Wie die AfD die Politik verändert

Hier können sich Mitwirkende von politischen Parteien äußern, die an dem Aktionsbündnis Verfassungsreferendum teilnehmen wollen.

Re: Wie rechts ist die AfD?

Beitragvon Uel » Mi 11. Sep 2019, 19:06

Das Problem ist, dass die AFD diesen Spinner Höcke nicht rechtzeitig entsorgt hat, als es noch ging und er jetzt zu stark für Maßnahmen erscheint. Aber wenn die AFD ihr Höcke-Problem nicht löst, wird sie langfristig daran scheitern. Denn die reinen Protestwähler werden solch einen Kyffhäuser-Schwulst nicht lange ertragen und der AFD ihren Zenith bescheren. Sie müssen den Höcke wie auch immer loswerden, damit sie nicht am Schluss als verfassungswidrig verboten werden müssen. Fatal ist, dass der Mann so jung ist und sich was auf kulturelles Wissen einbildet, was aber nicht vorhanden erscheint.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon maxikatze » Fr 4. Okt 2019, 18:30

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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon icke » So 20. Okt 2019, 10:30

Martin Sichert sprach in einer Bundestagsrede über die Zusammenarbeit von SPD, Grünen und CDU mit türkischen Nazis und wie die Bundesregierung an der Seite des IS und Völkermordsverbrechern steht. Mehrere Zeitungen sprachen von einem Skandal. Heils Gesetz bezeichnete er als Blutgeldgesetz. Anstatt Anschläge zu verhindern, wird ihnen wie im Orient ein Blutgeld als Entschädigung gezahlt. Claudia Roth und die Altparteien toben bei dieser Rede. Sie wollen nicht hören, dass man lieber die Ursachen statt der Auswirkungen von Anschlägen bekämpfen sollte.

"SPD, Grüne und Linke suchen den Schulterschluss mit Rechtsextremisten, solange die Rechtsextremisten nicht Deutsche, sondern Türken sind. Am Tag der Deutschen Einheit waren Vertreter Ihrer drei Parteien bei einer Veranstaltung, die nicht nur von einer, sondern gleich von vier nationalistisch-islamistisch gesinnten Organisationen, darunter der bekanntesten rechtsextremen türkischen Gruppe, den Grauen Wölfen, ausgerichtet wurde. Sie hofieren nicht nur Linksextremisten, sondern auch Rechtsextremisten und Islamisten. Und dann bezeichnen Sie sich immer wieder als demokratische Fraktionen. Was für ein Hohn, was für ein Witz"

"74 Genozide gab es an den Jesiden. 74 Völkermorde. Ähnlich wie die Juden quer durch die Geschichte eine immer wieder massakrierte Bevölkerungsgruppe. Wissen Sie wer die einzigen waren die versucht haben die Jesiden vor dem letzten Völkermord zu schützen, wissen Sie wer es war? Das waren die von Erdogan bekämpften Kurden, von YPG und PKK. Und Sie aus der Bundesregierung stehen auf der Seite der Islamisten, Erdogans und des islamischen Staates: Sie sind die Unterstützer von Völkermördern! Schlimmer kann man die deutsche Geschichte kaum mit Füßen treten."

https://www.facebook.com/watch/?v=2543384702545921
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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon AlexRE » Do 24. Okt 2019, 06:05

Nun, wenn das auch andere festgestellt haben, muss es ja wohl stimmen:

Deutschland

Wahlkampf in Thüringen: Mohring nennt Höcke einen "Nazi"

(...)

Er habe in vielen Interviews gesagt, dass er keine Koalition mit der AfD in Thüringen eingehen werde, sagte Mohring. "Ich finde: Höcke ist ein Nazi. Das haben auch andere festgestellt".

(...)


https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 02355.html

Jedenfalls darf man jetzt gespannt sein, ob der Wahlkampf in Thüringen von Gerichtsverfahren begleitet wird, oder ob die AfD diese Art der Auseinandersetzung aufgreift und ihre eigenen Kampfbegriffe ("Volksverräter" etc.) öfter als bisher und bei allen Gelegenheiten einschließlich parlamentarischer Debatten zum Besten geben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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«Ich meine es nicht böse»

Beitragvon Livia » Do 28. Nov 2019, 23:20

Bild
«Man muss die eigene Heimat pflegen, wir haben keine andere»: Historiker und Politiker Höcke zu Hause in Bornhagen. Dirk Lässig

Der AfD-Spitzenpolitiker Björn Höcke, 47-jährig, vierfacher Familienvater, ist die grösste Reizfigurder deutschen Politik. Seine Fans huldigen ihm. Seine Gegner sehen in ihm den Teufel höchstpersönlich. Hier gibt er erstmals ausführlich Auskunft über seinen Werdegang, seine Ziele, seine Fehler und das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Geschichte.
27.11.2019
Von Roger Köppel und Dirk Lässig (Bilder)
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(…)

Die Deutschen, sagten Sie auch mal, sollen nicht mehr «Schaf», sondern «Wolf» sein. Das exakt gleiche Bild verwendete Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels. Muss man sich vor Ihnen fürchten, Herr Höcke?

