Kambodscha

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Kambodscha

Beitragvon AlexRE » Do 7. Aug 2014, 16:17

Die letzten noch lebenden Oberbonzen der Roten Khmer sind heute wegen der Verbrechen gegen das eigene Volk zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden:

Urteil in Kambodscha

Lebenslang für Rote Khmer

Stand: 07.08.2014 06:39 Uhr

35 Jahre nach dem Ende ihrer Herrschaft hat ein kambodschanisches Gericht zwei ehemalige Anführer der Roten Khmer verurteilt. Der Ex-Propagandachef und der ehemalige Staatschef erhielten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit lebenslange Haftstrafen.

(...)

Ein zweites Verfahren gegen die beiden heute Verurteilten hat jedoch bereits begonnen. In diesem Prozess geht es um die Vertreibung und Ermordung der vietnamesischen Minderheit in Kambodscha. Das Tribunal hatte das Verfahren in mehrere Teilprozesse aufgespalten, um möglichst schnell zu ersten Urteilen kommen zu können.


http://www.tagesschau.de/ausland/khmer-urteil-101.html

Gegen diese Verbrechen hat die Weltgemeinschaft allerdings nichts unternommen. Ihre Macht haben die Roten Khmer erst verspielt, als sie sich mit dem militärisch überlegenen Nachbarstaat Vietnam angelegt haben. Die UNO hat dann auch noch eine Exilregierung unter Beteiligung Pol Pots anerkannt:

(...)

Entmachtung

Am 25. Dezember 1978 marschierten kommunistische Truppen des wiedervereinigten Vietnam nach von den Roten Khmer initiierten Grenzzwischenfällen in Kambodscha mit dem Ziel ein, das Pol-Pot-Regime zu stürzen und eine pro-vietnamesische Regierung zu installieren. Dies geschah schon im Januar 1979, indem die „Einheitsfront für nationale Rettung“ das Pol-Pot-Regime stürzte und als neuen Regierungschef Heng Samrin einsetzte, der drei Tage später die „Volksrepublik Kampuchea“ ausrief. Pol Pot zog sich in den Untergrund zurück, und Norodom Sihanouk ging neuerlich ins chinesische Exil. Verschiedene westliche Staaten, u. a. die Bundesrepublik und die USA, protestierten gegen den Einmarsch.

Die darauf folgende Guerilla-Taktik der Roten Khmer sowie die ständige Lebensmittelknappheit führten zur Massenflucht von Kambodschanern nach Thailand. Als Pol Pot im Juni 1982 mit seinen Roten Khmer und zwei nicht-kommunistischen Gruppen – der „Nationalen Front für ein unabhängiges, neutrales, friedliches und kooperatives Kambodscha“ (FUNCINPEC) von Norodom Sihanouk, sowie der antikommunistischen „Khmer People’s National Liberation Front“ des früheren Premierministers Son Sann – wieder unter der Leitung von Sihanouk im malaysischen Kuala Lumpur eine Exilregierung bildete, wurde diese von den Vereinten Nationen anerkannt. Die Staaten des Ostblocks, Indien und verschiedene Länder der Dritten Welt hingegen erkannten die neue Regierung unter Heng Samrin an.

(...)


http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer
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Re: Kambodscha

Beitragvon Livia » Do 7. Aug 2014, 21:34

Alex schrieb

Urteil in Kambodscha
Lebenslang für Rote Khmer
Stand: 07.08.2014 06:39 Uhr

35 Jahre nach dem Ende ihrer Herrschaft hat ein kambodschanisches Gericht zwei ehemalige Anführer der Roten Khmer verurteilt. Der Ex-Propagandachef und der ehemalige Staatschef erhielten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit lebenslange Haftstrafen.

(...)

Ein zweites Verfahren gegen die beiden heute Verurteilten hat jedoch bereits begonnen. In diesem Prozess geht es um die Vertreibung und Ermordung der vietnamesischen Minderheit in Kambodscha. Das Tribunal hatte das Verfahren in mehrere Teilprozesse aufgespalten, um möglichst schnell zu ersten Urteilen kommen zu können.


