Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Re: Kulturelle Vorbilder

Beitragvon Excubitor » Mo 15. Okt 2012, 11:26

Uel hat geschrieben:@ Excu,

Dein Kommentar ist super, benennt er doch auch die Dinge, die gern vergessen oder unter den Teppich gekehrt werden.

Anmerkung zu kulturellen Vorbildern: Wenn eine Gesellschaft asozial wird (Abbau der Solidarität im Gesellschaftlichen, Konkurrenzdruck über das kreativ notwendige hinaus, keine Planungssicherheit für den Lebensweg, ect.), Lei(d)tbilder in Kunst und Medien werden assoziale Randgruppen wie Superreiche oder Außenseiter, Junkies, Punks oder arme Beziehungsunfähige oder Beziehungslose, dann ist wundern fehl am Platze. Dann wird das Normale zu Ausnahme, zunächst in Kunst oder Medien und schließlich auch in der Realität. Stehen Menschen unter Permanent-Stress, dann passieren eben seltsame Dinge.

Wo soll das enden, wenn die zelebrierte Beziehungsunfähigkeit skandinavischer Kommissare normal sein sollte. Das kannten wir bisher nur vom gegen den Horizont wegreitenden Westernheld, und der war doch wohl eher ein Exot.


Zu diesem hervorragenden Beitrag möchte ich noch ein Paar Beispiele anführen, die belegen wie weit es schon gekommen ist:
Die Zahlen von häufig unnötigen Nachbarschaftsstreitigkeiten in Deutschland beispielsweise belegen ein extremes Ausmaß an Rücksichtslosigkeit und Egoismus, der angesichts des Verhaltens der für diese Misere Verantwortlichen nicht verwunderlich erscheint. Warum sollte sich das Volk anders verhalten als die, die nachteilige Verhaltensweisen wie Rücksichtslosigkeit, Macht- und Raffgier, Heuchelei, Arroganz und Verlogenheit vorleben? Das lädt doch gerade dazu ein, wenn auch in anderen Lebensbereichen, so doch mit gleichem Verhalten, insbesondere wenn derartige Verhaltensweisen ohne tatsächlich spürbare Konsequenzen bleiben...
Noch nie war, daraus hervorgehend, der Nährboden für Delikte wie üble Nachrede und Verleumdung so reichhaltig wie zur Zeit. Mittlerweile sind Lügner in Deutschland häufig besser gestellt als die, die sich an die Wahrheit halten, was den sozialen gesellschaftlichen Zerfall besser nicht dokumentieren könnte.
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Asozialstaat Deutschland wird immer schlimmer

Beitragvon Excubitor » Fr 2. Nov 2012, 12:18

"[...]

Das ZDF-Magazin „Frontal 21“ berichtet darüber, dass die gesetzliche Krankenkasse KKH-Allianz schwer kranke und somit teure Versicherte aufgefordert habe die Kasse zu verlassen. Demnach hat die KKH-Allianz in einer über mehrere Monate laufende Telefonaktion Versicherte kontaktiert und diese in Gesprächen zur Kündigung aufgefordert.

So soll ein HIV-infizierter Mann in einem Telefonat mit der KKH zur Kündigung überredet worden sein. In den Telefonprotokollen heißt es unter anderem über eine schwer an Diabetis erkrankte Frau: „Hat am Telefon geweint; Kündigung liegt vor!“ Das Vorstandsmitglied der KKH Allianz, Ingo Kailuweit wies die Vorwürfe zunächst zurück. Seiner Ansicht nach sei es in der Telefonaktion um ein normales Mahnverfahren gegangen. Gegenüber der Redaktion von „Frontal 21“ wurde aber eine interne Prüfung des Vorfalls angekündigt.

[...]

Nach Angaben von Experten widerspricht das Vorgehen der KKH Allianz dem Solidarprinzip, dem die gesetzlichen Krankenkassen unterworfen sind. Im Zuge der Einführung von Zusatzbeiträgen kehrten der KKH Allianz damals rund 190000 Versicherte den Rücken.

[...]

Straftatbestand der Nötigung erfüllt?
Ob angesichts der nunmehr bekannten Vorwürfe aus Protest weitere Mitglieder die KKH Allianz-Krankenversicherung verlassen, bleibt abzuwarten, denkbar ist es. Rechtsexperten empfehlen bereits zu prüfen, ob nicht sogar der Straftatbestand der Nötigung erfüllt sein könnte. In Paragraph 240 des Strafgesetzbuches ist dargelegt: „Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“.