Ich meine es nicht böse. Und ich wildere nicht im Nazi-Wortschatz. Ich überprüfe vor meinen Reden allerdings nicht, ob dies oder das auch schon von Goebbels gesagt wurde. Mein Geschichtshorizont geht über die letzten 75 Jahre hinaus. Von meiner romantischen Ader haben wir gesprochen. Ich habe keine Rhetorikkurse besucht, aber in der Rhetorik geht es um eine bilderreiche Sprache. Wenn ich das Wort «Wolf» verwende, dann lehne ich mich an Tierfabeln an, die es schon im Lateinischen gibt.

(…)

Was ist rückblickend Ihr grösster Fehler?

Ich denke, meine Dresdner Rede. Sie war inhaltlich richtig, die Botschaft stimmte, aber ich habe ein grosses, vielleicht das grösste Thema für die Deutschen, die eigene Geschichte, auf dem Niveau einer Bierzeltrede vergeigt.

Dort fielen die berüchtigten Sätze mit der erinnerungspolitischen 180-Grad-Wende und dem Holocaust-Mahnmal als «Mahnmal der Schande».

Ja, das war falsch. Nicht der Inhalt, aber der Stil. Punkt. Das darf einem Politiker grundsätzlich nicht passieren. Aber ich habe mich dafür öffentlich entschuldigt, was von den Medien weder wahr- noch angenommen wurde. Das ist nicht nur unfair, es ist unanständig. Ich sehe leider bei vielen Journalisten menschliche Defizite.

(…)

Es gab aufgrund Ihrer Dresdner Rede ein Parteiausschlussverfahren gegen Sie, das aber ad acta gelegt wurde. Wie stark hat Ihnen das Ganze geschadet?

Die AfD steht seit ihrer Gründung unter Druck, intern wie extern. Es gab auch Machtkämpfe. Man versuchte, meine verbalen Missgriffe gegen mich auszunützen für eigene Vorteile. Diese Leute sind aber gescheitert. So schmerzlich das Ganze für mich persönlich war, so habe ich es doch auch als eine Art Erziehungsprogramm empfunden. Die Partei hat mehr Zusammenhalt und Disziplin gelernt.

(…)

Laut Gerichtsurteil darf man Sie «Faschist» nennen. Was sagen Sie dazu?

Das ist, zumindest im Rahmen einer öffentlichen Kundgebung, durch die Meinungsfreiheit gedeckt, Artikel 5 Grundgesetz. Als Bürger können Sie so auch einen Innenminister als üblen Landesverräter bezeichnen oder eine Kanzlerin als Diktatorin. Das heisst noch lange nicht, dass sie es sind. Besonders Schlaue haben aus dem Urteil gefolgert, ich wäre nun ein amtlich festgestellter Faschist. Was für ein Blödsinn.

(…)

Wie definieren Sie Rechtsextremismus?

Politischer Extremismus, links oder rechts, ist vor allem die Durchsetzung politischer Ziele mit Gewalt. Das lehne ich in schärfster Form ab. In Deutschland aber wird dieser Begriff mittlerweile auf alle angewendet, die eine aus Sicht des Establishments falsche Gesinnung haben. Der Verfassungsschutz betreibt sogar Gesinnungsschnüffelei, dabei geht den Staat die Gesinnung seiner Bürger nichts an. Der Verfassungsschutz soll die Verfassung schützen, nicht die Etablierten.

(…)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon AlexRE » Fr 29. Nov 2019, 07:09

Die Deutschen, sagten Sie auch mal, sollen nicht mehr «Schaf», sondern «Wolf» sein. Das exakt gleiche Bild verwendete Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels. Muss man sich vor Ihnen fürchten, Herr Höcke?

