Der Herr Sarrazin

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » Di 31. Aug 2010, 16:34

Man sollte verstehen was jemand schreibt, und die Intepretation ab und zu mal abstellen. So kommte es in der Tat immer wieder zu unnötigen Missverständnissen.

Wie stellte einst schon Baruch de Spinoza trefflich fest: Man soll die Welt nicht belachen, nicht beweinen sondern begreifen.

Von Letzterem entfernen wir uns mehrheitlich immer weiter, eben besonders durch oftmals unnötige Interpretation. Es bedarf nicht der zugrundeliegenden Deutung, unmisslichverständlicher Aussagen. Dann aber auch noch auf Ossis zu kommen, das ist mir unbegreiflich. Hier steht nichts in diesem Thread dazu.

;)
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Uel » Di 31. Aug 2010, 23:28

@Sally...
@DJ...

Hallo Ihr beiden,
ich kann DJ s Ungehaltensein verstehen, ich will es mal so sagen …

in dem berühmten Mozart-Film sagt der Kaiser zu Mozart: ... Ihre Musik ist ja nicht schlecht, aber sie hat zu viele Noten!

Nun möchte ich zu Dir, Sally sagen: Deine Ideen sind ja nicht schlecht, aber sie haben zu viele Buschstaben!


Und dann das Ganze ohne jegliche Hilfestellungen wie Gliederungen, Überschriften, Nummerierungen von Absätzen, Unterstreichungen ect . Ähnlich wie in der Kunst ist oftmals auch bei Texten das Einfachste die größte Leistung.

PS.: Ich hoffe es wird konstruktive Kritik vertragen, soll sie doch Verbesserungen ermöglichen.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Mi 1. Sep 2010, 20:49

Heute auf dem privaten Forum geschrieben:

PeterS hat geschrieben:Hey DJ,

ich kann Dich verstehen, aber das war eine Nummer zu hart.
Ich lese hier jeden Morgen mit und ja, es fällt mitunter schwer, so wie Uel es andeutet.

Hilfreich ist es aber nicht jemandes Kopfzustand zu benennen. Das hat bei web.de/gmx schon genug Schaden bereitet, OK.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon DJ_rainbow » Do 2. Sep 2010, 09:56

Ja, ok. Ich nehme das zurück und entschuldige mich dafür.

Aber es ist genausowenig hilfreich, wenn man zigmal hysterisch gewachsene Vorurteile richtigstellt - und diese dennoch bei jeder Gelegenheit wieder rausgekramt werden. DAS bin ich nämlich langsam leid.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » Do 2. Sep 2010, 09:58

Hallo Uel,

selbstverständlich habe ich nichts gegen Kritik einzuwenden. Allerdings werde ich selten Gliederungen in Forenbeiträgen vornehmen. Das tue ich nur in Artikeln und Büchern. In der schriftlichen Unterhaltung fehlt mir dazu die Zeit.

Hilfestellungen gab es schon viele, in den letzen 10 Jahren. Man muss diese dann auch annehmen können und wollen.

Fakt ist, das ich mir gelebtes Leben und Alltagserfahrungen von 36 Berufsjahren, davon 26 Jahr der Selbständigkeit nicht aberkennen oder umdrehen lasse. Das waren Fehler die ich in der Vergangenheit tat.

Jeden Tag habe ich intensive Kontakte zu Menschen die seit Jahrzehnten selbständig sind, ich kenne deren Probleme also aus dem realen Alltag. Kennen für meinen Geschmack auch schon viel zu viel fertige Menschen, die es nicht sein müssten und vor einigen Jahren auch noch nicht waren.

Gestern hatte ich dann noch ein sehr intensives Gespräch mit dem befreundeten Buchautoren Felix R. Mindt, http://www.der-soli-muss-weg.de/tx%20au ... r.%20mindt

Den ich vor vielen Jahren in meiner Eigenschaft als aktive Politikerin (Mandatsträgerin) kontaktierte, als ich bemerken durfte das unsere Stadt immer mehr in Schulden gerät durch den Solibeitrag. Normalerweise ist er Fachbuchautor auf den Gebieten Forschung und Technik. Sein Buch die SoliAbzocke schrieb er nur, weil auch ihm die Diskrepanz zwischen Mythos und Wirklichkeit, die bis heute niemand wahr haben möchte, anssprach.

