Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Für Literaturfreunde

Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Staber » Sa 20. Sep 2014, 22:05

Norbert Blüm von Justiz enttäuscht.
Der frühere CDU-Sozialpolitiker und langjährige Arbeitsminister Norbert Blüm rechnet mit der deutschen Justiz ab.
http://www.tagesspiegel.de/politik/norb ... 95070.html
Hatte "Nobbi Blüm" nicht ...
... auch den Slogan: Eins ist sicher - die Rente!

Nobbi hat viel gesprochen und geredet und gelesen. Herrjeh, es wird täglich in deutschen Gerichten Recht gesprochen. Jeder Jura-Student im 1. Semester weiß, dass vor Gericht keine Gerechtigkeit geschaffen wird, sondern ein Urteil! Das ist was anderes.Vor Gericht und auf hoher See sind nicht alle gleich.
Mit dieser Erkenntnis wird ein Buch aufgelegt ... Tztztztztztzt
Aber eine Wermutstropfen muss ich doch in den Wein der deutschen Rechtsprechung gießen. Der deutschen Justiz ist nach dem Ende der NS-Diktatur das "Kunststück" gelungen, nicht einen einzigen Richter zu verurteilen, obwohl diese neben anderen das Ermächtigungsgesetz sowie die Nürnberger Gesetze zu verantworten hatten und Todesurteile gegen Unschuldige im Fliessbandverfahren verhängte´, von der SED ganz zu schweigen.
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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon AlexRE » Sa 20. Sep 2014, 22:18

(...)

Jetzt geht es – auch meiner Partei – nur noch um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bei näherem Hinsehen handelt es sich um die Unterordnung der Familie unter die Belange der Wirtschaft.


Die Konservativen haben über Jahrzehnte hinweg versucht, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu vereiteln und die Frauen so in die Küchen zurückzutreiben. Das hat aber nur Kinderarmut und Vergreisung verursacht, halbwegs einsichtige Konservative rudern deshalb in dieser Frage schon seit längerer Zeit zurück. Herr Blüm gehört wohl nicht zu diesen Einsichtigen.

Auch mit seiner Justiz - Kritik kann ich nicht viel anfangen. Da gäbe es sehr viel zu kritisieren, allerdings tunlichst erst nach sachkundiger Analyse der Probleme. Das ist nicht Blüms Ding, bei ihm fliegen berechtigte und unberechtigte Kritik wie Kraut und Rüben durcheinander. Vor über einem Jahr hat er seine jetzige Schimpfkanonade in diesem Interview schon einmal vorweggenommen:


http://www.zeit.de/2013/27/richter-kritik-justiz
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon AlexRE » Mo 22. Sep 2014, 16:22

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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Staber » Mo 14. Nov 2016, 14:56

Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm in der "ZEIT"

Liebe Parteifreunde von der Jungen Union!

Diesen Brief schreibt ein alter Opa, der sich um seine politischen Enkel sorgt. So zuverlässig, wie an Silvester um Mitternacht die Glocken läuten, erklingt auf jedem Deutschlandtag der Jungen Union das Totenglöcklein der Rentenversicherung. Zur Totenliturgie gehört, nachdem die Litanei von den Grenzen der Belastbarkeit und der Ausbeutung der Jungen durch die Alten gebetet worden ist, der Ruf nach einer grundlegend neuen Rentenpolitik – so weit, so gewohnt!
Ich rate meinen Parteifreunden von der Jungen Union allerdings, sich mit den Elementargesetzen humaner Generationsverhältnisse vertraut zu machen, bevor sie nach einem revolutionären neuen Rentenkonzept suchen, das alle Probleme lösen soll.
Es kann in Berlin regieren, wer will, und selbst dann, wenn die Welt zum zweiten Mal erfunden würde: Immer "bezahlen" die Jungen für die Alten. Das war schon im Neandertal so und wird selbst dann noch so sein, wenn wir demnächst den Mars besiedeln.
Dieses unumstößliche Generationengesetz schafft für alle deshalb eine verträgliche Regelung, weil die Jungen einmal alt werden und die Alten einmal jung waren. Es gilt also das Prinzip der Gegenseitigkeit im Zeitverlauf. Keine Generation wird über den Tisch gezogen, weil jede einmal die andere wird oder war. "Wie du mir, so ich dir" ist der kategorische Imperativ der generationsübergreifenden Solidarität.
Deren Grundgedanke ist ein einfaches Verteilungsverfahren: Die Erwerbstätigen gewähren mit einem Teil ihres Einkommens Kredit, mit einem anderen zahlen sie ihre Schulden ab, und der dritte Teil gehört ihnen selbst. Kredit gewähren sie der nachfolgenden Generation, Schulden begleichen sie bei der vorhergehenden. Im Kreislauf des Lebens kommt es immer zum Ausgleich zwischen den anderen und uns.
Unser Rentensystem verbindet auf geniale Weise Eigeninteresse mit Solidarität. Es knüpft nämlich die Höhe der nachträglichen Renten an die Höhe und Dauer der vorgeleisteten Beiträge. So geraten Leistung und Gegenleistung ins Verhältnis proportionaler Äquivalenz.

