"Europa wäre besser dran, wenn es den Euro nie gegeben hätte

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

"Europa wäre besser dran, wenn es den Euro nie gegeben hätte

Beitragvon Livia » So 1. Jan 2012, 16:47

Welt am Sonntag Drucken Bewerten Autor: Olaf Gersemann|06:14.

Der amerikanische Starökonom Martin Feldstein über den Unsinn von Brüsseler Krisengipfeln und transatlantische Verstimmungen

Unter den international führenden Wirtschaftswissenschaftlern hatte die Europäische Währungsunion nie viele Anhänger. Doch kaum ein renommierter Ökonom hat den Euro so früh und so deutlich zur Schnapsidee erklärt wie Martin Feldstein. Der Harvard-Professor prognostizierte bereits im Jahr 1992, der Euro werde sich als eine "wirtschaftliche Bürde" für Europa erweisen. Heute sieht sich "der Mann, der die europäische Schuldenkrise vorhersah" ("Washington Post"), bestätigt.

Welt am Sonntag: Professor Feldstein, vor zehn Jahren begrüßten die Europäer mehrheitlich freudig die neuen Euro-Münzen und -Banknoten. Sie dagegen warnten, die Währungsunion werde womöglich zu Kriegen innerhalb Europas führen. Ihre Furcht war reichlich übertrieben, oder?

Martin Feldstein:
Danke, dass Sie mir Gelegenheit geben, etwas klarzustellen. Als ich 1997 einen Artikel über die Währungsunion für "Foreign Affairs" schrieb, haben die Herausgeber clever die Zeile "Der Euro und Krieg" auf die Titelseite gehoben. Viele Leute, von Jean Monnet bis hin zu Helmut Kohl, haben behauptet, dass eine Gemeinschaftswährung Krieg verhindern werde. Ich habe nur eingewandt, dass es dafür keine Garantie gibt. Die Vereinigten Staaten hatten schließlich auch schon 75 Jahre lang eine gemeinsame Währung, als der große amerikanische Bürgerkrieg ausbrach. Und ich habe gesagt, dass es Spannungen und Konflikte geben wird. Die sehen wir ja auch heute, sowohl innerhalb Europas als auch in gewissem Maße zwischen Europa und den USA.

http://www.welt.de/print/wams/wirtschaf ... aette.html
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Re: "Europa wäre besser dran, wenn es den Euro nie gegeben hätte

Beitragvon AlexRE » So 1. Jan 2012, 22:36

Livia hat geschrieben:http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article13791803/Europa-waere-besser-dran-wenn-es-den-Euro-nie-gegeben-haette.html


Toller Ratschlag:

Welt am Sonntag: Was sollte Kanzlerin Angela Merkel sonst noch tun?

Martin Feldstein: Die Kanzlerin sollte hart bleiben. Sie sollte klarmachen, dass Deutschland keine Euro-Bonds unterstützt und dass die EZB keine Länder vor der Staatspleite rettet. Sie sollte klarmachen, dass die betreffenden Länder verantwortungsvoll handeln und ihre Finanzen sanieren können - und dass sie auf sich allein gestellt sind, wenn sie das unterlassen.


Das beschreibt die Situation, die ohne Gemeinschaftswährung bestünde. Wie eine Staatspleite ohne die Option der Abwertung der Währung aussehen könnte, hat noch niemand ausprobiert.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: "Europa wäre besser dran, wenn es den Euro nie gegeben hätte

Beitragvon Livia » Di 3. Jan 2012, 15:36

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Vom Euro zurück zur Drachme? Griechenland bricht ein Tabu
Bild: Keystone

Griechenland spricht das Tabu der Rückkehr zur Drachme an


Ohne neue Milliardenspritzen von EU und IWF fürchtet Griechenland das Aus für seine Euro-Mitgliedschaft. "Die Vereinbarung über Rettungshilfen muss unterzeichnet werden, andernfalls sind wir von den Märkten abgeschnitten und raus aus dem Euro."

Dies erklärte Regierungssprecher Pantelis Kapsis im Fernsehen. "Die Lage wird sich dann sehr verschlechtern." Bislang galt ein Euro-Austritt in Athen als Tabu. Griechenland hofft auf Finanzhilfen in Höhe von 130 Mrd. Euro, um eine Pleite abzuwenden. Bundesbankchef Jens Weidmann schloss aus, dass die EZB schuldengeplagten Euro-Staaten als letzter Retter in der Not zur Verfügung steht.

Mitte Januar reisen Vertreter der 'Troika' aus Internationalem Währungsfonds (IWF), der EZB und der Europäischen Kommission nach Athen, um über weitere Einsparungen im Rahmen des europäischen Rettungspakets zu verhandeln. Zu den Auflagen der Troika gehören neben einer Steuer- und Justizreform auch äusserst unpopuläre Rentenkürzungen.

Sie dürften nur schwer durchzusetzen sein, da dem griechischen Volk bereits mit den Sparauflagen eines ersten Rettungspakets der internationalen Geldgeber viel abverlangt wurde.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/24,5 ... Tabu_der_Rückkehr_zur_Drachme_an/de/news/wirtschaft/sda/
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