4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » Fr 11. Mär 2011, 11:09

Vom privaten Forum herüberkopiert:

Uel hat geschrieben:

Die totale Manipulation ist möglich, ... schrieben die Nachdenkseiten.

Den Artikel halte ich für einen guten Einstieg,
http://www.nachdenkseiten.de/?p=8535

um sich das Manipulationspotential vor Augen zu führen. Dass Medien im Augenblick ehr zuviel als zu wenig Möglichkeiten haben, um die Öffentlichkeit zu beeinflussen, sollte den Meisten im Zusammen mit dem Guttenberg-Hype klar geworden sein.

Die Frage, die ich mal provozierend in den Raum stelle: ist analog zum militärischen Putsch ein "medialer Putsch" denkbar?

http://www.nachdenkseiten.de/?p=8547#more-8547
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/520399


PeterS hat geschrieben:Die Frage ist nicht, ob es einen medialen Putsch geben könnte, da wir mitten drin stecken.

Um einen medialen Putsch ausführen zu können, müssen zwei Vorbedingungen gegeben sein.
Einmal den absoluten Willen des mündigen (lach) Bürgers zur Bereitschaft der Desinformation. Ich für mich stelle immer mit Schrecken fest, daß grundsätzlich geglaubt wird, was die Medien verbreiten. Ob Tagesschau, Anne Will, Bild und Spiegel oder auch noch wichtige Sendungen wie Einsatz im Revier, Familienbrennpunkt und ähnliches geitig-arme-Leute-Programm, es wird für real oder wenigstens für geschauspielert realistisch angesehen.

Leider sind die mündigen (nochmal lach) Bürger nicht nur die sozial ausgegrenzten, nein es sind aus allen Bevölkerungs- und Bildungsschichten Menschen vertreten, die den Müll glauben, den sie sehen, lesen und hören. Ob es Berichte aus Nahost, Geschichten aus dem dritten Reich, aktuell der Kachelmannprozess oder Theorien über Klassiker wie Kennedy, 9/11 und Afghanistan sind, es wird gerne und immer als richtig und wahr angesehen.
Die Frage nach dem Warum mag ich nicht so gerne stellen, ich denke es hat viel mit Desinteresse (da kann man nichts dran ändern...), Faulheit, Sicherheit, aber auch mit dem täglichen Schaffen im eigenen Hamsterrad zu tun, das verhindert, daß man sich weiterbildet.

Die zweite Vorbedingung haben wir auch bereits. Die Medienmacht verteilt auf ganz wenige Köpfe.
Wenn man das Wiki befragt, erhält man gefühlt 100 Links, wer mit wem in welchem Konstrukt zusammenhängt.
Axel Springer AG, Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co., zur Finanzierung die Friede Springer Stiftung und die Axel Springer Stiftung sowie die Friede Springer Herz Stiftung.
Daneben die Bertelsmann AG, zur Finanzierung die Bertelsmann Stiftung und darin hauptsächlich die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft, die mal eben 100% Stimmrechte ausübt und von 3 Mohn-Familienmitgliedern und 3 Nicht-Mohn-Familienmitgliedern als Gesellschafter geführt wird.

Ich will hier nicht weiter langweilen, aber an einem Nachmittag Recherche erhält man die Klarsicht, daß 90% aller Medien in Deutschland von maximal 10 Personen, von denen die Mehrheit in 2 Familien sitzt, gesteuert werden. Die anderen werden wohl nicht zwingend Feinde der Familien sein ;-)

Und so schließt sich wieder der Kreis. Es gibt nicht die Frage nach dem medialen Putsch, es gibt nur die Frage wie auffällig unauffällig er gerade gestaltet wird.


AlexRE hat geschrieben:Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich....

Zu einem militärischen Putsch kommt es, wenn sich die Streitkräfte eines Landes auf die Seite gesellschaftlicher Interessengruppen stellen, die in einem Gegensatz zur herrschenden politischen Klasse stehen.

