Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Dr Wo » Mo 30. Sep 2013, 19:57

Irgend etwas kommt mir an dem Bericht "spanisch" vor. Ich habe nur noch nicht entdeckt, was:

http://www.der-postillon.com/2013/09/steuererhohungen-wurden-vor-allem.html

Erhöhung des Spitzensteuersatzes würde monokel- und zylindertragende Mittelschicht belasten

Berlin (dpo) - Die Magazine "Spiegel" und "Focus" warnen heute in seltener Einmütigkeit vor möglichen Steuererhöhungen, sollte es zu einer großen Koalition kommen. Zu Recht: Denn eine - wie von der SPD geforderte - Anhebung des Spitzensteuersatzes würde vor allem die ohnehin schon stark belastete monokel- und zylindertragende Mittelschicht mit einem jährlichen Bruttolohn von 250.730 Euro und mehr belasten.

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mo 30. Sep 2013, 19:59

Dr Wo hat geschrieben:Irgend etwas kommt mir an dem Bericht "spanisch" vor. Ich habe nur noch nicht entdeckt, was:

http://www.der-postillon.com/2013/09/steuererhohungen-wurden-vor-allem.html

Erhöhung des Spitzensteuersatzes würde monokel- und zylindertragende Mittelschicht belasten

Berlin (dpo) - Die Magazine "Spiegel" und "Focus" warnen heute in seltener Einmütigkeit vor möglichen Steuererhöhungen, sollte es zu einer großen Koalition kommen. Zu Recht: Denn eine - wie von der SPD geforderte - Anhebung des Spitzensteuersatzes würde vor allem die ohnehin schon stark belastete monokel- und zylindertragende Mittelschicht mit einem jährlichen Bruttolohn von 250.730 Euro und mehr belasten.

.....



In diesem Fall sind die mittelschichtigen Investigativjournalisten des Spanischen kundig:

>> Auch Friseurin Mandy Kowalski aus Jena (jährl. Bruttolohn 480.000 Euro) kann nicht fassen, was sie von ihrem Butler aus "Spiegel" und "Focus" vorgelesen bekommt. "Mon Dieu! Mein spärliches Gehalt reicht doch jetzt schon kaum zum Leben. Soll ich etwa eines meiner Jagdschlösser verkaufen, nur damit die Staatsverschuldung abgeschmolzen werden kann oder mehr Geld in die Bildung fließt?

(...)

Sie ist dankbar, dass sie von den Investigativ-Journalisten (jährl. Bruttolohn 600.000 Euro) der beiden Nachrichtenmagazine wenigstens gewarnt wurde. <<
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 2. Okt 2013, 20:12

Die Schlusspointe gibt wirklich zu denken: Die Eigeninitiative ist tot, weil man sich mit soviel Kohle im A ... nicht mehr bewegen kann ;)

Link
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 9. Nov 2013, 06:39

Gerade auf Facebook / Meudalismus gesehen und kommentiert:

7. November 2013 19:11 Volkszählung der Milliardäre

Superreiche kennen keine Krise

Reich zu werden ist sehr schwer, reicher werden nicht so sehr: Die Superreichen haben ihre Vermögen in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt - trotz Krise. Ganz vorne mit dabei: die Deutschen.

(...)


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/volkszaehlung-der-milliardaere-superreiche-kennen-keine-krise-1.1812551

>> Deutschland ist MiIliardärsland. Mit 148 gibt es so viele Superreiche wie sonst nur in den USA (515) und China (157). <<

Das ist sicher ausbaufähig, der zweite und irgendwann auch der erste Platz sollte doch bei dem Wahlverhalten der braven deutschen Bürger irgendwann drin sein. Unsere Freunde von der INSM haben da auch schon was vorbereitet:

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40014/1.html

Auszug: >> Ein Mindestlohn reduziere die Zahl der Arbeitsplätze und erschwere den Einstieg in Arbeit, so die INSM. Um den Lebensstandard der Menschen zu sichern, solle es vielmehr staatliche Transfers, finanziert aus Steuermitteln, geben. <<

Das sieht doch schon sehr weltmeisterlich aus. Gegen flächendeckende Sozialtransfers über die Arbeitnehmer auf die Konten der Unternehmer werden die Chinesen und Amis nicht ewig anstinken können. ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Sa 9. Nov 2013, 09:57

