Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » Fr 18. Nov 2011, 15:20

Die Staatsschulden der USA haben die Grenze von 15 Billionen $ überschritten. Das habe ich gerade auf dem gmx - thread zu dem Thema geschrieben:

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind 15 Billionen Schulden bei 300 Millionen Einwohnern der USA 50.000 $ pro Person.

Die sollten sich mal angucken, was vor dem Bürgerkrieg ein Sklave gekostet hat und wieviel das in $ heutiger Kaufkraft wäre. Dann bekommen sie vielleicht einen einigermaßen zutreffenden Eindruck von dem Verhältnis, das Bankster & Co. wirklich zu ihnen und ihrer Verfassung haben.

In Mitteleuropa war die Sklaverei allerdings schon immer unerwünscht, wie u. a. bereits vor über 2000 Jahren die Römer bei ihrem gescheiterten Versuch, den Rhein zu überschreiten, schmerzlich erfahren mussten.

In der Frühzeit der Bundesrepublik hat das auch Ludwig Erhardt auf seine Weise noch einmal deutlich erklärt:

"“... So wollte ich jeden Zweifel beseitigt wissen, daß ich die Verwirklichung einer Wirtschaftsverfassung anstrebe, die immer weitere und breitere Schichten unseres Volkes zu Wohlstand zu führen vermag. Am Ausgangspunkt stand da der Wunsch, über eine breitgeschichtete Massenkaufkraft die alte konservative soziale Struktur endgültig zu überwinden.
Diese überkommene Hierarchie war auf der einen Seite durch eine dünne Oberschicht, welche sich jeden Konsum leisten konnte, wie andererseits durch eine quantitativ sehr breite Unterschicht mit unzureichender Kaufkraft gekennzeichnet. Die Neugestaltung unserer Wirtschaftsordnung musste also die Voraussetzungen dafür schaffen, daß dieser einer fortschrittlichen Entwicklung entgegenstehende Zustand und damit zugleich auch endlich das Ressentiment zwischen ´arm´ und ´reich´ überwunden werden konnten. Ich habe keinerlei Anlaß, weder die materielle noch die sittliche Grundlage meiner Bemühungen mittlerweile zu verleugnen. Sie bestimmt heute wie damals mein Denken und Handeln.”"

http://www.kiwifo.de/html/auftrag.htm

Die auf dieser Seite gesammelten Zahlen und wirtschaftlichen Daten zeigen allerdings, dass die heutige politische Klasse auf Ludwig Erhardt spuckt.

Die heutigen Deutschen sind der Volkssouverän in einem demokratischen Staat mit freien und geheimen Wahlen. Wir haben also die Wahl. Wir können die Rückkehr zur - rheinischen - sozialen Marktwirtschaft ganz ohne Massaker an römischen Legionen an der Wahlurne erzwingen und den Bestien des Raubtierkapitalismus`Gitterstäbe vor die Nase setzen.

Wenn vom Herzen Europas ausgehend dann in letzter Konsequenz auch die US - Amerikaner vor der drohenden Versklavung gerettet würden, wäre das doch mal etwas Neues, der Weltpolizist und ewige Retter anderer Völker vor den Mächten der Finsternis bekäme dann erstmals eine Gegenleistung für sein Engagement für die Freiheit überall auf der Welt. ;-)


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13623860?sp=175#jump
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » Di 6. Dez 2011, 18:43

Heute habe ich zu spät bei gmx reingeguckt, es war schon nach 18 Uhr. Das hätte ich sonst auf den neuen thread zur immer weiter auseinanderklaffenden Einkommensschere in Deutschland geschrieben:

Meinungsvariante

"Der Mittelstand bricht weg und die paar Reichen werden immer reicher auf Kosten der Armen (dies ist keine Neiddebatte)."

Das hat mit Neid wirklich nichts zu tun. Wenn die permanente Verdichtung der privaten Vermögen auf wenige große Haufen nicht die volkswirtschaftliche Dynamik drosseln und den Wohlstand der breiten Masse zerstören würde, könnten die Superreichen sich von mir aus für jeden Wochentag eine jeweils gesonderte Mamorvilla, Superjacht und ein Großflugzeug zulegen. Das wäre mir völlig gleichgültig.

Aber derzeit wird das System "freie und soziale Marktwirtschaft" vernichtet und durch einen neuen Feudalismus ersetzt. Das darf der Volkssouverän nicht dulden, sonst hinterlässt er den eigenen Nachkommen ein Bürgerkriegsszenario wie vor der amerikanischen und französischen Revolution im 18. Jahrhundert.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13769963?sp=1232#jump
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » Do 22. Dez 2011, 18:11

Auf gmx läuft ein neuer BGE - thread. Ich habe dem Eröffner die Problematik der MwSt - Finanzierung erläutert:

Ich möchte den BGE - Enthusiasten ja nicht die Festtage versauen, aber angesichts der aktuellen enormen Probleme mit Einkommensscheren und Vermögensverdichtung weltweit sollte man die diesbezüglichen Risiken und Nebenwirkungen des BGE nicht völlig ausblenden:

http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/grundeinkommen.htm

http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/werner.htm

Das gilt insbesondere für die MwSt - finanzierten BGE - Modelle, die bislang die Diskussionen zu dem Thema bestimmt haben. Eine sehr hohe MwSt STATT der bisherigen Einkommenssteuer würde dazu führen, dass die Leute mit den höchsten Einkommen, die ja nur einen kleinen Teil ihres Einkommens verkonsumieren müssten, effektiv einen viel geringeren Prozentsatz an Steuern zahlen würden als Normalverdiener. Dazu käme nach den Werner / Althaus - Modellen, dass die Arbeitgeber deutlich geringere Löhne zahlen müssten, weil ja das BGE der Arbeitnehmer nur noch zu einem Normalverdienst aufgestockt werden müsste.

Das wäre ein einziger Riesenturbolader für die weitere Vermögensverdichtung auf wenige ganz große Haufen. Wirklich sehr sozial von Herrn Werner ...


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13896428?sp=14#jump

Seine Antwort lässt darauf schließen, dass er die Dimension des Problems nicht begreift. Ich werde da morgen nochmal nachhaken. ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » Mo 2. Jan 2012, 16:38

Noch etwas von obigem gmx - thread:

"Man sollte auch nicht vergessen, dass größere mobile Vermögen sich einfach ins Ausland verlagern und die "leistungsfähigeren Schultern" werden dann folgen."

Mit dem Argument kann man auch den totalen Asozialstaat ausrufen und das untere Drittel der Bevölkerung solange an Hunger, Kälte und unbehandelten Krankheiten verrecken lassen, bis endlich Bürgerkrieg herrscht. Hauptsache die vollgesogenen Geldsäcke bringen ihr Edelstes nicht ins Ausland, was?

Das sollte man wirklich auf einen Versuch ankommen lassen. Sollen sie sich in China ihr know how klauen oder sich in Lateinamerika bei einem Villeneinbruch massakrieren lassen. Die Weltklasse - Infrastrukur und die Kompetenzen der Arbeitnehmer sind dann immer noch in Deutschland, warum soll dieses Potential ohne die Milliardäre und Multimillionäre keine Wertschöpfung erzielen können? Vielleicht könnte das ohne die Geldsäcke mit ihren zweistelligen Renditeerwartungen sogar besser ausgeschöpft werden, wenn sich damit Neugründer und ihr Unternehmen erweiternde Mittelständler befassen würden, die dafür nur günstige Staatskredite brauchen.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13896428?sp=28#jump
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Fr 6. Jan 2012, 18:34

Entweder ist der Strauß - Sohn unter die Roten gegangen oder jeder mitdenkende sachverständige Mensch - so er keine parteipolitischen Ambitionen (mehr) hat- kann die Fratze des neuen Feudalismus mittlerweile erkennen:

Wenn man versuchen sollte, die Auslandsforderungen weiter auf Euro lauten zu lassen, bricht das griechische Bankwesen sofort zusammen, was zum selben Abschreibungsbedarf der Ausländer führt. Ein paar Jahre nach einer Währungsumstellung investieren die Griechen mit Auslandsvermögen wieder in Griechenland, wenn es schön billig ist. Das ist eine massive Umverteilung von unten nach oben, von den weniger Vermögenden an die Reichen und Steuerhinterzieher.


http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 23858.html
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon GasGerd » So 22. Jan 2012, 18:50

Die Arbeitgeberverbände wollen die Witwenrenten in Frage stellen. Das habe ich auf dem gmx - thread dazu geschrieben:

Amaryll

".... wer wundert sich denn noch über so was?? Eines Tages wird es so sein, wie es in Indien
in abgeschiedenen Gegenden immer noch Brauch ist...

Die Witwe wird anschliessend gleich mit entsorgt, damit sie keinem zur Last fällt.."

Nein, es werden noch viel mehr Frauen als heute den Kinderwunsch zurückstellen und sich erst einmal um den eigenen Beruf kümmern, bis es irgendwann für Kinder zu spät ist. So bringen sie den Unternehmen Profit, statt Kosten zu verursachen. Das ist ja auch der Sinn dieser Pläne.

Die voll in unser Wirtschaftssystem integrierte Bevölkerung wird so zwar sukzessive aufgelöst, aber es gibt ja noch viele Länder mit Geburtenüberschuss, aus denen eine Ersatzbevölkerung angeworben werden kann, die dann weiter für die Profitmaximierung arbeitet.

Das denken sich unsere Wirtschaftsstrategen jedenfalls so. Ich habe allerdings große Zweifel, dass dieser Plan aufgeht.

Für unsere Wirtschaft geeignete Ausländer mit hinreichender Bildung und Ausbildung haben wenig Neigung, sich für eine Teilnahme an dem Projekt "Billiglohnland Deutschland" zu entscheiden. Da sind sich z. B. die Teilnehmer auf diesem thread hier so ziemlich einig:

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/10578641?sp=0#jump


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14176346?sp=462#jump

Thematisch dazu passend hier noch einmal ein Link zum aktuellen BGE - thread auf gmx. Da hatte ich gestern erneut die Werner - Kritik von Dr. Wo verlinkt:

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13896428?sp=91#jump
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 22. Jan 2012, 19:36

Das habe ich in Dr. Wos Meudalismus - Gruppe auf Facebook kopiert.

