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Deutsch-schweizerischer Handel erholt sich von KriseDie Wirtschaft der Schweiz ist immer stärker mit jener Deutschlands verflochten. Und eine stetig wachsende Zahl von Schweizern lässt sich im nördlichen Nachbarland nieder. Das zeigen die Erhebungen 2010 der Handelskammer Deutschland-Schweiz.
Nach dem schlechtesten deutsch-schweizerischen Aussenhandelsjahr seit dem 2. Weltkrieg im Jahr 2009 folgte 2010 "eine spürbare Erholung", sagte Eric Sarasin, Präsident der Handelskammer Deutschland Schweiz, am Mittwoch in Zürich. Wobei noch nicht in allen Handelsbereichen an die Rekordwerte aus dem Jahr 2008 angeschlossen werden konnte.
Auch an der 'Migrationsfront Deutschland Schweiz' hätten sich sowohl die Lage als auch die Anzahl Polemiken "entspannt", sagte Vizedirektor Daniel Heuer: "Zwar gibt es ein Allzeithoch von 265'000 dauerhaft in der Schweiz niedergelassenen Deutschen. Doch der Zuwachs der deutschen Zuwanderung hat sich schon zum zweiten Mal deutlich abgeschwächt."
2010 sind 13'800 Deutsche in die Schweiz gekommen, 2009 waren es noch 17'120 gewesen. Zu dieser Abnahme dürfte, so Heuer, wohl auch die entspanntere Konjunkturlage in Deutschland selbst beigetragen haben.
Weiterhin mehr AuslandschweizerWaren die Deutschen 2009 nach den Italienern noch die zweitgrösste Ausländergruppe in der Schweiz, machen sie sich nun daran, zu den Italienern aufzuschliessen. Aus Italien kommen 16,8% der ausländischen Wohnbevölkerung in der Schweiz, aus Deutschland 15,4%.
Deutschland hingegen ist für eine wachsende Zahl von Schweizern als Wahlheimat interessant. Im Krisenjahr 2009 waren 1126 Schweizer über den Rhein ausgewandert. Ein Jahr später, in deutlich entspannterem Klima, waren es bereits 1262 Schweizer. Damit leben knapp 78'000 (registrierte) Schweizer Expats in Deutschland.
Das entspricht einer Zunahme von 1,6%. Im Krisenjahr 2009 hatte der Zuwachs 1,5% betragen. Dieser Zuwachs ist höher als jener in die gesamte EU. Der Deutsche Arbeitsmarkt zieht die Schweizer mehr an als jener anderer (Nachbar-)Länder.
"Auch diese Wachstumszahlen interpretiert die Handelskammer als Indiz für die Attraktivität des deutschen Arbeitsmarkts", sagt Heuer. Sei doch gleichzeitig bekannt, dass der Anteil der aktiv Beschäftigten unter den Auslandschweizern in Deutschland höher liege als in Frankreich oder Italien, wo anteilsmässig mehr Schweizer Rentner leben.
Gegenläufige Direktinvestitionen
Die deutschen Direktinvestitionen in der Schweiz (Unternehmensgründungen, -beteiligungen) wuchsen 2010 um "bemerkenswerte" 1,9 Milliarden Euro (Bopp), nachdem sie schon 2009 um 1,1 Mrd. Euro zugenommen hatten. Dem gegenüber hatte die Schweiz 2009 noch Direktinvestitionen in der Höhe von 2,4 Mrd. Euro getätigt, aber 2010 zog sie 77 Mio. Euro aus Deutschland zurück.
Für 2008 (neueste Zahl) weist die Deutsche Bundesbank 1219 deutsche Unternehmen in der Schweiz aus, die jährlich 67 Mrd. Euro umsetzen und über 100'000 Mitarbeitende beschäftigen. Das Schweizer Engagement in Deutschland ist aber noch grösser: Es gibt 1513 Schweizer Unternehmen nördlich des Rheins, die zusammen jährlich 124 Mrd. Euro umsetzen und 336'000 Mitarbeitende beschäftigen.
http://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft/ ... d=29897100