Ich bin immer wieder erstaunt, wie in ganz Europa gegen die Reichen gehetzt wird. Man kann es auch Neid nennen, oder Unfähigkeit aus sich selber mehr zu machen. Diese Hetzkampagnen verursachen jedoch das Gegenteil. Ohne Reiche gäbe es keine Arbeit, keinen normalen Lebensstandard, die Bildung würde ebenso darunter leiden. Diese Hetzerei gleicht den Kriegshetzer vergangener Zeiten. Dass es mehr Arme gibt als Reiche war schon immer so, dass man sie aber jetzt aufs Schafott führt, hat mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun.

http://www.conne-island.de/nf/111/27.html

Dieser Text wurde zu einem Zeitpunkt verfaßt, zu dem sich Berliner Gruppen namens Antifaschistische Linke, Fels oder Autonome Kommunisten aufgemacht haben, wie einstmals die KPD Ende der 20er Jahre aus der gesellschaftlichen Krise den Schluß zu ziehen, jetzt erst recht dem Volke dienen zu wollen. „Aktionstage für sozialen Widerstand“ finden im Vorfeld des 1. Mai statt. Gegen Bonzen, Reiche und Schöne, gegen „Selbstbereicherung auf Kosten der Allgemeinheit“, gegen parlamentarische Quatschbuden, wie man es ähnlich in Hitlers „Mein Kampf“ nachlesen kann und zur Diffamierung Marxscher Kritik als „hirnwaschende Diskurse“. Das ganze Arsenal an Hass und Ressentiments, mit dem einst die KPD dem Nationalsozialismus zum Aufstieg verholfen hat, bekommt man derzeit – zum Glück als infantile Farce – vorgeführt. Wer schon immer mal praktisch nachvollziehen wollte, wie deutsche Linke den Steigbügelhalter des Nationalsozialismus machen konnten, der kann dies gegenwärtig im Gruselkabinett, das sich Berliner autonome Szene nennt, erleben. Unter dem Motto „Alles für alle“ wird die Abschaffung privaten Reichtums durch Zwangskollektivierung eingefordert, wie es die Bolschewiki sich immer wünschten, wird die Freiheit des Einzelnen bekämpft und an die kollektive Gerechtigkeit appelliert, von der man wissen muß, daß ihre Verwirklichung in Deutschland notwendig in der Volksgemeinschaft mündet. Diese Linken wollen es nicht wissen. Weil sie nichts, aber auch gar nichts weder vom italienischen Faschismus noch vom deutschen Nationalsozialismus begriffen haben, treibt sie ihre widerwärtige Sehnsucht nach dem postnazistischen Wohlfahrtsstaat reihenweise um.

http://diepresse.com/home/meingeld/1327 ... gluecklich
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Sa 9. Nov 2013, 13:14

Livia hat geschrieben:...



Für mich klingt der gesamte Text aus dem Link als sei er nicht nur aus dem Rechtsaussen-Spektrum, sondern auch ein Rechtfertigungsversuch für unverschämt hohem Reichtum und Gier, ohne danach zu fragen, wie und auf wessen Kosten der Reiche zu so viel Reichtum gekommen ist.


Armer Mann und reicher Mann,
standen da und sahn sich an,
und der Arme sagte bleich,
wär ich nicht arm wärst du nicht reich!
(Bertold Brecht)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Sa 9. Nov 2013, 13:16

@Livia
Ich bin immer wieder erstaunt, wie in ganz Europa gegen die Reichen gehetzt wird


Ja Livia , im Grunde genommen wird nicht gegen Reiche gehetzt , sondern die gierigen Reichen.Warum soll man nicht gegen die reichen Bänker hetzen, wenn man sich mal das Banken u. Finanzwesen ansieht.
Ohne Reiche gäbe es keine Arbeit,
Eigentümlich, die Reichen werden immer mehr die Arbeitsplätze immer weniger.
Dass es mehr Arme gibt als Reiche war schon immer so,
Weil das schon immer so war, muss das ja nicht so bleiben .
Es gibt Mittel u. Wege das zu ändern.

http://www.augsburger-allgemeine.de/pan ... 50806.html
http://www.express.de/duesseldorf/das-z ... 63076.html
Heute beneide ich die Schweiz wirklich! Es wird auch hierzulande endlich Zeit mal ein wenig direkte Demokratie zu wagen und diese unglaubliche "Nähe" von Wirtschaft und Politik zu beenden.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 86651.html

Gruß in die Berge , Staber.
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Sa 9. Nov 2013, 15:25