Ob den betroffenen Versicherten mit einem „empfindlichen Übel“ gedroht wurde, müsste im Einzelfall geklärt werden, aber sollten Mitarbeiter der KKH Allianz beispielsweise in einem Telefonat damit gedroht haben, Kosten, die gesetzlich erstattet werden müssten, nicht zu begleichen, so könnte unter Umständen der Straftatbestand der Nötigung und damit das Merkmal des „empfindlichen Übels“ erfüllt sein.

[...]"


Quelle: http://www.asentanews.de/kkh-allianz-wo ... rden-1395/

Anm.: Ich denke hier braucht man nicht weiter darüber zu diskutieren, dass solch ein Vorgehen seitens Krankenkassenmitarbeitern, sollte es sich bestätigen, das Prädikat asozial verdient hat. Dieses Land nimmt unerträgliche Formen an und nichts passiert. Welche gesellschaftliche Armut...
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Re: Asozialstaat Deutschland?

Beitragvon Staber » Fr 2. Nov 2012, 14:22

Mal wieder wurde hier seitens des ZDF halbherzig recherchiert und der Spiegel gibt das einfach mal ungeprüft weiter. Tatsache ist die folgende: "Die KKH-Allianz hat rund 1,8 Millionen Versicherte. Von März 2010 bis Februar 2012 hat die Versicherung einen Zusatzbeitrag erhoben. Ein kleiner Teil der Mitglieder zahlte nicht, die Kasse musste den Zusatzbeitrag laut gesetzlicher Regelung aber eintreiben. „Ziel der Telefonate war es, ausstehende Zusatzbeiträge einzuholen. Dies galt ausnahmslos für alle Schuldner und unabhängig von Alter, Geschlecht, Krankengeschichte oder sonstigen Kriterien“, teilte die KKH-Allianz mit. Inzwischen hätten 97 Prozent der Mitglieder den Zusatzbeitrag bezahlt. „Ausdrücklich weisen wir hier noch einmal darauf hin, dass es nicht Ziel unserer Telefonate war, Mitglieder zum Kassenwechsel zu bewegen.“ Die Kündigungsquote sei bei den Telefonaten geringer gewesen als bei schriftlichen Mahnungen." Wenn ich meinen Beitrag nicht bezahle, muss ich mich nicht wundern, wenn man mich los werden will!!!


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Re: Asozialstaat Deutschland?

Beitragvon Excubitor » Sa 3. Nov 2012, 17:49

Staber hat geschrieben:Mal wieder wurde hier seitens des ZDF halbherzig recherchiert und der Spiegel gibt das einfach mal ungeprüft weiter. Tatsache ist die folgende: "Die KKH-Allianz hat rund 1,8 Millionen Versicherte. Von März 2010 bis Februar 2012 hat die Versicherung einen Zusatzbeitrag erhoben. Ein kleiner Teil der Mitglieder zahlte nicht, die Kasse musste den Zusatzbeitrag laut gesetzlicher Regelung aber eintreiben. „Ziel der Telefonate war es, ausstehende Zusatzbeiträge einzuholen. Dies galt ausnahmslos für alle Schuldner und unabhängig von Alter, Geschlecht, Krankengeschichte oder sonstigen Kriterien“, teilte die KKH-Allianz mit. Inzwischen hätten 97 Prozent der Mitglieder den Zusatzbeitrag bezahlt. „Ausdrücklich weisen wir hier noch einmal darauf hin, dass es nicht Ziel unserer Telefonate war, Mitglieder zum Kassenwechsel zu bewegen.“ Die Kündigungsquote sei bei den Telefonaten geringer gewesen als bei schriftlichen Mahnungen." Wenn ich meinen Beitrag nicht bezahle, muss ich mich nicht wundern, wenn man mich los werden will!!!


gruß staber


Glaubst Du alles, was man seitens einer derart beschuldigten Versicherung zur eigenen Entlastung vorbringt, auch wenn die Vorwürfe, sogar im TV, von Betroffenen so schwerwiegend sind, dass die Entschuldigung schon fast peinlich anmutet, Staber? Nach wie vor stehen mögliche strafrechtliche Verfehlungen im Raum, die erst einmal dezidierter Klärung bedürfen. Im Einzelfall bin ich aus Erfahrung geneigt voneinander unabhängigen Betroffenen eher zu glauben als den Äußerungen der Mitarbeiter eines Versicherungskonzerns, die man möglicherweise bei gavierenden Fehlverhaltensweisen erwischt hat. Versicherungen sollten grundsätzlich, genau wie Banken, da sie mindestens genau so gemeinschädlich sein können wie diese, einer wesentlich härteren Kontrolle unterzogen werden.
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Und schon ist die Justiz wieder ganz vorne...

