Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Ein Unterforum für Themen zu den Auswirkungen der europäischen Union auf die verfassungsrechtliche Situation der Deutschen.

Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Beitragvon Sall May » Mi 19. Mai 2010, 13:46

Heute aktuell auf Bürgermeinungen:

Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Erfolg der Finanzsteuern fraglich - Verbot von Leerverkäufen gilt nicht im Ausland


Kommentar von Ulrich Reitz

Aus der Traum: Mit einer neuen Finanzsteuer und dem Verbot von Leerverkäufen will Berlin den Spekulanten den Kampf ansagen. Wenn das Ausland nicht mitzieht, werden die Pläne scheitern. Sie sind nichts als eine Beruhigungspille für das Volk.

Schlimmer noch: Wenn deutsche Banken dazu gezwungen werden, ihre spekulativen Geschäfte ins Ausland zu verlagern, belastet das Deutschland. Arbeitsplätze werden hierzulande in Gefahr geraten und notfalls abgebaut. So berechtigt die Kritik an den Spekulanten ist, die etwa auf eine Pleite Griechenlands oder einen weiteren Kursverfall des Euro wetten: Wirkliche Schuld an der Misere haben nicht die Spekulanten, sondern die Politik, die durch ihre Fehler erst das Feld für die Zockereien bestellte.

Quelle und gesamter Inhalt (sollte man wissen): http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0,3672,8073437,00.html


Wann wird endlich mal offen über die Sorgen und Nöte der Menschen im Land gesprochen? Fakt ist auch, dass niemand von so er es erhält 359,00 € mtl. Hartz IV leben kann. Denn davon gehen auch noch Strom, Telefon, Internet, Lebensmittel, Waschpuler, Hygineartikel, Fahrkosten usw. ab.

Kleine Unternehmen, Dienstleister, Freiberufler, die noch könnten, werden zerdrückt und auch das wird ausgeblendet? Kann es ja wohl auch nur, weil es in Wahrheit keine wirkliche Solidrität mehr zu geben scheint und umfassende Aufklärungen, wie es tatsächlich für Millionen Menschen heute schon aussieht, berichtet wird, oder?

Viele klagen für sich allein im stillen Kämmerchen, das sind gar nicht so wenige. Doch sie haben bis heute kein Sprachrohr. Somit gibt es das alles gar nicht, was uns jeden Tag offen in die Augen springt, wenn wir bereits sind diese mal zu öffnen?

Doch was nützt das ganz Diskutieren, wenn keiner zusammenhält? Wenn man versucht die beiseite zu schieben die heute schon unnötig in Armut leben, und damit argumentiert wird den anderen geht es aber gut?

Kassensturz, oder absolute Transparenz, die ja von allen sonst gefordert wir, ist die nicht schon lange mal angebracht. Mal offen klarzulegen wieviel Arbeitstellen zur Zeit noch da sind, und wie viele künftig da sein werden für die Kinder, die heute alle noch mehr geblidet werden sollen?

Wieso haben wir heute soviele hochgebildete die selber in Hartz IV leben? Wo sind sie die Arbeitsplätze?
Sall May
 

Re: Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Beitragvon AlexRE » Mi 19. Mai 2010, 14:00

Das ist der eigentliche Kernsatz des zitierten Artikels:

Die Beruhigungspillen für das Volk entpuppen sich als bloßes Placebo. Sie sollen den Bürgern lediglich das Gefühl vermitteln, dass etwas getan wird und sie nicht alleine für die Krise zahlen.


Die tatsächlichen Machtverhältnisse und die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Verteilungszustands bleiben unangetastet, der Wähler und Volkssouverän wird planvoll darüber hinweggetäuscht.

So sieht das Handwerk der Berufspolitiker heutzutage auf allen Sachgebieten aus.

Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass mit der Masse der Bevölkerung Nicht - Verursacher der Krise die Folgen ganz alleine tragen: Eine echte Machtdemonstration des Volkssouveräns an der Wahlurne. Dazu müssen sich die Menschen zwar mental ungewohnt weit bewegen, aber langfristig wird ihnen nichts anderes übrigbleiben, wenn die Idee des "Wohlstands für alle" nicht völlig untergehen soll.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Beitragvon AlexRE » Do 20. Mai 2010, 09:23

Vom privaten Forum hierher kopiert:
________________

PeterS hat geschrieben:AlexRe schrieb :

Dazu müssen sich die Menschen zwar mental ungewohnt weit bewegen


Ich fürchte, diese Ausführung ist nicht ganz richtig. Du meintest wohl eher, daß sich die Menschen grundsätzlich bewegen müßten.

Ich sehe in meiner Umgebung mit Wohlwollen, daß die Schlafschafe mitunter aufwachen, jedoch habe ich das Gefühl, daß mit jedem aufgewachten Schaf ein anderes sofort wieder einpennt. Eingelullt von der Trulla aus der Uckermark, beruhigt mit der Kernaussage :"Siehst Du, die da oben bewegen und ändern doch etwas."

Ich bin da tatsächlich leider hilflos geworden, gegen soviel geistige Umnachtung hilft kein Argument. Also laßt uns mit wehenden Fahnen untergehen und hoffentlich wie Phönix aus der Asche aufsteigen oder wie seinerzeit in der DDR frohgemut der Sangeskunst gefrönt wurde "Auferstanden aus Ruinen..."


