Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon maxikatze » Do 2. Nov 2023, 18:49

Der betroffene Hotelmitarbeiter stellte einen Strafantrag wegen Verleumdung. Auch die Staatsanwaltschaft ist der Auffassung, dass es sich nicht so zugetragen haben kann, wie von Gil Ofarim behauptet.
Prozessbeginn ist nächste Woche Dienstag der 7. November.
https://web.de/magazine/panorama/antise ... m-38826104
Ofarims Anschuldigungen sorgten damals für großes Aufsehen und erhalten angesichts des Krieges im Nahen Osten aktuell ein besonderes Gewicht.
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon AlexRE » Fr 3. Nov 2023, 19:51

Jetzt gibt es wegen der Lage im Nahen Osten auch noch Sicherheitsbedenken für die Hauptverhandlung im Ofarim - Prozess:

https://web.de/magazine/panorama/verleu ... m-38830148

Ich fürchte, dass es gegen echte Terroristen keine zuverlässigen Sicherheitsmaßnahmen gibt. Die hier in Betracht kommenden Terroristen sind alle von iranischen oder sonstigen Profis fachmännisch ausgebildet worden.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon maxikatze » Mo 13. Nov 2023, 08:22

Im Gericht schildert Hotelmanager zweijährige Odyssee nach Ofarim-Abend
https://www.focus.de/panorama/welt/es-w ... 58922.html
Hotelmanager wechselte den Job: „Vorfall hatte einen großen Anteil daran“...
Noch heute wird er psychologisch betreut.

Je nachdem, was die Verhandlungen noch ergeben, würde ich vom Richter erwarten, weil es meiner Meinung ein schwerer Fall von Verleumdung war, dass er eine angemessene Strafe ausspricht, wenn Ofarim nicht dazu bereit ist, sich zu entschuldigen, dann für die Kosten des Verfahrens und die psychologische Behandlung des ehemaligen Hotelangestellten aufkommt.
Eine Gefängnisstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt würde, hielte ich nicht für angemessen.
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon Staber » Mo 13. Nov 2023, 14:53

Moin!
Ich denke, Ofarim hat sich in eine fast ausweglose Lage hineinmanövriert, und zwar unabhängig davon, ob es den Antisemitismusvorfall wirklich gegeben hat oder nicht.
Ich hoffe, dass die Anklage jetzt der Wahrheitsfindung dient, fürchte aber, dass wir danach auch nicht viel mehr wissen.
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Nov 2023, 19:12

Staber hat geschrieben:Moin!
Ich denke, Ofarim hat sich in eine fast ausweglose Lage hineinmanövriert, und zwar unabhängig davon, ob es den Antisemitismusvorfall wirklich gegeben hat oder nicht.


Wenn es den Vorfall wirklich gegeben haben sollte, hätte er sich jedenfalls nicht SELBST in diese Lage manövriert. ;)
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon maxikatze » Di 14. Nov 2023, 18:39

Alles zum 3. Prozesstag:
https://www.focus.de/kultur/stars/ofari ... 23649.html
Keiner der befragten Zeugen konnte Ofarims Version bestätigen.
Niemand hat vom Hotelangestellten den Satz gehört "Pack den Stern ein!" Und niemand von den an der Rezeption stehenden Leuten hat die Davidsternkette bei Ofarim gesehen.
Wie ihn da seine Anwälte "rauspauken" wollen, kann ich mir nicht vorstellen. Den Hotelangestellten vor dem Richter als unglaubwürdig erscheinen zu lassen, funktioniert nicht. Aber es wird natürlich versucht.
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon Uel » Mi 15. Nov 2023, 08:45

Wie ihn da seine Anwälte "rauspauken" wollen, kann ich mir nicht vorstellen. Den Hotelangestellten vor dem Richter als unglaubwürdig erscheinen zu lassen, funktioniert nicht. Aber es wird natürlich versucht.


Mal zynisch: "man braucht nur die Antisemitismus-Karte zu ziehen, die geht wie jüdischer Poker bei Kischon, die gewinnt (fast) immer."

