Excubitor hat geschrieben:Das beste Beispiel für verantwortungsloses Handeln ist die derzeit häufiger gehörte Forderung nach Eurobonds, also gesamteuropäischen Staatsanleihen.
Wer nur ein wenig Kenntnisse von der Materie besitzt würde sich in einer Situation wie der gegebenen einer solchen Forderung enthalten. Die Einführung derartiger Wertpapiere zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre absolut kontraproduktiv. Europa befindet sich in einer wirtschaftlich extrem instabilen Gesamtsituation. Würde man jetzt Eurobonds einführen könnte das ein Ende der gesamteuropäischen Bemühungen herbeiführen. Das einzige was man nämlich durch Eurobonds jetzt erreichen würde, wäre eine kurzfristige Stabilisierung, genauer eine Verlängerung des Siechtums derjenigen Staaten, die ohnehin am Ende sind, und, um ein Vielfaches gefährlicher, eine wahrscheinliche Destabilisierung der jetzt durch ihre Führungen gerade noch einigermaßen handlungsfähigen Staaten. Insgesamt also ein desaströses Ergebnis.
Der einzige Zeitpunkt an welchem man Eurobonds einführen könnte, und zu dem diese auch das Gesamtsystem betreffend ökonomisch Sinn machen würden, wäre dann gegeben, wenn das System als Ganzes eine stabile Grundstruktur und einigermaßen ausgeglichene Einzelhaushalte aufweist, wovon wir weiter entfernt sind als je zuvor.
Wer schon den eigenen Stabilitätspakt verrät und die diesbezüglichen Kriterien aufweicht, sogar für nichtig erklärt, darf sich über derartige Ergebnisse nicht wundern, sondern sollte den Ar... in der Hose haben die Verantwortung dafür tatsächlich zu übernehmen.
Die Hauptsorge von (IM ERIKA )Frau Merkel ...
... sind ja nicht die Euro-Bonds, sondern die Frage, wie sie das den deutschen Wählern beibringen soll. Die übliche Argumentation "alternativlos" ist ja nun reichlich abgeschmackt, und nun müssen sie sich etwas Raffiniertes einfallen lassen, wie sie uns betrügen, damit die anderen uns das Fell über die Ohren ziehen können.
Und das Schönste ist, dass damit ja eigentlich überhaupt kein Problem gelöst wird. Wir sind nur ein paar Schritte weiter zum endgültigen Crash.
Aber das sollte es uns Wert sein. Wir brauchen eine EU, die ein wenig auf uns achtet, die Glühbirnen verbietet und den zulässigen Krümmungsgrad von Gurke und Banane festlegt. Wir brauchen eine EU mit einem Parlament, bei dem offenbar eine Dame wie Frau Koch-Mehrin unabdingbar, vielleicht sogar typisch ist. Wir brauchen eine EU mit einer Kommission, die die Vorratsdatenspeicherung durchdrücken will, mit Leuten, die sich aufführen, als wären sie unsere Erziehungsberechtigten.
Wir sind zwar nie gefragt worden, aber was macht das schon? Man bricht laufend Verträge, Abmachungen und Gesetze - aber das dient ja einer höheren Sache.
Haben wir heute politische Alternativen zu diesem Wahnsinn? Wohl nur sehr eingeschränkt. Wenn Frau Merkel (auf Grund von Problemen mit der FDP) die notwendige Mehrheit nicht zusammenbekommt, stehen ja immer noch die SPD und die Grünen bereit, um uns das Fell über die Ohren zu ziehen und uns an die EU auszuliefern. Schöne neue Welt!
Und was machen die Medien - ein wenig Tralala, damit wir uns alle gut fühlen.
gruß staber