Schnelle Eingreiftruppe.

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » Di 2. Dez 2014, 19:08

Das Bündnis forciert die neue "Speerspitze" seiner schnellen Eingreiftruppe, die 2015 einsatzbareit sein soll.
http://www.tagesschau.de/ausland/nato-a ... t-105.html

Wir waren doch schon immer "Speerspitze". Hat man vergessen, wo sich während des Kalten Kriegs die Panzerdivisionen und die Kurzstreckenraketen gegenüberstanden: An der innerdeutschen Grenze! Ich erinnere nur an Fulda-Gap .FULDA-GAP ... das hiess : Es war ständig 5 vor 12. Jahrzehnte lang.
Dieser Begriff stand Jahrzehnte als Synonym für eine mögliche Auslösung des Dritten Weltkrieges.
Heute sollen aber unsere Soldaten eine "Speerspitze" irgendwo im Osten, evtl. in der Ukraine spielen. So etwas würde ich persönlich für mich ausschließen, aber strikt. Es ist unerhört, von unseren Soldaten "Speerspitze" zu verlangen, mit welcher Motivation? Muss die Freiheit des deutschen Volkes wieder irgendwo in der Welt verteidigt werden? Von den Kosten gar nicht zu reden . Wie viele Kita´s, wie viele Schulen könnte man da bauen; wie viel Geld insgesamt könnte man da für die ganzen Flüchtlinge zum Wohnungsbau einsetzen , damit die Herrschaften nicht mehr primitiv leben müssen. Ja, ja ..war ein bischen Ironie!
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Di 2. Dez 2014, 20:05

Na ja, ganz so teuer kann es ja nicht werden, wenn die Finanzexperten der SPD das für überschaubar halten ... :roll:

"Wenn Sie nach dem finanziellen Aufwand fragen, dann ist das jedenfalls sehr überschaubar", versicherte Steinmeier.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » Di 2. Dez 2014, 22:23

Wo bleiben die deutschen Realpolitker wie einst Bismark, der sagte:

Zitat:
Der ganze Balkan ist mir die nicht Knochen eines einzigen pommerschen Muskoten wert.

Gehen wir mal davon aus, dass es sich um eine defensive Eingreiftruppe handelt - für eine Offensive wäre sie denn doch etwas zu klein. Dabei bin ich mir sicher, dass Russland etwas Ähnliches bereits seit langem besitzt, unter Umständen mit deutlich offensiverem Potential.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Mi 3. Dez 2014, 00:13

Staber hat geschrieben:Wo bleiben die deutschen Realpolitker wie einst Bismark, der sagte:

Zitat:
Der ganze Balkan ist mir die nicht Knochen eines einzigen pommerschen Muskoten wert.

Gehen wir mal davon aus, dass es sich um eine defensive Eingreiftruppe handelt - für eine Offensive wäre sie denn doch etwas zu klein. Dabei bin ich mir sicher, dass Russland etwas Ähnliches bereits seit langem besitzt, unter Umständen mit deutlich offensiverem Potential.


Nicht ganz, einen abwertenden Begriff für preußische Soldaten hätte Bismarck wohl kaum benutzt:

Bismarck wird der Spruch nachgesagt, der Balkan sei „nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert“.


http://de.wikipedia.org/wiki/Balkanhalbinsel
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » Mi 3. Dez 2014, 18:07

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Wo bleiben die deutschen Realpolitker wie einst Bismark, der sagte:

Zitat:
Der ganze Balkan ist mir die nicht Knochen eines einzigen pommerschen Muskoten wert.

Gehen wir mal davon aus, dass es sich um eine defensive Eingreiftruppe handelt - für eine Offensive wäre sie denn doch etwas zu klein. Dabei bin ich mir sicher, dass Russland etwas Ähnliches bereits seit langem besitzt, unter Umständen mit deutlich offensiverem Potential.


