Schweiz

Ein Unterforum für rechtsvergleichende Themen

Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Do 21. Feb 2013, 16:09

Uel hat geschrieben:[color=#0000BF]
Ich hoffe gerne dir mit diesen Informationen weiterzuhelfen. ;)


Herzlichen Dank Livia für Deine Infos. :D

Bei der Diskussion gestern tauchte die Frage auf, wie und ab wann ein Gesetz, was durch Volksentscheid entstanden ist, verändert werden kann. Reicht da das neu gewählte Parlament in der nächsten Legislaturperiode oder wird es so unantastbar, dass es nur durch einen neuen Volksentscheid geändert oder ergänzt werden kann.

Auslöser dieser Überlegungen war das jährliche Wählenmüssen der Führungspersönlichkeiten, was sich für eine nachhaltige Unternehmensführung sicherlich als wenig praktikabel erweisen könnte.

... nochmals Dank und liebe Grüße
von Uel



Einen weiteren Link betreffend deinen Fragen. Ich muss den Link kopieren, betreffend Datenschutz.

Gesetzgebungsverfahren (Schweiz)
Wie ein neues Gesetz entsteht, regelt das Gesetzgebungsverfahren.

Inhaltsverzeichnis
1 Initiativphase
2 Ausarbeitungsphase
3 Überprüfungsphase
4 Nachentscheidphase und Inkrafttreten
5 Weblinks

Initiativphase [Bearbeiten]

Verschiedenste Akteure, ob Parteien, Interessengruppen, Verbände, die Regierung (Bundesrat), die Kantone, die Bundesverwaltung, die Fraktionen oder einzelne Parlamentarier, können den Anstoss zu einem neuen Erlass (Bundesverfassung, Gesetz, Parlamentsverordnung, Bundesbeschluss) geben. Je nach Akteur sind dazu folgende Instrumente möglich:
Volksinitiative
Standesinitiative
Verwaltungstätigkeit
Parlamentarische Initiative

Dieser erste Schritt wird als Initiativphase bezeichnet.

Ausarbeitungsphase [Bearbeiten]

Als zweiter Schritt wird ein erster Gesetzesentwurf erstellt. Dies wird als Ausarbeitungsphase (Vorverfahren der Gesetzgebung) bezeichnet.

Bei Parlamentarischen Vorstössen und Standesinitiativen wird eine 10- bis 20-köpfige Kommission vom Bundesrat beauftragt, einen ersten Gesetzesentwurf zu formulieren. Die Kommission besteht aus Vertretern der an der neuen Regelung Interessierten, der Regierung und der politischen Parteien.

Der Gesetzesentwurf geht anschliessend an die Kantone, Parteien und Verbände und andere Interessenverbände zur Vernehmlassung. Diese können zum Gesetzesentwurf Stellung nehmen sowie Änderungsvorschläge einbringen.

Dieses Verfahren wird als Vernehmlassungsverfahren bezeichnet.

Der Gesetzesentwurf wird durch die zuständige Bundesverwaltung überarbeitet und zur Prüfung dem Bundesrat unterbereitet. Ist der Bundesrat mit der Formulierung einverstanden, überweist dieser den Entwurf zusammen mit der Botschaft des Bundesrates an den National- und Ständerat. Ansonsten geht der Entwurf zur nochmaligen Überarbeitung an die Verwaltung zurück.

Überprüfungsphase [Bearbeiten]

Der dritte Schritt, die Überprüfungsphase, ist ein parlamentarisches Verfahren.

Die Präsidenten des National- und Ständerates entscheiden, in welchem Rat der neue Gesetzestext zuerst debattiert werden soll. Zur Auswahl stehen die zwei Kammern:
Nationalrat oder
Ständerat.

Die vorberatende Kommission - die erste Kommission - des entsprechenden Rats diskutiert den Text und stellt ihn und ihre Überlegungen zum Gesetzestext dem gesamten ersten Rat vor.

Dieser Erstrat - auch erste Kammer genannt - hat nun drei Möglichkeiten und kann folgende Entscheidungen fällen:
1.er befindet den Gesetzesentwurf für unnötig, so endet das Gesetzgebungsverfahren, da der Text makuliert wird,
2.er verlangt von der Kommission oder dem Bundesrat einen neuen Entwurf und weist ihn zurück,
3.er tritt auf die Vorlage ein, berät sie im Rat und unterbreitet gegebenenfalls Änderungsvorschläge, so dass der neue Gesetzesentwurf an die Schwesterkommission zur weiteren Veranlassung überwiesen werden kann.

