Abgedreht

[AlexRE]

Bei dem Thema hier weiß man gar nicht, ob man daraus einen thread über Lehrer oder einen über Rechtsanwälte machen soll:

Wernigerode/Magdeburg/dpa. An einer Schule in Wernigerode (Harz) haben Nacktfotos einer Lehrerin zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt. «Es wurden die Handys von drei Schülern sichergestellt, auf denen sich Nackfotos der Lehrerin befunden haben sollen, und Ermittlungen wegen Verletzung der Privatsphäre geprüft», bestätigte am Freitag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg einen Bericht der «Bild-Zeitung». Die Schüler sollen demnach die Nacktbilder auf dem Handy der 56 Jahre alten Frau gefunden und weitergeschickt haben, als das Telefon unbeobachtet auf dem Lehrertisch lag.

(...)

Die Pädagogin hatte laut dem Bericht zuvor Anzeige erstattet und von 19 Eltern Schmerzensgeld in Höhe von 2500 Euro und Anwaltskosten in Höhe von 837,52 Euro verlangt. Zum Stand der Forderung konnte die Staatsanwaltschaft am Freitag nichts sagen.

Quelle: naumburger-tageblatt.de

Die Frau hat selbst die Aufsichtspflicht, passt auf ihr eigenes Handy nicht auf und die Eltern sollen haften. Dafür gibt es keinen §, den muss der Anwalt sich geschnitzt haben.

Auch Geschädigte, die nicht selbst die Aufsichtspflicht haben, können nicht die Eltern in Anspruch nehmen, wenn sie ihnen keine konkrete Aufsichtspflichtverletzung nachweisen.

Da haben sich wirklich die richtigen Vertreter zweier Berufsgruppen mit herausragender Verantwortung für die Gesellschaft gefunden.

[maxikatze]

Bei dem Thema hier weiß man gar nicht, ob man daraus einen thread über Lehrer oder einen über Rechtsanwälte machen soll:

Wernigerode/Magdeburg/dpa. An einer Schule in Wernigerode (Harz) haben Nacktfotos einer Lehrerin zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt. «Es wurden die Handys von drei Schülern sichergestellt, auf denen sich Nackfotos der Lehrerin befunden haben sollen, und Ermittlungen wegen Verletzung der Privatsphäre geprüft», bestätigte am Freitag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg einen Bericht der «Bild-Zeitung». Die Schüler sollen demnach die Nacktbilder auf dem Handy der 56 Jahre alten Frau gefunden und weitergeschickt haben, als das Telefon unbeobachtet auf dem Lehrertisch lag.

(...)

Die Pädagogin hatte laut dem Bericht zuvor Anzeige erstattet und von 19 Eltern Schmerzensgeld in Höhe von 2500 Euro und Anwaltskosten in Höhe von 837,52 Euro verlangt. Zum Stand der Forderung konnte die Staatsanwaltschaft am Freitag nichts sagen.

Quelle: naumburger-tageblatt.de

Die Frau hat selbst die Aufsichtspflicht, passt auf ihr eigenes Handy nicht auf und die Eltern sollen haften. Dafür gibt es keinen §, den muss der Anwalt sich geschnitzt haben.

Auch Geschädigte, die nicht selbst die Aufsichtspflicht haben, können nicht die Eltern in Anspruch nehmen, wenn sie ihnen keine konkrete Aufsichtspflichtverletzung nachweisen.

Da haben sich wirklich die richtigen Vertreter zweier Berufsgruppen mit herausragender Verantwortung für die Gesellschaft gefunden.

Ich gehe davon einfach mal aus, dass die Schüler genau gewusst haben, wessen Handy das war. Sorry wenn ich das anders sehe, aber den Schülern muss klargemacht werden, dass sie fremdes Eigentum nicht anzufassen haben und schon gar nicht, deren Fotos von einem Handy weiter verbreiten.
Ich traue 13 jährigen Schülern durchaus zu, dass sie wussten, dass sie da eine Grenze überschritten haben und eine Strafe durchaus gerechtfertigt ist. - Eltern haften nämlich für ihre Kinder!

[Ricarda]

Ein ungesperrtes Handy in Gegenwart einer Horde Kinder oder Jugendlicher liegen zu lassen, ist schon extrem nachlässig.

