Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon AlexRE » Mi 23. Sep 2015, 20:44

Uel hat geschrieben:Kritische Hinweise, dass alles nicht so ganz stimmte, habe ich schon vor einiger Zeit in einer Talkshow mit General a. D. der Luftwaffe + ehem. Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat bekommen, der öffentlich und unabbringlich erklärte, das Gewehr sei für seinen Verwendungszweck gut geeignet. Bei Beschaffung sei sehr wichtig gewesen, ein sehr leichtes Gewehr zu bekommen, die naturgemaß mehr Überhitzungsprobleme bei Dauerfeuer haben müssen. Die Zielgenauigkeit bei Dauerfeuer sei aber kein Hauptzweck dieses Gewehres, dafür habe man schließlich Maschinengewehre. So aus meiner Erinnerung.


Das ist so eindeutig richtig, dass ich im März sogar ganz ohne Generäle im Fernsehen gucken nur auf der Grundlage meiner bescheidenen Kenntnisse über Waffentechnik von selbst drauf gekommen bin:

viewtopic.php?f=25&t=2316#p68969
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon AlexRE » Sa 4. Jun 2016, 00:13

Sowas habe ich mir gedacht, spätestens mit der ersten Gerichtsverhandlung bricht die ganze zusammenphantasierte Legende um die Mängel des G 36 wie ein Kartenhaus zusammen:

LG Koblenz bezweifelt Mangelhaftigkeit

Von der Leyen droht Nie­der­lage im Streit um G36

Jetzt hat Verteidigungsministerin von der Leyen ein echtes Problem: Das Koblenzer LG scheint das Gewehr G36 von Mängeln freisprechen zu wollen. Die Ministerin hat aber schon die Ausmusterung angeordnet. Und nun?

(...)


http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/s ... der-leyen/

Fragt sich nur, wie um alles in der Welt es möglich ist, dass das Verteidigungsministerium so einem lächerlichen Shitstorm aufsitzt ... :?
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 4. Jun 2016, 02:54

AlexRE hat geschrieben:
Fragt sich nur, wie um alles in der Welt es möglich ist, dass das Verteidigungsministerium so einem lächerlichen Shitstorm aufsitzt ... :?


Mann sollte niemals einen Shitstrom unterschätzen, ;)
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon Staber » Sa 4. Jun 2016, 10:01

Selber schuld! Das hat man davon wenn Nichtfachleute das Sagen haben. Die Antiwaffen-Lobby von Rot-Rot-Grün im Bundestag hat mit diesem ganzen Theater unsere Kameraden im Ausland gefährdet! Stahl hat eben die Eigenschaft , sich bei Wärmeeinwirkung auszudehnen. Bei einem Gewehrlauf geschieht das halt bei Dauerfeuer von innen her. Bei einem MG wird in solchem Fall der Lauf gewechselt oder gekühlt. Das ist bei einem leichten Sturmgewehr, wie das G 36, aber nicht möglich. Unsere Soldaten wissen, wie man damit umgeht und werden bei der Schießausbildung entsprechend trainiert und eingewiesen.
<Röschen > sieht jetzt Versäumnisse bei Vorgängern. Klar, einer muss ja Schuld haben.
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon AlexRE » Sa 4. Jun 2016, 17:10

Staber hat geschrieben:Selber schuld! Das hat man davon wenn Nichtfachleute das Sagen haben. Die Antiwaffen-Lobby von Rot-Rot-Grün im Bundestag hat mit diesem ganzen Theater unsere Kameraden im Ausland gefährdet! Stahl hat eben die Eigenschaft , sich bei Wärmeeinwirkung auszudehnen. Bei einem Gewehrlauf geschieht das halt bei Dauerfeuer von innen her. Bei einem MG wird in solchem Fall der Lauf gewechselt oder gekühlt. Das ist bei einem leichten Sturmgewehr, wie das G 36, aber nicht möglich. Unsere Soldaten wissen, wie man damit umgeht und werden bei der Schießausbildung entsprechend trainiert und eingewiesen.
<Röschen > sieht jetzt Versäumnisse bei Vorgängern. Klar, einer muss ja Schuld haben.


In diesem Fall könnte auch sein, dass die rot-rot-grüne Antiwaffen - Lobby nur eine Statistenrolle eingenommen hat und die mediale Desinformationskampagne von ganz anderen Interessen gesteuert wurde. Siehe Uels Beitrag auf der vorherigen Seite diese threads und den Link zu den Nachdenkseiten darin:

viewtopic.php?f=25&t=2316&start=30#p75190
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon AlexRE » Fr 2. Sep 2016, 13:55

Wie zu erwarten war:

LG Koblenz zu Mängeln an Sturmgewehr

Heckler & Koch siegt im Streit um G36

02.09.2016

Beschaffen wie vereinbart

Die Affäre um das Gewehr begann vor fünf Jahren mit ersten Hinweisen auf Präzisionsprobleme. Untersuchungen kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen. Verteidigungsministerin Ursula Von der Leyen (CDU) gab daraufhin nach ihrem Amtsantritt 2013 ein Master-Gutachten in Auftrag, dessen Ergebnis eindeutig war: In Labortests sank die Trefferquote bei einer Temperaturveränderung um 30 Grad auf nur sieben Prozent. Gefordert werden von der Bundeswehr 90 Prozent. 2015 meldete das Bundeswehr-Beschaffungsamt in Koblenz Gewährleistungsansprüche an.

