Homophobie im Sport

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Homophobie im Sport

Beitragvon Staber » Do 9. Jan 2014, 22:49

Schumi ist ( fast ) out...Hitzlsperger in. Die Medien kommen gar nicht zur Ruhe.
Kampfansage gegen Homophobie
http://www.berliner-zeitung.de/sport/hi ... 33580.html

Outing ist wohl zum Volkssport verkommen. Jeder outet sich jetzt, welche Fehler oder Schwächen er hat. Und der Pöbel brüllt Beifall. Da halte ich es doch lieber mit dem ollen Kästner und seinem Gedicht "Ragout fin de siècle". Der hat schon 1930 erkannt, was wirklich abgeht. Karriereende und sich dann als Homo outen, nur um in den Schlagzeilen zu bleiben? Hätte er besser durch sportliche Leistungen geglänzt, als durch dies.
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon AlexRE » Fr 10. Jan 2014, 00:32

Das ist für mich durchaus glaubhaft:

Offenbar wollte er sich schon in seiner Zeit beim VfL Wolfsburg outen, wurde aber gewarnt.


http://www.berliner-zeitung.de/sport/hitzlsperger-videobotschaft-kampfansage-gegen-homophobie,10808794,25833580.html

Ich kann mich an eine ganze Reihe öffentlicher Warnungen von Trainern, Fußballfunktionären und Spielern (wie z. B. Philip Lahm) in den letzten Jahren erinnern, die homosexuelle Kollegen wegen der Macho - Intoleranz in der Szene davon abhalten wollten, sich während ihrer aktiven Zeit zu outen.

Dass Hitzlsperger sich erst nach Abschluss seiner aktiven Zeit outet, ist also sehr verständlich. Und dass er die ganze Geschichte möglicherweise in sein künftiges (Medien-) Berufsleben einbaut ... nun ja, wenn Geld stinken würde, könnte man in der Bundesrepublik kaum noch ohne Gasmaske auf die Straße gehen.
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon Excubitor » Fr 10. Jan 2014, 17:45

Die Pervertierung unserer Gesellschaft durch Medien und Interessengruppen basiert nicht zuletzt darauf, dass Begriffe nach Lust und Laune verwendet und entwertet werden. Was hier in Deutschland ständig als Homophobie bezeichnet wird hat mit einer Phobie herzlich wenig gemeinsam. Nicht jeder, der vernünftige Gedanken zum Thema Homosexualität vorbringt, die anderen nicht in den Kram passen, ist gleich von einer Phobie befallen, die da nämlich ein krankhafter Angstzustand vor eben dieser Bevölkerungsgruppe sein müsste... Durch eine solch "schwachsinnige", ausgeartete Begriffsverwendung, die noch dazu mit einer Unzahl von Unterstellungen verbunden ist wird niemandem geholfen, sondern werden nur neue "Feindbilder" aufgebaut.

Darüber hinaus werden ein paar Details bei der ganzen Diskussion immer wieder unter den Teppich gekehrt: Auch wenn ich überhaupt kein Problem mit Homosexuellen habe, sondern mit Berufskollegen und im privaten Bereich mit solchen Menschen bislang nur gute Erfahrungen machen konnte, gilt dennoch Folgendes: Homosexualität ist und bleibt in der Natur ein Ausnahme-Verhalten, auch wenn es bei anderen Säugetieren ebenfalls vorkommt. Die Natur ist auf Arterhaltung ausgerichtet und das funktioniert nun einmal nicht auf homosexuellem Wege.