Bezahlt wird die Rente stets aus dem aktuellen Sozialprodukt. Es gibt realwirtschaftlich keinen Sparstrumpf, aus dem das Geld von gestern für die Rentenzahlung heute entnommen werden könnte. Es wird immer nur der Kuchen gegessen, der jetzt gebacken wird.

DIE ZEIT 45/2016
Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 45 vom 27.10.2016 Die aktuelle ZEIT können Sie am Kiosk oder hier erwerben.
Im Alten Testament konnte noch in sieben fetten Jahren das Korn für die sieben mageren gespeichert werden. Realwirtschaftlich ist diese Art der Vorsorge unter den Bedingungen einer dynamischen Weltwirtschaft leider passé und wird nur noch in den Imaginationen der Finanzjongleure und ihrer medialen Bauchredner simuliert.

Es gehört zu den Lebenslügen der Privatversicherung, sich als unabhängig von der Wirtschaftsentwicklung zu gerieren, indem sie ihre gestern eingesammelten Beträge heute verteilt. Es nutzt das schönste Kapitaldeckungsverfahren nichts, wenn das eingesetzte Kapital keine Nutzung findet. Die Ansprüche an die Zukunft lösen zwar Pflichten aus, sind aber noch nicht ihre Verwirklichung.
Die Privatversicherung folgt lautstark der Maxime "Selbstvorsorge" und gibt dies als ihren Vorzug an, der sie von der Sozialversicherung unterscheidet. Dazu passt die Parole "Jede Generation sorgt für sich selber". Sie wurde von den Jungen Liberalen verkündet und von flotten Jung-Unionisten nachgeplappert. Wenn es für solche Dummheiten eine Auszeichnung gäbe, verdiente der Satz aus meiner Sicht einen Nobelpreis. Ich habe nämlich noch kein Baby gesehen, das sich selbst stillt und wickelt. Von der Wiege bis zur Bahre sind wir alle aufeinander angewiesen.

Das auf der Gegenseitigkeit der Generationen basierende solidarische Grundgesetz, welches das Generationenverhalten prägt, bestimmt auch die Folgen der demografischen Entwicklung. Wenn weniger Junge geboren werden, müssen die "geborenen Jungen" die Beiträge ihrer "nicht geborenen" Altersgenossen mitbezahlen, und die Renten der Alten fallen niedriger aus. Das war bereits Sinn der 1989 eingeführten "Nettorente", bei der das Rentenniveau sinkt, wenn die Belastung der Jungen steigt. Keine Reform kann die Demografie wegreformieren.

Dass die Beiträge steigen, gehört zur Wahrheit der Rentenpolitik, die man nicht verheimlichen darf. Bis zu welcher Grenze die Beitragssteigerung erträglich ist, ist eine Frage, die sich aus dem proportionalen Verhältnis zwischen individuellem Einkommen und Volkseinkommen ergibt. Wenn die individuellen Einkommen wachsen, steigt auch die Belastungsfähigkeit der Einkommensbezieher durch Beiträge. Meine Kinder etwa zahlen erheblich höhere Beiträge als früher ihre Großeltern. Trotzdem bleibt für die Enkel heute mehr Nettoeinkommen als Oma und Opa damals, weil das Gesamteinkommen der Enkel wesentlich größer ist. Bei 10 Prozent von 100 Euro bleiben 90 Euro übrig. Bei 20 Prozent von 200 Euro dagegen 160 Euro.