So schrieb er z. B. in seinem Buch, aus dem ich zitieren darf mit seiner, ausdrücklichen, persönlichen Genehmigung:

Maixmilian Gaul, der erste Bürgermeister des bayerischen Markt Roßtal im Landkreis Fürth, erläuterte 2001 in seiner Haushaltsrede folgenden Sachverhalt: "Ohne die Solidarumlage hätten wir weder in diesem noch in den vergangenen Jahren Kredite aufnehmen müssen ... Auch das muss einmal gesagt werden. Der Markt Roßtal zahlt (2001) 552 000 DM in die Solikasse. Das sind inzwischen 6 Millionen Mark, die wir Roßtaler in die neuen Länder gegeben haben." Und weiter:"Es sind über die Solidarumlage hinaus riesige Transferleistungen, die unsere Bevölkerung erbringt. 153 Milliarden fließen (2001) von West nach Ost. Das bedeutet, jeder Einwohner in den neuen Bundesländern erhält 10 000 DM netto im Jahr. Das kostet jeden Bürger im Westen - vom Baby bis zum Greis - 2500 DM jährlich. Unsere eigene Steuerkraft bleibt unter 800,00 DM pro Kopf."

Die von Bürgermeister Gaul über 2001 genannten Zahlen liegen noch deutlich über dem von mir soeben erwähnten Jahresdurchschnitt der Zeit zwischen 1991 und 2002. Sie belegen beredet, dass westdeutsche Gemeinden heute Jahr für Jahr Kredite aufnehmen, um die Ansprüche der Bürger in den neuen Bundesländern wenigstens teilweise zu befriedigen. Roßtal steht dabei keinesfalls alleine da. Herausragend ist nur, dass der Bürgermeister der Gemeinde es erstmals gewagt hat, das Kind beim Namen zu nennen. Inzwischen sind nicht wenige andere Gemeindeväter seinem Beispiel gefolgt. Erst kürzlich verkündete das Oberhaupt der bayerischen Stadt Fürstenfeld, seine Gemeinde werden den gesetzlich festgeschriebenen Solidarbeitrag hinfort nicht mehr zahlen. Ganz einfach deshalb, weil die Stadtkasse nicht nur leer, sondern das Konto weit überzogen sei. Und auch der baden-würtembergische Ministerpräsident Teufel äußert sich mittlerweile ähnlich kritisch.

Soviel mal als kleiner Auszug aus dem Buch die Soliabzocke. Wobei niemad den Bürgern des Ostens etwas böses möchte.

Was aber so gar nicht sein kann, das Menschen die sich damit nicht befasst haben, heute den Westbürgern auch noch meinen Vorschreiben zu müssen wie es wirklich ist, und wie es einst wirklich war. Auch meine Kommune ist hochverschuldet durch die Kredite die für den Soli aufgenommen werden musste. Viele Stadtkämmer, so auch unser Dr. Langner haben dazu ausführlich Stellung genommen, haben sich in Berlin zusammengefunden um zu erklären was die wahrhaften finanziellen Schwierigkeiten und Verarmungen der Kommunen des Westens verursacht.

Ganz einfach zu erklären ist es so: Wenn ich ein Sparschwein habe und spare jeden Monat 5,00 € (die 3 sparen mit), die ich später mit 3 Leuten zu teilen habe, dann ist es etwas anderes als wenn man mir 3 weitere dann auch noch auf das Auge drückt, die selber nichts mit in das Sparschwein geworfen haben. Das kann dann nur schief gehen.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon DJ_rainbow » Do 2. Sep 2010, 10:34

Dafür aber ganz unpauschal "den Ossis" die Schuld zuzuschieben, ist weder richtig noch sinnvoll. Auch und gerade deshalb, weil du das nicht wahrhaben willst.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » Do 2. Sep 2010, 14:23

DJ_rainbow hat geschrieben:Dafür aber ganz unpauschal "den Ossis" die Schuld zuzuschieben, ist weder richtig noch sinnvoll. Auch und gerade deshalb, weil du das nicht wahrhaben willst.


