Staber hat geschrieben:Der libysche Übergangsrat hat die Befreiung des nordafrikanischen Landes von jahrzehntelanger autoritärer Herrschaft erklärt. Im neuen Leben werde das islamische Recht Scharia die Grundlage aller Gesetze sein, kündigte das Gremium an.
AlexRE hat geschrieben:Staber hat geschrieben:Der libysche Übergangsrat hat die Befreiung des nordafrikanischen Landes von jahrzehntelanger autoritärer Herrschaft erklärt. Im neuen Leben werde das islamische Recht Scharia die Grundlage aller Gesetze sein, kündigte das Gremium an.
Den Text muss man sich wirklich merken, der wird in die Geschichte eingehen. Die Freiheit kommt in Gestalt der Scharia ...
Caloderma hat geschrieben:Ich vermute mal, von Unterdrückung. Ein richtiges Urteil können wir uns eh nicht erlauben. Dort wird es in nächster Zeit erstmal drunter und drüber gehen.
Staber hat geschrieben:Wer heute über die Demokratie redet, muß sich vergegenwärtigen, wie mühselig und lang der Weg bis dahin ist.Vorm Sturm auf die Bastille bis zur Etablierung der Dritten Republik vergingen , wenn ich richtig liege, so um die 80 Jahre.Nur als Beispiel angemerkt.
Die Vorstellung in Nordafrika könne im Handumdrehen gelingen, wozu Frankreich Jahrzehnte benötigte, ist naiv.
Das Vakuum nutzt denen die das vage Demokratieversprechen nur als Vehikel zur Durchsetzung anderer Ziele benutzen wollen.Um sie zu bändigen, muss man mit aller Macht jene Kräfte fördern, die eine möglichst offene Gesellschaft und die Bindung an das Recht anstreben.
gruß staber
Excubitor hat geschrieben:Ein Islamxperte hat heute im Radio in WDR II erläutert, dass hier häufig ein falsches, bzw. viel zu eingeschränktes Verständnis von der Scharia herrscht, bei der es sich grds. einmal um das islamische Zivil- und Erbrecht handele. Die beispielsweise in Saudi Arabien und im Iran praktizierten Varianten sehr strenger und wenig nachsichtiger Art müssen eben nicht in dieser Form praktiziert werden, sondern das Ganze soll dem Fachmann zufolge durchaus auch in moderaten Formen zu handhaben sein, weil es insgesamt sehr variabel sei.
Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam
Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam ist eine 1990 beschlossene Erklärung der Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz, welche die Schari'a als alleinige Grundlage von „Menschenrechten“ definiert. Die Erklärung wird von Islam-Apologeten als islamisches Gegenstück zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gesehen, von der sie erheblich abweicht.
(...)
Vergleich mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte [Bearbeiten]
Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte weicht von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in vieler Hinsicht ab, vor allem dadurch, dass sie eindeutig nur diejenigen Rechte anerkennt, welche im Einklang mit der Schari’a stehen. [5] Artikel 24 legt fest: „Alle in dieser Erklärung festgelegten Rechte und Freiheiten sind der islamischen Schari'a nachgeordnet.“ [6] Artikel 19 besagt: „Es gibt keine Verbrechen und Strafen außer den in der Schari’a festgelegten“. [7] Die Rolle des islamischen Rechts als alleinige Quelle der Rechtsfindung wird durch Artikel 25 bestätigt, dieser legt fest: „Die islamische Schari'a ist die alleinige Referenz für die Erklärung oder Erläuterung aller Artikel dieser Erklärung“. [8] Die Kairoer Erklärung unterstreicht ihren Ursprung im Islam als der „wahren Religion“ [9] und der Lebensart der islamischen Gesellschaft (Umma), die als beste aller menschlichen Gesellschaften beschrieben und der eine zivilisierende und historische Rolle [10] zugeschrieben wird.
Bei fast jedem Verweis auf die Menschenrechte macht die Kairoer Erklärung die Einschränkung, dass diese Rechte im Einklang mit der Schari’a ausgeübt werden müssten. Artikel 22 zum Beispiel beschränkt die Redefreiheit auf diejenigen Meinungsäußerungen, die dem islamischem Recht nicht widersprechen. [11] Auch das Recht zur Ausübung öffentlicher Ämter könne nur in Übereinstimmung mit der Schari'a wahrgenommen werden. [12]
Die Kairoer Erklärung steht im Widerspruch zum internationalen Verständnis der Menschenrechte, weil sie die Unumstößlichkeit der Religionsfreiheit nicht anerkennt. [13] Artikel 5 verbietet jede Einschränkung des Heiratsrechts was „Rasse“, „Hautfarbe“ oder „Nationalität“ betrifft, führt allerdings die Religion nicht auf, so dass Männer und Frauen auf Grundlage ihre Religionszugehörigkeit Heiratsbeschränkungen unterworfen werden können.
Die Erklärung unterstützt die Gleichstellung von Mann und Frau nicht, sie stellt vielmehr die Überlegenheit des Mannes fest. Der Artikel 6 garantiert Frauen gleiche Würde, aber nicht Gleichstellung in anderen Belangen. Weiterhin legt der Artikel dem Mann die Verantwortung für den Unterhalt der Familie auf, der Frau wird keine entsprechende Rolle zugewiesen.
(...)
15:08 Attentate in Nahost
Islamisten töten US-Botschafter in Libyen
Eine Reihe von Anschlägen auf US-Vertretungen erschüttern Ägypten und Libyen. Es gibt erste Todesopfer. Vordergründig geht es um einen islamfeindlichen Film. Doch das ist wohl nur die halbe Wahrheit.
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Unmittelbarer Auslöser für die neuen Gewaltaktionen ist ein Trailer für einen angeblich islamfeindlichen Film auf YouTube. Autor, Regisseur und Produzent Sam Bacile habe für den rund zwei Stunden langen Film fünf Millionen Dollar (3,9 Millionen Euro) von rund 100 jüdischen Spendern eingesammelt, berichtete das "Wall Street Journal". Der 52-Jährige wolle damit zeigen, dass der Islam eine hasserfüllte Religion sei, zitiert das Blatt aus einem Telefoninterview. "Islam ist wie Krebs", sagte Bacile demnach.
In dem 14 Minuten langen Trailer werde der Prophet Mohammed als Blödmann, Frauenheld, Homosexueller, Kinderschänder sowie gieriger und blutdürstiger Gangster dargestellt, berichtete die "New York Times".
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Wanis al-Ruemi, Geologe aus Tripolis, sagte der "Welt”: "Dieser Anschlag in Bengasi steht auf jeden Fall in Verbindung mit den Ausschreitungen in Kairo. Auch hier in Libyen haben die Salafisten gegen den Film aus den USA protestiert. Aber ich glaube nicht, dass sie hinter dem Anschlag auf den US-Botschafter stecken."
Man könne immer häufiger beobachten, wie Kräfte des ehemaligen Regimes solche Proteste und Unruhen instrumentalisierten, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen.
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