Welt - Wirtschafts- und Finanzkrise

[maxikatze]

Geld regiert die Welt, danach sieht sie auch aus.

[Santo]

Beitrag vom 31.10.2008 20:55 Uhr: Ursprungsbeitrag des Themas Welt-Finanz- und -Wirtschaftskrise

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Bislang hat man als mögliche Verantwortliche im Rahmen der aktuellen Welt-Finanz- und -Wirtschaftskrise immer die Raffgierigen und Inkompetenten unter den Bankern in den Focus der Öffentlichkeit gerückt. Völlig vergessen wurde bislang scheinbar die nicht minder schwere Verantwortung der Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, welche in einigen Fällen auf die drohenden Debakel im Bankbereich grundsätzlich hätten hinweisen müssen, und wenn sie nachweisen können, es getan zu haben, dies mit mehr Nachdruck hätten ausführen müssen.

Hier kommt es aber zu einem erheblichen Dilemma. Zwar sind die Aufgaben der Wirtschaftsprüfer gesetzlich normiert, jedoch werden die Wirtschaftsprüfer von den zu Prüfenden, bzw. von den Geprüften bezahlt, beziehungsweise erhalten ihre Vergütung von diesen, was einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Darstellung der Prüfungsergebnisse haben kann ...

Zudem tut sich hier wieder einmal die Frage auf, wer prüft die Prüfer?

[maxikatze]

13.12.2008 14:33: RE: Welt-Finanz- und -Wirtschaftskrise


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Die Bankenaufsicht hat doch kläglich versagt. Das Aufsichtsgremium gehört ausgetauscht. Wie verrichten sie eigentlich ihre Arbeit ?Ist ihnen tatsächlich nichts vorher aufgefallen ?
Ich habe mich auch schon die ganze Zeit gefragt, warum man Banken nicht einfach pleite gehen lässt. Stattdessen lässt man sie weiter zocken - bis zum nächsten Crash. Der Steuerzahler zahlt ja alles und kommt für deren Verluste auf.
Ich bin absolut nicht damit einverstanden, dass abgewirtschaftete Banken weiterhin aufrecht erhalten werden.

[AlexRE]

13.12.2008 14:33: RE: Welt-Finanz- und -Wirtschaftskrise


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Die Bankenaufsicht hat doch kläglich versagt. Das Aufsichtsgremium gehört ausgetauscht. Wie verrichten sie eigentlich ihre Arbeit ?Ist ihnen tatsächlich nichts vorher aufgefallen ?
Ich habe mich auch schon die ganze Zeit gefragt, warum man Banken nicht einfach pleite gehen lässt. Stattdessen lässt man sie weiter zocken - bis zum nächsten Crash. Der Steuerzahler zahlt ja alles und kommt für deren Verluste auf.
Ich bin absolut nicht damit einverstanden, dass abgewirtschaftete Banken weiterhin aufrecht erhalten werden.

Derzeit hört man öfters die Frage, warum die Ratinggesellschaften (vor allem in den USA), die die Bonität von Banken, Fonds usw. bewerten, nicht für die maßlose Überbewertung vieler Papiere haften müssen, da dies die Krise mit herbeigeführt hat. Ich vermute, dass diese Irreführung der Anleger politisch gewollt war und dass die Verantwortlichen deshalb heute politische Deckung haben. Ob das in den USA die Gerichte behindert, werden wir sehen.

Ich würde die Banken auch pleite gehen lassen und die Kunden dadurch schützen, dass der Staat die Insolvenzmasse übernimmt und die Banken saniert. Dann kann er die sanierten Unternehmen wieder verkaufen. So hätten nur die unmittelbar für die blindwütige Zockerei Verantwortlichen ihr Geld verloren. Das entspräche der eigentlichen Stärke einer funktionierenden freien Marktwirtschaft, wer schwere Fehler macht, verliert sein Geld und seine Handlungsspielräume und muss klügeren und verantwortungsvolleren Entscheidern seine Marktanteile überlassen. Die Erfahrung mit den gescheiterten Planwirtschaften zeigt, dass sich Fehler wiederholen oder auf Dauer festschreiben, wenn die Verursacher durch die politische Macht an den Schalthebeln der wirtschaftlichen Macht festgebunden werden. So weit sind wir jetzt in unserer Pseudomarktwirtschaft gekommen, die personell miteinander verquickten Kreise von Parteibuchkarrieristen und überbezahlten Managern bleiben immer oben, verhindern Konkurrenz von unten und wälzen die Folgekosten ihrer Fehlentscheidungen auf den Steuerzahler ab. Ganz wie in der Planwirtschaft, die Konsequenzen werden auch ähnlich sein.