Du bringst da etwas komplett durcheinander DJ, leider. Es geht nicht um die Menschen des Ostens, sondern um politisiche, wirtschaftliche und soziale Themen. Da sollte man sich auf keinen Fall persönlich angegriffen fühlen.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Do 2. Sep 2010, 14:25

@DJ, Sally

Ein ganz wichtiger Zusammenhang bei dem Thema "Umverteilung von Ost nach West" ist noch viel zu wenig erforscht. Bei den öffentlichen Kommentaren zur Griechenlandhilfe wurde erstmals oft geschrieben, dass sich Siemens und die deutsche Rüstungsindustrie bei dem griechischen Bankrottkurs richtig frisch gemacht haben und die arbeitenden Steuerzahler in Deutschland jetzt die Vermögensvergrösserung der Aktionäre - also Milliardäre und Multimillionäre - aus Zwangsabgaben bezahlen müssen. Das ist aber nicht nur im Beispiel Griechenland so gewesen, das ist überall so, wo der deutsche Staat viel Geld hinpumpt. Da stecken zuerst die deutschen Reichen die Schnauze in den Trog. Das ist inner - westdeutsche Umverteilung von unten nach oben auf Umwegen über das Ausland oder den Aufbau Ost.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Do 2. Sep 2010, 14:25

Zur gestrigen "hart aber fair" - Sendung:

wdr.de

Abgesehen davon, dass erwartungsgemäß wie in der Beckmann - Sendung vorgestern das sachfremde und überflüssige Genforschungsthema den Mittelpunkt der Gespräche bildete, ist mir noch eine zweite Methode aufgefallen, die harten Fakten hinsichtlich der Integrationsverweigerung sehr vieler türkischer und arabischer Migranten zu übergehen.

Die Journalistin Asli Sevindim ist nicht auf die statistischen Werte dazu eingegangen, sondern hat auf den Vorhalt geantwortet, dass die individuelle Betroffenheit jedes einzelnen Angehörigen öffentlich kritisierter Bevölkerungsgruppen maßgeblich sei. Diese Argumentationslinie ist mir auch schon bei der türkischstämmigen niedersächsischen Ministerin Aygül Özkan aufgefallen. Das liegt bei der Erörterung eines gesamtgesellschaftlichen Problems zwar etwas neben der Sache, passt aber zu einer gelernten Juristin und einer gelernten Politologin ;) . Ebensogut könnte man positive statistische Werte zu einzelnen Migrantengruppen vom Tisch wischen und behaupten, es käme nur auf die individuellen Persönlichkeitsrechte gemobbter deutscher Schüler in Klassen mit Migranten - Mehrheit an.

Jedenfalls sollte man den weiteren öffentlichen Disput um Sarrazins Thesen (aber auch andere öffentliche Diskussionen) künftig aufmerksamer im Hinblick auf bestimmte Methoden zur Vernebelung des Kernthemas hin beobachten. Dann weiss man nach solchen Sendungen zwar immer noch nicht mehr über das eigentliche Thema, aber man weiss wenigstens, warum das so ist.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » Do 2. Sep 2010, 22:48

Provokateur Sarrazin: Bundesbank zieht Notbremse
Vorstand beantragt Abberufung bei Bundespräsident Wulff

Thilo Sarrazin ist zu weit gegangen. Die Bundesbank sieht ihren Ruf beschädigt und will den Provokateur vor die Tür setzen. Sie beantragte beim Bundespräsidenten die Abberufung von Sarrazin. Der Rauswurf ist einmalig in der Geschichte der Notenbank.

Axel Weber zieht die Notbremse. Nach tagelangem Gezerre haben sich der Bundesbankpräsident und sein Vorstand zu einer historischen Entscheidung durchgerungen: Thilo Sarrazin wird abgesägt - als erster Vorstand in der Geschichte der Notenbank. Mit seiner Argumentation gegen Ausländer und Ausführungen über ein angebliches Juden-Gen hat der Polit-Provokateur den Bogen überspannt.

Quelle und mehr: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/13/ ... 37,00.html


Zu diesem Entschluss Stellung zu beziehen möchte ich als denkender Mensch mir noch Zeit lassen.

Uns Journalisten wird ja immer gesagt wir haben objektiv zu sein, doch was ist schon wirklich objektiv? Man sollte auch als Journalist eine eigene Meinung einfliessen lassen dürfen. Die meine wird in wenigen Tagen kommen, sie muss reifen, vor allem weil mich heute einige Menschen fragten: "Werden zur Zeit nicht einige Personen des öffentlichen Interesses bewußt in gewisse Richtungen gedrückt und gedrängt"? Genau darüber werde ich jetzt mal grübeln, und wenn das Ei ausgebrütet ist auch schreiben ;).
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