Ich meine es nicht böse. Und ich wildere nicht im Nazi-Wortschatz. Ich überprüfe vor meinen Reden allerdings nicht, ob dies oder das auch schon von Goebbels gesagt wurde. Mein Geschichtshorizont geht über die letzten 75 Jahre hinaus. Von meiner romantischen Ader haben wir gesprochen. Ich habe keine Rhetorikkurse besucht, aber in der Rhetorik geht es um eine bilderreiche Sprache. Wenn ich das Wort «Wolf» verwende, dann lehne ich mich an Tierfabeln an, die es schon im Lateinischen gibt.


Das halte ich für glatt gelogen. Er weiß ganz genau, dass die Wolf - Metapher eine zentrale Bedeutung in der Denke der Nazis hatte. Hitler selbst hat sich von seinen Parteigenossen "Wolf" nennen lassen. Um die Metaphorik fortzusetzen - in diesem Interview präsentiert sich Herr Höcke als Kreide fressender Wolf.
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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon maxikatze » Fr 29. Nov 2019, 09:40

Hitler selbst hat sich von seinen Parteigenossen "Wolf" nennen lassen


Ehrlich - das war mir neu.
Dann muss jeder höllisch aufpassen, dass er/sie nicht etwas sagt, was Adolf Nazi & Konsorten auch schon gesagt haben könnten. Gehört das Wort "Wolf" jetzt auf die Verbotsliste? So lange wie die Naziverbrechen nicht verharmlost und abgestritten werden, sollte nicht gleich bei jeder banalen Gelegenheit ein Shitstorm losbrechen. Scheint sowieso groß in Mode gekommen zu sein.
Bin dagegen, dass wir buchstäblich jedes Wort vorher, also bevor es gesprochen wird, auf die Goldwaage legen. Wörter landen auf dem Index, so schlimm wie in diesen Zeiten war das seit der Wiedervereinigung noch nie.
Bin kein Höcke-Anhänger, werde es nie sein und ich würde auch manches anders ausdrücken als er. Aber jedes Mal wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht, wenn es aus der AfD-Ecke kommt. Vergreifen sich dagegen Politiker der Etablierten im Ton, regt sich kein Aas darüber auf.
Wenn sich rechtsaußen AfD-Politiker auf einer Demo mit dem Pegida-Bachmann abgelichtet werden, wird ein Fass aufgemacht. Wenn Claudia Roth im Schwarzen Block und deutschlandfeindlichen Parolen vorne mitmarschiert, hat das überhaupt keine Konsequenzen. Das zeigt aber ihre innere Einstellung zum Land und nicht ein einziges Mitglied der anderen Parteien hat ein Problem damit.
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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon AlexRE » Fr 29. Nov 2019, 22:17

Höcke war Geschichtslehrer für Gymnasien. Der hat sich nicht im Ton vergriffen, sondern mit voller Absicht mit Nazi - Vokabular gespielt. Das leugnet er jetzt nur ab.
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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 30. Nov 2019, 11:04

"FOCUS: Gab es gar keine Streitigkeiten im Privaten?

Gauland: Ein Teil meiner Familie hat völlig mit mir gebrochen. Fast die ganze Verwandtschaft meiner Frau lehnt die AfD völlig ab. Wir sind oft dort gewesen und haben oft gemeinsam gefeiert. Das Haus wird nicht mehr betreten. Das ist alles weg und tot.

FOCUS: Was ist da der Vorwurf an Sie?

Gauland: Dass die AfD eine offensichtlich rechtsradikale Partei ist. Also kein Vorwurf an mich persönlich."


https://www.focus.de/politik/deutschlan ... Tgro4EpL2Y

ach, geht es dir auch so? nur bei mir ist es umgekehrt irgendwie mögen die anderen meine ansichten nicht.
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Re: Wie die AfD die Politik verändert

Beitragvon AlexRE » Mo 23. Dez 2019, 07:53

Auf dem Facebook - Profil "Juden in der AfD" gesehen und kommentiert:

JAFD.jpg


Die JAfD wünscht ein fröhliches Chanukkafest!


Oh Mann, oh Mann … :roll:

Der WK I - Leutnant hier dachte auch, dass er sich nur anständig gegenüber seinen Kameraden verhalten müsse, um sich auf sie verlassen zu können:

>> Er setzte sich dafür ein, dass Adolf Hitler, der vom 29. Januar bis 31. August 1918 unter ihm gedient hatte, am 4. August 1918 nahe Soissons auch mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse dekoriert wurde.[4] Ab 8. Februar 1919 war er Leutnant der Reserve. <<

https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Gutmann

Solange die AfD noch Höckes in ihren Reihen duldet, müssen dort mitwirkende Juden schon ziemlich geschichtsblind sein. :|
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