Nicht ganz, einen abwertenden Begriff für preußische Soldaten hätte Bismarck wohl kaum benutzt:

Bismarck wird der Spruch nachgesagt, der Balkan sei „nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert“.


http://de.wikipedia.org/wiki/Balkanhalbinsel


Hi Alex!
Ich hatte es nicht mehr genau im Kopf. Das Thema Bismark war mal auf der Pz.Truppenschule angesprochen..Man sollte öfter mal in Wiki reingehen.
Gruß
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Mi 3. Dez 2014, 18:28

Ich bin mir nicht so sicher, dass Bismarck in der heutigen globalisierten Welt eine deutsche Beteiligung an Auslandseinsätzen in abgelegenen Regionen so kategorisch ablehnen würde wie im 19. Jahrhundert in der Zeit des Nationalismus. Heutzutage verursacht ausnahmslos jeder schwere Konflikt irgendwo auf der Welt Probleme für alle anderen Staaten, insbesondere für die Zielländer der Flüchtlingsströme und für Staaten, die vom Welthandel besonders abhängig sind. In der Reihe solcher Staaten steht Deutschland ganz oben auf der Liste.

Man sollte natürlich alle Möglichkeiten ausschöpfen, Konflikte auf friedlichem Wege beizulegen. Es gibt aber auch unbestreitbar Aggressoren, die man nur mit militärischer Gewalt unschädlich machen kann.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Uel » Mi 3. Dez 2014, 19:37

Alex schrieb:
Ich bin mir nicht so sicher, dass Bismarck in der heutigen globalisierten Welt eine deutsche Beteiligung an Auslandseinsätzen in abgelegenen Regionen so kategorisch ablehnen würde wie im 19. Jahrhundert in der Zeit des Nationalismus.
Ich allerding hätte Hoffnung, dass ein solch logischer Kopf nicht in jede heutige Emotionsfalle (Deutschland am Hindukusch verteidigen ect.) getappt wäre. .... aber es sind und bleiben Spekulationen ...

SCHNELLE EINGREIF-TRUPPE: Was soll das, was für ein Unsinn, wie lange soll sie aushalten nach ihrem Eingreifen, - bis reguläre Unterstützung kommt? Wo und wie sollen sie eingreifen? Provoziert sie nicht erst Gegenmaßnahmen und kann sie denen dann auch standhalten?

Die heutigen High-Tech Staaten können überhaupt keine Kriege auf ihrem eigenen Gebiet mehr führen, nur allein auf unterentwickeltem Stellvertreter-Gebiet. Wird sich Russland durch Deutsche und insbesondere gerade Niederländer von irgendetwas abhalten lassen, die sich im Jugoslavienkrieg als "besonders tapfer bei der Verteidigung von todesbedrohten Zivilisten zeigten"? Das Ganze ist eine unnötige Lachnummer, die aus der erfolgreichen Entspannungspolitik nichts gelernt hat und nun zum neuamerikanischen Prinzip des Öl ins Feuergießen umgekehrt ist, des immer noch einen drauf setzen müssens. So ist weder Entspannung noch Deeskalation möglich. Man kann Polen und den Balten keine freie Hand lassen, nur weil sie noch alte Rechnungen mit der längst vergangenen SU offen haben und den Westen in eine nachträgliche Bestrafung leiten wollen. Der winzige Sinn der Truppe kann nur sein, durch Aktionismus des allein Vorhandenseins soviel Staub für die Augen und zur Beruhigung zu produzieren, dass bei diesen "Frontstaaten zu Russland" der Schaum vorm Mund wieder trocknen kann.

Es gibt aber auch unbestreitbar Aggressoren, die man nur mit militärischer Gewalt unschädlich machen kann.
Das Dumme ist nur, dass bei der Mehrzahl der Aggressoren die Risiken in keinem Verhältnis zum Gewinn stehen, fast jeder 2. Diktator in Afrika hatte auf diesen Sachverhalt gesetzt, in Libyen und Syrien lernen wir gerade, dass es sich bei sog. Aggressioren wesentlich besser lebt als in Anarchie wo keine klare Frontlinien oder Regeln mehr existieren. Offenbar haben die Vietnamesen die Amerikaner nicht nachhaltig genug besiegt, sodass diese traurige Lehre schon wieder verlernt wurde. Des weiteren schwören unsere Amtsinhaber immer, den Nutzen des eigen Landes zu mehren und es gibt nur in den Gehirnen der Bessermenschen die Auffassung, Staaten hätten sich auch dringend und hauptberuflich um das Wohl fremder Länder zu kümmern.