Das erinnert mich irgendwo an den Fall in den USA. Da soll eine Frau eine Millionenklage gegenüber einem Baumarkt durchgesetzt haben,weil sie dort über ein Kleinkind gestolpert ist. Es war ihr eigenes. Ich habe bisher nicht rausgefunden, ob das ein Witz ist oder wirklich stattgefunden hat.

Der Anwalt kriegt sein Geld auf jeden Fall. Und wenn die Frau klagen will, vertritt er eben deren Standpunkt. Ich kannte mal einen Anwalt, der kommentierte dann alles mit "Die Schweinepriester beim Gericht haben ja keine Ahnung" und nahm die Kohle der Mandantschaft gerne mit.

[AlexRE]

Ich gehe davon einfach mal aus, dass die Schüler genau gewusst haben, wessen Handy das war. Sorry wenn ich das anders sehe, aber den Schülern muss klargemacht werden, dass sie fremdes Eigentum nicht anzufassen haben und schon gar nicht, deren Fotos von einem Handy weiter verbreiten.
Ich traue 13 jährigen Schülern durchaus zu, dass sie wussten, dass sie da eine Grenze überschritten haben und eine Strafe durchaus gerechtfertigt ist. - Eltern haften nämlich für ihre Kinder!

Ja eben, weil Schüler in dem Alter selbst schon genau wissen, dass sie so etwas nicht tun dürfen, haben die Eltern keine Aufsichtspflicht "rund um die Uhr" mehr und haften nicht. Die Lehrerin müsste schon die Schüler selbst verklagen und irgendwann in der Zukunft, wenn sie Geld verdienen, die Titel vollstrecken lassen.

Dass hier nicht nur keine Aufsichtspflicht der Eltern gegeben war, sondern auch noch die Geschädigte selbst die Aufsichtspflicht hatte, schlägt dem Fass den Boden aus.

Dein Rechtsirrtum ist aber sehr weit verbreitet, das liegt an den vielen (rechtlich völlig unerheblichen) Baustellenschildern "Betreten verboten, Eltern haften für ihre Kinder".

Derartige verbreitete Rechtsirrtümer hat dieser Volksaufklärer hier ein Stück weit zurückgedrängt:

Ralf Höcker

Einspruch! Das große Buch der Rechtsirrtümer

http://www.literaturtipps.de/buch/detai ... r/hoecker/

Ein Muss für jeden Haushalt: „Einspruch!“ räumt auf mit allen populären Mythen rund um das deutsche Rechtssystem. Eltern haften NICHT für ihre Kinder und auch für den Umtausch gekaufter Ware bedarf es KEINES Kassenzettels. Dieses gut verständliche Handbuch erspart Ihnen nicht nur teure Missverständnisse, sondern auch falsche Beschuldigungen. Ralf Höcker, „der Popstar unter Deutschlands Juristen“ (Stern), leistete bereits mit der Sendung „Einspruch – Die Show der Rechtsirrtümer“ auf RTL juristische Aufklärung. Jetzt gibt es den „Höcker“ auch im handlichen Format zum Nachschlagen.

[maxikatze]

Ganz ohne Nachweis über den Kauf geht es aber trotzdem nicht. Es reicht ein Blick auf die Kartenzahlungsabrechnung.
Das sagt bestimmt auch der ganz große Volksaufklärer.

[Staber]

Die Frau hat selbst die Aufsichtspflicht, passt auf ihr eigenes Handy nicht auf und die Eltern sollen haften.

Eine Straftat ist nicht deshalb keine mehr, weil das Opfer fahrlässig gehandelt hatte. Das Dilemma unseres Rechtssystems besteht darin, dass u14 per se und ohne Prüfung Straftaten begehen DÜRFEN (mWn) , ohne die geringste Strafe fürchten zu müssen. Nicht die Lehrerin, sondern die drei Ganoven, die ja nun mal genau wußten, was sie taten, und auch genau wußten, dass es nicht erlaubt war, gehören in andere Schulen und zwar schön weit auseinander!!! Strafe? Warum nicht mal 3 Monate kein Kindergeld? Dann gibts keine neuen Handys, PC oder Klamotten. Dafür 'nen Satz heiße Ohren von Papa! Bildlich gesrochen!

