Santo hat geschrieben:Wie in der Pressekonferenz dazu soeben erklärt wurde ist der Fall der kleinen Mary-Jane gelöst, der Täter hat gestanden.
Unabhängig von den unzähligen ungelösten Problemen dieses Landes, von teilweise verantwortungslosem Handeln der verantwortlichen Politiker, fehlerhaftem Handeln von Juristen und Ermittlungsbeamten bis hin zu von ertgenannten zu verantwortenden Systemfehlern, die immer wieder dazu beitragen, dass derartige Fälle nie ganz ausgeschlossen oder verhindert oder auch nur in ihrer Zahl minimiert werden können, bestürzt noch etwas ganz anderes in dem Zusammenhang. Das ist die Zahl und der Inhalt emotionsgeladener Rachegedanken sogenannter "Normalbürger" im Internet,* wobei man zum Teil deutliche Zweifel daran haben könnte, das noch als normal anzusehen.
Anscheinend begreifen diese möglicherweise intellektuell etwas zurückhaltenden Charaktere nicht, dass sie sich mit ihren Forderungen auf die gleiche niedrige evolutionäre Stufe begeben wie die Täter solcher Taten selbst.
Unbestreitbar wäre es an der Zeit auch unter den bislang als nahezu unantastbar scheinenden Politikern und allzu nachsichtigen Richtern dieses Landes für Ordnung durch spürbare Konsequenzen zu sorgen, doch in erster Linie sicher nicht durch Forderungen nach "operativer Bestrafung" derselben. Auch Selbstjustiz gegenüber den Tätern solcher Fälle erscheint als kein grundsätzlich gangbarer Weg...
Fakt ist jedoch, dass diese Ansichten im Netz zweierlei belegen: Zum einen besteht auf Seiten der Verantwortlichen dringender Handlungsbedarf durch diese und teilweise gegen diese. Zum anderen werden solche Meinungsäußerungen gerade durch die Fehler der erstgenannten provoziert und in ihrem Bestand und Ausmaß gefördert...
Drittens lässt sich aus dem Ganzen noch entnehmen, dass es zumindest latent erhebliche soziale Missstände geben muss, die das Entstehen derartiger Meinungbildung begünstigen oder sogar teilweise der Hauptgrund für deren Aufkommen sind. Wir leben in einer Gesellschaft deren Wertegefüge schon seit längerem aus den Fugen geraten ist und in der seitens der dafür Verantwortlichen gegen dieses soziale Ungleichgewicht an der Basis auch nicht annähernd ausreichend vorgegangen wird...
Das sollte zumindest all' jenen sehr zu denken geben, die dazu noch klar und sachlich in der Lage sind...
Hintergrund
http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/627v0s6-mord-an-mary-jane-aufgeklaert
(Siehe dort unter Meinungen)
Dies ist für mich ein Verbrechen, auf dem eine Lebenslange Haftstrafe für den Täter folgen muss.Ich wiederhole, muss!
Unter Lebenslang will ich aber doch hoffen, dass der Täter erst nach seinem Ableben die Zelle verlässt.
Er ist Täter und nicht Opfer.
Ich hoffe, das ich mit meiner Meinung nicht zu den sogenannten emotionsgeladenen "Normalbürger" im Internet gehöre, der Rachegedanken hegt.
* von mir erhoben.
Gruß staber