Ich sehe aber derzeit überhaupt nicht, dass sich Springer oder Bertelsmann auf eine andere Seite als die der in Deutschland herrschenden Parteibucholigarchen schlagen würden. Im Gegenteil, diese Medienmächte stützen die aktuelle Staatsmacht in einer Weise, die man mit der Rolle des "2. Standes" in der Zeit des Feudalismus vergleichen kann, die Kirchen haben mit ihrer eigenen Hausmacht fast immer den Adel gestützt.

Wenn hierzulande überhaupt geputscht wird, dann von der politischen Klasse gemeinsam mit dem medialen "2. Stand" gegen den vom Grundgesetz bestimmten Volkssouverän, aber das ist wirklich kein neues Phänomen.


PeterS hat geschrieben:Hi, meinte ich auch so. Der Putsch ist da, gegen den Souverän. Und bloß weil er schon lange dauert ist es nicht weniger als ein Putsch.
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » Fr 11. Mär 2011, 11:26

PeterS hat geschrieben:Hi, meinte ich auch so. Der Putsch ist da, gegen den Souverän. Und bloß weil er schon lange dauert ist es nicht weniger als ein Putsch.


Die Absicht der Putschisten, die der außenpolitischen Zwangslage geschuldete Verfassung von 1949 nach der Wiedervereinigung ohne offizielle Bestätigung durch das Volk beizubehalten und sich so innenpolitische Zwangsmittel gegen den Volkssouverän zu verschaffen, ist in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung für jedermann erkennbar zutage getreten. Da seit den Bundestagswahlen des Jahres 1994 die dafür Verantwortlichen regelmäßig in freien und geheimen Wahlen vom Volkssouverän bestätigt wurden, befinden sich die Deutschen sozusagen im Dauerputsch gegen sich selbst.

Das muss uns erst einmal einer nachmachen. 8-)
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon PeterS » So 31. Jul 2011, 08:44

Ich lese unregelmäßig den 3-Sat-Kulturzeit-Blog, hauptsächlich wegen der persönlichen Berichterstattung von Buback über den in den MSM ansonsten versumpften Prozess gegen/um Verena Becker.
Heute habe ich das hier gefunden:

http://blog.zdf.de/3sat.Kulturtube/2011/07/15/meine-reise-nach-damaskus-teil-4/

Im Kommentar von Harald ist ein Link hierhin:

http://www.wmp-ag.de/index.php

Schaut man dort auf die Gruppe und dann auf die Beteiligten, so hat man anschließend keine Fragen, sondern nur noch Antworten.

Eine Frage bleibt mir: Könnte man den Spiess nicht auch zu unseren Gunsten umdrehen, z.B. eine Medienfirma beauftragen. Ich habe nur leider überhaupt keinen Plan, was sowas kostet.
Wehrt Euch, wenn nicht jetzt, wann dann?
Politik ist vor allem die Kunst, die Bevölkerung so schnell über den Tisch zu ziehen, daß die Menschen denken, die dabei entstehende Reibungshitze sei Nestwärme.
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » So 31. Jul 2011, 13:03

PeterS hat geschrieben:Eine Frage bleibt mir: Könnte man den Spiess nicht auch zu unseren Gunsten umdrehen, z.B. eine Medienfirma beauftragen. Ich habe nur leider überhaupt keinen Plan, was sowas kostet.


Das habe ich vorsichtshalber auf dem Unterforum für Vereinsmitglieder beantwortet. Wie wir mit den Medien umgehen, sollten wir intern besprechen.
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » Di 6. Mär 2012, 20:12

Von dem Vorfall am 15.02.2012 habe ich gerade auf einem Internetforum erstmals etwas gelesen:

Mittwoch, 15.02.12, 23:30 Uhr
In der Nacht zum Donnerstag wurde ein 16-jähriges Mädchen Opfer eines Sexualtäters.
Gegen 23:30 Uhr wurde der Polizei in Worms eine verletzte Frau im Parkhaus Friedrichstraße in Worms gemeldet.
Die eintreffenden Polizeibeamten fanden die 16-Jährige im Bereich des Treppenhauses unbekleidet vor. Sie wies starke Verletzungen im Genitalbereich auf und war nicht ansprechbar.
Die junge Frau wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Nach aktueller Auskunft der behandelnden Ärzte besteht keine Lebensgefahr mehr, war bis Samstag aber noch nicht vernehmungsfähig.
Bei dem 16-Jährigen handelt es sich um ein Mädchen aus Worms.

