Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Mo 27. Jun 2011, 16:09

Hier etwas, das, ohne in Panikmache zu verfallen, zunächst wirtschaftlich und später auch gesellschaftlich wesentlich gefährlicher sein dürfte als die ganze Griechenland- und Eurokrise zusammen. Chinesen mit den dazu erforderlichen Möglichkeiten kaufen alles, das ihnen in die Hände fällt: Häfen (so z.B. sollen sie bereits Piräus, den Hafen von Athen, pikanter Weise, für Jahrzehnte gepachtet, in ihrer Hand haben, von wo aus sie ganz Europa und Vorderasien mit Wirtschaftsgütern überschwemmen könnten) Flugplätze, Firmen, Lizenzen, Patente, etc., etc. ...

Teil 1:
http://www.bild.de/politik/ausland/chin ... .bild.html
Teil 2:
http://www.bild.de/politik/ausland/chin ... .bild.html
Teil 3:
http://www.bild.de/politik/inland/wirts ... .bild.html

Kommentar:
Die dahinter stehende, nicht zuletzt durch westliche Unterstützung (allein aus Deutschland angeblich 500 Millionen jährlich) stetig wachsende chinesische Wirtschaftsmacht, ist dabei, die Weltwirtschaft mittelfristig zu einer völlig neuen Strukturierung zu zwingen.
Panik ermöglicht keine Lösung, sondern erzeugt nur neue Probleme, ist also definitiv nicht angezeigt, sondern scharfes Kalkül und Besinnung auf die eigenen innovativen Fähigkeiten, vor allem aber eine wesentlich bessere Abgrenzung und Reduzierung der mittlerweile überflüssigen Unterstützung, die letztlich den eigenen wirtschaftlichen Ruin bedeuten könnte.

Einigermaßen erstaunlich, jedoch nicht wirklich überraschend, erscheint das Verhalten der verantwortlichen Politiker, die hier mit einer verantwortungslosen Naivität an die Sache heranzugehen und den ernst der Lage wieder einmal nicht erkannt zu haben scheinen. Wie auch in anderen wichtigen Bereichen der Politik ist hier wirklich jede Verharmlosung fehl am Platz. Da Deutschland weder mit personellen noch mit materiellen Ressourcen bei einem derartigen wirtschaftlichen Konkurrenzverhältnis lange mitzuhalten in der Lage sein wird, kann es hier lediglich darum gehen, den derzeit noch vorhandenen Know-How-Vorteil und die innovativen Möglichkeiten auszuschöpfen um langfristig überhaupt einen Bestand der deutschen Wirtschaft in der bisherigen Form zu sichern.
Die schon Vorhandenen Erkenntnisse im Bereich der Plagiate und den damit angerichteten wirtschaftlichen Schäden in vielfacher Milliardenhöhe lassen erahnen zu was eine konsequent geführte chinesische Wirtschaft bereits jetzt in der Lage sein müsste.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Staber » Mo 27. Jun 2011, 17:02

Die Manager der Unternehmen haben die Billigkonkurrenz aus China ja selbst produziert. Erst transferieren sie westliche Spitzentechnologie nach China und jetzt wundern sie sich, wenn von dort konkurrenzlos billige Produkte zurückkommen? Ist das die geistige Spitzenleistung, die man von hochbezahlten westlichen Managern erwarten sollte? Wohl kaum, oder? Wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben? Haben diese Manager überhaupt kapiert, was für eine Lawine sie da losgetreten haben? Welche Abwärtsspirale für die westliche Welt zu erwarten ist? Immer mehr Arbeitlose durch Arbeitsplatzverlagerung ins Billiglohnland China. Fallende Löhne bei den Arbeitern und Angestellten in der westlichen Welt. Westliche Manager werden durch chinesische ersetzt. Ja, auch die Manager selbst wird es treffen. Kaufkraftverlust überall in der westlichen Welt. Immobilienentwertung aufgrund des Kaufkraftverlustes. Und noch viel mehr.
Die einzig wirkungsvolle Gegenmaßnahme, gegen die wirtschaftliche Invasion aus China und der damit einhergehenden Vernichtung von Arbeitsplätzen ist,die Unternehmen müssen das Lohnniveau in China nach oben treiben. Die Löhne in China müssen nach oben getrieben werden. Otto Normalchinese darf nicht mehr nur 1.000 Dollar im Jahr, sondern er muss mindestens 1.000 Dollar im Monat verdienen. Das macht einerseits den Standort China als Produktionsstätte für Exportwaren unwirtschaftlicher. Dadurch wird aber das Lohnniveau in der restlichen Welt beibehalten. Die westlichen Märkte brechen dann nicht weg. Durch die Anhebung des gesamten Lohnniveaus in China kann sich dann auch die breite Masse der Chinesen Konsumgüter leisten. Erst so wird der Markt wirklich erschlossen. Der chinesische Markt ist ansonsten für die Unternehmen wertlos, da es dort keine große Kaufkraft gibt. Und daran wird sich solange nichts ändern, wie China ein Billiglohnland bleibt.
China will die Wirtschaftsmacht der Welt werden. Und so, wie sie die internationalen Spielregeln missachten und Profit um jeden Preis wollen, werden Sie es wohl auch schaffen. Das liegt aber auch an der ...Dummheit der westlichen Manager.