Die Kommission des Zweitrats prüft den vom Erstrat verabschiedeten Gesetzestext und legt ihn der zweiten Kammer vor.

Der Zweitrat – auch zweite Kammer genannt – hat dieselben Möglichkeiten und die gleiche Entscheidungsgewalt wie der Erstrat. Tritt auch der Zweitrat auf die Vorlage ein und weichen die Ratsentscheide voneinander ab, folgt das sogenannte Differenzbereinigungsverfahren.

Dabei beurteilt die erste Kommission die einzelnen Unterschiede. Diese teilt dem gesamten Erstrat mit, mit welchen Punkten aus dem Gesetzesentwurf des Zweitrates sie einverstanden ist und bei welchen Punkten die eigene Auffassung zu vertreten sei.

Anschliessend wird im Erstrat über diese Vorschläge und den Gesetzesentwurf des zweiten Rates beraten sowie ein weiterer Beschluss gefasst.

Die Differenzbereinigung im Zweitrat verläuft gleich wie im Erstrat. Die vorberatende Kommission des Zweitrats befasst sich mit den noch verbleibenden Differenzen und stellt dem gesamten Zweitrat einen Antrag. Kommt dabei immer noch keine Einigung zustande, gelangt das Geschäft wieder an die erste Kommission.

Ist nach drei Beratungen immer noch keine Übereinstimmung erzielt worden, tritt die Einigungskonferenz zusammen. Die Einigungskonferenz besteht aus Mitgliedern beider Kommissionen und versucht eine Lösung zu finden.

Ein in der Einigungskonferenz erzielter Kompromiss wird anschliessend National- und Ständerat zur Abstimmung vorgelegt. Lehnt eine der Parlamentskammern den Vorschlag der Einigungskonferenz ab, ist das Geschäft gescheitert.

Wird der Vorschlag von beiden Kammern angenommen, kommt es zur abschliessenden und in beiden Kammern gleichzeitigen Abstimmung, der sogenannten Schlussabstimmung. Damit ist das parlamentarische Verfahren abgeschlossen. Falls die Vorlage in der Schlussabstimmung angenommen wird, wird das Gesetz im Bundesblatt publiziert.

Nachentscheidphase und Inkrafttreten [Bearbeiten]

Das neue Gesetz kann nun in Kraft treten, ausgenommen:
der Beschluss betrifft die Bundesverfassung oder bestimmte dringlich erklärte Bundesgesetze (oder den Beitritt zu Organisationen für kollektive Sicherheit oder zu supranationalen Gemeinschaften). Solche Beschlüsse unterliegen dem obligatorischen Referendum und müssen Volk und Ständen zur Abstimmung an der Urne vorgelegt werden;
innerhalb von 100 Tagen kommt ein fakultatives Referendum zustande. Das fakultative Referendum kann von 50'000 Stimmberechtigten oder acht Kantonen verlangt werden. Im Gegensatz zum obligatorischen Referendum ist nur ein Mehrheitsentscheid des Stimmvolkes, nicht aber das sogenannte Ständemehr erforderlich.
die Vorlage fungiert als indirekter Gegenentwurf zu einer Volksinitiative, welche von Volk und Ständen angenommen wird. Sodann tritt das Gesetz nicht in Kraft.

Nach erfolgreicher Referendumsabstimmung kann das neue Gesetz in Kraft treten. Es wird in der amtlichen Sammlung des Bundesrechts publiziert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetzgebu ... n_(Schweiz)

Ich weiss jetzt nicht ob ich das hierher kopieren durfte, weil es dem Datenschutz unterliegt. :?

Es liebs Grüessli. :)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
Benutzeravatar
Livia
 
Beiträge: 12595
Registriert: Fr 5. Aug 2011, 11:30
Wohnort: Schweiz

Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Do 21. Feb 2013, 16:32

Livia hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetzgebungsverfahren_(Schweiz)

Ich weiss jetzt nicht ob ich das hierher kopieren durfte, weil es dem Datenschutz unterliegt. :?