Nach dem bisherigen Ergebnis der Ermittlungen richtet sich ein Tatverdacht gegen zwei 17-jährige und einen 19-jährigen Täter mit türkischem Migrationshintergrund, die sehr schnell ermittelt wurden. Gegen zwei von ihnen – die als Haupttäter angesehen werden – erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mainz Haftbefehl. Bei dem dritten Tatverdächtigen, der nach derzeitigem Kenntnisstand an der Tat aktiv nicht beteiligt war, handelt es sich um einen Jugendlichen, der wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Alle drei haben sich zur Sache eingelassen. Die weiteren Ermittlungen, zu denen auch kriminaltechnische Untersuchungen zählen, dauern an.


http://www.polizei.rlp.de/internet/nav/ ... 110b42f27b

Links zu antiislamischen und sonstigen rechten Internetportalen, die grausige Details veröffentlicht haben (schwerste Verletzungen durch eine abgebrochene Flasche) lasse ich hier lieber weg.

Fakt ist, dass unsere mainstream - Medien offenbar ernsthaft glauben, solche Nachrichten boykottieren zu müssen, um ausländerfeindlichen Tendenzen keinen Vorschub zu leisten. Das kann m. M. n. im fortgeschrittenen Internetzeitalter nur als Rohrkrepierer ausgehen. Die Medienkonzerne und der Parteienfunk werten sich selbst auf diese Art und Weise vor der heutigen Öffentlichkeit ab und die Rechtsdreher im Internet auf.
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » Sa 5. Mai 2012, 10:32

Professor Kruse: Das Internet bewirkt eine revolutionäre Machtverschiebung vom Anbieter zum Nachfrager:

Link
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Mai 2012, 21:00

Eklat um den Nannen - Preis:

(...)

Drei "SZ"-Redakteure sollten sich den ersten Investigativ-Preis mit "Bild" teilen und lehnten ab: nicht mit "Bild".
Also, Eklat beim Preis. "Bild" würde sagen: Ganz Deutschland diskutiert. Das wäre leicht übertrieben. Aber immerhin: Die Medienkreise drehen sich, wenn es um sie selbst geht, gerne noch schneller als sonst. War der Schritt der "SZ"-Kollegen besonders mutig oder besonders hochmütig? Geht es hier um Ehre oder um Dünkel? Ist die Distanzierung von der "Bild"-Zeitung eine Frage des Anstands oder ein Missverständnis? Das mag man alles für das Klein-Klein einer eitlen Zunft halten. In Wahrheit geht es um mehr: nämlich um die Frage, was ist und was darf Journalismus und wer entscheidet das?

Eine wusste schon vorher Bescheid: Die Ex-Vizepräsidentin des Bundestags, Antje Vollmer, veröffentlichte neulich einen flammenden Appell, um Gottes Willen den Preis nicht an die "Bild"-Zeitung zu verleihen. Es stehe viel auf dem Spiel: "Das Abstandsgebot zwischen der Darstellung eines Sachverhalts in seriösen Blättern und dem Kampagnenstil des Boulevards wird zunehmend missachtet." Ein Preis für "Bild", das wäre für Chefredakteur Kai Diekmann der "Ritterschlag mit Zugang zur Artus-Runde".

(...)

Der ewige Kampf gegen die "Bild"-Zeitung ist der Kampf gegen die eigenen Dämonen. Und die müssen bekanntlich am heftigsten bekämpft werden. Die Wahrheit ist nämlich, dass nicht nur die "Bild"-Zeitung den anderen Medien ähnlicher wird. Wandel durch Annäherung gilt immer für beide Seiten.

(...)