Das Totalversagen eines demokratischen Systems kann man schlecht mit dem Versagen der roten Diktaturen vergleichen. Es besteht die Gefahr, dass politische Verbrecher dem desorientieren Volk die Kontrolle völlig aus der Hand nehmen könnten. Das ist in Deutschland und einigen anderen europäischen Demokratien nach dem ersten Weltkrieg schon einmal passiert und hat in den bislang verheerendsten Krieg der Weltgeschichte geführt.

Das dürfen wir im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter auf keinen Fall noch einmal riskieren. Wenn der Bankrott des gegenwärtigen Systems nicht mehr zu verschleppen ist, müssen bessere Demokraten als die heute amtierenden Politiker bereitstehen, die dem orientierungslosen Souverän Alternativen zu den sich anbiedernden Verbrechern aufzeigen.

Das wird übrigens auch die Stunde des Artikel 20 IV GG sein. Wenn die bayerische Polizei beim Marsch auf die Feldherrnhalle sämtliche Munitionsvorräte aufgebraucht hätte, wäre 55 Millionen Menschen ein früher Tod erspart geblieben. Eine Feuereinstellung zur Unzeit darf nie wieder vorkommen.
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Re: Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Beitragvon Sall May » Do 20. Mai 2010, 13:56

Zu den neuen Regelungen hat ein ein Teilnehmer auf Bürgermeinungen geschrieben:

Pieper hat geschrieben:Die Finanzpläne der Bundesregierung und die damit verabschiedeten Verbote einiger hochspekulativer Geldtransaktionen ist eine ernst zu nehmende Kampfansage an die Zocker auf dieser Welt. Die ersten Reaktionen der internationalen Börsen haben dieses bereits bestätigt, die alles andere als gut auf Deutschland zu sprechen sind.

Aber was interessieren uns die Zocker, die mithin nicht unschuldig an den Krisenherden dieser Welt sind. Sollen die doch da spielen, wo sie es noch dürfen.

Die Politik zeigt jetzt endlich eine längst überfällige Reaktion auf das unkontrollierte Treiben dieser Zocker. Sollten die in dessen Folge ihren Arbeitsplatz verlieren, wird keiner traurig sein. Vielleicht kehren wir dann endlich wieder zur Realwirtschaft zurück.
Zuletzt geändert von Sall May am Do 20. Mai 2010, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.
Sall May
 

Re: Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Beitragvon Sall May » Do 20. Mai 2010, 13:58

Die EU und der Rest scheinen es anders zu sehen. http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/19/0,3672,8073427,00.html :

Deutscher Alleingang bei Leerverkäufen stößt auf Kritik
EU-Kommission warnt vor "regulatorischer Willkür"


Deutschland ist mit dem Verbot von hochspekulativen Leerverkäufen vorgeprescht - und erntet dafür viel Kritik. EU-Kommissar Barnier warnte vor einer Aufsplitterung in der EU. Vom Um-Sich-Schlagen ist die Rede. Die Finanzmärkte sind in Aufruhr.

"Nicht wirklich durchdacht"

Auch in den USA sorgte das deutsche Vorgehen für Kopfschütteln. Der Alleingang wirke wie ein hilfloses Um-Sich-Schlagen, meinte der Währungsexperte der New Yorker Investment-Firma Brown Brothers, Marc Chandler. "Es erscheint unausgegoren und nicht wirklich durchdacht und bestärkt Marktzweifel an der Glaubwürdigkeit der europäischen Politik."
Sall May
 

Re: Finanzpläne nur Beruhigungspille für das Volk

Beitragvon Uel » Do 20. Mai 2010, 21:17

>>>Schlimmer noch: Wenn deutsche Banken dazu gezwungen werden, ihre spekulativen Geschäfte ins Ausland zu verlagern, belastet das Deutschland. Arbeitsplätze werden hierzulande in Gefahr geraten und notfalls abgebaut. So berechtigt die Kritik an den Spekulanten ist, die etwa auf eine Pleite Griechenlands oder einen weiteren Kursverfall des Euro wetten: Wirkliche Schuld an der Misere haben nicht die Spekulanten, sondern die Politik, die durch ihre Fehler erst das Feld für die Zockereien bestellte.<<<



sowas reizt Ulrich:
Ich halte den ganzen Abschnitt für sehr zweifelhaft, x-facher Unsinn:
1. was soll schlimm daran sein, wenn Spekulations-Spezialisten ins Ausland abwandern, denn erfolgreiche Spezialisten haben immer den Drang, ihr Tätigkeitsfeld auszudehnen. Wohl dem Land, das nicht mit solchen Spezialisten sein Volkseinkommen verdienen muss. Es ist ehr etwas für ehemalige Piratennester, oder wo sonst Nichts mehr los ist. Die Briten werden ihre extreme Spezialisierung auch noch bezahlen müssen, die Pfund-Spekulation kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.
2. wenn es egal ist, womit Geld verdient wird, Hauptsache Arbeitsplätze, warum bekämpfen wir Mafiosis und Drogenhändler, die wollen doch auch Nichts weiter als "dealen", es fragt sich inzwischen, welcher volkswirtschaftliche Schaden größer ist.
3. wieso können wir Solidarität gegen das Falsche von andern Ländern fordern, wenn schon wir nicht bereit sind mit unseren reichlichen Reserven den geringsten Nachteil zum Wohle der Solidarität im Kampf gegen das Falsche in Kauf zu nehmen.
4. wirklich schuldig ist immer der Täter, erst an 2ter Stelle, der, der die Tat des Täters verhindern konnte, niemals umgekehrt, es sei denn wir streben eine perverse Gesellschaft an.

Das Zitat scheint mir geschrieben zu sein von jemandem, der noch nicht einmal das moralische Grundvokabular beherrscht.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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