasser keinen Ausweg zu lassen, soll es auch eine hohe Schenkungsteuer geben. Auch für Betriebsnachfolger gäbe es keine Ausnahmen. Das alles ist noch kein fertiger Plan, sondern ein "Versuch, in die richtige Richtung zu denken".

(...)


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2835005

Wenn sie in der Schweiz so weitermachen, können sie bald ihre Berge rot anstreichen und einen Sowjetstern draufmalen ... :lol:
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Mi 27. Jan 2016, 22:50

AlexRE hat geschrieben:Nach Jean Ziegler macht sich jetzt ein Luxemburger Professor an einer Schweizer Universität für radikale Lösungen stark:

Gleiches Erbe für alle

27. Januar 2016, 09:00 Uhr

Guy Kirsch Ökonom fordert 100 Prozent Erbschaftsteuer

(...)

Die Erlöse sollen in einen speziellen Fonds ("Trust") fließen. Dieser soll dazu verwendet werden, Erbschaften auszuzahlen, und zwar für alle Erbberechtigten die gleiche Summe, unabhängig davon, ob die Eltern oder Großeltern eine Milliarde oder gar nichts hinterlassen haben. Um dem Erblasser keinen Ausweg zu lassen, soll es auch eine hohe Schenkungsteuer geben. Auch für Betriebsnachfolger gäbe es keine Ausnahmen. Das alles ist noch kein fertiger Plan, sondern ein "Versuch, in die richtige Richtung zu denken".

(...)


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2835005

Wenn sie in der Schweiz so weitermachen, können sie bald ihre Berge rot anstreichen und einen Sowjetstern draufmalen ... :lol:


Da kann man wirklich nur noch Lachen. Was all die Ökonomen, samt dem Spinner Ziegler alles so im Kasten haben, wird wohl nie aufgehen. Das letzte Wort haben die Wähler welche kaum auf so eine verrückte Idee eingehen würden. ;)
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