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 32978.html

Ich bin ja sonst nicht gerade ein Fan des zitierten Kommentators Jakob Augstein, aber hier hat er wirklich einen lichten Moment gehabt.
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon Staber » Di 15. Mai 2012, 10:18

Die Wahrheit ist nämlich, dass nicht nur die "Bild"-Zeitung den anderen Medien ähnlicher wird. Wandel durch Annäherung gilt immer für beide Seiten.
Zitat Augstein


Woher hat Augstein nur die Erkenntnis, daß das IMMER so sein soll? Ist das 'ne Art Naturgesetz? Aber zumindest im Falle von BILD und Spiegel scheint es zuzutreffen: Den Laptop muß man bei der Lektüre von Spiegel-Online bald waagrecht halten, damit das Blut nicht rausfließt und wenn es mit den Preisen und Lobhudeleien so weitergeht, dann erscheint die BILD demnächst noch mit Feuilleton :-D Die BILD als "Intelligenzblatt" für den modernen Akademiker? Sorry, Herr Augstein, aber haben Sie da nicht gewaltig in den Müll gegriffen? Die BILD hat auch schon früher deutsche Geschichte nach Kräften mitgestaltet, lange bevor sie von diversen Ex-Kanzlern wie Schröder und Co. hoffähig gemacht wurde. Mit ihren üblen Hetz-Kampagnen gegen Andersdenkende wie die 68er-Studenten, wie gegen Rudi Dutschke und Heinrich Böll - um nur ein paar zu nennen - war sie stets die Speerspitze der deutschen Dreckschleudern. Und dieses Blatt wird jetzt mit einem Preis geehrt? :cry: Dazu fällt mir nur noch die Geschichte vom "Biedermann und den Brandstiftern" ein. Und der Sohn des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein schleppt die "Benzinkanister"! Na dann Prost! :roll:

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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon AlexRE » Fr 8. Jun 2012, 12:35

Jürgen Trittin hat Ärger in den eigenen Reihen, weil er an der letzten "Bilderberger" - Konferenz teilgenommen hat. Ich habe mir wegen des Spiegel - Artikels dazu erstmals seine HP angesehen und dann diesen Beitrag auf politikarena.net geschrieben:

wellenreiter hat geschrieben:Deutschen waren immer obrigkeitshörig, oder was glaubst du, wie konnte ein Adolf Nazi ein ganzes Volk gängeln? Wie können die Mohammedaner hier die Saur rauslassen und uns unterbuttern? Das klappt nur, weil der Deutsche ein obrigkeitshöriges Stimmvieh ist.


Ach ja? Wie kommt es dann, dass Franzosen, Engländer, Holländer und ein paar andere derzeit noch mehr Probleme mit dieser Minderheit haben als Deutsche? Sind die auch alle obrigkeitshörig?

Übrigens haben die Deutschen dem feudalstaatlichen Prinzip schon im frühen 16. Jh zur Zeit der Bauernkriege die ersten großen Schlachten geliefert. Da haben sie in den sog. "Mutterländern der Demokratie" noch ihren Lords den Hintern geküsst.

Das ist schon alles sehr viel komplizierter als man in so einem einfachen Etikett wie "Obrigkeitshörigkeit" zusammenfassen kann. Dieses Etikett hat allerdings eine ungewöhnlich starke Haftkraft, weil es auch ziemlich bequem ist. Insbesondere die NS - Zeit lässt sich leichter erklären, wenn man voraussetzt, dass Deutsche völlig außerstande sind, die eigene Regierung in Frage zu stellen. Tatsächlich ist aber das Euthanasie - Programm der Nazis ein Beleg dafür, dass sogar diese Regierung ein Projekt, dass sie wider Erwarten der eigenen Bevölkerung nicht propagandistisch verkaufen konnte, offiziell einstellen und geheim fortführen musste.

Noch etwas zur Meinungsfreiheit: Ich habe mir wegen dieses Spiegel - Artikels gerade erstmals die HP von Jürgen Trittin angesehen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruener-juergen-trittin-rechtfertigt-teilnahme-an-bilderberg-konferenz-a-837110.html

Die dort erwähnte Bilderberg - Stellungnahme habe ich nicht gefunden, dafür aber das hier:

In eigener Sache

Jürgen Trittin wird in einigen Internetforen folgende Aussage zugeschrieben: „Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr und das finde ich großartig.“ Jürgen Trittin hat diesen Satz nie gesagt. Es handelt sich um ein frei erfundenes Zitat. Jürgen Trittin behält sich rechtliche Schritte gegen jeden vor, der diese falsche Behauptung weiterverbreitet.