Was tut der angeblich zivilisierte Mensch, der heute so weit von seinen biologischen Wurzeln entfernt ist, wie nie zuvor, sei es Ernährung, Verhalten oder Sonstiges? Er stilisiert das Ausnahme-Verhalten fast hoch zu Heldentum, wobei er sich immer weiter von seiner eigentlichen Biologie entfernt. Sicher gehört in einer durchgeknallten, oft intolerablen Gesellschaft eine Menge Mut dazu sich zu outen, doch werden die Folge-Umstände einer Homosexualität viel zu weit ausgedehnt: Ausnahme muss Ausnahme bleiben, auch wenn diese vorbehaltlos als existent zu akzeptieren ist und diese Menschen nicht zu stigmatisieren sondern als grds. gleichwertig anzusehen sind..
Jedoch nicht jede Rechts-Ausweitung zugunsten Homosexueller beispielsweise macht Sinn, wenn einige zur "Gleichstellung" auch erforderlich waren, wie bei Steuerfragen eheähnlicher Gemeinschaften.
Schluss mit Lustig ist, wenn Homosexuelle die Errungenschaften der Wissenschaft dazu nutzen sollen, KInder zu bekommen, die sie sonst gar nicht bekommen könnten. Auch hier ist immer zum Wohle der Nachkommen zu argumentieren. Gegengeschlechtliche Erziehung begegnet beispielsweise erheblichen sachlichen Bedenken, da eine Bezugsperson gleichen Geschlechts eindeutig fehlt und von den Vorhandenen nicht vollwertig ersetzt werden kann. Schon aus der Entwicklung von Kindern bei Alleinerziehenden sind derartige Problemstellungen bekannt. Da muss man nicht noch willkürlich solche Situationen herbeiführen, um nur ein Beispiel zu nennen.
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon AlexRE » Fr 10. Jan 2014, 18:29

Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass das heutige offensive Auftreten der homosexuellen Lobby eine Reaktion auf Intoleranz und rechtswidrige Verfolgung ist:

(...)

In den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts kam es in New York und anderen Städten immer wieder zu gewalttätigen Razzien in Schwulenlokalen. Dabei wurde die Identität der Besucher des Lokals festgestellt (und bisweilen öffentlich gemacht), und es kam zu Verhaftungen und Anklagen wegen „anstößigen Verhaltens“.
Am 28. Juni 1969 fand eine solche Razzia in der Szene-Bar Stonewall Inn statt, die an diesem Abend auch von zahlreichen Transvestiten und Drag Queens besucht wurde. An diesem Tag sollen sich besonders viele Schwule in New York aufgehalten haben, weil zuvor die Beerdigung eines Schwulenidols stattgefunden hatte: der Schauspielerin Judy Garland. Die Besucher des Stonewall Inn ließen sich das Vorgehen der Polizei nicht gefallen, und die Polizisten wurden gewaltsam vertrieben.
Die Ereignisse führten zu einer breiten Solidarisierung im New Yorker Schwulenviertel, und auch in den Folgetagen leisteten die Schwulen den verstärkten Polizeitruppen erfolgreich Widerstand. Erst nach fünf Tagen beruhigte sich die Situation.

(...)


http://de.wikipedia.org/wiki/Stonewall

Der Begriff "Homophobie" ist in diesem Zusammenhang sicher nicht völlig verfehlt, auch wenn es außer der Angst vor Unverstandenem noch andere Ursachen für Intoleranz gibt.

Jedenfalls hatten die Homosexuellen sich vor der Verfolgungswelle in den USA in einer Nische eingerichtet und niemanden gestört. Wer sich an ihrer heutigen Überrepräsentanz in der Öffentlichkeit stört, kann sich bei dem dummen und intoleranten Teil der Mehrheitsgesellschaft dafür bedanken.
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon AlexRE » Fr 10. Jan 2014, 18:37

Ich verschiebe das Thema auf das Unterforum "Genderpolitik & Diskriminierung von Minderheiten".
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Re: Homophobie im Sport und anderswo

Beitragvon Excubitor » Sa 11. Jan 2014, 17:59

Auch Unwissenheit über Homosexualität und Unsicherheit im Umgang mit Homosexuellen haben absolut nichts, aber auch gar nichts, mit Homophobie zu tun. Nicht zuletzt die Homosexuellen selbst sind nach dem verlinkten Artikel verantwortlich dafür, dass in dieser weitgehend intoleranten Gesellschaft durch begriffliche Unschärfe immer mehr Unsicherheit aufkeimt.
Nichts desto trotz sollte gerade in öffentlichen Behörden besonders auf Toleranz geachtet und danach gehandelt werden, da man diesen, ob berechtigt oder nicht, immer noch eine gewisse Vorbildfunktion zumisst.


