Doping im Krieg

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Doping im Krieg

Beitragvon maxikatze » So 15. Feb 2009, 17:55

Ein Kriegsdienstverweigerer, der zuvor mehrere Monate in Irak stationiert war, berichtete dem Nachrichtenmagazin "Newsweek" , dass Soldaten vor ihren Einsätzen Psychopillen zu sich nehmen.Viele gehen bekifft auf Razzien und Patrouillen. Meistens erschiessen sie dabei versehentlich die falschen Leute.
Die Truppenärzte verschreiben absichtlich diese Cocktails, die aus Anabolika, Valium etc bestehen. Die Soldaten werden zu reinen Versuchskaninchen verdeckter Forschungen des Verteidigungsministeriums
Bisjetzt haben die Kriege in Irak und Afghanistan 2.000 Milliarden Dollar gekostet, trotzdem ist die Supermacht an ihre Grenzen gestossen. Es ist nicht gelungen, den Feind zu besiegen. 4700 Soldaten, die im Zinksarg nach Hause gebracht werden und eine Vielzahl von physischen und psychischen Wracks , deren Zahl geheim gehalten wird. Nicht wenige Veteranen verüben Selbstmordversuche.
Aber in einem Hightech - Krieg hält das Gehirn nicht mehr schritt, zulange Erholungsphasen, Depressionen, zu langsam.
Bei Kampfeinsätzen wie in Irak und Afghanistan ist mehr als nur erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich, das ist kaum zu erreichen. Daher werden unter Aufsicht Amphetamine und Sedativa verabreicht. Seit Vietnam werden Soldaten systematisch chemisch angepasst. Zwischen Wachzeit und Tiefschlaf nach Bedarf ein und ausgestellt. Erzielt nur nicht das gewünschte Ergebnis. Meisten werden die Soldaten menschliche Wracks, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben finden.
Amphetamine sorgen dafür, dass der Dopaminspiegel im Körper steigt, das Gehirn damit überschwemmt, so dass Kampfeswille gesteigert wird. Regelmässiges Einnehmen führt aber zu Abhänbgigkeit, Depressionen, Halluzinationen und unkontrollierten Aggressionen.
Das lässt die obersten Militärs und Geheimdienste nicht von ihrem Ziel abrücken, an der Perfektionierung des Soldatenhirns weiter zu forschen und zu experimentieren.
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Re: Doping im Krieg

Beitragvon Uel » Mo 7. Dez 2009, 12:30

aus dem gestrigen Chat im ZDF mit Rainer Arnold (SPD), Mitglied des Verteidigungsauschuss:

>>>Facel: Sehr geehrter Herr Arnold, sind Sie sicher, dass man die Sache in Afganistan überhaupt gewinnen will oder wie ist zu erklären, dass nach 9 Jahren immer noch keine funktionstüchtige afganische Armee und Polizei ihre Aufgaben erfüllen?

Rainer Arnold: Die Kategorie Sieg oder Niederlage taugt in der Tat nicht in Afghanistan. Wenn es uns in den nächsten paar Jahren nicht gelingt, deutlich mehr für den polizeiaufbau zu leisten, bestehen erhebliche Risiken des Scheiterns, im Aufbau der afghanischen Armee ist bei weitem noch lange nicht abgeschlossen, allerdings auf einem besseren Weg.<<<

Bei solch einem schlaffen Gelaber können wir wohl davon ausgehen, dass die Sache vermurkst ist und bleiben wird. Der Diskutant hatte nur von >>>Sache gewinnen<<< gesprochen, dass heisst ja wohl den UN-Auftrag mandatsgemäß ausführen. War es eine freudsche Fehlleistung, die sein nicht mehr Glaubenkönnen an den Erfolg dokumentieren.

