Italien

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Re: Italien

Beitragvon Staber » Mo 3. Okt 2011, 20:13

[quote="AlexRE"][/quote]Das ist aber tatsächlich so, auch in Deutschland ist die Bauwirtschaft besonders häufig von Korruptionsskandalen betroffen.

Alex , hier einige Beispiele was Deutschland betrifft.

Bestechung und Manipulation in Amtsstuben, Krankenhäusern, Lobbyisten-Kreisen oder Manager-Etagen: eine Auswahl der spektakulärsten Fälle der vergangenen Jahre

Das Küchenkartell
Mehrere Firmen zahlten jahrelang Schmiergelder in Millionenhöhe an Mitarbeiter des Münchner Baureferats. Dafür durften sie zu überhöhten Preisen Kindergarten-Küchen einrichten.
Der Leuna-Deal
Beim Verkauf der ostdeutschen Raffinerie Leuna an Elf Aquitaine flossen 1992 etwa 80 Millionen Mark für dubiose Gutachten und Beraterverträge.
Medizintechnik
Seit 1994 wurden mehr als 1500 Verfahren gegen Ärzte an Herzkliniken eingeleitet. Vorwurf: Beim Kauf von Herzklappen seien Firmen bevorzugt worden. Resultat: Zehn Verurteilungen, 44 Strafbefehle, zehn Freisprüche, 1000 eingestellte Verfahren. Der Rest steht noch aus.
Bahnbauten
Ihr enormes Auftragsvolumen macht die bundeseigene Deutsche Bahn anfällig für Korruptionsdelikte. 2000 gab es 150 Hinweise, in 20 Fällen wurden Ermittlungen eingeleitet.
Autoindustrie
Für eine Lackiererei des Volkswagen-Konzerns sollen 20 Millionen Mark Bestechungsgeld geflossen sein. Bereits seit 1997 wird gegen Ex-Mitarbeiter von VW und des Anlagenbauers ABB ermittelt.

ZUR MORAL VERPFLICHTET?
Gefälligkeiten für Politiker sind nicht strafbar. Zu enge Kontakte zur Wirtschaft kosteten dennoch manchen das Amt.
Traumschiff-Affäre

1991 trat Baden-Württembergs Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) zurück. Er hatte sich von einer Firma u. a. einen Ägäis-Urlaub zahlen lassen.
Hochzeits-Affäre
1999 stürzte Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Glogowski. Ein Reiseunternehmen hatte den Flug in die Flitterwochen spendiert.
Banken-Affäre
Eine Immobilienfirma übergab Klaus Landowsky, Berlins CDU-Fraktionschef und Boss der Hyp-Bank, 1995 eine Parteispende und erhielt einen wackeligen 600-Millionen-Kredit. Landowsky verlor Job und alle Parteiämter.
Miet-Affäre
Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) geriet unter Druck, weil er zu wenig Miete gezahlt haben soll. Er zahlte 122 000 Mark nach.
Jobwechsel
Ex-FDP-Chef Martin Bangemann war als EU-Kommissar für Telekommunikation zuständig, als er den Wechsel als Manager zum spanischen Konzern Telefónica ankündigte. Er wurde beurlaubt.

DRASTISCHE MITTEL
Experten fordern neue Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung:
Stärkere Fahnder
Die Staatsanwaltschaften benötigen mehr Spezialisten. Nur drei haben Sonderabteilungen für Korruptionsstraftäter eingerichtet: Frankfurt/Main, München und neuerdings Neuruppin in Brandenburg.

Schwarze Listen

Firmen, denen Korruptionsdelikte nachgewiesen wurden, sollten bundesweit von öffentlichen Auftragsvergaben ausgeschlossen werden. Die EU-Kommission hat ein entsprechendes Gesetz vorgelegt, das die Mitgliedsländer allerdings noch umsetzen müssen.

Kronzeugenregelung

Die Möglichkeit, Korruptionsstraftäter mit der Aussicht auf mildere Strafen zu Aussagen zu bewegen, sollte gesetzlich fixiert werden. Das jüngste Kronzeugenangebot in Frankfurt nahmen 18 Beteiligte an.

Mehr Transparenz
Öffentliche Ausschreibungen sollten ins Internet gestellt werden, ebenso die Information, wer die Aufträge erhielt.

Dieser Artikel stammt aus dem FOCUS Magazin, Ausgabe Nr.30,

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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Mo 3. Okt 2011, 20:52

@Staber

Das meinte ich. Die sind alle nur raffinierter als der italienische Katastrophenschutz - Schneeschaufler und fliegen nicht ganz so schnell auf. Aber wesentlich weniger gesamtwirtschaftlichen Schaden als in Italien wird die Korruption und sonstige Ausmistung öffentlicher Kassen in Deutschland auch nicht verursachen.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Di 4. Okt 2011, 09:31

Uel hat geschrieben:@ Livia,

ich war letzte Woche in Italien, war phantastisch. Bin auch sicherheitshalber und ohne Vorkommnisse über Österreich gefahren, brauchte kein Depositum hinterlegen und weiss jetzt wo Italiens und wahrscheinlich auch der EU Euros abgeblieben sind.