http://www.trittin.de/zur-person/index.shtml?navanchor=1110022

Ich habe diesen Trittin zugeschriebenen Satz so oft auf dem CPF und hier gelesen, dass ich selbst geglaubt habe, er hätte das so gesagt. Das bedeutet, dass die Meinungsfreiheit - wenn die Behauptung falsch wäre und trotzdem rechtlich folgenlos ständig erneut aufgestellt werden dürfte - meine Informationsfreiheit beeinträchtigen würde, ich könnte mir kein zutreffendes Bild über wichtige Politiker mehr machen, weil die Legalisierung von politischen Verleumdungen zumindest in einigen Fällen zu monströsen medialen Dauerlügen führen würde, die den Blick auf die Wahrheit völlig verstellen.

Die Informationsfreiheit ist aber duch denselben Art. 5 GG geschützt wie die Meinungsfreiheit. Eine schrankenlose Meinungsfreiheit würde also nicht nur die Persönlichkeitsrechte von Menschen gefährden, sondern den eigenen Gesetzeszweck.
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Re: 4. Gewalt - die Medien, Macht + Meinungsmanipulation

Beitragvon Staber » Fr 8. Jun 2012, 15:58

Man sollte nur die richtigen Fragen stellen.
Ich glaube Trittin sogar. Natürlich wird er sich gebauchpinselt vorgekommen sein. Und natürlich wird er tapfer seine "grünen" Standpunkte dargelegt haben. Die hätten die Einlader aber auch aus der Zeitung entnehmen können, das ist billiger und dafür muss man nicht um die halbe Welt jetten. Die Frage ist doch eher: was hat Ackermann und Consorten eigentlich bewogen, ausgerechnet Trittin einzuladen? Sollte da einer eingenordet werden? ;) Kann die Verzweiflung, dass den großghopferten da oben ihr Weltfinanz-System gerade um die Ohren fliegt, so groß sein, dass man schon den Pakt mit dem grünen Teufel nicht mehr fürchtet? Wollte man sicherstellen, dass der nächste Außenminister Deutschlands genauso kriegslüstern ist, wie sein großer Vorgänger Joschi ( Kosovo), bei dem man einfach nur zufälliges Glück hatte, dass der kleine "Steinewerfer gernegroß" Feldherr spielen wollte? Oder hat man gar größeres vor, Trittin als Kanzler :lol: , nachdem Merkel partout nicht mehr zu halten sein wird und die SPD nach wie vor in einem desolaten, ausgestattet mit inkompetenten Personal nicht regierungsfähigen Zustand dahindümpelt? Oder , oder,oder... ??? Ich meine , es werden die falschen Fragen an die falschen Leute gestellt. Was soll denn der Musterschüler Trittin auch anderes antworten als das, was er hat verlautbaren lassen? Das sind doch rhetorische Fingerübungen, politsprech-blabla, völlig uninteressant. Und wen man denn in Gottes Namen schon Trittin interviewen muss, wären doch ganz andere Fragen zu stellen gewesen! - z.B.: Wie war die Stimmung? wurden Überlegungen zu strukturellen Systemwechseln diskutiert? Welche Akteure taten sich hervor, welche hielten sich merklich zurück? Wurde das Luxus-angebot entspannt genutzt, oder blieben die Kaviar-schnittchen liegen :roll: , weil man viel zu sehr mit emsigen Meinungsaustausch beschäftigt war? Wie kontrovers wurde "diskutiert"? Waren "Fraktionsbildungen" bemerkbar oder war hier ein Club von Leuten gleicher Interessen und Meinungen zur Feinabstimmung zusammengekommen? Aus den antworten auf solche Fragen könnte man bedeutend mehr ablesen, als aus der Feststellung, dass Trittin eingeladen wurde, seine Hotelrechnung selbst bezahlt (und von der Steuer abgesetzt) hat und er tapfer das grüne Fähnlein geschwenkt hat (was sollte er denn auch sonst schwenken?). Leute, gewöhnt euch an, immer die ungestellten Fragen und Antworten mitzudenken! - Die Erkenntnisse, die man dabei gewinnt, sind oft erstaunlich. ;)

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