Deutschland

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Re: Deutschland

Beitragvon maxikatze » Di 17. Dez 2024, 09:29

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:"Frieden gibt's auf jedem Friedhof."
(F. Merz)
Mich schockiert der Satz. Sollte so jemand Bundeskanzler werden? Wie denkt ihr darüber?


Das war der Schlusspunkt hinter der Aussage, dass Freiheit die Voraussetzung für einen stabilen Frieden sei:

https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu ... -99-271655

M. M. n. sprechen die meisten geschichtlichen Erfahrungen für die Richtigkeit dieser Aussage.

Der Wähler hat heutzutage allerdings die Möglichkeit, für die gegenteilige Auffassung zu stimmen:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... palla-nato

Vielleicht wird es ja schön friedlich, wenn Deutschland aus Nato und EU austritt und Russland als alleinige Siegermacht in Osteuropa anerkennt. Vielleicht aber auch nicht. Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass erfolgreiche Raubmörder noch gieriger werden und Nachahmer animieren.

Es wird immer Nachahmer geben. Deshalb ist es richtig, wenn wir wieder vollumfänglich verteidigungsfähig werden. Ich mag nicht vom Wort kriegstüchtig schreiben. Es suggeriert, dass wir angriffslustig werden sollten.

Frieden gibt's auch in Ländern, die ihre Neutralität beibehalten. Siehe Schweiz. Wobei ich nicht sagen will, dass wir aus der Nato austreten sollen.
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Re: Deutschland

Beitragvon Staber » Di 17. Dez 2024, 19:57

Wie denkt ihr darüber?


Moin Maxi!
Das Problem von F. Merz ist, dass er nicht den Eindruck von Zugänglichkeit und menschlicher Wärme vermittelt.Muß auch in der Politik sein.
An einem ähnlichen Problem ist schon einmal ein Kanzlerkandidat der Union gescheitert, Herr Stoiber z.Bsp ,der intelligent, fleissig, menschlich hoch integer und erfahren, dennoch aber zu wenig Menschen überzeugen konnte.
Man sollte sich die politischen Ansichten von Herrn Merz über die vergangenen 25 Jahre hinweg einmal genauer anzusehen. Die haben sich nach meinem Verständnis nämlich gar nicht geändert. Schon früher wollte er die Sozialleistungen kürzen, Infrastruktur privatisieren und den Markt möglichst alles regeln lassen. Er ist ein knallharter Neoliberaler und gewiss keiner, der mit fast 70 Lebensjahren plötzlich seine soziales Gewissen entdeckt. Seine Äußerungen in jüngster Zeit lassen auch keinen Sinneswandel erkennen. Er will nicht nur Merkels Politik korrigieren, er will zurück in die Vergangenheit.

Im kommenden Jahr dürfen wir Wähler uns nun die Frage stellen, ob wir das wirklich wollen. Einen schwächeren Staat in diesen Krisenzeiten, der die Spaltung der Gesellschaft gezielt weiter vertiefen wird. Nicht das Scholz eine gute Wahl wäre, aber es könnte darauf hinaus laufen, dass ihn viele als kleineres Übel sehen. Das hatten wir bereits 2005, als Merkel noch tiefgreifendere marktradikale Reformen wollte und Schröder, trotz seiner neoliberalen Politik im Rahmen der Agenda 2010, bei der Bundestagswahl nur um einen Prozentpunkt hinter der Union landete.
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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