Sie sind in Kreisverkehre am Garda-See verschwunden. Hab sie neu gebaut an jeder Kreuzung in allen Großen gefunden, beim kleinsten war der Zentrumsbereich nicht einmal ein Auto groß, so dass man im Prinzip gerade durch diesen "Kreisverkehr" fahren konnte.

Wenn das nicht Symbolchrakter hat: dank Europa dreht sich alles im Kreis! :lol:

;) Wird Finanzinvestoren interessieren: die Schulden sind sicherlich gestiegen, aber die "Betriebskosten Italiens" werden langfristig sinken, Kein Strom und Wartung mehr für Ampelanlagen. ;)


Freut mich Uel dass es dir in Italien gefallen hat. Italien ist wirklich ein schönes Land. Was die Kreisel angeht, da kann man die Parkfelder für PWs auch noch mit einschliessen, die oft und an vielen Orten noch für Fiat 500 berechnet wurden. Ein guter Kollege von uns besetzt immer zwei Parkplätze, bezahlt auch für beide und stellt seinen grossen PW mitten durch. So vermeidet er Beulen oder andere unangemehme Ueberraschungen.

Bei Wartungskosten aller Art, wurde schon immer gespart. Nur jetzt wird das wahrscheinlich noch vermehrt vorgenommen. Berlusconi muss sich ja auch an die vorgeschriebenen Sparmassnahmen halten. ;)

Was die Korruption angeht ist das gerade in Italien sehr populär. Auch hier bei uns kommt das immer wieder vor, man kann es aber nicht mit der Grösse von anderen Ländern vergleichen, ich meine im Umfang. Wir sind gerade etwa 8 Millionen Einwohner, das ist ein Unterschied zu aber Millionen in anderen Länder.

Bei den Italiener fehlt die Disziplin. Auch an den Schulen wie schon erwähnt, besteht immer noch ein altes System. Viele Italiener die in Italien zur Schule gingen (hier in der Schweiz ansässig) können kaum Lesen oder Schreiben. Nicht nur die ältere Generation, auch junge Menschen sind betroffen. Ich kenne persönlich solche Fälle, die bei Arbeitslosigkeit nicht vermittelbar sind, weil sie ganz Bildungslos sind. Bei uns passen sie sich nur spärlich an. Ausgenommen sind jene die hier zur Schule gehen.

Reiche Italiener in Italien schicken ihre Kinder in Privatschulen und später nach Amerika oder England in Eliteschulen oder auch hier bei uns in teure Institute zur Weiterbildung. Das ist schon sehr lange so. Auch hier wie in vielen anderen Bereichen wird sich nichts ändern.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Di 4. Okt 2011, 15:37

Livia hat geschrieben:Bei den Italiener fehlt die Disziplin. Auch an den Schulen wie schon erwähnt, besteht immer noch ein altes System. Viele Italiener die in Italien zur Schule gingen (hier in der Schweiz ansässig) können kaum Lesen oder Schreiben. Nicht nur die ältere Generation, auch junge Menschen sind betroffen. Ich kenne persönlich solche Fälle, die bei Arbeitslosigkeit nicht vermittelbar sind, weil sie ganz Bildungslos sind. Bei uns passen sie sich nur spärlich an. Ausgenommen sind jene die hier zur Schule gehen.


Da scheint tatsächlich eine große Schwäche der Italiener zu liegen. Es ist ein in Deutschland (dank Sarrazin) verbreiteter Irrtum, dass türkisch- und arabischstämmige Migranten in Deutschland die schlechtesten Leistungen in der Schule aufwiesen. Die werden tatsächlich von italienischstämmigen Migranten noch unterschritten.
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Re: Italien

Beitragvon GasGerd » Mi 5. Okt 2011, 15:55

AlexRE hat geschrieben:Die nicht zuletzt von schlechten Vorbildern verursachte Verlotterung der Sitten auf breiter Ebene stört mich mehr als dumme Betrüger, die durch schwere Fehler auffliegen. ;)


Dazu passend frisch aus deutschen Landen:

"Pfahls steht unter anderem wegen Bankrotts, falscher Versicherung an Eides statt, Steuerhinterziehung und Erpressung vor Gericht.

weiter lesen: http://www.gmx.net/goto/13840616.html#.A1000146"