Wo steht der Aufbau der Armee bei diesem Statemant? >>>der Aufbau der afghanischen Armee ist bei weitem noch lange nicht abgeschlossen<<<. Was haben die 9 Jahre lang gemacht? Ich glaube auch, dass sich langsam das Zeitfenster zu einer erfolgreichen Beendigung schliesst, die Verhältnisse werden von Tag zu Tag schwieriger. Pro Tag sollen lt. TAZ

>>> http://www.taz.de/1/politik/asien/artik ... sen-knall/ <<<

durchschnittlich 10 Polizisten in Afghanistan sterben. Da wundert es nicht, dass der Aufbau der Polizei so langsam voran geht. Es wird der Tag kommen, da meldet sich keiner mehr zur Ausbildung.
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Re: Doping im Krieg

Beitragvon AlexRE » Mo 7. Dez 2009, 15:42

Uel hat geschrieben:Wo steht der Aufbau der Armee bei diesem Statemant? >>>der Aufbau der afghanischen Armee ist bei weitem noch lange nicht abgeschlossen<<<. Was haben die 9 Jahre lang gemacht? Ich glaube auch, dass sich langsam das Zeitfenster zu einer erfolgreichen Beendigung schliesst, die Verhältnisse werden von Tag zu Tag schwieriger. Pro Tag sollen lt. TAZ

>>> http://www.taz.de/1/politik/asien/artik ... sen-knall/ <<<

durchschnittlich 10 Polizisten in Afghanistan sterben. Da wundert es nicht, dass der Aufbau der Polizei so langsam voran geht. Es wird der Tag kommen, da meldet sich keiner mehr zur Ausbildung.


Hier die offizielle Stellungnahme der deutschen Regierung zur Mandatsverlängerung:

bundesregierung.de

Auszug (Seite 13):

Zentrale Probleme für die Legitimität des afghanischen Staates in den Augen der Bevölkerung sind Korruption und fehlende Kapazitäten in der öffentlichen Verwal-tung, vor allem auf subnationaler Ebene. Aufgrund der verbreiteten Käuflichkeit und Schwäche der staatlichen Justiz wendet sich die Bevölkerung häufig an nichtstaatliche Streitschlichter – darunter auch an regierungsfeindliche Kräfte.
Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitsorgane und Justiz mindern die Legitimität der afghanischen Regierung zusätzlich. Auch Afghanistans Ansehen in der Welt leidet und damit die Bereitschaft der Staatengemeinschaft zur Fortset-zung ihrer Unterstützung.


Nach 9 Jahren Intervention ist das wirklich eine ernüchternde Bestandsaufnahme. Sollen die Europäer und Amerikaner so lange dort beleiben, bis die Afghanen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verinnerlicht haben? Oder reicht es für die Vollendung der Selbstverteidigung der NATO nach den Terroranschlägen nicht aus, wenn irgendein innerer Feind der Taliban dort herrscht, egal wer und wie?

Eine Wiedergewinnung der politischen Macht in Afghanistan durch die Taliban werden die Amerikaner jedenfalls nicht zulassen. Wenn die heutigen Verbündeten sie dort alleine lassen, wird das m. M. n. katastrophale Folgen für die afghanische Zivilbevölkerung haben. Jeder Vergleich mit dem Vietnamkrieg oder der Afghanistan - Invasion der Sowjets verbietet sich von selbst, der Angriff auf das amerikanische Territorium am 11.09.01 in ein Konfliktstoff ganz ureigener Qualität, allenfalls mit Pearl Harbour zu vergleichen. Mit Tojo hätten die Amerikaner niemals Frieden gemacht, mit den Taliban werden sie auch keinen Frieden machen. Davon kann man halten, was man will. Es ist einfach eine vorgegebende feststehende Tatsache, die jeder berücksichtigen muss, der eine verantwortliche Position zu dem Thema beziehen will.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Doping im Krieg

Beitragvon maxikatze » So 11. Mär 2012, 19:01

US-Soldat tötet 16 afghanische Zivilisten

http://web.de/magazine/nachrichten/ausl ... #.A1000107
Kabul (dpa) - Ein amerikanischer Soldat hat in einem afghanischen Dorf ein Blutbad angerichtet und 16 Zivilisten erschossen. Darunter waren nach afghanischen Angaben neun Kinder und drei Frauen. Die Mordtat löst eine neue Krise im amerikanisch-afghanischen Verhältnis aus......


Eine Tragödie - diesen Ausraster kann ich mir nur unter Einsatz von Drogen vorstellen.
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Re: Doping im Krieg

Beitragvon maxikatze » So 11. Mär 2012, 19:14

...mit den Taliban werden sie auch keinen Frieden machen. Davon kann man halten, was man will. Es ist einfach eine vorgegebende feststehende Tatsache, die jeder berücksichtigen muss, der eine verantwortliche Position zu dem Thema beziehen will.