Gruß staber
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Uel » Di 28. Jun 2011, 19:24

Euer Thema war auch heute Gesprächsstoff beim Tagesgespräch auf WDR5:
http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespraech/s/kommentare/d/28.06.2011-09.20.html
Bevor man sich in die Tiefen der Einzelheiten des Chinesischen Erfolgswegs verliert, sollte Grundsätzliches betrachtet werden.

Die chinesische Erfolgsgeschichte ist für mich auf 3 wesentliche Dinge zurück zu führen:


Die chinesische gesellschaftliche Organisation ist auf 1. Team-Play angelegt, die derzeitige westliche auf Verehren von Einzelhelden und angehimmelte VIPs. Solange wir da kein kollektives geistiges Umdenken erreichen, werden alle Dinge zum Scheitern verurteilt sein und der sich aus der Natur der Sache beschleunigende chinesische Aufstieg wird kaum auf nennenswerte konkurrenzfähige Strukturen und Organisationen treffen.
Wann wird das erste Mal ein gesamtes Forscher-Team den ersten Nobelpreis bekommen, in welchen Entwicklungs-Teams bekommt bei Erfolg das ganze Team Ehre und gleiche Gratifikationen sowie Gesprächsgnade beim Chef und nicht nur der jeweilige Teamleiter?

In diesem Zusammenhang taucht als 2.Punkt ein wesentlicher Mangel demokratisch organisierter Gesellschaften auf: der Mangel an nachhaltiger, langfristiger strategischer Planung weil man angststarr kurzfristig auf den Zeitrahmen von Legislaturperioden schaut und sich ausrichtet (Rhythmus von 4-5 Jahren). Die Wirtschaft macht das Gleiche noch schlimmer mittels Quartalszahlen und Ratingagenturen. Für mich ist die wesentliche Grundlage für den chinesischen Aufstieg das gelassene langfristige Planen. So können sie Hongkong langsam integrieren, so erwerben sie sich in Afrika langsam aber stetig Ansehen, so werden sie Taiwan übernehmen, wenn es reif ist.

Aus dem 2. Punkt des langfristig Planen- und auch Durchsetzen-Könnens ergibt sich der 3. Punkt: die erfolgreich durchgezogene Geburtenkontrolle: China hat damit bewiesen, es ist machbar, es kann volkswirtschaftlich sinnvoll sein, es kann ökologisch notwendig sein.
Man stelle sich in diesem Zusammenhang die ökologischen Zerstörungen durch das Zuviel an Wachstum bei den Menschenzahlen vor und vergleiche die Position des Papstes. Dadurch wird der Papst für mich zum weltweit größten Umweltzerstörer (sicherlich nicht gewollt aber durch den religionsideologischen Tunnelblick nicht vermeidbar).
Denn ohne die Harmonisierung der Größe der Bevölkerung im Vergleich zu erreichbaren Ressourcen und realistischer Entwicklungsmöglichkeiten wäre China nicht da, wo es jetzt ist.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Mi 29. Jun 2011, 14:29