[maxikatze]

13.12.2008 14:53: RE: Welt-Finanz- und -Wirtschaftskrise


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Alex schrieb: Die Erfahrung mit den gescheiterten Planwirtschaften zeigt, dass sich Fehler wiederholen oder auf Dauer festschreiben, wenn die Verursacher durch die politische Macht an den Schalthebeln der wirtschaftlichen Macht festgebunden werden. So weit sind wir jetzt in unserer Pseudomarktwirtschaft gekommen, die personell miteinander verquickten Kreise von Parteibuchkarrieristen und überbezahlten Managern bleiben immer oben,
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Das kann ich gar nicht dick genug unterstreichen !

[AlexRE]

Hier ein sehr interessanter Link, den uel in unserer Linksammlung veröffentlicht hatte und der auf diesem thread hier nicht fehlen darf:
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Hallo Leute,
wer mal ne genial - kurze Zusammenfassung der Historie der Finanzkrise hoeren will, dem kann ich nur diesen Link ans Herz legen: Plus Minus in der ARD vom 14.10.08

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/1020246

Man achte auch auf den Namen Asmussen, der wird inzwischen auch noch belohnt, wird zum obersten Chaosbeseitiger von Steinbrück befördert, bestimmt ebenso peinlich wie Merkels Versuch mit Tietmeyer.

[maxikatze]

Deutsche Banken haben nur einen Teil ihrer " Wertpapiere " und amerikanischen Hypothekendarlehen abgeschrieben, deshalb drohen weiterhin Milliarden € Verluste. Das bedeutet, dass die Banken aller Voraussicht nach, bald wieder staatliche Finanzspritzen brauchen.
Finanzminister Peer Steinbrück hält es dagegen für unverantwortlich , dass der Staat die faulen Kredite übernimmt.

Unverantwortlich waren und sind leider immer noch die utopischen Gewinnziele der Banken, der den Druck der Bankmitarbeiter erhöhen, den Kunden risikobehaftete Anlagen zu verkaufen, die soweit ausgetüftelt sind, dass sie kaum noch jemandem wirklich verständlich sind. Verschachtelte, undurchschaubare Geschäfte erhöhen das Risiko , dass der Kunde um seine Ersparnisse und letztendlich der Staat (Steuerzahler) um das Geld betrogen wird.

Lt "Spiegel" hat die Deutsche Bank allein im 4.Quartal des letzten Jahres 4,8 Milliarden verbrannt . Einmalig in der Geschichte der Deutschen Bank.

[AlexRE]

Lt "Spiegel" hat die Deutsche Bank allein im 4.Quartal des letzten Jahres 4,8 Milliarden verbrannt . Einmalig in der Geschichte der Deutschen Bank.

Es würde mich nicht wunderen, wenn fast die gesamten Gewinne der letzten Jahre, die die enormen Managergehälter und Prämien "gerechtfertigt" haben, in der Finanzkrise wieder verdunsten. Die Bezüge der Verantwortlichen haben sich damit im Nachhinein als doch nicht gerechtfertigt erwiesen. Zurückzahlen wird ganz bestimmt keiner etwas.

[maxikatze]

Zum Teil fordern unbelehrbare Banker trotz schwerster Krise, die sie selbst verursacht haben, weiterhin Bonuszahlungen. Für was eigentlich ? Eine solche Zahlung kann nach meinem Verständnis nur für positiv herausragende Leistungen angebracht sein. Ansonsten stellt sie für mich eine ungerechtfertigte Bereicherung dar.

BGB § 812 :

Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet.

[AlexRE]

Zum Teil fordern unbelehrbare Banker trotz schwerster Krise, die sie selbst verursacht haben, weiterhin Bonuszahlungen. Für was eigentlich ? Eine solche Zahlung kann nach meinem Verständnis nur für positiv herausragende Leistungen angebracht sein. Ansonsten stellt sie für mich eine ungerechtfertigte Bereicherung dar.

BGB § 812 :

Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet.

Die Vorschrift betrifft die Pflicht zur Herausgabe bereits rechtsgrundlos erlangter Werte. Unsere Rechtspolitiker sind noch nicht einmal in der Lage, noch nicht erfolgte rechtsgrundlose Bereicherungen von Leuten mit genügend Macht und Beziehungen für die Zukunft zu unterbinden.