Solange man unfähig ist, 1. zwischen Judentum als Religion, 2. Juden als Volksgruppe, 3. Zionismus als im Kolonalismus (1840) entwickelte Politik und der 4. jetzigen wie auch immer gearteten Politik Israels zu unterscheiden, sondern bei unangenehmen Argumenten oder Situationen gleich Antisemitismus schreit, kann und wird in jedem Zusammenhang nichts Vernünftiges herauskommen, wie z.B. der Merkelsche Unsinn "Israel ist Staatsraison", - was immer jeder "Kartenspieler" jeweils damit meint.

Bin mal gespannt, ob man gegen Ofrims Karte ankommt.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon maxikatze » Mi 15. Nov 2023, 13:46

Der Focus berichtet vom 4. Prozesstag:
https://www.focus.de/kultur/stars/ofari ... 23649.html
Mittwoch, 15. November, 06.30 Uhr: Heute kommt es im Gerichtssaal in Leipzig zum Showdown. Das Überwachungsvideo aus der Hotellobby wird gezeigt. Erstmals wird es der Öffentlichkeit zu Gesicht kommen. Spannend wird, wie Staatsanwaltschaft und Verteidigung versuchen werden, das Video zu ihren Gunsten zu nutzen. Außerdem werden heute noch weitere Zeugen gehört, nachdem es am Dienstag zu zeitlichem Verzug kam.
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon maxikatze » Fr 24. Nov 2023, 20:32

AUSSAGE VON JEANNETTE BIEDERMANN ERWARTET
Biedermann war zwar zum fraglichen Zeitpunkt nicht im Hotel, wird aber trotzdem als Zeugin gehört.
FORENSIKER WERTET DIE ÜBERWACHUNGSVIDEOS WEITER AUS
Einer der Anwälte hatte im "Focus" erklärt, der Prozessverlauf habe die Glaubwürdigkeit seines Mandanten gestärkt.
Ich kann das nicht erkennen. Brauchbare Zeugen, die genau Ofarims Version bestätigen können, gibt es bis jetzt nicht. Man rüttelt stattdessen an der Befangenheit eines Stammgastes um noch irgendwie die Sache zu Ofarims Gunsten zu drehen und bringt Zeugen, die überhaupt nicht dabei waren aber ihre positive Einschätzung über Ofarims abgeben sollen.
Hier
„1:0 für Herrn Ofarim – besser hätte der Prozess bisher nicht laufen können“
Hier
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Re: Türsteher & Co. - Diskriminierungsverbote

Beitragvon AlexRE » Di 28. Nov 2023, 18:26

Jetzt hat Herr Ofarim gestanden und das Gericht hat das Verfahren gegen eine Geldauflage wegen geringer Schuld eingestellt (§ 153a StPO):

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... cdb08f8418

Im Netz stößt diese Milde des Gerichts überwiegend auf Unverständnis. Die beiden Hauptgründe dafür, dass das Geständnis und die Entschuldigung besser als eine Verturteilung Ofarims jeden Druck von dem Geschädigten genommen hätten und dass der Angeklagte sich massiv selbst geschadet habe, entsprechen aber einer gefestigten Rechtsprechung hinsichtlich besonders gewichtiger Strafmilderungsgründe.

Sogar für die Vergewaltigung von Kindern kann ein nicht Vorbestrafter mit einer Bewährungsstrafe davonkommen, wenn er dem Opfer durch ein Geständnis traumatisierende Zeugenaussagen vor Gericht erspart hat und außerdem seine Familie und seine berufliche Existenz als Folge der Tat zerstört wurde.

Man kann natürlich rechtspolitische Einwände gegen diese Rechtspraxis vorbringen, aber man sollte sie zur Kenntnis nehmen, bevor man einem Gericht unterstellt, es würde Juden bevorzugt behandeln. Darauf laufen manche Kommentare im Netz nämlich hinaus.
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