Staber hat geschrieben:Die Manager der Unternehmen haben die Billigkonkurrenz aus China ja selbst produziert. Erst transferieren sie westliche Spitzentechnologie nach China und jetzt wundern sie sich, wenn von dort konkurrenzlos billige Produkte zurückkommen? Ist das die geistige Spitzenleistung, die man von hochbezahlten westlichen Managern erwarten sollte? Wohl kaum, oder? Wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben? Haben diese Manager überhaupt kapiert, was für eine Lawine sie da losgetreten haben? Welche Abwärtsspirale für die westliche Welt zu erwarten ist? Immer mehr Arbeitlose durch Arbeitsplatzverlagerung ins Billiglohnland China. Fallende Löhne bei den Arbeitern und Angestellten in der westlichen Welt. Westliche Manager werden durch chinesische ersetzt. Ja, auch die Manager selbst wird es treffen. Kaufkraftverlust überall in der westlichen Welt. Immobilienentwertung aufgrund des Kaufkraftverlustes. Und noch viel mehr.
Die einzig wirkungsvolle Gegenmaßnahme, gegen die wirtschaftliche Invasion aus China und der damit einhergehenden Vernichtung von Arbeitsplätzen ist,die Unternehmen müssen das Lohnniveau in China nach oben treiben. Die Löhne in China müssen nach oben getrieben werden. Otto Normalchinese darf nicht mehr nur 1.000 Dollar im Jahr, sondern er muss mindestens 1.000 Dollar im Monat verdienen. Das macht einerseits den Standort China als Produktionsstätte für Exportwaren unwirtschaftlicher. Dadurch wird aber das Lohnniveau in der restlichen Welt beibehalten. Die westlichen Märkte brechen dann nicht weg. Durch die Anhebung des gesamten Lohnniveaus in China kann sich dann auch die breite Masse der Chinesen Konsumgüter leisten. Erst so wird der Markt wirklich erschlossen. Der chinesische Markt ist ansonsten für die Unternehmen wertlos, da es dort keine große Kaufkraft gibt. Und daran wird sich solange nichts ändern, wie China ein Billiglohnland bleibt.
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Gruß staber


Der Eingangsvorwurf ist berechtigt. Doch ist die chinesische Präsenz nach Medienberichten der jüngsten Vergangenheit schon nicht mehr auf Billigwaren beschränkt, sondern hat bereits auch in der Hochtechnologie Fuß gefasst... Das macht die Lage noch brisanter.
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Mi 29. Jun 2011, 14:45

Uel hat geschrieben:Euer Thema war auch heute Gesprächsstoff beim Tagesgespräch auf WDR5:
http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespraech/s/kommentare/d/28.06.2011-09.20.html
Bevor man sich in die Tiefen der Einzelheiten des Chinesischen Erfolgswegs verliert, sollte Grundsätzliches betrachtet werden.

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Die chinesische gesellschaftliche Organisation ist auf 1. Team-Play angelegt, die derzeitige westliche auf Verehren von Einzelhelden und angehimmelte VIPs. Solange wir da kein kollektives geistiges Umdenken erreichen, werden alle Dinge zum Scheitern verurteilt sein und der sich aus der Natur der Sache beschleunigende chinesische Aufstieg wird kaum auf nennenswerte konkurrenzfähige Strukturen und Organisationen treffen.
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Aus dem 2. Punkt des langfristig Planen- und auch Durchsetzen-Könnens ergibt sich der 3. Punkt: die erfolgreich durchgezogene Geburtenkontrolle: China hat damit bewiesen, es ist machbar, es kann volkswirtschaftlich sinnvoll sein, es kann ökologisch notwendig sein.
Man stelle sich in diesem Zusammenhang die ökologischen Zerstörungen durch das Zuviel an Wachstum bei den Menschenzahlen vor und vergleiche die Position des Papstes. Dadurch wird der Papst für mich zum weltweit größten Umweltzerstörer (sicherlich nicht gewollt aber durch den religionsideologischen Tunnelblick nicht vermeidbar).
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Zu Punkt eins kann man noch ergänzen, dass die chinesische, oder sogar fernöstliche Mentalität insgesamt einen hochgradigen Anteil an Disziplin und Aufopferung für die Sache, in China dazu noch eine besondere Huldigung des kommunistischen Regimes, beeinhaltet. Eine Reportage im ZDF Heute-Journal der letzten Tage konnte dies praktisch untermauern, indem dort von Kampfkunstlehrern berichtet wurde, die den Arbeitnehmern in Großkonzernen mit militärischem Drill nicht nur Fitness, sondern eben diese Disziplin, Ausdauer, Durchhaltevermögen und Gemeinschaftssinn sozusagen schon indoktrinierten...