Die gelieferten Gewehre weichen aber nicht von der vereinbarten Beschaffenheit im Sinne des Kaufvertragsrechtes ab, entschied das Gericht. So habe die Entwicklung eines auf die besonderen Bedürfnisse der Bundeswehr abgestimmten Sturmgewehrs keinen Eingang in die ausdrücklichen vertraglichen Regelungen gefunden. Insbesondere würden keine negativen Abweichungen der Eigenschaften und Anforderungen der streitgegenständlichen Versionen des G36 gegenüber der vertraglich vorausgesetzten Beschaffenheit bestehen.

(...)


http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/l ... -verliert/
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon Uel » Fr 2. Sep 2016, 14:57

Frage in die Runde:
Will man bei einem leichten Sturmgewehr bei Dauerfeuer überhaupt präzise schießen?

Wenn man beim Anstürmen auf feindliche Stellungen auf Dauerfeuer stellt, dann geht es um den Kugelhagel, der den Gegner genau in diesem Augenblick zwingt, die Köpfe geduckt im Sand zu halten, und vor allem leicht muss es in dieser Situation sein, damit die Angreifenden sehr schnell sein können und kein schweres Präzisionsgeschütz mitschleifen müssen. Aber selbst Django hat im Laufen sicherlich nicht präzise schießen können. Deshalb (Feuerkraft und Leichtigkeit) war ja die israelische Utzi so eine geniale und weltweit geliebte Waffe. Wenn genaustens gezielt werden muss, wird jeder Kundige auf Einzelfeuer stellen, zumal man dann weniger seine Stellung verrät. Mir ist nicht bekannt, das Scharfschützen jemals den Wunsch nach Dauerfeuer hatten.

Kujaus Ärger in der Talkshow bei den versammelten Schwachköpfen war nur zu verständlich.

Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon AlexRE » Fr 2. Sep 2016, 15:10

So ist es. Sobald man die Dauerfeuer - Funktion braucht (z. B. im Angriff aus der Hüfte schießend, deshalb heißt das Ding "Sturmgewehr"), ist die Zielgenauigkeit nicht mehr wichtig. In jeder Art von Nahkampf tut es schließlich auch jede Maschinenpistole. Auf größere Entfernung schießt man mit Sturmgewehren Einzelfeuer, das ist seit deren Erfindung gegen Ende des 2. Weltkriegs nie anders gewesen. Wenn es inzwischen Sturmgewehre gäbe, mit denen man in jeder Situation Dauerfeuer schießen könnte, gäbe es keine keine wasser- oder luftgekühlten Maschinengewehre mit schweren Läufen mehr.
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon Staber » Fr 2. Sep 2016, 18:08

@ Uel
der den Gegner genau in diesem Augenblick zwingt, die Köpfe geduckt im Sand zu halten,

Das ist der Punkt. Als angreifender Soldat brauche ich das Dauerfeuer um Gelände zu gewinnen , den Feind nieder zu halten und Kameraden feuerschutz zu bieten bei einem Angriff!
Meine Meinung zum politischen Teil!
Da wird sich die Dr. med.Truppen- Ursel aber ärgern, dass ein kleiner Richter nicht in ihrem Sinne entschieden hat.
Jeder der mit Waffen zu tun hat ,sollte wissen, dass heiß geschossene Läufe krumm werden.Das Stahl sich dehnt bei Temperaturen ist auch bekannt Dauerfeuer mit einen Gewehr und dann Präzisions - Schüsse verlangen ,geht in den seltenen Fällen.Das Gewehr ist immerhin so gut, dass viele Armeen es gerne benutzen. Und wie präzise soll ein Gewehr denn bei Dauerfeuer sein? Wetten, dass diese nicht gediente Dame überhaupt nicht weiß, wovon sie eigentlich spricht? Nun schauen wir mal - 2017 dann sollte die UNFÄHIGE ihren Posten räumen , mit anderen natürlich!
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Re: Die "Braut des Soldaten“ mal wieder in der Kritik.

Beitragvon AlexRE » Fr 2. Sep 2016, 18:36

,sollte wissen, dass heiß geschossene Läufe krumm werden


Für den Präzisionsverlust reicht schon eine geringfügige Ausdehnung des Metalls. Der Lauf ist heiß, die Geschosse sind kalt - also passt das Kaliber nicht mehr 100 %ig, die Züge greifen nicht mehr fest und das Geschoss taumelt oder überschlägt sich. Dann trifft man natürlich nichts mehr, jedenfalls nicht mit gezieltem Einzelfeuer.
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