Beitragvon Excubitor » Sa 3. Nov 2012, 18:13

Kaum hat man sich abgewandt, schon gib es neue und noch schwerwiegendere Belege für den "Asozialstaat Deutschland" und den schon länger nicht mehr in der seitens der Nomenklatur propagierten Form vorhandenen Rechtsstaat...
Einer neuen Studie zufolge sollen NRW-Strafrichter häufig vorsätzlich am Strafprozessrecht vorbei handeln.


"[...]

Düsseldorf/Karlsruhe (dpa/lnw) Viele Richter in Nordrhein-Westfalen halten sich einer Studie zufolge bei Absprachen in Strafprozessen nicht an das Gesetz. Die seit August 2009 geltenden Regeln, die für Transparenz bei einer Verständigung sorgen sollten, würden häufig umgangen.
Die Mehrheit der Richter greife stattdessen bevorzugt zum informellen «Deal», schreibt die «Süddeutsche Zeitung» (Freitag) unter Berufung auf eine Untersuchung des Düsseldorfer Rechtsprofessors Karsten Altenhain. Nach einer Umfrage unter gut 330 Richtern, Staatsanwälten und Strafverteidigern aus NRW vermuteten fast zwei Drittel der Amtsrichter, in jeder zweiten Absprache werde gegen die Strafprozessordnung verstoßen."


Quelle:
http://www.ruhrnachrichten.de/nachricht ... 92,1812427

Kommentar:

Mittlerweile sind wir also in einem Stadium angekommen, wo nicht nur Nachlässigkeiten und Schlampereien der Justizvertreter zur Diskussion stehen, die man zuhauf in diesem Forum nachlesen kann, sondern in welchem vorsätzliche Rechtsverletzung den Vorwurf bildet, die niedrigste aller Stufen, die man als Richter wohl zu erreichen in der Lage ist.
Muss man sich da noch wundern, dass sich gerade in NRW die Asozialen/Kriminellen immer mehr herausnehmen, in der fast sicheren Gewissheit mit einer 50:50 Chance auf nachgiebige Richter zu treffen? Wohl kaum...

Im Zusammenhang mit den anderen in diesem Strang angeführten Kritikpunkten betreffend den mutmaßlichen Asozialstaat Deutschland befindet sich dieses Land, ohne übertreiben zu müssen, mittlerweile im sozial heruntergekommensten Zustand Zeit seines Bestehens als Bundesrepublik und angesichts der für 2013 bereits getroffenen (auch internationalen) politischen (Fehl-)Entscheidungen zeigt der Weg mehr als steil bergab.
Die Frage kann nur sein wann, nicht ob, endlich das Volk seine Stimme erhebt um den Politikern dafür die verdiente Missachtung zukommen zu lassen. Erst dann wenn weitere Millionen arbeitslos und Hartz IV-abhängig sind, oder was? Schon jetzt sind Millionen Bürger nicht mehr in der Lage die notwendigen Energiekosten aufzubringen..., um nur ein Beispiel zu nennen. Doch schonungslos und raffgierig wird weiter an Preiserhöhungen festgehalten die gar nicht sein dürften, bevor die seit langem nachgewiesene Energiepreisabzocke gegengerechnet worden ist. Doch nichts geschieht. Anscheinend geht es den Deutschen noch zu gut. Doch eines ist sicher: Dieser Zustand wird nicht mehr lange anhalten. Die Entwicklungstendenzen sind klar umrissen.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 3. Dez 2012, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Und schon ist die Justiz wieder ganz vorne im Reig

Beitragvon AlexRE » Sa 3. Nov 2012, 18:22

Excubitor hat geschrieben:Kaum hat man sich abgewandt, schon gib es neue und noch schwerwiegendere Belege für den "Asozialstaat Deutschland" und den schon länger nicht mehr in der seitens der Nomenklatur propagierten Form vorhandenen Rechtsstaat...
Einer neuen Studie zufolge sollen NRW-Strafrichter häufig vorsätzlich am Strafprozessrecht vorbei handeln.