Ein weiterer Punkt an dem westliche Manager in Jahrzehnten nichts dazugelernt zu haben scheinen und der Westen den Industrienationen des fernen Ostens hoffnungslos unterlegen ist kann daran festgemacht werden, dass es hier immer noch üblich ist auf schnelle, oft überhastete Gewinnmaximierung, also schnelles Geld zu spekulieren, anstatt strategisch zu planen. Man analysiert und plant zu wenig oder zu wenig strategisch durchdacht und benötigt viel zu lange bei der praktischen Umsetzung der Projekte.
In der östlichen Hemisphäre ist es dagegen eher die Regel, dass wesentlich länger und gründlicher (was man eigentlich den Deutschen nachsagt) geplant wird, und sobald die Planungen abgeschlossen sind, diese mit rasanter Greschwindgkeit in die Praxis umgesetzt werden.
Es dürfte unschwer erklennbar sein welche Methodik letztlich die erfolgreichere sein wird, bzw. schon ist ...
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Santo » Mi 29. Jun 2011, 15:15

Mehr zur chinesischen Invasion der Weltwirtschaft und dem Besuch des chinesischen Premiers in Deutschland:

http://www.bild.de/politik/ausland/chin ... .bild.html
http://www.bild.de/politik/ausland/bild ... .bild.html

"Chinesische und amerikanische Top-Beamte geraten beim Verhandeln über das Abschlusskommuniqué übel aneinander. Der Chinese wird ruppig, brüllt seinen US-Gegenüber auf Englisch an: 'Ihr seid nicht mehr die Nummer eins! Das sind jetzt wir! Gewöhnt euch dran!' Als die Verhandlungen frostig-mühsam vorangehen, tritt der deutsche Unterhändler neben den Chinesen, raunt ihm zu: 'Mit so etwas macht ihr euch auch bei uns und den anderen Europäern keine Freunde.'
Da habe der Chinese nur kurz hochgeguckt, knapp gelächelt und gesagt: 'DAS IST UNS SCH ...​ EGAL!'"

Quelle:
http://www.bild.de/politik/ausland/bild ... .bild.html
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Hat Deutschland überhaupt eine Chance?

Beitragvon Santo » Mi 29. Jun 2011, 15:23

Bild.de-Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Simon (mehr zur Person siehe unten):
"Wie sehr bedroht deutsche Unternehmen der Vormarsch Chinas und der Boom-Länder wie Indien, Brasilien etc.?

Ich sehe China als unseren mit Abstand stärksten Konkurrenten an. Weniger Indien oder Brasilien.

Bei den Chinesen müssen wir uns warm anziehen.

Wie meinen Sie das?

Ich habe in China Fabriken besucht, die könnten auch in Deutschland stehen. Und in der Tat, die chinesische Firma Sany baut gerade in Bedburg bei Köln ihre erste Fabrik. Warum? Sany will genauso gute Produkte machen wie die Deutschen. Und Sany hat den bisherigen Weltmarktführer bei Betonpumpen, die Firma Putzmeister, vor kurzem überholt.

Das heißt, wir müssen unsere Marktposition bei Qualitätsprodukten massiv verteidigen. Aber ich gehe weiter: Wir müssen die Chinesen auch bei den Kosten angreifen. Und zwar nicht aus China, sondern aus anderen Ländern, wo die Löhne noch niedriger sind. Und es geht.

Das indische Billigauto Nano, das 2500 Dollar kostet, ist im Wesentlichen ein deutsches Auto, denn dort stecken die Teile von neun deutschen Zulieferer drin. Und sogar der Chef, Carl-Peter Forster, ist ein Deutscher.

Die Chinesen werden sich noch wundern.