Meines Wissens gibt es keine Urheberrechtsprobleme, wenn man Wikipedia - Einträge weiterveröffentlicht und verlinkt.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28116
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Fr 22. Feb 2013, 17:27

Bild

4 von 5 Aktionären für hohe Boni
Von Simon Schmid. Aktualisiert vor 40 Minuten183 Kommentare

An der letzten GV von Daniel Vasella ging alles glatt. Trotzdem wurde der scheidende Novartis-Präsident noch einmal mit Kritik eingedeckt. baz.ch/Newsnet berichtete live.

Am Ende lief alles nach Plan: Trotz der Aufregung um Daniel Vasellas Abgangsentschädigung haben die Aktionäre an der heutigen Novartis-GV haben allen Vorschlägen des Verwaltungsrats zugestimmt.

20 Prozent der Stimmen sprachen sich gegen das Vergütungssystem aus, das Novartis ab 2014 für die Topkader einführt. Damit ist den Gegnern immerhin ein Achtungserfolg in dieser Konsultativabstimmung gelungen. Dass Novartis nun Nachbesserungen am Vergütungssystem vornimmt, ist allerdings wenig wahrscheinlich.

Sehr klar war auch die Mehrheit für die Decharge des Verwaltungsrats: Offenbar wollen die Novartis-Aktionäre hinter das Kapitel Daniel Vasella einen Schlussstrich ziehen und den Verwaltungsrat nicht weiter in dieser Sache aufhalten.

Dass Vasella selbst sich zu einem Eingeständnis seiner Fehler durchringen konnte, wird als Episode einer der turbulentesten Generalversammlungen in der jüngsten Schweizer Wirtschaftsgeschichte bleiben. Neben viel Kritik fanden einige Aktionäre auch anerkennende Worte für den scheidenden Novartis-Präsidenten.

Wie erwartet wurde auch Vasellas Nachfolger Jörg Reinhardt mit grossem Zuspruch gewählt. Nebst der strategischen Aufsicht über Novartis wird seine Aufgabe darin bestehen, den Konzern mit einer gemässigter Lohnpolitik aus der öffentlichen Schusslinie zu nehmen.

Ende der GV
Mit dem letzten Traktandum endet die diesjährige Generalversammlung von Novartis. In Kürze folgt eine Zusammenfassung der Ereignisse.

Tweets
Für den Politikberater Mark Balsiger ist das Fazit der Novartis-GV bereits gefällt:

Auch SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer fällt ein klares Verdikt:

Verwaltungsräte
Die Wahl der neuen Verwaltungsräte verläuft ohne grosse Zwischenfälle. Verena Briner, Chefärztin am Luzerner Kantonsspital, wird mit 99 Prozent der Stimmen gewählt.

Auch Jörg Reinhardt, der im August das Präsidium übernehmen wird, erhält viel Zuspruch. 98 Prozent der Aktionäre wählen den Deutschen ins Aufsichtsgremium.

Mit ähnlich grossen Mehrheiten werden der Krebsforscher Charles Sawyers und der ehemalige Investmentbanker William Winters in den Verwaltungsrat gewählt.

Vergütungssystem
20 Prozent der Aktionäre lehnen das Vergütungssystem ab – 78 Prozent sagen Ja. Damit ist die Zustimmung höher als im Vorfeld angenommen wurde, aber niedriger als bei der letzten Konsultativabstimmung dieser Art.

Konzernchef Joe Jimenez kann damit im Extremfall ab 2014 über 10,5 Millionen Dollar verdienen, wenn er alle relativen und absoluten Ziele erfüllt. Wieviel der designierte VR-Präsident Joerg Reinhardt verdienen wird, weiss man heute noch nicht.

Dividende
99 Prozent der Aktionäre stimmen der vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Gewinnverwendung zu. Die Brutto-Dividende fürs Jahr 2012 beträgt demnach 2.30 Franken pro Aktie. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 65 Prozent in US-Dollar gemessen.

Decharge
95 Prozent der Aktionäre wollen den Verwaltungsrat aus der Verantwortung fürs Geschäftsjahr 2012 entlassen. Dies ergab die Abstimmung zum Traktandum 2.

