Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mi 18. Jun 2014, 12:51

Putin ist eben nicht Hitler. Mit der Krim kann Russland sich "saturiert" fühlen, wie Bismarck nach der Reichseinigung sagte: "Deutschland füllt jetzt seine Grenzen aus, wir sind zufrieden, und ich werde mich ruhig in meinem nunmehr fertigen Vaterland schlafen legen.


Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Im 19. Jahrhundert galt zwischen den Nationen noch das Recht des Stärkeren, im 21. Jahrhundert sollte eigentlich ein fortschrittliches Völkerrecht die Rüstung und ggfs. Kriege mit Atomwaffen und anderen Massenvernichtungsmitteln verhindern.

Eigentlich - aber das wird das Völkerrecht nicht mehr leisten können, nachdem es die Amerikaner im Irak und die Russen in der Ukraine geschreddert haben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Mi 18. Jun 2014, 14:44

Eigentlich - aber das wird das Völkerrecht nicht mehr leisten können, nachdem es die Amerikaner im Irak und die Russen in der Ukraine geschreddert haben.


Und wer sagt, dass das Völkerrecht höher zu bewerten ist, als das Selbstbestimmungsrecht eines Volkes?
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mi 18. Jun 2014, 14:50

maxikatze hat geschrieben:
Eigentlich - aber das wird das Völkerrecht nicht mehr leisten können, nachdem es die Amerikaner im Irak und die Russen in der Ukraine geschreddert haben.


Und wer sagt, dass das Völkerrecht höher zu bewerten ist, als das Selbstbestimmungsrecht eines Volkes?


Das selbstbestimmte russische Volk hat in freien und geheime Wahlen eine Regierung bestimmt, u. a. solche Verträge abzuschließen. Wenn unter diesen Umständen ein Völkerrechtsbruch mit dem Selbstbestimmungsrecht begründet wird, kann man sich auf keine einzige Unterschrift ausländischer Politiker mehr verlassen. Diesen Zustand haben wir jetzt erreicht.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Mi 18. Jun 2014, 15:39

Wenn unter diesen Umständen ein Völkerrechtsbruch mit dem Selbstbestimmungsrecht begründet wird, kann man sich auf keine einzige Unterschrift ausländischer Politiker mehr verlassen


Kann man auch nicht. Wer das noch macht, ist reichlich naiv.
Konnte man sich auf das Geschwätz und die Verträge von gestern jemals verlassen? Im Lügen sind doch Politiker unschlagbar.
Beispiel: Kein EU-Land sollte für die Schulden eines anderen EU-Mitglieds aufkommen müssen. So wurde uns das jedenfalls zur Euro-Einführung hoch und heilig versichert.
Oder die Nato. Sie beschränkt sich auch nicht mehr darauf, ein Verteidigungsbündnis zu sein.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mi 18. Jun 2014, 15:56

maxikatze hat geschrieben:
Wenn unter diesen Umständen ein Völkerrechtsbruch mit dem Selbstbestimmungsrecht begründet wird, kann man sich auf keine einzige Unterschrift ausländischer Politiker mehr verlassen


Kann man auch nicht. Wer das noch macht, ist reichlich naiv.
Konnte man sich auf das Geschwätz und die Verträge von gestern jemals verlassen? Im Lügen sind doch Politiker unschlagbar.
Beispiel: Kein EU-Land sollte für die Schulden eines anderen EU-Mitglieds aufkommen müssen. So wurde uns das jedenfalls zur Euro-Einführung hoch und heilig versichert.
Oder die Nato. Sie beschränkt sich auch nicht mehr darauf, ein Verteidigungsbündnis zu sein.


Das sehe ich auch so. Ich rechtfertige ja auch keinen Vertragsbruch, weder amerikanische noch russische noch sonstige. Wenn man das Selbstbestimmungsrecht der Völker dem Völkerrecht überordnet, kann das Völkerrecht ebensowenig den Frieden sichern wie das Zivilrecht die nationale Wirtschaft organisieren könnte, wenn jeder einzelne Mensch seine schriftlich vereinbarte Miete herabsetzen oder sein Gehalt heraufsetzen könnte und dazu nur auf seine wirtschaftliche / finanzielle Privatautonomie verweien müsste. Die haben seine Vertragspartner nämlich auch.
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 18. Jun 2014, 16:53

http://ostpol.de/beitrag/4008-den_infor ... pen_aufruf

Den Informationskrieg stoppen / Aufruf

Namhafte russische Journalisten haben eine unabhängige Journalisten-Gewerkschaft gegen die Propaganda des Kreml und zur Rettung ihres Berufsstands gegründet. ostpol veröffentlicht den Gründungsaufruf.

„Die Ereignisse der letzten Monate haben Russland an einen Punkt geführt, von dem ab ein freier Meinungs- und Informationsaustausch nur noch in den privaten Küchen möglich sein wird.
Ohne eine Erklärung von Gründen wurden unabhängigen Internet-Ressourcen wie Grani.ru, Jezh.ru, Kasparov.ru blockiert. Dem Fernsehsender Doschd wurden alle Verbreitungskanäle gesperrt.
Die wichtigsten Provider des russischsprachigen Internets wurden unter staatliche Kontrolle gestellt. Beim sozialen Netzwerk VKontakte wurde die Führung ausgetauscht, der Suchdienstanbieter Yandex wird angegriffen. Das Einschränken der freien Meinungsäußerung im Internet findet praktisch täglich statt; sowohl durch gesetzliche Auflagen, als auch durch unbegründete gerichtliche Verfolgungen der Internet-Nutzer.


