Heute aktuell auf Bürgermeinungen:
148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?
10. Mai 2010 12.45 Uhr
148.165 Stellen abgebaut war an diesem Tag auf den Seiten von http://www.egon-w-kreutzer zu lesen.
Warum ist das Firmensterben, die Arbeitslosigkeit und mehr in der Form eigentlich möglich?
Wieso wird den Firmen mit mehreren hundert Mitarbeiter aber geholfen? Wenn es sein muss auch mit Krediten, an die in solchen Situationen ein kleines, mittelständiges Unternehmen gar nicht dran kommt? Dazu wollte ich, wie zu vielem anderen auch schon nicht mehr schreiben, es nicht mehr hinterfragen - weil ich denke es bringt nichts - wenn man genau diese Fragen über fast ein Jahrzehnt immer wieder gestellt bekommt oder selber stellt.
Es merken zwar die Betroffenen die ihre Arbeit verlieren, die ihre Selbständigkeit verlieren, die ihre Existenzen verlieren, das es täglich für viele immer unerträglicher wird, doch tatsächlich auf die Situation und zwar auch mit Hilfemaßnahmen wird nicht eingegangen?
Einander helfen, bedeutet auch sich selber helfen
Untereinander könnten viele Selbständige sich helfen, egal zu welchem Gewerk oder Branche sie nun zählen, sie könnten auch gemeinsam mit ihren vielen Mitarbeitern etwas tun, doch sie tun es eben nicht. Was sollen da also Fragen, die man auch mir als Stadträtin a. D. stellt, wenn keine Lobby vorhanden ist. Ein paar wenige können das nicht für ein paar Millionen betroffener Menschen ändern.
In meiner Heimatstadt bekommt jetzt zum Beispiel die Firma Karstadt die Gewerbesteuer entlassen, das soll helfen die Arbeitsplätze zu erhalten. Hier mal ein Link dazu: http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 11863.html Einige Menschen haben dort dazu aus schon Kommentare abgegeben.
Selbstverständlich müssen und sollen Arbeitsplätze erhalten bleiben, doch müssen und sollen sie es nicht auch bei den kleinen Selbständigen? Müßten sie sicher, doch das Problem ist, das man nur bei großen Unternehmen gebündelt die Anzahl der Betroffenen sieht, bei den vielen kleinen, wo es oft mehr von Arbeitsplatzverlust bedrohten Menschen geht sieht man es eben nicht in der Maße. Was man als Maße nicht wahrnimmt oder wahrnehmen kann, das wird nicht so ernst betrachtet?
Steuern auf Ausgaben - wie kann das funktionieren?
Die Gewerbesteuer wurde seit 2008 in die Richtung verändert, das man nun auch auf Ausgaben Steuern zu zahlen hat. Das heißt eben auch auf Miete, Pacht, Zinsen für Kredite, Lizensgebühren usw.. Das konnten und können sich viele nicht leisten. Denn sie hätten die Preise neu kalkulieren und anheben müssen, um auch Steuern auf Ausgaben tragen zu können. Preisanhebungen bei den Kleinen Unternehmen sind heute kaum mehr drin.
Der Wettbewerb und leider auch das Preisdumping sind für diese zu hart. Dann wandern die Kunden schnell ab. Doch auch ohne Preisanhebungen schaffen es viele nicht mehr, denn das Geld fehlt den Selbständigen in der Kasse. So oder so müssen diese dann aufgeben, und damit kommt dann eben auch der Arbeitsplatzverlust.
Keine Krisenhilfen für die Kleinen?
Krisenhilfen erhalten die Kleinen auch kaum. Denn schnell ist mal eine Pfändung oder ähnliches ausgesprochen, viele die das Ruder noch rumreißen könnten erhalten keine Hilfen. Auch keine Beraterscheine mehr z. B. für den runden Tisch. Diesen Firmen wird meistens vorgeworfen sie wären zu spät gekommen, hätten es eher merken müssen, wären eben unfähig. Das sagt man langjährigen Selbständigen, die vorher sehr gut zurecht kamen. Das Traurige daran ist, man kann erkennen woran es überall liegt, dieses breitflächige Firmensterben der Kleinen und versucht diesen dann noch die Schuld zu geben.
Da klappern dann schon mal die Zähne?
Klar kappern da bei vielen die Zähne vor Angst, Angst vor dem aus und Verlust der einst mühevoll aufgebauten Existenzen. Angst vor der Armut, Trauer um das einst mühevoll Aufgebaute und mehr, was die Menschen natürlich oft sehr schnell krank werden lässt.
Neulich sagte mir mal wieder ein Selbständiger: "Ich hätte doch nur wenige Wochen gebraucht, hätte das Verständnis von der Bank gebraucht mir nur 3 Wochen die Konten aufzulassen". Tatsächlich nach 3 Wochen kam dann auch Geld, doch da war die Talfahrt für das kleine Unternehmen schon besiegelt.
Zu diesen Themen kann man sich die Finger wundtippen, Fransen an den Mund und mehr. Es wird sich nichts ändern wenn die Betroffenen nicht selber ihre Geschicke in Gemeinschaft in die Hand nehmen. Es hilft nicht hier immer nur über die Ungerechtigkeit zu lamentieren, damit ist nicht zu ändern.
War es mal besser? - Ursachen und Wirkung
Tatsächlich funktionierte es bis in die Jahre um 1998 alles noch besser, doch dann kamen Umkehreffekte auf dem Binnenmarkt, bei den Steuern, bei vielen Gesetzen, bei den Banken usw., alles Auswirkungen die wir heute spüren. Doch kaum einer ging und geht den Ursachen auf den Grund, rudert mal etwas zurück, damit der Druck aus der Bevölkerung genommen wird?
Das schnelle Geld kann man auch nicht mit kleinen Firmen auf dem Binnenmarkt machen, die man früher aber mal brauchte und schätzte. Heute wird sich eben mehr auf den Export, auf die Börsen dieser Welt und die großen Unternehmen konzentiert?
Unsichtbarer Verfall?
Das unsere Innenstädte immer mehr verfallen, das immer mehr Armut um sich greift, bemerkt man nicht oder nimmt es hin? Die Armut ist oft auch nicht sichtbar, denn viele scheinen zu glauben das Armut nur dann Armut ist wenn die Menschen keine Wohnungen mehr haben und auf den Straßen betteln? Die Gesichter von Armut haben sich verändert, doch im Bewußtsein muss das wohl erst noch ankommen?
Ankommen wird es aber erst, wenn breitflächig diese Themen auch von der z. B. Presse aufgenommen werden würden und ganz besonders eben von der Politik.
Kritischer Journalismus erlaubt?
Eine Frage die ich mir persönlich stelle ist die: "Warum bekommen die Menschen die diese Themen offen angehen, eben auch freie Journalisten, eigentlich oft soviele Schwierigkeiten im eigenen Alltag?"
Einige Seiten die sich kritisch mit diesen Dingen auseinandersetzen findet man hier:
http://www.nachdenkseiten.de/
http://www.hfv-speyer.de/vonarnim/Publikationen.htm
http://www.meudalismus.dr-wo.de/
http://www.egon-w-kreutzer.de
http://www.familienunternehmer.eu/
http://www.vbm-online.de/presse/819-arm ... nder-.html