Wie schon auf dem anderen Pfahls - thread geschrieben: Bei der Liste brauchen die Deutschen über kriminelle italienische, russische u. a. Politiker wirklich nicht mehr die Nase zu rümpfen. Der Herr kann sich mit jedem Gangsterboss in Chicago messen.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13254046
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Mi 5. Okt 2011, 16:29

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Bei den Italiener fehlt die Disziplin. Auch an den Schulen wie schon erwähnt, besteht immer noch ein altes System. Viele Italiener die in Italien zur Schule gingen (hier in der Schweiz ansässig) können kaum Lesen oder Schreiben. Nicht nur die ältere Generation, auch junge Menschen sind betroffen. Ich kenne persönlich solche Fälle, die bei Arbeitslosigkeit nicht vermittelbar sind, weil sie ganz Bildungslos sind. Bei uns passen sie sich nur spärlich an. Ausgenommen sind jene die hier zur Schule gehen.


Da scheint tatsächlich eine große Schwäche der Italiener zu liegen. Es ist ein in Deutschland (dank Sarrazin) verbreiteter Irrtum, dass türkisch- und arabischstämmige Migranten in Deutschland die schlechtesten Leistungen in der Schule aufwiesen. Die werden tatsächlich von italienischstämmigen Migranten noch unterschritten.


Bei euch sind es die türkisch- und bei uns die italienischstämmigen.

Nur kurz zur Information der Immigranten hier bei uns:

Fast ein Fünftel aller Ausländer in der Schweiz stammt aus Italien; mit rund 290'000 Personen ist dies weiterhin die grösste Einwanderergruppe. Es folgen Deutschland (214'504), Portugal (188'527) und Serbien (186'376, noch inklusive Kosovo). Mit deutlichem Abstand folgen Franzosen (80'884), Türken (72'443) und Spanier (64'846).

Wobei die eingebürgerten nicht mitgerechnet sind. Allerdings bürgern sich die Italiener nur in wenigen Fällen ein, sie sind nicht unbedingt Schweizfreundlich.

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/s ... 68730.html



In den 70ziger Jahren konnten hier Schweizerfrauen die sich mit Italiener verheiratet haben auf den italienischen Konsulaten einen Antrag stellen um als Ehefrau bei erreichen des Rentenalters, eine Rente aus Italien zu erhalten. Dazu mussten sie einen Beitrag leisten, der je nach Konsulat unterschiedlich ausfiel. Mal waren es CHF 300.- oder CHF 500.- oder sogar über CHF 1'500.-, das nach Antragserstellung mit einem Einzahlungsschein einverlangt wurde. Meines Wissens bekamen nur ganz wenige diese Rente. Bei allen anderen die einbezahlt hatten, versickerten diese Gelder irgendwo in verschiedenen Taschen. Heute geht das jedoch nicht mehr. Meines Erachtens war das eine Zumutung, Renten auszuzahlen wenn die Beiträge nicht erbracht wurden.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Do 6. Okt 2011, 13:19

Livia hat geschrieben:Meines Erachtens war das eine Zumutung, Renten auszuzahlen wenn die Beiträge nicht erbracht wurden.


Ich dachte, das sei heute noch so. Gilt das nicht für im Ausland lebende Italiener und / oder deren ausländische Ehepartner?
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Do 6. Okt 2011, 15:53

Das wird heute gemäss den bilateralen Verträge berechnet. Jedes Land rechnet die Rente nach den bezahlten Beiträgen aus. Mein Mann erhielt die Rente hier von seinen bezahlten Beiträgen, weil ihm aber fünf Jahre fehlten bekam er eine gekürzte Rente. Die gekürzte Rente wurde von Italien ausgeglichen, für die Zeit die er dort gearbeitet hatte, inklusive Militärdienst. Zusammen machte das wieder eine Vollrente.

Das gilt für alle, Frauen oder Männer, Ausländer oder nicht.
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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Do 6. Okt 2011, 17:34

Livia hat geschrieben:Jedes Land rechnet die Rente nach den bezahlten Beiträgen aus. Mein Mann erhielt die Rente hier von seinen bezahlten Beiträgen, weil ihm aber fünf Jahre fehlten bekam er eine gekürzte Rente.


Ich meinte mit meiner Frage die betragsunabhängigen Mindestrenten, die in Italien jeder bekommt. Gilt das nicht für im Ausland lebende Italiener und deren Ehegatten?
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Fr 7. Okt 2011, 08:49

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Jedes Land rechnet die Rente nach den bezahlten Beiträgen aus. Mein Mann erhielt die Rente hier von seinen bezahlten Beiträgen, weil ihm aber fünf Jahre fehlten bekam er eine gekürzte Rente.


Ich meinte mit meiner Frage die betragsunabhängigen Mindestrenten, die in Italien jeder bekommt. Gilt das nicht für im Ausland lebende Italiener und deren Ehegatten?


Nein um diese Renten zu bekommen, muss man in Italien leben.
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