Langsam kommt gegen Wind auf. Gut so.

Es fehlt an Solidarität

Eines der größten Probleme des russischen journalistischen Metiers ist das Fehlen von Solidarität. Mit dem Erschaffen einer Solidarität-Struktur für Journalisten kann der Kampf um den Schutz des Berufes beginnen.
Wir teilen hiermit mit:
- Dass wir eine unabhängige Union (Gewerkschaft) von Journalisten ins Leben rufen, die zum Ziel haben wird, den professionellen, den rechtlichen und den sozialen Schutz der Journalisten zu gewährleisten;
- Dass wir uns mit den Journalisten der Ukraine solidarisieren – in unseren Absichten, mit ihnen zusammen ein Monitoring der Lügen der Propaganda, die die Berichtserstattung über die Geschehnisse in Russland und in der Ukraine begleiten, zu implementieren;
- Dass wir ein unabhängiges Monitoring der Verletzungen der Rechte der Journalisten in den Regionen Russlands, wie auch der Verletzung der Freiheit zur Meinungsäußerung im Internet ins Leben rufen mit gleichzeitigem Gewährleisten der rechtlichen Hilfe für die Journalisten, die unter der Verletzung ihrer Rechte leiden oder gelitten haben.


Dann wünsche ich dene dass sie es schaffen.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Do 19. Jun 2014, 07:42

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:http://ostpol.de/beitrag/4008-den_informationskrieg_stoppen_aufruf

Namhafte russische Journalisten haben eine unabhängige Journalisten-Gewerkschaft gegen die Propaganda des Kreml und zur Rettung ihres Berufsstands gegründet. ostpol veröffentlicht den Gründungsaufruf.


Wundert mich jetzt aber doch. Wie soll das gehen? Unabhängige Journalisten-Gewerkschaft im finsteren undemokratischen Russland mit Meinungsunterdrückung?
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 19. Jun 2014, 10:07

maxikatze hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben:http://ostpol.de/beitrag/4008-den_informationskrieg_stoppen_aufruf

Namhafte russische Journalisten haben eine unabhängige Journalisten-Gewerkschaft gegen die Propaganda des Kreml und zur Rettung ihres Berufsstands gegründet. ostpol veröffentlicht den Gründungsaufruf.


Wundert mich jetzt aber doch. Wie soll das gehen? Unabhängige Journalisten-Gewerkschaft im finsteren undemokratischen Russland mit Meinungsunterdrückung?


mal abwarten..
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 20. Jun 2014, 00:03

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Diese Frage stellen sich gegenwärtig sehr viele, vor allem junge Menschen in Mittel- und Osteuropa. Viele Deutsche beklagen, dass man keine Rücksicht auf die Gefühle der Russen nimmt, dass sie so arm dran sind, weil sie ihr Imperium verloren haben. Was ist aber mit den Gefühlen, der Sicherheit und der Freiheit der Millionen Ukrainer, Balten, Polen, Tschechen, Ungarn ...? Sind diese Menschen aus der Sicht von Westeuropa dazu verdammt sich für immer den Interessen von Russland unterzuordnen? Woher kommt in Deutschland dieses Verständnis für Autokraten und Despoten?

"Das letzte Mal wurden Osteuropa und die baltischen Staaten unter dem Molotow-Ribbentrop-Pakt an die Sowjetunion und ihre Einflusssphäre verkauft. Dieses Manöver trug dazu bei, dass das Sowjetreich seine größte Macht erreichte. Unbezahlte Arbeitskräfte wurden in den Gulag-Sklavencamps eingesperrt. Jetzt hat Russland durch Worte und Taten deutlich gemacht, dass es sein Reich in seiner früheren Herrlichkeit wieder herstellen will. Putin hat Breschnews Doktrin aktualisiert und übernommen: Russland glaubt das Recht zu haben, in die Handlungen unabhängiger Staaten einzugreifen, wenn es scheint, dass sie sich zu stark dem Westen zuwenden."


diese frage stelle ich mir auch. Finde keine Antwort.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Sa 21. Jun 2014, 19:56

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Kreml: Kiew soll sich für Beschuss von Territorium Russlands entschuldigen

(...)


http://de.ria.ru/security_and_military/20140620/268815683.html

>> Kiewer Faschos beschießen russisches Territorium. Der Kreml reagiert cool: (... und sollte auch noch Schadensersatz verlangen etc. blubb) <<

"Cool" ist nicht ganz der passende Ausdruck. Wenn Aggressoren Schadensersatz von ihren Opfern verlangen, nennt man das "kaltschnäuzig". Die Methode hat der Kreml auch nicht erfunden:

> Die sogenannte „Sühneleistung“ oder „Judenbuße“ sollte innerhalb eines Jahres in vier Quartalsraten aufgebracht werden. <

http://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpogrome_1938
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