:) Minder hat zwar eine Initiative lanciert, aber genützt hat es nichts. Die Aktionäre haben das Sagen und werden weiterhin ihren Manager die hohen Saläre zuschanzen. Nur ganz wenige haben sich angepasst, kaum der Rede wert. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Reich sein kein Verbrechen ist. Ich gehe mal von der Schweiz aus;

Die Reichen zahlen am meisten Steuern in jedem Kanton, sodass viele Gemeinden den Steuerfuss senken konnten. Schulhäuser wurden gebaut, Strassen und Spitäler saniert, Lehrpersonal eingestellt, obwohl heute hier immer noch einen grossen Mangel an Lehrpersonal herrscht. Aus dem Ausland kann man nur wenige rekrutieren, sie müssten unsere Strategien gut kennen. Ausnahme sind Lehrer aus DE für Deutsch, oder England für Englisch.

Arbeitsplätze wurden gebildet, Häuser werden gebaut, dafür braucht es Geld und die Banken leihen kein Geld wenn nicht genügend Sicherheiten oder das erforderliche Eigenkapital vorhanden ist. Arbeitsplätze entstehen nur da wo auch finanziell investiert wird.

maxikatze schrieb
Für mich klingt der gesamte Text aus dem Link als sei er nicht nur aus dem Rechtsaussen-Spektrum, sondern auch ein Rechtfertigungsversuch für unverschämt hohem Reichtum und Gier, ohne danach zu fragen, wie und auf wessen Kosten der Reiche zu so viel Reichtum gekommen ist.


Warum muss sich ein Reicher rechtfertigen dass er reich ist ? Warum muss sich ein Armer nie rechtfertigen weil er arm geblieben ist, sich keine Mühe machte einen Beruf zu lernen, Schuldenfrei zu bleiben und nicht alles wollen was für ihn nicht erreichbar ist ? Warum darf ein Armer ohne eine Wimper zu zucken von der Allgemeinheit profitieren und erwarten dass ihm das auch zusteht ?

Warum sind die Menschen heute so darauf erpicht, auf den Reichen herumzuhacken, dafür zu sorgen dass die Mehrheit glaubt Reich sein, sei ein Verbrechen ? Ich bin auch nicht reich, gönne aber den Reichen ihr Hab und Gut, ob sie es geerbt oder erarbeitet haben spielt keine Rolle. Sie leisten einen Grossteil an der Gesellschaft, ohne dass das von Meisten weder bemerkt noch goutiert wird.

Ich bin hier natürlich eine Aussenseiterin, ich hoffe dass mich Alex nicht eines Tages aus dem Forum wirft. Ich mag dich maxikatze und auch Staber trotzdem sehr gut, auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind. ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Sa 9. Nov 2013, 15:37

Ich bin hier natürlich eine Aussenseiterin, ich hoffe dass mich Alex nicht eines Tages aus dem Forum wirft. Ich mag dich maxikatze und auch Staber trotzdem sehr gut, auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind.


Ich mag dich auch, Livia. Und anderer Meinung zu sein, ist erst recht kein Grund einen Teilnehmer aus dem Forum zu werfen.
Nichts läuft hier ohne Abstimmung. Denn das Forum gehört uns allen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 9. Nov 2013, 15:42

Livia hat geschrieben:Warum muss sich ein Reicher rechtfertigen dass er reich ist ? Warum muss sich ein Armer nie rechtfertigen weil er arm geblieben ist, sich keine Mühe machte einen Beruf zu lernen, Schuldenfrei zu bleiben und nicht alles wollen was für ihn nicht erreichbar ist ? Warum darf ein Armer ohne eine Wimper zu zucken von der Allgemeinheit profitieren und erwarten dass ihm das auch zusteht ?


Erstens geht es gar nicht um Rechtfertigungen oder moralische Kategorien der Marke "Reichtum = Verbrechen" und zweitens erfolgt die für alle betroffenen Volkswirtschaften gefährliche Umverteilung von unten nach oben heute nicht von Faulen, die selbst schuld sind, zu Fleißigen, sondern vielmehr von allen arbeitenden Menschen - also auch den sehr fleißigen und qualifizierten - zu den Reichsten, die zur Erzielung von exorbitanten Vermögenserträgen keineswegs fleißig sein müssen.

Die Folgen sind hier noch einmal übersichtlich dargestellt:

viewtopic.php?f=44&t=1846
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