[...]


Für das Thema haben wir einen gesonderten thread:

viewtopic.php?f=8&t=1222

Bitte dorthin kopieren, ggfs. verschiebe ich den Beitrag dorthin.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Und schon ist die Justiz wieder ganz vorne im Reig

Beitragvon Excubitor » Sa 3. Nov 2012, 19:08

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Kaum hat man sich abgewandt, schon gib es neue und noch schwerwiegendere Belege für den "Asozialstaat Deutschland" und den schon länger nicht mehr in der seitens der Nomenklatur propagierten Form vorhandenen Rechtsstaat...
Einer neuen Studie zufolge sollen NRW-Strafrichter häufig vorsätzlich am Strafprozessrecht vorbei handeln.


[...]


Für das Thema haben wir einen gesonderten thread:

viewtopic.php?f=8&t=1222

Bitte dorthin kopieren, ggfs. verschiebe ich den Beitrag dorthin.


Man kann es gerne dort weiter diskutieren, es gehört jedoch unabdingbar hier hinein. Es wird ohnehin zu viel zerissen und Wichtiges nicht von Unwichtigem getrennt. Hier versuche ich nur die für diesen Strang wirklich wichtigen Fakten zusammen zu halten.
Zuletzt geändert von Excubitor am So 4. Nov 2012, 19:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Und schon ist die Justiz wieder ganz vorne im Reig

Beitragvon AlexRE » Sa 3. Nov 2012, 19:22

Excubitor hat geschrieben:Man kann es gerne dort weiter diskutieren, es gehört jedoch unabdingbar hier hnein. Es wird ohnehin zu viel zerissen und Wichtiges nicht von Unwichtigem getennt. Hier versuche ich nur die für diesen Strang wirklich wichtigen Fakten zusammen zu halten.


Es reicht ja, den Beitrag dorthin zu kopieren, verschieben muss nicht sein.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Und schon wieder die Justiz ganz vorn

Beitragvon Excubitor » Do 15. Nov 2012, 17:43

Aus dem Bereich Aktuelles dieses Forums:

AlexRE hat geschrieben:Und wieder ein Skandal um Zwangspsychatrisierung und fragwürdige Gutachten:

MÜNCHEN
Justizministerin unter Verdacht


Die bayerische Justizministerin Beate Merk kommt in Erklärungsnot. Der Fall des Psychiatrie-Insassen Gustl Mollath wirft immer mehr Fragen auf. Hat die Ministerin bewusst weggeschaut?

(...)

Beate Merk allerdings, die promovierte Juristin aus dem bayerisch-schwäbischen Neu-Ulm, lässt mittlerweile unerwähnt, weshalb Mollath noch für geisteskrank erklärt wurde: Weil er, so das Gericht, ein "paranoides Wahnsystem" aufgebaut habe. Er sei besessen von dem Gedanken, dass seine Frau als damalige Kundenberaterin der Hypo-Vereinsbank in Nürnberg Schwarzgeld-Geschäfte tätige, dass sie mitmache in einem System der Verschiebung von Kundengelder in die Schweiz. Auch wegen dieser Behauptungen und weil er Belege gesammelt und dem Gericht übergeben hat, wurde Mollath eingewiesen - als ein offenkundig Kranker.

Ein bisher unbekannter interner Revisionsbericht der Hypo-Vereinsbank vom März 2003 gibt Mollath allerdings Recht - in allen Punkten. Die Geldverschiebungen haben, so das Fazit der Prüfer, genauso stattgefunden wie von Mollath geschildert. Dessen Anschuldigungen klängen "in Teilbereichen zwar etwas diffus", so der Bericht. Aber: "Alle nachprüfbaren Behauptungen haben sich als zutreffend herausgestellt." Gustl Mollaths Ehefrau wurde außerordentlich gekündigt.

(...)


http://www.swp.de/ulm/nachrichten/polit ... 06,1723134

Wenn sich die Bonzenkreise innerhalb eines demokratischen Staates regelmäßig und erfolgreich der aus totalitäten Systemen sattsam bekannte Methode der Zwangspsychiatrisierung unbequemer Individuen bedienen können, beweist dies vor allem eines:

Eine unfähige Justiz!


