Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

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Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon Staber » Di 30. Okt 2012, 18:02

- SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat den Vorwurf der Käuflichkeit wegen seiner Millionen-Honorare für Vorträge strikt von sich gewiesen. Zugleich forderte der Ex-Finanzminister Politiker von Union und FDP auf, seinem Beispiel zu folgen und ebenfalls ihre Einkünfte aus Nebentätigkeiten vollständig offen zu legen.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... einkuenfte

Neidlos muss man anerkennen dass Steinbrück somit nicht nur der Spitzenverdiener des Bundestags ist, sondern auch derjenige Parlamentarier, der die meisten Steuern entrichtet. Also warum immer nur das Schlechte sehen. So einer wie Steinbrück, der fleißig zusätzliche Einnahmen für unser Staatssäckel generiert, ist mir allemal lieber, als ein phlegmatischer Hinterbänkler, der uns - trotz körperlicher Anwesenheit - nur Steuergeld kostet und genauso wenig bewirkt.

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Re: Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon AlexRE » Di 30. Okt 2012, 18:26

Staber hat geschrieben:So einer wie Steinbrück, der fleißig zusätzliche Einnahmen für unser Staatssäckel generiert, ist mir allemal lieber, als ein phlegmatischer Hinterbänkler, der uns - trotz körperlicher Anwesenheit - nur Steuergeld kostet und genauso wenig bewirkt.

gruß staber


Ich weiß nicht, ob das wirklich so ein tolles Geschäft für den Fiskus ist. Was die Veranstalter von Betriebsfeiern usw. für prominente Gäste aufwenden, können sie ja ihrerseits als Betriebsausgaben absetzen.

Das aus meiner Sicht Entscheidende haben der abwesende Steinbrück und der phlegmatische untätige Hinterbänkler gemeinsam: Beide zusammen belegen, dass die Zahl der Parlamentarier in der Bundesrepublik viel zu groß ist. Wir haben im Bundesparlament und in den Landesparlamenten zusammen über 1.200 Abgeordnete, von denen die meisten m. M. n. überflüssig sind.
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Re: Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon Staber » Di 30. Okt 2012, 19:19

@Alex

...von denen die meisten m. M. n. überflüssig sind.


Stimme ich Dir zu Alex!
"Die Parlamente müssen sich Informationen darüber beschaffen können, was der Bürger eigentlich will. Und dazu ist eine bestimmte Größe erforderlich".
Bisher kannte ich immer den Spruch - Qualität geht vor Quantität.Und wenn ich mir so das Deutsche Parlament ansehe, dann können da 1.000 Abgeordnete drinsitzen, deshalb interessiert die noch lange nicht, was der Bürger will.In den meisten Fällen wenigstens.Um den nötigen Verwaltungskram und die Lobbyarbeit zu erledigen, würden auch 300 reichen.Dann aber Qualifizierte und nicht Leute wie Ströbele, Heil und Ähnliche.
Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl leisten wir uns in Deutschland einen großen Luxus. Viel größere Staaten kommen mit weniger Parlamentariern pro Einwohner aus. Das jetzige Manöver der Politiker ist sehr durchsichtig. Ihr Ziel ist es, noch mehr Versorgungsplätze für ihre Funktionäre zu schaffen. Zahlen müssen wir das dann alle.
Fazit: Diese Spezies "Mensch" will nicht arbeiten, sondern an die Futtertröge, die der dumme Steuerzahler dann füllt.

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Re: Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon Excubitor » Mi 31. Okt 2012, 11:44

Erstens sind Leute wie Steinbrück keine von der Menge her auch nur annähernd ausreichende Einnahmequelle für den Steuerhaushalt und zweitens stellt sich eine weit wichtigere Frage:

Wann hat der Typ eigentlich seinen Job als Volksvertreter in irgendeiner Form ernst genommen? Mehrere Hundert Veranstaltungen, allein 89 völlig überbezahlte Vortragsveranstaltungen (allein 25000 € von den Stadtwerken Bochum für einen einigen Vortrag, wie RTL vermeldete) in nicht ganz vier Jahren lassen sich wohl kaum noch als Nebenjob qualifizieren.
326 bezahlte und unbezahlte Vorträge in nicht mal vier Jahren. Diese müssen zeitlich auch noch vorbereitet werden, plus An- und Abreise, etc.. Da ist es mit der vergleichsweise unbedeutenden Vortragszeit allein nicht getan...
Das ist als Voksvertreter schon eine Unverschämtheit, die ihres Gleichen sucht.