Die voll in unser Wirtschaftssystem integrierte Bevölkerung wird so zwar sukzessive aufgelöst,


Genau genommen wird die Bevölkerungssubstanz in das weitere Wachstum der großen Vermögen "umgerubelt". Das ist eine echte weltgeschichtliche Premiere, so ist noch kein Volk untergegangen.

http://www.facebook.com/groups/meudalismus/#!/groups/meudalismus/
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 5. Feb 2012, 19:01

Eine heitere Veranstaltung, ein Lacher nach dem anderen:

Damit gibt der Jurist den Ton vor für diese Veranstaltung, bei der die Arbeitgeber kein Blatt vor den Mund nehmen müssen, weil sie glauben, unter sich zu sein. Allerdings haben einige Gewerkschafter von der Tagung erfahren und sich angemeldet. Wenn Rieble die Arbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes beurteilt, spricht der Hochschullehrer... von »kollektiver Bräsigkeit«, über die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di behauptet er: »Ver.di hat doch noch gar nicht gemerkt, dass es ein neues Arbeitnehmerüberlassungsgesetz gibt.« Im Saal wird gelacht.

(...)

Die Subunternehmen werden pro »Werk« bezahlt, beispielsweise für jede Palette Ware, die ihre Mitarbeiter in die Regale räumen. Statt Leiharbeiter reinzuholen, lagern Supermärkte die Arbeiten also aus – juristisch betrachtet, ist das der Grund, warum für die Regaleinräumer nicht einmal die Tarife für Leiharbeiter gelten. Rieble erläutert mehrere Varianten dieser Strategie – als sich ein Tagungsteilnehmer am Ende des Vortrags erstaunt erkundigt, ob ihm hier gerade ein neues Geschäftsmodell beschrieben wird, ruft Rieble in den Saal: »Ja klar!« Dass der Rechtsexperte noch hinzufügt, dass er kein Unternehmensberater sei und nur die Gesetzeslage erörtere, geht im Lachen fast unter.


http://www.zeit.de/2011/50/Leiharbeit-Werkvertraege

Allerdings sollten die Frohnaturen sich beim Ausnutzen der Gesetzeslücken nicht noch dämlicher anstellen als die politischen Gesetzesverunstalter und wasserdichte Werkverträge abschließen (und vor allem den Vertrag vor Ort auch so durchführen, wie es auf dem Papier steht):

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2012-01/ermittlung-netto-kaufland
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 12. Feb 2012, 16:33

Auf Frau Merkels neuem Portal haben sie tatsächlich das Thema von Dr. Wo freigeschaltet:

Wir schaffen den Meudalismus (modernen Feudalismus) in Deutschland ab!

* am 11.02.2012 um 11:46 Uhr von Dr. Wo erstellt

1: Unsere Wirtschaftsverfassung lässt bei Bürgern unbegrenzt Vermögensanhäufungen zu.
2: Die Vermögensanhäufungen der einen führen immer schneller zu einer Verdrängung der anderen in die Besitzlosigkeit oder Armut. 1949 begann der Vermögensaufbau neu; den Meudalismus gab es noch nicht.
3: Besitzlosigkeit und Armut hindern die Gründung von eigenen Unternehmen; sie zwingen den Einzelnen in abhängige Arbeit oder in die Arbeitslosigkeit. Dies fördert wiederum die Kapitalanhäufung der Besitzenden.
4: Besitzlosigkeit und Armut bremsen die Konjunktur. Sie mindern das Steueraufkommen und belasten die Sozialkassen.
5: Nur eine rechtliche Begrenzung des Inlandsvermögens gibt den weniger Besitzenden die reale Chance, ebenfalls Vermögen anzusammeln.
6: Dadurch wird auch die Gründung von Unternehmen bzw. die Beteiligung an Unternehmen gefördert, wenn nicht sogar erst ermöglicht.
7: Vermögen im Ausland spielen bei alledem keine Rolle, da wir keine Gesetze für andere Länder schreiben.
8: Nicht die Besteuerung von Vermögen oder die Umverteilung von oben nach unten ist das Ziel, sondern lediglich die Begrenzung von Ansammlungen inländischer Vermögen.
9: Die Höhe der Vermögensgrenze muss so weit nach unten geregelt werden, dass faktisch jeder Bürger Eigentum an gewinnbringendem Vermögen erlangt.
10: Die Vermögensgrenze darf angehoben werden, wenn die Armut und die Besitzlosigkeit aus unserem Land verschwunden sind. Die Aufhebung der Vermögensgrenze muss dauerhaft ausgeschlossen sein


https://www.dialog-ueber-deutschland.de ... dIdea=7697
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Mo 13. Feb 2012, 07:18

Vielleicht wird er sogar eingeladen.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Wohnort: Sibirien ;)

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