Uel hat geschrieben:Einem verwarlosten Teil der Gesellschaft sind die Strafen doch völlig egal, wenn sie voll Drogen oder Alkohol in ihrer sozialen Blase das "alles ist möglich Spiel ohne Konsequenzen" lange genug ohne negativer Rückmeldungen gespielt haben.
Die Verwahrlosung muss aber auch völlige Verblödung zur Folge haben. Wenn den potentiellen Tätern bewusst gemacht wird, dass bestimmte Straftaten rigoros verfolgt und fast immer aufgedeckt werden, gehen diese Kriminalfälle zurück. Das ist ein Erfahrungswert:
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Die Münchner Kriminalitätsstatistik habe einen deutlichen Rückgang an Straftaten von vergleichbaren Jugendlichen ausländischer Herkunft aufgezeigt. Potenzielle Straftäter hätten sich gedacht: "Obacht, wenn wir so weitermachen, ergeht es uns wie dem Mehmet und wir werden abgeschoben", glaubt Uhl zu wissen. Dieser Effekt habe ein halbes Jahr angehalten, dann habe er sich allerdings verflüchtigt, berichtet Uhl und verweist auf den SPIEGEL ONLINE vorliegenden "Sicherheitsreport 1998" des Münchner Polizeipräsidiums.
Unter der Zwischenüberschrift "Mehmet-Effekt" heißt es in dem Sicherheitsreport: Die Diskussion und letztliche Abschiebung des Serientäters habe "disziplinierend auf gefährdete Jugendliche" gewirkt, es hätten sich "etliche von diesen in der Ausübung von Straftaten" zurückgehalten. Dieser Eindruck werde "den Sachbearbeitern der Fachkommissariate und den Jugendbeamten vor Ort von den Jugendlichen selbst immer wieder bestätigt". Im Bericht für das Jahr 1999 hingegen heißt es: "Mehmet-Effekt schwächt sich ab."
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https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 26462.htmlDie Kontinuität der Verfolgung, die Gewissheit des Erwischtwerdens und die Kommunikation der Ergebnisse ist danach wichtiger als die Höhe der angedrohten Strafe.