Info zur Person:
Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Simon ist Gründer der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners. Als Managementdenker hält er Vorträge auf der ganzen Welt. Seine über 30 Bücher sind in 22 Sprachen übersetzt worden (darunter der Bestseller „Hidden Champions“). Simons jüngstes Werk „Die Wirtschaftstrends der Zukunft“ ist soeben im Campus Verlag erschienen."

Quelle:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/aufs ... .bild.html

Anm.: Wenn die hier vertretene "Wunder-These" mal nicht etwas blauäugig ist. Die Chinesen sind nach meiner Einschätzung in vielen Bereichen nicht mehr weit davon entfernt auf deutsche Zulieferteile verzichten zu können. Die können nahezu alles kopieren, was sie einmal als Originalteil in Händen hatten...
Darüber hinaus enthält die weitere These vom "Kostenangriff" aus noch billiger produzierenden Ländern unterschwellig die indiskutable Akzeptanz einer massiven Ausbeutung der dortigen Bevölkerung...
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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Staber » Mi 29. Jun 2011, 16:13

Ein wunderbares Gedicht von Bruce Breitendeich

Frühlingsrollenerwachen

Mit Herrn Wen spricht heut Frau Merkel,
schüttelt ihm die Hand, dem Ferkel.
Sind vergessen schon die Taten,
Menschen wochenlang zu braten?
Ai Weiwei kam g’rad erst frei.
Ach, was ist denn schon dabei?

Mit Herrn Wen spricht auch der Wulff,
fragt, wie bist denn Du so druff?
Ach, seufzt Wen, ich kann nicht klagen,
denn wir packen sie am Kragen,
spüren unseren Arm, den Harten,
diese schlimmen Demokraten.

Meinungsaustausch, intensiv,
wie der Abend wohl verlief,
Als Angela unerbittlich,
auf die Menschenrechte pochte,
was Herr Wen nicht wirklich mochte.
Guido war dort auch dabei,
sagte: tja, die Kunst sei frei.

Faselte dann fröhlich weiter,
wurde dabei fast schon heiter.
Denn dass er die Menschenrechte,
unerschrocken selbst verfechte,
wird wohl jeder unterschreiben,
nur darf man’s nicht übertreiben.

China will, so Wen am Ende,
fleißig fülln die Einkaufsbände,
Deutsche Waren importieren,
weiter wie gewohnt regieren.
Und wem das nicht passt,
landet halt im Knast.

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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Staber » Mi 29. Jun 2011, 16:21

Santo hat geschrieben:Der Eingangsvorwurf ist berechtigt. Doch ist die chinesische Präsenz nach Medienberichten der jüngsten Vergangenheit schon nicht mehr auf Billigwaren beschränkt, sondern hat bereits auch in der Hochtechnologie Fuß gefasst... Das macht die Lage noch brisanter.



Eine Gier, die alles Denk- und Vorstellbare sprengt , treibt unsere "Elitefirmen" dazu, jahrzentelanges Knowhow für ein paar billige Arbeitskräfte an China weiterzuleiten.

Jetzt ganz im Ernst, "Der Regierungschef aus Peking wünscht sich mehr Technologietransfer von deutschen Firmen." Vielleicht sollten wir gleich alles in China produzieren lassen, damit wir uns dann wundern können, wenn Siemens, VW, BMW und wie sie alle heissen, vom Markt verschwinden und um ein 60% billigeres Produkt ersetzt werden. Leider klappt dies sicherlich nicht für unsere Manager und Politker, die sind schon Billigware. Schade eigentlich!

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Re: Die chinesische Invasion der Weltwirtschaft

Beitragvon Sodalla » Mi 29. Jun 2011, 18:14

Kann mir nicht vorstellen das China das Wachstum noch lange durchhält, umwelttechnisch sind sie eigentlich jetzt schon am Ende:

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Auch die Chinesen sind trotz Disziplin und streben nach Erfolg Menschen, die sozialen Probleme sowohl bei der geschunden Landbevölkerung als auch der urbanen überforderten Jugend sind enorm. Ich habe eher das Gefühl das das Land sich innerhalb der nächsten 2 Jahrzehnte ruiniert hat.
Sodalla
 

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