Warum hat das 35 Jahre gedauert bis man diese zwei noch übrig gebliebenen Schlächter einer gerechten Strafe zuführt ? :evil:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Kambodscha

Beitragvon AlexRE » Do 7. Aug 2014, 21:38

Livia hat geschrieben:Warum hat das 35 Jahre gedauert bis man diese zwei noch übrig gebliebenen Schlächter einer gerechten Strafe zuführt ? :evil:


Wenn man bedenkt, dass die UNO den Oberschlächter Pol Pot nach der Niederlage der Roten Khmer gegen die Vietnamesen zunächst einmal als Vertreter einer Exilregierung anerkannt hat, ist es kaum verwunderlich, dass die endgültige juristische Aufarbeitung so viel Zeit in Anspruch genommen hat.
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Re: Kambodscha

Beitragvon Livia » Do 7. Aug 2014, 21:49

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Warum hat das 35 Jahre gedauert bis man diese zwei noch übrig gebliebenen Schlächter einer gerechten Strafe zuführt ? :evil:


Wenn man bedenkt, dass die UNO den Oberschlächter Pol Pot nach der Niederlage der Roten Khmer gegen die Vietnamesen zunächst einmal als Vertreter einer Exilregierung anerkannt hat, ist es kaum verwunderlich, dass die endgültige juristische Aufarbeitung so viel Zeit in Anspruch genommen hat.


Das wusste ich nicht, verwundert mich aber auch kein bisschen. :shock:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Kambodscha

Beitragvon Staber » Fr 8. Aug 2014, 14:09

Ein G'schmäckle bleibt , so oder so!

Zwei 83- und 88-jährige Mumien, die ihr Leben schon hinter sich haben, zu "lebenslanger Haft" zu verurteilen, ist ein ziemlicher Witz. Bestens bekannt aus dem eigenen Land, wo Nazi-Verbrecher erst einmal politische Karrieren, den wohlverdienten Ruhestand, evtl. noch einen längeren Auslandsaufenthalt hinter sich bringen müssen, bis kurz vorm Sensenmann noch die Justiz zuschlägt. Friedensnobelpreisträger wie Kissinger, die auch in Kambodscha ein bisschen am Völkermorden beteiligt waren, brauchen nicht mal das zu befürchten. Zigtausende der Knechte leben heute ein ganz normales Leben. Und wer glaubt, das die Khmer Rouge wirklich tot sind in Kambodscha irrt. Diese Leute gibt es immer noch . Oft als Beamte. Ein alter Khmer Rouge ist sogar Präsident und greift immer wieder schützend ein, wenn ehemalige Genossen ins Rampenlicht geraten. Was wir sehen sind Bauernopfer . Tausende (ex)Rote Khmer leben heute in Wohlstand an der Spitze der Gesellschaft Kambodschas während die Masse der Menschen Rechte hat , die nur auf dem Papier existieren. Vertreibungen und Enteignungen und wenn es sein muss Mord sind dort Alltag. Aber als Chef einer NGO oder gar als UN Angestellter kann man dort im Luxus schwelgen. Bitte mal "Detention Centers Cambodia " googeln oder den Artikel beim Guardian suchen.
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Re: Kambodscha

Beitragvon AlexRE » Fr 8. Aug 2014, 15:26

Staber hat geschrieben:Bitte mal "Detention Centers Cambodia " googeln oder den Artikel beim Guardian suchen.


Das sind Zwangsarbeitslager für Drogensüchtige:

(Bangkok) – Cambodian authorities unlawfully detain hundreds of drug users and others deemed “undesirable” in centers where they face torture, sexual violence, and forced labor, Human Rights Watch said in a report released today.

(...)


http://www.hrw.org/news/2013/12/08/cambodia-drug-centers-detain-abuse-undesirables

Bis auf die angebliche sexuelle Gewalt (Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen sind noch keine hieb- und stichfesten Ermittlungsergebnisse) scheint mir das nicht über die weltweit üblichen Vorstellungen jeder "law and order" - Fraktion hinauszugehen. Außerdem ist eine überharte Bekämpfung des Drogenmissbrauchs in Ostasien weit verbreitet, siehe z. B. die Todesstrafe für Dealer in Malaysia, Singapur usw. ...
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