Gruß Horst

[maxikatze]

Dass hier nicht nur keine Aufsichtspflicht der Eltern gegeben war, sondern auch noch die Geschädigte selbst die Aufsichtspflicht hatte, schlägt dem Fass den Boden aus.

Warum? Es kann jedem passieren, dass er sein Handy versehentlich liegenlässt. Das finde ich allerdings längst nicht so schlimm, wie dass, was die Schüler danach angerichtet haben. Das geht eindeutig zu weit und gehört bestraft. Wenn nicht jetzt, dann später.

[maxikatze]

Die Frau hat selbst die Aufsichtspflicht, passt auf ihr eigenes Handy nicht auf und die Eltern sollen haften.

Eine Straftat ist nicht deshalb keine mehr, weil das Opfer fahrlässig gehandelt hatte. Das Dilemma unseres Rechtssystems besteht darin, dass u14 per se und ohne Prüfung Straftaten begehen DÜRFEN (mWn) , ohne die geringste Strafe fürchten zu müssen. Nicht die Lehrerin, sondern die drei Ganoven, die ja nun mal genau wußten, was sie taten, und auch genau wußten, dass es nicht erlaubt war, gehören in andere Schulen und zwar schön weit auseinander!!! Strafe? Warum nicht mal 3 Monate kein Kindergeld? Dann gibts keine neuen Handys, PC oder Klamotten. Dafür 'nen Satz heiße Ohren von Papa! Bildlich gesrochen!

Gruß Horst

Richtig.
Der Lehrerin ist höchstens eine Unachtsamkeit ihrer persönlichen Dinge vorzuwerfen. Sie muss nicht zwangsläufig damit rechnen, dass man sie danach überall bloßstellt. Wie Du sagtest, es ist angebracht, die Schüler in anderen Schulen unterzubringen und nicht die Lehrerin. Strafe muss sein!
Was ist das überhaupt für ein Signal? Lehrerin geht und Schüler bleiben? Umgekehrt wird ein Schuh daraus.

[AlexRE]

Die Frau hat selbst die Aufsichtspflicht, passt auf ihr eigenes Handy nicht auf und die Eltern sollen haften.

Eine Straftat ist nicht deshalb keine mehr, weil das Opfer fahrlässig gehandelt hatte. Das Dilemma unseres Rechtssystems besteht darin, dass u14 per se und ohne Prüfung Straftaten begehen DÜRFEN (mWn) , ohne die geringste Strafe fürchten zu müssen. Nicht die Lehrerin, sondern die drei Ganoven, die ja nun mal genau wußten, was sie taten, und auch genau wußten, dass es nicht erlaubt war, gehören in andere Schulen und zwar schön weit auseinander!!! Strafe? Warum nicht mal 3 Monate kein Kindergeld? Dann gibts keine neuen Handys, PC oder Klamotten. Dafür 'nen Satz heiße Ohren von Papa! Bildlich gesrochen!

Gruß Horst

Die Schüler haften zivilrechtlich selbst, nicht aber die Eltern. Die haften nur für eigene Aufsichtspflichtverletzungen. Hier oblag die Aufsichtspflicht aber der geschädigten Lehrerin und nicht den Eltern. Ich will nicht in Abrede stellen, dass auch "die drei Ganoven" an andere Schulen versetzt gehören, aber im Verhältnis zwischen den Eltern und der Lehrerin ist die Rechtslage so, dass - wenn es hier überhaupt etwas zu klagen gibt - eher die Eltern die Lehrerin als umgekehrt mit Aussicht auf Erfolg verklagen könnten, soweit den Schülern durch die Aufsichtspflichtverletzung der Lehrerin Nachteile entstehen.

[maxikatze]

http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ ... 8881578312

Darin steht:

Da die drei Schüler jedoch unter 14 Jahre alt und damit strafunmündig sind, stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein.

Das ist für die Lehrerin äusserst unbefriedigend. Da werden massiv Persönlichkeitsrechte verletzt, aber wen interessiert`s?
Es wird einfach so vom Tisch gewischt. An was erinnert mich das nur?