Mehr dazu unter
http://news.de.msn.com/panorama/verband ... -polizei-1
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Re: Homophobie im Sport und anderswo

Beitragvon AlexRE » Sa 11. Jan 2014, 18:17

Excubitor hat geschrieben:Mehr dazu unter
http://news.de.msn.com/panorama/verband ... -polizei-1


Das zeigt deutlich, wie wichtig die frühzeitige Wissensvermittlung bereits in der Schule ist:

Ulmer kritisierte, deutsche Polizeischüler wüssten nach dem Verlassen allgemeinbildender Schulen zu wenig über Homosexualität und hätten oftmals Hemmungen im Umgang mit Schwulen und Lesben.


... und wie abwegig diese Petition:

http://www.sueddeutsche.de/bildung/petition-gegen-homosexualitaet-im-unterricht-wider-die-toleranz-1.1859429
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon Staber » Sa 11. Jan 2014, 18:20

@Alex
kann sich bei dem dummen und intoleranten Teil der Mehrheitsgesellschaft dafür bedanken.


Ich meine, alle Menschen, die eine andere Einstellung oder Meinung über welches Thema auch immer haben , müssen nicht dumm sein. Wenn alle die gleiche Meinung haben, wo könnte man sich in Diskussionen noch reiben. ;)
Übrigens , gibt derzeit wirklich wichtigeres als die sexuelle Orientierung einzelner Personen. Ich denke, das es in kaum einem anderen Land der Welt bessere Lebensbedingungen für Homosexuelle gibt, als bei uns. Homosexualität ist Normalität, die ganze Diskussion wird überbewertet.Wenn ein Fußball-Millionär nach seiner aktiven Phase seine Homosexualität beichtet , ist das mehr Boulevard, denn Heldentum.Wenn junge Menschen in Nigeria für die Akzeptanz ihrer Homosexualität, unter Einsatz ihres Lebens kämpfen, kommen wir der Sache von Vorbild schon etwas näher.
In Syrien sterben jeden Tag Menschen und in vielen Teilen der Welt gibt es Hunger und Krieg. Mit Verlaub, es gibt wichtigere Themen in unsere Gesellschaft...
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon AlexRE » Sa 11. Jan 2014, 18:46

Staber hat geschrieben:Ich meine, alle Menschen, die eine andere Einstellung oder Meinung über welches Thema auch immer haben , müssen nicht dumm sein.


Doch, nämlich dann, wenn sich diese "andere Einstellung" gegen die Menschenrechte anderer Leute richtet. Die Dummheit liegt darin, dass z. B. schwulenfeindliche ältere Leute oder Macho - Ausländer gerne mal übersehen, dass diese Beliebigkeit "anderer Einstellungen" sehr leicht auch auf ihre Kosten gehen kann. Wer Homosexuelle ausgrenzt, kann auch sehr leicht künstliche Hüftgelenke für Greise als wirtschaftlichen Unsinn darstellen und den Macho in der Kanacker - Schublade ablegen.
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Re: Homophobie im Sport

Beitragvon Staber » Sa 11. Jan 2014, 19:40

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Ich meine, alle Menschen, die eine andere Einstellung oder Meinung über welches Thema auch immer haben , müssen nicht dumm sein.


Doch, nämlich dann, wenn sich diese "andere Einstellung" gegen die Menschenrechte anderer Leute richtet. Die Dummheit liegt darin, dass z. B. schwulenfeindliche ältere Leute oder Macho - Ausländer gerne mal übersehen, dass diese Beliebigkeit "anderer Einstellungen" sehr leicht auch auf ihre Kosten gehen kann. Wer Homosexuelle ausgrenzt, kann auch sehr leicht künstliche Hüftgelenke für Greise als wirtschaftlichen Unsinn darstellen und den Macho in der Kanacker - Schublade ablegen.


Am besten kommt man immer weg, wenn man bestimmte Elemente aus den Beiträgen heraus nimmt und diese dann so umdreht, wie es einem zu Pass kommt. Eine andere Meinung als andere zu haben, finde ich nicht dumm, aber verständlich. Außerdem war von Homosexuellenausgrenzung in meinem Beitrag nicht die Rede und was die Hüften anbelangt Alex ,ist ein anderes Thema :roll:


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