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einmammut hat geschrieben:Gespräch mit Roberto Scarpinato
Der ehemalige Bürgermeister der sizilianischen Küstenstadt Gela hat sich in Italien als wagemutiger Mafia-Jäger einen Namen gemacht. Er erhielt Morddrohungen und lebt seit 2003 mit ständigem Begleitschutz
http://videos.arte.tv/de/videos/diskussionsrunde-3372310.html
Mafia, Parasit
http://videos.arte.tv/de/videos/mafia_parasit-3370962.html
Dreckige Geschäfte
http://videos.arte.tv/de/videos/dreckige_geschaefte-3370966.html
Mfg
Die lange Reihe der italienischen Mafiajäger repräsentiert für mich insgesamt eine der bewunderswürdigsten Heldentraditionen der Neuzeit. Dass ausgerechnet die Italiener nach ihren blamablen Auftritten in den beiden Weltkriegen diese Heldentradition begründet haben, ist schon fast ein Treppenwitz der Geschichte .
Dass es aber überhaupt einer grossen Zahl todesmutiger Helden bedarf, um Rechtsstaaten wirksam vor ordinären schmierigen Erwerbskriminellen zu schützen, wirft m. E. gravierende Fragen hinsichtlich der Integrität der heutigen Rechtsordnungen in der demokratischen Welt auf. Jede Strategie einer wesentlich wirksameren und nachhaltigeren (d. h., dass sich zerschlagene Banden nicht so leicht neu formieren können) Bekämpfung dieses Gesindels, die ich mir vorstellen kann, würde heute vom EuGHMR oder auch schon vom BVerfG für rechtswidrig erklärt.
Damit meine ich z. B. eine echte lebenslängliche Freiheitsstrafe schon für die Mitgliedschaft in so einer Bande und den vollständigen Vermögenseinzug unabhängig von der Herkunft der Vermögen.
Die Mehrheit der vom deutschen Volkssouverän gewählten Parlamentarier hat übrigens schon einmal eine Vermögensstrafe für solche Verbrecher beschlossen, das BVerfG war aber der Auffassung, dass diese Strafandrohung zu "unbestimmt" sei....
BVerfG > § 43a StGB ist verfassungswidrig