Hier gibt's die Liste des Grauens der honorierten Vorträge:
http://www.bild.de/media/verweis-tabell ... 1.bild.pdf

Damit ist Steinbrück als Kanzlerkandidat objektiv raus aus dem Geschäft. Nur noch möglicherweise bereits völlig Verdummte können so einen wählen, der sie offensichtlich gar nicht vertritt...
Zuletzt geändert von Excubitor am Do 1. Nov 2012, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon AlexRE » Mi 31. Okt 2012, 13:47

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Re: Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon Staber » Mi 31. Okt 2012, 14:17

Ich finde es gut und richtig,das der Kanzlerkandidat der SPD Stellung bezieht. Mich hat er in seiner Argumentation überzeugt, zumal er jetzt auch im Zugzwang ist für einen anständigen Mindestlohn etc. zu sorgen.Und nun sind ebenfalls seine Kritiker insbesondere aus den Reihen der Lobbyparteien im Zugzwang.
Ich stand Herrn Steinbrück sehr skeptisch gegenüber..und teile auch viele seiner Politikelemente nicht. Dennoch hat er , im Gegensatz für vielen anderen "Farbe" gezeigt.
Damit ist der Fall für mich "erledigt" und Herr Steinbrück in meiner Gunst gestiegen.
Ich werde ihn bei der Wahl vor Frau Merkel vorziehen,dann zähl ich eben zu den "Dummen".
Nur noch völlig Verdummte können so einen wählen, der sie offensichtlich gar nicht vertritt...
Zitat" Excubitor"


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Subtile Manipulation

Beitragvon Excubitor » Do 1. Nov 2012, 15:57

Nicht nur das Zeitproblem, sondern im Hinblick auf die Tätigkeit als aktiver Politiker und angeblicher Volksvertreter kommt Weiteres hinzu:
Es sollte niemand so naiv sein zu glauben, dass die Unternehmensleitungen, welche solche völlig überzogenen und ungerechtfertigten Margen zahlen (da dem Betrag kein entsprechendes Leistungsäquivalent gegenübersteht), sich keinen politischen Vorteil davon erhoffen, selbst wenn sie das behaupten. Man baut hier offensichtlich auf ganz subtile psychologische Abhängigkeiten und Gewissenskonflikte der Empfänger solcher Zahlungen. Die Zahlungsempfänger werden sich danach, selbst wenn oberflächlich abgestritten wird, innerlich doch geneigt sehen oder sogar verpflichtet fühlen dem jeweiligen Unternehmen entgegenzukommen, wenn irgendwelche politischen Entscheidungen in dem Zusammenhang anstehen...
Solche subtilen Formen der Manipulation sind häufig wirkungsvoller als direkte Beeinflussung, da sie wesentlich schwerer angreif- und nacheisbar sind. Deshalb erfreuen sie sich auch großer Beliebtheit. Um sowohl direkte als auch indirekte Beeinflussung dieser Art auszuschließen gibt es nur einen einzigen Weg, nämlich das totale Nebentätigkeitsverbot für Politiker, solange die sich im aktiven Dienst als Volksvertreter befinden, insbesondere schon deshalb weil diese ihren Job als Volksvertreter durch die angeblichen Nebentätigkeiten, die häufig eher einem Hauptberuf ähneln, nicht einmal qualitativ ausreichend zu absolvieren in der Lage sind.
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 3. Nov 2012, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Subtile Manipulation

Beitragvon AlexRE » Do 1. Nov 2012, 16:26

Excubitor hat geschrieben:Die Zahlungsempfänger werden sich danach, selbst wenn oberflächlich abgestritten wird, innerlich doch geneigt sehen oder sogar verpflichtet fühlen dem jeweiligen Unternehmen entgegenzukommen, wenn irgendwelche politischen Entscheidungen in dem Zusammenhang anstehen...