Das Zitat ist zwar schon ein Weilchen her, aber es hat sich in Afghanistan kaum etwas verbessert. Das muss man unterm Strich festhalten. Das Ergebnis nach fast 12jähriger Besatzung sieht erbärmlich aus.
Da die Nato keine fünf Jahre mehr dort bleiben wird, geht es nicht anders als sich mit den Taliban an einen Tisch zu setzen.
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Re: Doping im Krieg

Beitragvon Livia » So 11. Mär 2012, 19:34

Genau maxikatze, und jetzt spricht man auch noch davon, mit Iran in den Krieg zu treten. Mir graut vor unserer Zukunft. :shock:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Doping im Krieg

Beitragvon Staber » So 11. Mär 2012, 20:57

Livia hat geschrieben:Genau maxikatze, und jetzt spricht man auch noch davon, mit Iran in den Krieg zu treten. Mir graut vor unserer Zukunft. :shock:



@Livia!
Selbst die Schweizer Armee testet laut dem Historiker Eric Gremmelmaier, der seine Lizenziatsarbeit zum Thema Dopingdiskussionen in der Schweiz verfasste, in Feldversuchen.

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Re: Doping im Krieg

Beitragvon Staber » So 11. Mär 2012, 21:12

Nichts Neues!
Bereits die Blitzkriegsoldaten des «Dritten Reiches» waren gedopt. Vollgeknallt und ohne Erbarmen überzogen sie Europa mit Gewalt. Enthemmt von ebenjener mit Pervitin angereicherten «Panzerschokolade». Diese «Endsiegdroge» war ein Methamphetamin – auch bekannt unter dem Namen «Hermann-Göring-Pille» oder «Stuka-Tabs».
Die Armee wird so zum Dopingdealer. «Fatigue Management Tools» (Müdigkeitskontrollpillen) heissen die Dopingmittel in der Militärsprache. Ein Beispiel für den militärisch koordinierten Einsatz von Drogen ist das medizinische Informationspapier der US-Luftwaffe zu den Go Pills, die das Amphetamin Dexedrin enthalten. Im Dokument heisst es dazu: «Der Gebrauch von Go Pills ist durch das Einsatzprogramm des Hauptquartiers geregelt.» Wenn SoldatInnen nach Dopingmitteln fragen, sieht das Dokument eine Befehlskette vor. Es schliesst mit einem detaillierten Beipackzettel zu den Nebenwirkungen. Unterschrieben hat es Brigadegeneral Maurice H. Forsyth.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 36,00.html

Bei Nebenwirkungen konsultieren Sie Ihren General!

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Re: Doping im Krieg

Beitragvon Livia » Mo 12. Mär 2012, 09:49

Das ist aber nicht erst jetzt der Fall. Mein Mann hat mir erzählt, dass ihm und seinem Bruder je eine Spritze in die Halsgegend verpasst wurde. Sein Bruder musste nach Russland und mein Mann war an der Yogoslawischen Grenze plaziert. Diese Medis sollten vor Angst schützen und mutig machen. :evil:

Dass auch hier getestet wird, ist auch eine Schweinerei, obwohl viele glauben, es gäbe keine Kriege mehr. Da bin ich mir nicht so ganz sicher.
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Re: Doping im Krieg

Beitragvon AlexRE » Mo 12. Mär 2012, 11:01

Livia hat geschrieben:Das ist aber nicht erst jetzt der Fall. Mein Mann hat mir erzählt, dass ihm und seinem Bruder je eine Spritze in die Halsgegend verpasst wurde. Sein Bruder musste nach Russland und mein Mann war an der Yogoslawischen Grenze plaziert. Diese Medis sollten vor Angst schützen und mutig machen. :evil:

Dass auch hier getestet wird, ist auch eine Schweinerei, obwohl viele glauben, es gäbe keine Kriege mehr. Da bin ich mir nicht so ganz sicher.


Das bereits im 2. Weltkrieg berüchtigte Amphetamin "Pervitin" haben Ende der 90er Jahre Drogenkriminelle neu endeckt und stellen es seither in ihren Giftküchen her. Das heißt jetzt nur anders, "Crystal" oder "blue crystal speed".
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