Geburtenrückgang und die steigende Lebenserwartung sind primär kein Rentenproblem. Die Zukunft der Rente hängt in erster Linie von der Ergiebigkeit der Arbeit ab, die man Produktivität nennt. Während zum Beispiel bei Opel in den Frühzeiten des Autobaus 60 Arbeitstage notwendig waren, um ein Auto herzustellen, sind es heute nur noch 15 Arbeitsstunden. Die Produktivität eines Arbeiters ist also heute rund 300-mal höher als die seines Urgroßvaters. Weniger Arbeiter erzeugen mehr, und weniger Beitragszahler können mehr Rentner finanzieren.

Es kommt also für die Zukunft der Rentenversicherung nicht so sehr auf die "Kopfzahl" der Geburten an, sondern mehr darauf, wie produktiv die Arbeit derjenigen ist, die geboren werden, und wie lange diese erwerbstätig sind. Die Entwicklung der Arbeit – in ihrer Form und Intensität – wird die Welt mehr verändern als alle Rentenvorschläge, einschließlich derjenigen der Jungen Union und ihrer Verbündeten.
Ich lade meine jungen Parteifreunde zu einer gedanklichen Expedition ins Zukunftsland der Arbeit ein. Wir werden Neuland erkunden, ohne die Bindung an das Solidaritätsprinzip aufzugeben. Es wird vieles anders werden und anderes gleich bleiben müssen. Humane Entwicklung ist wie jede Evolution eine Symbiose von Erhalten und Verändern.
Die Arbeit wandelt ihr Gesicht. Als Lebenszeichen der Vita activa wird sie jedoch weiter unser Selbstverständnis mitbestimmen, solange Menschen Menschen bleiben und deshalb nicht gänzlich von Computern ersetzt werden können. In der Arbeit erfahren wir uns in unserer essenziellen Janusköpfigkeit als Allein- und Mitwirkende. Wir sind nicht fertig wie die Tiere. Wir müssen unsere Welt, in der wir überleben, herstellen. Gegenüber unserer existenziellen Angewiesenheit auf Arbeit wird die Dominanz des Kapitals verblassen. Innovation wird wichtiger als Investition. Der Angelpunkt der modernen Gesellschaft wird nicht das Geld sein. Das Spielfeld der menschlichen Evolution ist die Arbeit.

Eines aber bleibt immer gültig: Die Jungen bezahlen für die Alten.


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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Livia » Mo 14. Nov 2016, 16:29

Staber hat geschrieben:Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm in der "ZEIT"

Liebe Parteifreunde von der Jungen Union!

Diesen Brief schreibt ein alter Opa, der sich um seine politischen Enkel sorgt. So zuverlässig, wie an Silvester um Mitternacht die Glocken läuten, erklingt auf jedem Deutschlandtag der Jungen Union das Totenglöcklein der Rentenversicherung. Zur Totenliturgie gehört, nachdem die Litanei von den Grenzen der Belastbarkeit und der Ausbeutung der Jungen durch die Alten gebetet worden ist, der Ruf nach einer grundlegend neuen Rentenpolitik – so weit, so gewohnt!
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Dieses unumstößliche Generationengesetz schafft für alle deshalb eine verträgliche Regelung, weil die Jungen einmal alt werden und die Alten einmal jung waren. Es gilt also das Prinzip der Gegenseitigkeit im Zeitverlauf. Keine Generation wird über den Tisch gezogen, weil jede einmal die andere wird oder war. "Wie du mir, so ich dir" ist der kategorische Imperativ der generationsübergreifenden Solidarität.
Deren Grundgedanke ist ein einfaches Verteilungsverfahren: Die Erwerbstätigen gewähren mit einem Teil ihres Einkommens Kredit, mit einem anderen zahlen sie ihre Schulden ab, und der dritte Teil gehört ihnen selbst. Kredit gewähren sie der nachfolgenden Generation, Schulden begleichen sie bei der vorhergehenden. Im Kreislauf des Lebens kommt es immer zum Ausgleich zwischen den anderen und uns.
Unser Rentensystem verbindet auf geniale Weise Eigeninteresse mit Solidarität. Es knüpft nämlich die Höhe der nachträglichen Renten an die Höhe und Dauer der vorgeleisteten Beiträge. So geraten Leistung und Gegenleistung ins Verhältnis proportionaler Äquivalenz.