Kommentar
Der Fall belegt, dass dringend konsequente Untersuchungen im Bereich der Zwangspsychiatrisierung stattfinden müssen, was die etablierten Kreise jedoch mit alle Mitteln zu verhindern versuchen werden.
Es wird immer deutlicher, wie sehr die Obrigkeitshörigkeit des deutschen Volkes zum Schaden derer, die unbequem sind weil sie die Wahrheit sagen, scham- und rücksichtslos ausgenutzt wird.
Was muss in diesem Land eigentlich passieren, damit das Volk endlich die notwendigen Konsequenzen zieht?
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Die asozialen Auswüchse des Pflege-Notstands

Beitragvon Excubitor » Do 15. Nov 2012, 18:11

Hier einige der Auswüchse des aktuellen Pflege-Notstands in Deutschland, basierend auf katastrophalem politischen Versagen:

"Wehe, du wirst alt und schwach
Schock-Video zeigt Gewalt im Pflegeheim
Es sind unfassbare Szenen aus einem Bremer Altenheim. EIne alte Dame wird von einer Pflegerin an den Haaren gezogen, angebrüllt. Der Sohn des Gewalt-Opfers hat den Film mit versteckter Kamera gemacht. [...]

Quelle:
http://www.bild.de/news/inland/altenpfl ... .bild.html

Weitere Berichte zum Thema "asozialer Pflege-Notstand"
http://www.bild.de/news/inland/koerperv ... .bild.html
http://www.bild.de/news/inland/staatsan ... .bild.html
http://www.bild.de/news/inland/altenhei ... .bild.html
http://www.bild.de/news/inland/altenhei ... .bild.html
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/alte ... .bild.html

Kommentar
Hier tun sich Abgründe auf, was den Zustand der deutschen Altenpflege betrifft. Fakt ist, das Pflegepersonal ist überlastet wegen der teils nicht nur körperlich schweren, sondern auch psychisch stark belastenden Arbeit. Das Personal ist stark unterbezahlt, Heime sind nicht selten schlecht geführt, möglicherweise in überwiegendem Profitinteresse. Doch nichts davon kann und darf eine Entschuldigung sein für ein derartig asozialen Umgang mit alten und gebrechlichen, somit wehrlosen Menschen. Bei allem Verständnis für hohe Instandhaltungs-, Innovations- und Personalkosten, kann und darf es bei der teilweise niedrigen Kompetenz der Mitarbeiter nicht sein, dass die Kosten, wie es in einem Leserbrief hieß, zum Teil höher liegen sollen, als in einem 5-Sterne-Hotel. Ein solches Kostenniveau wäre erst dann gerechtfertigt, wenn man mit leistugsgerechter Bezahlung auch kompetentes Personal dazu bewegen kann, sich diesem sehr anspruchsvollen Berufsfeld zu widmen, welches den sachlichen und persönlichen damit verbundenen Belastungen gewachsen ist. Das bedeutet auch, dass die Einstellungsüberprüfungen in diesem Bereich völlig neuer und gründlicher Regelung bedürfen.
Wieder einmal konkretisiert sich das Versagen auf politischer Ebene. Wie erst gestern berichtet wurde, werden mittlerweile ältere Menschen, weil sie sich die deutsche Pflegeheime nicht mehr leisten können, nach Osteuropa abgeschoben, wo die Leistungen billiger sind. Doch was soll das für ein Leben sein für Menschen, die noch klar bei Verstand sind? Mit 70 oder 80 beispielsweise noch Polnisch lernen, eine fremde Sprache, fremde Menschen, die man nicht versteht, eine völlig unbekannte Umgebung. Meines Erachtens sind das völlig unhaltbare Zustände, die der dringenden Abhilfe bedürfen. Diese Abhilfe könnte und müsste beispielsweise in verstärkten, selbstverständlich unangemeldeten Kontrollen der Pflegeheime durch unabhängige Gremien bestehend aus Ordnungsamts- und Gewerbeaufsichtsamtsmitarbeitern, evtl. ergänzt durch einen Krankenkassenvertreter und unabdingbar einen unabhängigen Gutachter bestehen.

An die Verantwortlichen in der Politik sei die Aufforderung gerichtet, handeln nicht reden...
Zuletzt geändert von Excubitor am Fr 16. Nov 2012, 15:40, insgesamt 3-mal geändert.
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