Ein Entlastungsbeschluss hat gemäss Obligationenrecht zur Folge, dass diejenigen Aktionäre, die der Entlastung zustimmten, für das betreffende Geschäftsjahr ihr gerichtliches Klagerecht gegenüber dem Verwaltungsrecht verlieren. Die nicht zustimmenden oder enthaltenden verlieren ihr Klagerecht erst sechs Monate nach einem solchen Beschluss.

Die Modalitäten
An der Novartis-Generalversammlung nehmen 2688 Aktionäre teil, berichtet die Nachrichtenagentur SDA. Sie vertreten 1'664'171'957 Stimmen. Das entspricht 61,49 Prozent der Aktien.

Die in der Basler St. Jakobshalle anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre vertreten 7,7 Prozent der Aktien. Auf Organvertreter entfallen 11,2 Prozent und auf den unabhängigen Stimmrechtsvertreter 81,1 Prozent.

Vasellas Zukunft
Der Verwaltungsrat will Daniel Vasella zum Ehrenpräsidenten von Novartis ernennen. Die Funktion sei nicht entschädigt, sagt ein Verwaltungsrat von Novartis. Vasella werde bei Novartis ein Büro und andere Einrichtungen erhalten, aber keine Entschädigung. «Gewisse Elemente des Vertrages müssen neu besprochen werden», heisst es, was allfällige Beraterhonorare für Daniel Vasella angeht.

Erboste Aktionäre

1/10«Manager sind narzistisch geprägte Persönlichkeiten»: Der Generalversammlungsteilnehmer Paul Stoll wünscht sich im Vergütungssystem mehr Gewicht für die unteren Angestellten, von denen die meisten Ideen stammen würden.

Tweet
Auch über Twitter mokiert man sich über Vasella – aber auch über die Voten der vielen Kleinaktionäre:

Ulrich Lehner
Der vorgesehene Interimspräsident lobt Daniel Vasella in höchsten Tönen. «Der Zusammenschluss von Ciba Geiby und Sandoz gilt noch immer als Lehrstück einer erfolgreichen Fusion», sagt Lehner. Vasella habe stets das nachhaltige Wachstum des Konzerns im Auge gehabt. Die Dividende sei jedes Jahr kontinuierlich gesteigert worden.

Auch der Interimspräsident äussert sich zu den umstrittenen 72 Millionen. Laut Lehner hat der VR schon 2007 Verhandlungen mit Vasella aufgenommen, um den 2009 ablaufenden Vertrag zu erneuern. Dieser Vertrag habe ursprünglich kein Konkurrenzverbot, aber eine Entschädigung im Umfang von 60 Millionen US-Dollar enthalten. Zusätzlich habe der VR aber ein Konkurrenzverbot ins Auge fassen müssen.

«Dies wäre faktisch einem Berufsverbot gleichgekommen.» Bei der Neuverhandlung habe man sich deshalb dazu entschlossen, Daniel Vasella eine Entschädigung für die Zeit nach seinem Abgang zuzugestehen. Vor wenigen Tagen habe man – aufgrund des öffentlichen Drucks – dann die Klausel annulliert. «Wir mussten abwägen zwischen dem Konkurrenzverbot und dem Reputationsschaden», sagt Lehner.

Vasellas Rede
«Der Druck auf die Gesundheitsindustrie nimmt zu», sagt Daniel Vasella einleitend zu den Aktionären. Der abtretende Präsident lässt in seiner Rede die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren. Es gehe länger und werde komplizierter, Medikamente zur Marktreife zu bringen, sagt Vasella.

Dann greift Vasella das Thema Abgangsentschädigung auf. «Die Reaktionen sind keineswegs spurlos an mir vorbeigegangen», erklärt Vasella. Er akzeptiere die öffentliche Kritik sagt er zu den Aktionären. Es sei ein Fehler gewesen sei, die Zahlung im Umfang von 72 Millionen Franken zu akzeptieren. Das Wort «Entschuldigung» kommt aber nicht über Vasellas Lippen.

Zur Minder-Initiative sagt Vasella: Politische und soziale Stabilität, Rechtssicherheit, eine gut ausgebildete Bevölkerung sowie die Infrastruktur seien wichtige Erfolgsfaktoren für die Schweiz. Dies dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Er selbst sei in den letzten Tagen unfreiwillig zum «Wahlhelfer der Minder-Initiative» erklärt worden, beklagt sich Vasella.