Eine innerliche Neigung deutscher Establishment - Politiker zur Pflichterfüllung? Ich glaube, diese These kann man vernachlässigen ...
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Re: Subtile Manipulation

Beitragvon Excubitor » Do 1. Nov 2012, 17:08

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Die Zahlungsempfänger werden sich danach, selbst wenn oberflächlich abgestritten wird, innerlich doch geneigt sehen oder sogar verpflichtet fühlen dem jeweiligen Unternehmen entgegenzukommen, wenn irgendwelche politischen Entscheidungen in dem Zusammenhang anstehen...


Eine innerliche Neigung deutscher Establishment - Politiker zur Pflichterfüllung? Ich glaube, diese These kann man vernachlässigen ...


Da hast Du was falsch verstanden, Alex. Nicht Neigung zur Pflichterfüllung, sondern Neigung zur Wunscherfüllung der Unternehmensleitungen von deren Seite die Zahlungen kam. Die Politiker werden sich geneigt sehen oder verpflichtet fühlen "dem jeweiligen Unternehmen entgegenzukommen, wenn irgendwelche politischen Entscheidungen in dem Zusammenhang anstehen"...
Das dürfte im Einzelfall gerade nicht auf Pflichterfüllung im Sinn des Mandats hinauslaufen...
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Re: Steinbrück veröffentlicht Nebeneinkünfte

Beitragvon Arbeitslos » Fr 2. Nov 2012, 09:08

Excubitor hat geschrieben:
Wann hat der Typ eigentlich seinen Job als Volksvertreter in irgendeiner Form ernst genommen? Mehrere Hundert Veranstaltungen, allein 89 völlig überbezahlte Vortragsveranstaltungen (allein 25000 € von den Stadtwerken Bochum für einen einigen Vortrag, wie RTL vermeldete) in nicht ganz vier Jahren lassen sich wohl kaum noch als Nebenjob qualifizieren.
326 bezahlte und unbezahlte Vorträge in nicht mal vier Jahren. Diese müssen zeitlich auch noch vorbereitet werden, plus An- und Abreise, etc.. Da ist es mit der vergleichsweise unbedeutenden Vortragszeit allein nicht getan...
Das ist als Voksvertreter schon eine Unverschämtheit, die ihres Gleichen sucht.


Hier gibt's die Liste des Grauens der honorierten Vorträge:
http://www.bild.de/media/verweis-tabell ... 1.bild.pdf

Damit ist Steinbrück als Kanzlerkandidat objektiv raus aus dem Geschäft. Nur noch möglicherweise bereits völlig Verdummte können so einen wählen, der sie offensichtlich gar nicht vertritt...[/color]


Was genau wird ihm denn vorgeworfen? Er hat Jobs angeboten bekommen, diese hat er wahrgenommen und das eingenommene ordnungsgemäß gemeldet und versteuert.
Ganz offensichtlich ist das die Regel und nicht eine steinbrücksche Ausnahme.

Der - in meinen Augen - eigentliche Skandal ist doch, dass zB die Stadtwerke eine solche horrende Summe ausgeben um einen Politiker schwätzen zu lassen.

Wegen der Vorbereitung, An- und Abreise, dürfte er wohl Menschen haben, die das für ihn organisieren.

Keinesfalls ist es eine Unverschämtheit. Auch die Menschen, die ihm zuhörten (oder zuhören mussten, weil eingeladen?), gehören zum Volk. Steinbrück hat dies in einem Zeitrum getan, berichtigt mich, wenn ich falsch liege, an dem weder er als Abgeordneter, noch die SPD als Partei der Regierung angehörte. Auch dürfte es wohl klar sein, dass er dies mit Billigung der Partei unternahm. Also wo ist das Problem? Dass er nebenbei Geld verdient hat? Was hätte er denn deiner Meinung nach tun sollen? Frau Merkel vom Sessel prügeln? Herrn Westerwelle Kaffee überschütten?

Zur Zeit gibt es keinerlei Volkspartei mehr, die diesen Namen (im Ursprung gesehen) überhaupt noch verdient hat. Also ich wäre dankbar für eine Antwort:

Was hätte er denn machen sollen als Volksvertreter, was hat er falsch gemacht in dieser Zeit (in der er Voträge gehalten hat), was hätte er da für volksvertreterische Aufgaben gehabt, die er - so aus der Empörung zu lesen - denn versäumt hat?
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