NSU-Prozess

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Re: NSU-Prozess

Beitragvon maxikatze » Mi 9. Dez 2015, 13:31

Perfide - die beiden Polizisten mussten nur deshalb sterben, weil Mundlos und Böhnhardt eine Polizeiwaffe haben wollten. Einen anderen Grund hat es für den Mord nicht gegeben - sagt Zschäpe.

Mich interessiert noch die Frage nach den Verstrickungen des Verfassungsschutzes oder ob zusätzlich andere Personen belastet werden.
Ich glaube kaum, dass man es Zschäpe abnimmt, kein Mitglied des NSU gewesen zu sein. Sie hätte sich ja gleich von Anfang an von NSU distanzieren können.
http://web.de/magazine/politik/nsu-proz ... r-31195882
Zschäpe weist Vorwurf zurück, Mitglied des NSU gewesen zu sein
Zschäpe bestreitet, an den zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen beteiligt gewesen zu sein
Über das Zusammenleben mit Mundlos und Böhnhardt: "Sie waren meine Familie"


>>"Ich weise den Vorwurf der Anklage, ich sei ein Mitglied einer terroristischen Vereinigung namens NSU gewesen, zurück."<<
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon AlexRE » Mi 9. Dez 2015, 20:17

Auf dem Facebook - Profil von RA H. Schmitz dazu geschrieben (Zitate von unterschiedlichen Teilnehmern):

(...) entscheidet über die Schuld der Angeklagten im NSU-Verfahren ein ordentliches Gericht und nicht der Volksgerichtshof.


Der Vorsitzende war bereits zu seiner Zeit am LG München für einen rechtsstaatlichen GAU hauptverantwortlich:

http://www.heise.de/tp/artikel/31/31167/1.html

Folglich gibt es Gerichte, deren Diametralität zum Volksgerichtshof eindeutiger ist als die des hier zuständigen OLG - Senats.

Zschäpe hat heute über ihren Anwalt eine Erklärung verlesen lassen. In dieser Erklärung beschreibt sie sich als unwissend und unmündig. Die Presse ist daraufhin über sie hergefallen. Ich glaube Zschäpe auch kein Wort. Aber es ist ihr gutes Recht als Angeklagte zu lügen. Der einzige, der diese Erklärung zu bewerten hat ist der Richter. Nach dem Urteilsspruch kann man sich dann darüber auslassen. Aber nicht während eines Verfahrens in dieser von den Medien vorgetragenen Form.


Trotzdem ist konsequentes Schweigen taktisch klüger als eine unstimmige und völlig unglaubhafte Einlassung. Die kann nämlich im Gegensatz zu der Aussageverweigerung gegen die Angeklagte verwendet werden.

Vielleicht die Flucht nach vorne. Es schien ja auch der Wunsch von Zschäpe gewesen zu sein.


... oder er will sich gegenüber dem Laienpublikum, das die Kontraproduktivität fauler Ausreden nicht erkennt, profilieren. "Der macht ja was" und beim Fußball ist reines Mauern auch meistens schlecht ...

Oder er verrät, dass die Angeklagte in Wirklichkeit Hape Kerkeling ist :mrgreen:


Jedenfalls ergattern anwaltliche Showstars erfahrungsgemäß lukrative Mandate. Viele potentielle Mandanten kapieren nicht, dass das - jedenfalls vor deutschen Gerichten - gar nicht gut für den Angeklagten ist.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon AlexRE » Mi 9. Dez 2015, 21:45

Zschäpe.jpg
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon maxikatze » Do 10. Dez 2015, 15:43

Sensationelles hat Zschäpe nicht ausgesagt. Neue Erkenntnisse über die Verstrickungen des Verfassungsschutzes ? Gab es überhaupt welche? Wenn ja, musste sie zwingend davon gewusst haben? Oder will sie sich nicht noch mehr belasten?
Beate Zschäpe hatte fast nichts Neues zu sagen. Und deswegen gab es im Vorfeld enorme Differenzen mit ihren Anwälten Sturm, Stahl und Heer, weil sie längst aussagen wollte und ihr die Anwälte davon abgeraten haben? Kaum vorstellbar...
Was sagen die anderen Mitangeklagten aus?

http://www.mdr.de/themen/nsu/prozess/index.html
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 10. Dez 2015, 15:57

maxikatze hat geschrieben:Sensationelles hat Zschäpe nicht ausgesagt. Neue Erkenntnisse über die Verstrickungen des Verfassungsschutzes ? Gab es überhaupt welche? Wenn ja, musste sie zwingend davon gewusst haben? Oder will sie sich nicht noch mehr belasten?
Beate Zschäpe hatte fast nichts Neues zu sagen. Und deswegen gab es im Vorfeld enorme Differenzen mit ihren Anwälten Sturm, Stahl und Heer, weil sie längst aussagen wollte und ihr die Anwälte davon abgeraten haben? Kaum vorstellbar...
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon maxikatze » Do 10. Dez 2015, 16:10