1/11Nimmt den Entrüstungssturm mit einem Lächeln hin: Novartis-Präsident Daniel Vasella soll zum Ehrenpräsidenten erkoren werden

Brisantes Interview
Daniel Vasella warnt die Schweiz vor schlechten Standortbedingungen aus «politischer Uneinsichtigkeit». Der Sitz einer Firma könne leicht verlegt werden.

Mit dem Campus in Basel baue Novartis zwar einen neuen Firmensitz. Der Standort müsse aber gepflegt werden. «Meine Antwort an die Schweizer lautet: Wiegt euch nicht in allzu grosser Sicherheit!», sagte Vasella in einem Interview mit der «Basler Zeitung» am Tag seines Rücktritts vom Verwaltungsratspräsidium des Pharmakonzerns.

Um einen Firmensitz anzusiedeln, brauche es nicht viele Leute. «Ein Hauptsitz kann transferiert werden, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen», sagte Vasella rund eine Woche vor der Abstimmung über die Abzockerinitiative, auf die er in dem Interview aber nicht angesprochen wurde.

Auf die Frage, ob er je das Gefühl hatte, für seine Leistungen zu wenig Kredit zu bekommen, antwortete Vasella vor der mit Spannung erwarteten Generalversammlung mit «Nein. Dass man mich kritisierte: Das stoisch zu ertragen, gehört heute zum Job eines Chefs.»


Start der GV
Um 10:00 Uhr geht es los mit der GV in der St. Jakobshalle. Je nach Anzahl der Voten könnte die Veranstaltung bis in die späten Nachmittagsstunden dauern.

Tausende Aktionäre strömten schon anderthalb Stunden vor Beginn der Generalversammlung in die St. Jakobshalle. Die Polizei markiert Präsenz, überall sind Security-Leute zu sehen.

Die Gewerkschaft Unia hat vor der Halle ein Riesentransparent gehisst, das Daniel Vasella mit einem goldenen Fallschirm zeigt. «Abzocker stoppen», heisst es auf dem Plakat.

baz.ch/Newsnet hält Sie den Tag über mit Resultatmeldungen, Anekdoten und Videos auf dem Laufenden.

Vorschau
An der heutigen Generalversammlung (GV) des Pharmakonzerns Novartis tritt Daniel Vasella als Präsident ab. Eine dezente Verabschiedung wird Vasella kaum erfahren: Nach dem Wirbel um eine geplante 72-Millionen-Franken-Zahlung, die das Portal «Inside Paradeplatz» aufdeckte, dürften einige Aktionäre Zeter und Mordio schreien.

Die Empörung dürfte trotz Vasellas aufsehenerregenden Verzicht auf die Zahlung am Dienstag noch nicht abgeebbt sein. Vasella wolle mit seinem Verzicht möglicherweise verhindern, dass es an der GV zu tumultartigen Szenen komme, sagte der Präsident der Aktionärsvereinigung Actares, Rudolf Meyer.

Proteste geplant

Die Millionenentschädigung für Vasella platzte vergangene Woche in die aufgeheizte Diskussion um Managerlöhne hinein, welche die Schweiz im Vorfeld der Abstimmung zur Abzockerinitiative führt. Der Urnengang dazu findet in wenigen Tagen am 3. März statt.

Initiant Thomas Minder selbst spricht nach Angaben seines Umfelds an der Novartis-GV allerdings nicht. Vor der Basler St. Jakobshalle, wo die GV stattfinden wird, soll es zu Protesten kommen. Die Gewerkschaft Unia und die Juso wollen so ihre Ablehnung von Millionensalären zum Ausdruck bringen.

Umstrittene Décharge

Für viel Gesprächsstoff wird das Traktandum 2, die so genannte Décharge, sorgen. Ob die Handlungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung des vergangenen Jahres abgesegnet werden sollen, ist umstritten. Actares beispielsweise will wegen des Wirbels um die Vasella-Entschädigung Nein stimmen. Da aber von den grossen Aktionärsvertretern niemand gegen die Décharge ist, werden Vasella und die anderen Konzernlenker die Entlastung wohl erhalten.