Bezahlt wird die Rente stets aus dem aktuellen Sozialprodukt. Es gibt realwirtschaftlich keinen Sparstrumpf, aus dem das Geld von gestern für die Rentenzahlung heute entnommen werden könnte. Es wird immer nur der Kuchen gegessen, der jetzt gebacken wird.

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Das auf der Gegenseitigkeit der Generationen basierende solidarische Grundgesetz, welches das Generationenverhalten prägt, bestimmt auch die Folgen der demografischen Entwicklung. Wenn weniger Junge geboren werden, müssen die "geborenen Jungen" die Beiträge ihrer "nicht geborenen" Altersgenossen mitbezahlen, und die Renten der Alten fallen niedriger aus. Das war bereits Sinn der 1989 eingeführten "Nettorente", bei der das Rentenniveau sinkt, wenn die Belastung der Jungen steigt. Keine Reform kann die Demografie wegreformieren.

Dass die Beiträge steigen, gehört zur Wahrheit der Rentenpolitik, die man nicht verheimlichen darf. Bis zu welcher Grenze die Beitragssteigerung erträglich ist, ist eine Frage, die sich aus dem proportionalen Verhältnis zwischen individuellem Einkommen und Volkseinkommen ergibt. Wenn die individuellen Einkommen wachsen, steigt auch die Belastungsfähigkeit der Einkommensbezieher durch Beiträge. Meine Kinder etwa zahlen erheblich höhere Beiträge als früher ihre Großeltern. Trotzdem bleibt für die Enkel heute mehr Nettoeinkommen als Oma und Opa damals, weil das Gesamteinkommen der Enkel wesentlich größer ist. Bei 10 Prozent von 100 Euro bleiben 90 Euro übrig. Bei 20 Prozent von 200 Euro dagegen 160 Euro.

Geburtenrückgang und die steigende Lebenserwartung sind primär kein Rentenproblem. Die Zukunft der Rente hängt in erster Linie von der Ergiebigkeit der Arbeit ab, die man Produktivität nennt. Während zum Beispiel bei Opel in den Frühzeiten des Autobaus 60 Arbeitstage notwendig waren, um ein Auto herzustellen, sind es heute nur noch 15 Arbeitsstunden. Die Produktivität eines Arbeiters ist also heute rund 300-mal höher als die seines Urgroßvaters. Weniger Arbeiter erzeugen mehr, und weniger Beitragszahler können mehr Rentner finanzieren.

Es kommt also für die Zukunft der Rentenversicherung nicht so sehr auf die "Kopfzahl" der Geburten an, sondern mehr darauf, wie produktiv die Arbeit derjenigen ist, die geboren werden, und wie lange diese erwerbstätig sind. Die Entwicklung der Arbeit – in ihrer Form und Intensität – wird die Welt mehr verändern als alle Rentenvorschläge, einschließlich derjenigen der Jungen Union und ihrer Verbündeten.
Ich lade meine jungen Parteifreunde zu einer gedanklichen Expedition ins Zukunftsland der Arbeit ein. Wir werden Neuland erkunden, ohne die Bindung an das Solidaritätsprinzip aufzugeben. Es wird vieles anders werden und anderes gleich bleiben müssen. Humane Entwicklung ist wie jede Evolution eine Symbiose von Erhalten und Verändern.
Die Arbeit wandelt ihr Gesicht. Als Lebenszeichen der Vita activa wird sie jedoch weiter unser Selbstverständnis mitbestimmen, solange Menschen Menschen bleiben und deshalb nicht gänzlich von Computern ersetzt werden können. In der Arbeit erfahren wir uns in unserer essenziellen Janusköpfigkeit als Allein- und Mitwirkende. Wir sind nicht fertig wie die Tiere. Wir müssen unsere Welt, in der wir überleben, herstellen. Gegenüber unserer existenziellen Angewiesenheit auf Arbeit wird die Dominanz des Kapitals verblassen. Innovation wird wichtiger als Investition. Der Angelpunkt der modernen Gesellschaft wird nicht das Geld sein. Das Spielfeld der menschlichen Evolution ist die Arbeit.