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Sensationelles hat Zschäpe nicht ausgesagt. Neue Erkenntnisse über die Verstrickungen des Verfassungsschutzes ? Gab es überhaupt welche? Wenn ja, musste sie zwingend davon gewusst haben? Oder will sie sich nicht noch mehr belasten?
Beate Zschäpe hatte fast nichts Neues zu sagen. Und deswegen gab es im Vorfeld enorme Differenzen mit ihren Anwälten Sturm, Stahl und Heer, weil sie längst aussagen wollte und ihr die Anwälte davon abgeraten haben? Kaum vorstellbar...
Was sagen die anderen Mitangeklagten aus?

http://www.mdr.de/themen/nsu/prozess/index.html


Hast du etwa was anderes Erwartet? ;)


Nein. ;)
Guckst du hier:
viewtopic.php?f=66&t=1558&p=76574#p76574
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 10. Dez 2015, 16:14

maxikatze hat geschrieben:
Nein. ;)
Guckst du hier:
viewtopic.php?f=66&t=1558&p=76574#p76574


Ahja stimmt, im meinem Alter vergisst man vieles :oops:
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Was sollte das denn?

Beitragvon Excubitor » Do 10. Dez 2015, 18:38

Kann es sein, dass die Anwälte der Tschäpe etwas inkompetent sind? Die Aussage war so nutzlos wie unglaubhaft. Hätte die tschäpe von anfang an diese strategie gefahren, so hätte manighr das Gegenteil nur schwerlich nachweisen können und einige Anklagepunkte hätten auf "in dubio pro reo" ("im Zweifel für den Angeklagten") hinauslaufen können. Nach den bisherigen, etwas neben der Sache liegenden Auftritten von Frau Tschäpe nützt ihr das nun überhaupt nichts mehr. Im Gegenteil: sie und ihre Anwälte haben sich nahezu der Lächerlichkeit preisgegeben...
Außerdem scheint man noch nicht gemerkt zu haben, dass der Prozess in bayern stattfindet, wo die juristischen Uhren etwas anders ticken als im Rest der Republik, und sicher nicht zum Vorteil der Angeklagten...
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Re: Was sollte das denn?

Beitragvon AlexRE » Do 10. Dez 2015, 19:09

Excubitor hat geschrieben:Kann es sein, dass die Anwälte der Tschäpe etwas inkompetent sind? Die Aussage war so nutzlos wie unglaubhaft. Hätte die tschäpe von anfang an diese strategie gefahren, so hätte manighr das Gegenteil nur schwerlich nachweisen können und einige Anklagepunkte hätten auf "in dubio pro reo" ("im Zweifel für den Angeklagten") hinauslaufen können. Nach den bisherigen, etwas neben der Sache liegenden Auftritten von Frau Tschäpe nützt ihr das nun überhaupt nichts mehr. Im Gegenteil: sie und ihre Anwälte haben sich nahezu der Lächerlichkeit preisgegeben...
Außerdem scheint man noch nicht gemerkt zu haben, dass der Prozess in bayern stattfindet, wo die juristischen Uhren etwas anders ticken als im Rest der Republik, und sicher nicht zum Vorteil der Angeklagten...


Wie gesagt ...

viewtopic.php?f=66&t=1558&start=140#p77380
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Re: NSU-Prozess

Beitragvon AlexRE » Mo 28. Dez 2015, 16:47

Diesmal mit detaillierter Begründung:

NSU-Prozess

Zschäpe atta­ckiert erneut Ver­tei­diger-Trio

(...)

Zschäpe beschreibt darin die Reaktion ihrer drei Anwälte, als sie zum ersten Mal vorschlug, vor Gericht auszusagen und damit ihr jahrelanges Schweigen über die Serie der zehn NSU-Morde und ihr Untergrundleben mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zu brechen. Als Antwort darauf will sie gehört haben: "Sind Sie irre, Frau Zschäpe?"

Die drei Verteidiger hätten ihr dann auch mitgeteilt, dass sie "für eine solche Verteidigung [...] nicht zur Verfügung stünden". Die Diskussion über ein Ende der Schweigestrategie hätten die Anwälte immer "im Keim erstickt" und von "prozessualem Selbstmord" gesprochen.

(...)


http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/o ... ahl-sturm/

Ich halte die ursprüngliche Strategie des jetzt abgelehnten Anwalts - Trios für aussichtsreicher als umfangreiche Aussagen, die Zschäpe doch nur als Schutzbehauptungen ausgelegt werden. Es ist also kaum ein Nutzen erkennbar, wohl aber erhebliche Risiken. Ihre Aussagen können in der Beweiswürdigung gegen sie verwendet werden. Was immer sie sagt, gibt dem Gericht Gelegenheit, Belastendes herauszulesen.
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