Neues Vergütungssystem

Auch das Traktandum 4 wird die Aktionäre beschäftigen: Das Vergütungssystem. Nicht-bindende Abstimmungen über die Vergütungen führt Novartis seit einigen Jahren durch, wobei diesmal zusätzlich Änderungen in den Salärregelungen enthalten sind. Die ursprünglich geplante 72-Millionen-Zahlung an Vasella ist nicht Teil des Vergütungsberichts.

Wahlen in den Verwaltungsrat

Novartis schlägt vier Verwaltungsräte zur Wahl vor: Die Ärztin Verena Briner, den Krebsspezialisten Charles Sawyers, den Investmentbanker Bill Winters sowie den ehemaligen Operativchef und aktuellen Vorstandsvorsitzenden des Chemieunternehmens Bayer, Jörg Reinhardt. Er soll im August das Präsidium von Novartis übernehmen.
Erstellt: 22.02.2013, 09:45 Uhr

Die Wahl der neuen Verwaltungsräte verläuft ohne grosse Zwischenfälle. Verena Briner, Chefärztin am Luzerner Kantonsspital, wird mit 99 Prozent der Stimmen gewählt.

Auch Jörg Reinhardt, der im August das Präsidium übernehmen wird, erhält viel Zuspruch. 98 Prozent der Aktionäre wählen den Deutschen ins Aufsichtsgremium.

Mit ähnlich grossen Mehrheiten werden der Krebsforscher Charles Sawyers und der ehemalige Investmentbanker William Winters in den Verwaltungsrat gewählt.

http://bazonline.ch/wirtschaft/unterneh ... y/24985900
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
Benutzeravatar
Livia
 
Beiträge: 12595
Registriert: Fr 5. Aug 2011, 11:30
Wohnort: Schweiz

Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 24. Feb 2013, 09:05

Gotthard-Autobahn wegen randalierenden Fussballfans gesperrt

Wegen randalierender Fussballfans musste am Samstagabend die Gotthard-Autobahn für kurze Zeit gesperrt werden. Die Fans hatten bei den Autobahn-Raststätten bei Schattdorf UR eine Leuchtpetarde auf die Fahrbahn geworfen, wie die Kantonspolizei Uri mitteilte. Die Sperrung dauerte 20 Minuten.

Zuvor waren beinahe zwei Fangruppen aneinandergeraten. Sie konnten von der Polizei aber auseinandergehalten werden. Diese war bereits vor Ort, weil sie eine Meldung erhalten hatte, dass Fussballfans in der Fussgängerunterführung zwischen den Autobahn-Raststätten Gotthard Nord und Süd die Wände mit Farbe besprühten.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,7 ... chtes/sda/

Wann endlich wird hier durchgegriffen und mit härteren Massnahmen etwas bewirkt. Das wird immer schlimmer und die Allgemeinheit darf die Schäden wieder bezahlen. :evil:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
Benutzeravatar
Livia
 
Beiträge: 12595
Registriert: Fr 5. Aug 2011, 11:30
Wohnort: Schweiz

Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » So 24. Feb 2013, 14:48

Wann endlich wird hier durchgegriffen und mit härteren Massnahmen etwas bewirkt


Der Profifußball ist eine profitable Industrie mit politischer Protektion. Wenn so etwas mit Verlusten an Sicherheit und Freiheit der friedlichen Bürger verbunden ist, die dem öffentlichen Terror besoffener Halbaffen ausgesetzt werden, wird das als Kollateralschaden in Kauf genommen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28116
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » So 24. Feb 2013, 16:37

Livia hat geschrieben:Erboste Aktionäre

1/10«Manager sind narzistisch geprägte Persönlichkeiten»: Der Generalversammlungsteilnehmer Paul Stoll wünscht sich im Vergütungssystem mehr Gewicht für die unteren Angestellten, von denen die meisten Ideen stammen würden.

Tweet
Auch über Twitter mokiert man sich über Vasella – aber auch über die Voten der vielen Kleinaktionäre:

Ulrich Lehner
Der vorgesehene Interimspräsident lobt Daniel Vasella in höchsten Tönen. «Der Zusammenschluss von Ciba Geiby und Sandoz gilt noch immer als Lehrstück einer erfolgreichen Fusion», sagt Lehner. Vasella habe stets das nachhaltige Wachstum des Konzerns im Auge gehabt. Die Dividende sei jedes Jahr kontinuierlich gesteigert worden.