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Das finde ich jetzt gar nicht so einen Klasse Beitrag. Wer hat denn geackert und gebaggert für wenig Lohn und das fünf Tage die Woche und bis zu 50 Stunden ? Die Jungen sicher nicht, die lassen es sich gut gehen und viele von ihnen auf Kosten der Alten. Mich ärgert immer wenn man den Alten vorhält, dass sie dank den Jungen eine Rente hätten, ist das denn so ? Die Alten gingen alle Arbeiten, es gab kaum Kriminalität, kein Kiffen, kein Stehlen, kein Ausnehmen der Eltern, keine tote Eltern wegen dem ersparten Geld, das sie sich mit grosser Mühe erarbeitet haben. Sie waren viel zufriedener als es die heutigen Jungen sind, auch wenn sie es in vieler Hinsicht einfacher haben als wir Alten es je hatten. Also lieber Staber Daumen nach unten, bist ja auch von meiner Generation gell. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Staber » Mo 14. Nov 2016, 18:17

@ livia
bist ja auch von meiner Generation gell. ;)


Bingo liebe Livia!
Ich wieder spreche ja nicht.Aber man muss nicht alles 1 zu 1 sehen.Wir haben geackert stimmt. Zu unserer Zeit war die Technik auch noch nicht so fortgeschritten wie heute. Teile der jungen Generation kann doch heute nur durch kriminelle Machenschaften überleben.


Zitat Blüm
Bezahlt wird die Rente stets aus dem aktuellen Sozialprodukt. Es gibt realwirtschaftlich keinen Sparstrumpf, aus dem das Geld von gestern für die Rentenzahlung heute entnommen werden könnte. Es wird immer nur der Kuchen gegessen, der jetzt gebacken wird.

Hat er doch Recht...gell? ;)
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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Nov 2016, 18:49

Staber hat geschrieben:Zitat Blüm
Bezahlt wird die Rente stets aus dem aktuellen Sozialprodukt. Es gibt realwirtschaftlich keinen Sparstrumpf, aus dem das Geld von gestern für die Rentenzahlung heute entnommen werden könnte. Es wird immer nur der Kuchen gegessen, der jetzt gebacken wird.

Hat er doch Recht...gell? ;)


Das ist soweit richtig, aber als Begründung für die These, dass die Demographie für die kapitalgedeckte Altersvorsorge die gleichen Probleme verursache wie für die Umlagerenten, trotzdem unzulänglich. Kapitaldeckung bedeutet nämlich, dass die arbeitende Generation mit den ohnehin anfallenden Zinsen und Mieten gleichzeitig die Rentner versorgt, während die Beiträge für die Umlagerente zusätzlich bezahlt werden müssen und dann alle Zinsen und Mieten auf die großen Haufen der Reichen (und Heuschrecken) wandern. Außerdem ist die Beteiligung wenigstens der Rentner am Wirtschaftswachstum garantiert, wenn sie Kapitalbesitzer sind. Solange ihre Rente an die Arbeitnehmereinkommen gekoppelt ist, können sie zusammen mit den AN vom Wirtschaftswachstum abgekoppelt werden.

Damit will ich die Umlagerente nicht völlig verwerfen, aber bei der Schließung der demographisch bedingten Rentenlücken sollte man schon im Auge behalten, dass Zinsen und Mieten sowieso bezahlt werden müssen, ob sie nun einen Teil der Rente abdecken oder nicht.
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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Uel » Di 15. Nov 2016, 00:01

Hallo Staber,
es stimmt, Blüm hat zum allergrößten Teil Recht, denn die gesetzliche Renten"versicherung" ist keine Versicherung sondern ein "Anteilsrecht" an der Volkswirtschaft des jeweiligen Jahres.

Was die Demografen regelmäßig bei ihrem Cassandra-Geschrei vergessen, ob aus Dummheit oder Böswilligkeit sei mal dahin gestellt, ist der Rationalisierungsfortschritt mit seiner Produktivitätssteigerung (heutiger Landwirt produziert ganz alleine, wozu man mal xy Leute brauchte, ein Arbeiter, der 5 Industrieroboter kontrolliert, produziert das, wozu man mal yz Arbeiter brauchte). Wenn erst mal die Industrie4.0 raumgreift, dann können wir glücklich sein, weniger Leute zu sein, die als Arbeitslose nicht auch noch zusätzlich versorgt werden müssten und die übernutzte Natur mit teuren Schädigungen wird auch aufatmen können. Natürlich setzt das vorraus, das eine Robotersteuer eingeführt wird oder sonstwie die Produktivitätsfortschritte bei der Finanzierung von Staat und Renten herangezogen werden. Es setzt auch eine wirksame Regionalplanung voraus, die nicht wie heute Entwicklungsgebiete baureif macht, sondern Schrumpfungsgebiete festlegt, damit nicht die Infrastruktur unwirtschaftlich flächendeckend augedünnt wird.

Alex hat auch Recht: natürlich gibt es auch "transferierbare Werte in die Zukunft", z. B. vermietbare Gebäudeflächen (allerdings müssen sie marktfähig bleiben: Lage nicht in Schrumpfungsgebiet, technisch und energetisch nicht veraltert), weiterhin brauchbare Infrastruktur, dauerhafte Werte, die nicht der Abnutzung unterliegen ( klassische Kunstgegenstände, die nicht modisch überpreist sind, werthaltige Gegenstände, Aktien von Firmen, die noch nicht untergegangen sind, etc.) Wie nachhaltig Zinserwartungen sind, lernen wir heute, wo man nachdenkt, negative Zinsen zu nehmen. Die privaten Versicherer, für Kapital- Renten- und Lebens-versicherungen, schrauben ständig (müssen) an den Garantiezinsen, werden teilweise halbiert.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon AlexRE » Di 15. Nov 2016, 00:57

Uel hat geschrieben:Alex hat auch Recht: natürlich gibt es auch "transferierbare Werte in die Zukunft", z. B. vermietbare Gebäudeflächen (allerdings müssen sie marktfähig bleiben: Lage nicht in Schrumpfungsgebiet, technisch und energetisch nicht veraltert), weiterhin brauchbare Infrastruktur, dauerhafte Werte, die nicht der Abnutzung unterliegen ( klassische Kunstgegenstände, die nicht modisch überpreist sind, werthaltige Gegenstände, Aktien von Firmen, die noch nicht untergegangen sind, etc.) Wie nachhaltig Zinserwartungen sind, lernen wir heute, wo man nachdenkt, negative Zinsen zu nehmen. Die privaten Versicherer, für Kapital- Renten- und Lebens-versicherungen, schrauben ständig (müssen) an den Garantiezinsen, werden teilweise halbiert.



Sehe ich auch so, diese Überlegung wäre dann aber der nächste Schritt (ich wollte meinen vorherigen Beitrag nicht unnötig verkomplizieren). Private Rentenversicherer haben die (Rechts-) Pflicht, in sichere bzw. "konservative" Anlagen zu investieren, weil ihr Geschäftsgegenstand mit besonderer sozialer Verantwortung verbunden ist. Warum sollte nicht auch umgekehrt ein Sonderrecht entwickelt werden, das dieser Sonderpflicht spiegelbildlich gegenübersteht?

Ich meine, dass bestimmte risikolose Anlageformen (Infrastruktur, öffentliche Anleihen) Heuschrecken nicht zustehen und ausschließlich der Basissicherung privater Altersvorsorge vorbehalten sein sollten.
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Re: Buchautor Norbert Blüm- Titel "EINSPRUCH"

Beitragvon Staber » Di 15. Nov 2016, 11:50

@ Uel
Wenn erst mal die Industrie4.0 raumgreift, dann können wir glücklich sein,



....lieber Uel , das die Masse der arbeitenden Bevölkerung,die später im Rentenalter kommt ,überhaupt noch nach dem heutigen Prinzip ihre Rente überhaupt bekommt. Wer nicht blind ist, sieht jetzt schon die Gründe dafür. Da ihr ja hier alle nicht dumm seid , brauche ich das auch nicht weiter zu erläutern. ;)
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