PS.: Gestern hat man 125 Jahre der genialen Bismarckschen Erfindung der Deutschen Rentenversicherung gefeiert, die Gratulanten waren nach Berichten jubelgebremst, wohl wissend, dass sie selbst so wenig fähig sind, eine nachhaltige Rentenversicherung 2.0 aufzulegen. Bismarck sollte man also besser nicht mit heutiger Politik und Politikern vergleichen. Ich hoffe nur, W. Riester hat soviel Anstand besessen, nicht auch noch bei der Feier aufzulaufen.

PPS.:Schlimm ist auch, dass durch diese absehbare Gurkentruppe S.E.T. das gute Ansehen Münsters und des Münsterlands in den Dreck gezogen werden wird.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon AlexRE » Mi 3. Dez 2014, 19:54

Ich glaube nicht, dass diese Truppe für größere Einsätze in Osteuropa gedacht ist. Die europäischen (Atom-) Mächte können heute ebenso wenig einen Krieg gegen Russland kalkulieren wie die Nato das im kalten Krieg gegen die SU konnte. Dieser Krieg wird definitiv nicht stattfinden, weil Kriege zwischen Atommächten eben nicht führbar sind.

Sehr wahrscheinlich werden die Planer eher ein mögliches Wackeln der afghanischen Regierung und eine drohende Machtübernahme der Taliban im Auge haben. Außerdem verursacht die Piratenseuche an manchen Küsten den Welthandelsriesen unter den Staaten - also auch der Bundesrepublik - einiges Kopfzerbrechen. Eingedenk des politischen Endes von Horst Köhler wird aber kaum ein Politikprofi Lust haben, das ökonomische Primat der aktuellen Planungen öffentlich zu verkünden.
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Uel » Mi 3. Dez 2014, 20:41

Außerdem verursacht die Piratenseuche an manchen Küsten den Welthandelsriesen unter den Staaten - also auch der Bundesrepublik - einiges Kopfzerbrechen. Eingedenk des politischen Endes von Horst Köhler wird aber kaum ein Politikprofi Lust haben, das ökonomische Primat der aktuellen Planungen öffentlich zu verkünden.
Alex, ich hoffe, man hat nach Köhler wenigstens genügend gelernt um sich ein UN-Mandat zu besorgen! Dann wird keiner ernsthaft was gegen Bekämpfung von Piraten haben. Köhlers Fehler war ja wohl, allgemein über Handelswege und notwendige Versorgungsflüsse zu schwadronieren, die die Industrienationen das Recht hätten zu sichern. Das lässt sich wesentlich weiter definieren.

S.E.T. gerade in der jetzigen Situation des Russland-Ukraine-Konflikt aufzulegen, ist kein diplomatisches Meisterstück, gerade wenn man die ganz woanders einsetzen will.
Liebe Grüße
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Re: Schnelle Eingreiftruppe.

Beitragvon Staber » Mi 3. Dez 2014, 20:57

@ Alex
Man sollte natürlich alle Möglichkeiten ausschöpfen



Der Meinung bin ich allerdings auch, aber ich muss eingestehen , das ich manchmal meine Zweifel hab , ob dafür alles getan wird.Bei diesen europäischen Politikern, mit dem Blick durch die amerikanische Brille, ist alles möglich, auch der dritte Weltkrieg mit den Auslöser Ukraine.Die Ukraine führt derzeit der Welt vor, zu welchen Schandtaten Politiker fähig sind. Politiker lassen eine Armee aus Söldnern und Kiew treuen Soldaten gegen ihr eigenes Volk kämpfen, erschießen Zivilisten und zerbomben ihre eigenen Städte. Es sind Politiker aus der amerikanischen Schule, Nationalisten, Rechtradikale, Oligarchen die nur zu ihren persönlichen Vorteil handeln, oder einfach nur Irre die aus bodenlosen Russenhass bestehen. Doch das eigentlich Schlimme ist, dass die Politiker der EU diesen Wahnsinn bedingungslos unterstützen.
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