Die Bedeutung der "zweiten Reihe" des Führungspersonals für den Erfolg eines Unternehmens wird oft unterschätzt. Dabei könnte man das durch internationale Vergleiche erkennen, insbesondere viele deutsche Unternehmen haben großen Nutzen aus der vergleichsweise hohen theoretischen Kompetenz der Praktiker gezogen, die durch das duale Ausbildungssystem und die Praxisorientierung der Fachhochschulen entstanden ist.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28116
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » So 24. Feb 2013, 23:13

Bild
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
Benutzeravatar
AlexRE
Administrator
 
Beiträge: 28116
Registriert: Di 16. Dez 2008, 15:24

Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mo 25. Feb 2013, 09:18

AlexRE hat geschrieben:Bild


:lol: :lol: Den Spruch kenne ich auch. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
Benutzeravatar
Livia
 
Beiträge: 12595
Registriert: Fr 5. Aug 2011, 11:30
Wohnort: Schweiz

Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Do 28. Feb 2013, 10:03

Angestellter erschiesst zwei Personen in Luzerner Fabrik

Ein langjähriger Mitarbeiter des Holzverarbeiters Kronospan in Menznau hat am Mittwochmorgen im Betrieb zwei Arbeitskollegen erschossen und sieben verletzt. Er wurde danach tot aufgefunden. Was die Tat ausgelöst hat, ist unklar.

Das Verbrechen ereignete sich kurz nach 9 Uhr in der Werkstatt, in einem Korridor, der zur Kantine führt und in dieser selbst. Der Chef der Luzerner Kriminalpolizei, Daniel Bussmann, sagte an einer Medienkonferenz, der mutmassliche Täter habe mit einer Faustfeuerwaffe gezielt auf andere Personen geschossen.

Die Polizei fand beim Eintreffen drei Tote vor, unter diesen befand sich auch der mutmassliche Täter. Die Toten werden obduziert.

Sieben Personen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Sie wurden in verschiedene Spitäler gebracht. Die Rega stand mit drei Helikoptern im Einsatz. Zudem rückten mehrere Ambulanzen aus.

Das Firmengelände wurde von der Luzerner Polizei grossräumig abgesperrt, und das forensische Institut Zürich und die Zürcher Rechtsmedizin wurden zur Spurensicherung beigezogen.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,7 ... chtes/sda/

Wieder so eine entsetzliche Gewalttat. Der Schütze hat Kosowarische Wurzeln und die Waffe stammt nicht aus militärischem Bestand. Die drei Kinder und die Ehefrau des Schützen müssen jetzt Schreckliches durchstehen, sowie auch die Angehörigen der Verletzten und Getöteten. Der Mann hatte psychische Probleme und ich werde nie verstehen, warum man solche Menschen damit alleine lässt.


Benno Studer stirbt bei Amoklauf von Menznau


Unter den Todesopfern des Amoklaufs in Menznau befindet sich auch der Luzerner Spitzenschwinger Benno Studer aus Schüpfheim im Entlebuch.

Der Innerschweizer Schwingerverband bestätigte am Mittwochabend in einer Medienmitteilung Studers Tod.

Benno Studer hatte erstmals 2007 in den Sägemehlringen für Aufsehen gesorgt, als er das Bergkranzfest auf dem Brünig und das Luzerner Kantonale in seiner engsten Heimat in Wolhusen gewann. 2010 liess er sich in Frauenfeld erstmals als eidgenössischer Kranzschwinger ehren.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/49,7 ... sport/sda/
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
Benutzeravatar
Livia
 
Beiträge: 12595
Registriert: Fr 5. Aug 2011, 11:30
Wohnort: Schweiz

Re: Schweiz

Beitragvon Staber » Do 28. Feb 2013, 13:33

@Livia
Angestellter erschiesst zwei Personen in Luzerner Fabrik


Benno Studer stirbt bei Amoklauf von Menznau


Moin Livia!

Das grenzt ja schon fast an bremische Verhältnisse ;) :P ( Ironie aus )

gruß staber
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
Benutzeravatar
Staber
 
Beiträge: 12160
Registriert: Do 21. Apr 2011, 12:43
Wohnort: Bremen

VorherigeNächste

Zurück zu Verfassungsrecht international

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste