Israel

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Re: Israel

Beitragvon AlexRE » Mi 2. Okt 2024, 11:28

maxikatze hat geschrieben:Das sehen wir es wieder: Der Besitz einer Atombombe schützt nicht vor kriegerischen Angriffen eines anderen Staates. Aber der Angriff Irans kann und darf nicht unbeantwortet bleiben.


Der Besitz von Massenvernichtungsmitteln schützt nicht vor Terror, aber sehr wohl vor Angriffen auf die staatliche Existenz, siehe Nordkorea und Irak 1991.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Israel

Beitragvon AlexRE » Do 3. Okt 2024, 09:38

Bei Maischberger haben sich Oskar Lafontaine und Agnes Strack-Zimmermann gegenseitig angegiftet. Oskar Lafontaine hat 6 x gesagt, dass Israel in Gaza einen Völkermord begehen würde:

https://web.de/magazine/politik/politis ... l-40194008

Für mich sieht es eher so aus, als könnten sich die extremistischen Palästinenser wegen der hohen Geburtenrate bequem leisten, eigene Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Wenn Israel die Terroristen trotzdem bekämpft, werden die von der Hamas bewusst in Kauf genommenen zivilen Verluste propagandistisch verwurstet, indem man einen Völkermord behauptet, der auch nicht ansatzweise stattfindet.

Umgekehrt sind allerdings die Israelis Gegenstand ganz unverhohlen verkündeter Völkermordabsichten von Hamas, Hisbollah und Iran.

Auch die Ukraine - Pläne einiger russischer Scharfmacher könnten durchaus als Völkermord definiert werden. Massenmorde an Zivilisten und Verschleppung ukrainischer Kinder hat es ja schon gegeben, das geht in Richtung der juristischen Definition des Völkermords.

Herr Lafontaine agitiert also gegen die einzigen derzeit tatsächlich von Völkermord bedrohten Völker und benutzt dabei zwecks Opfer/Täter - Umkehr gebetsmühlenartig das Wort "Völkermord". Das muss man erstmal bringen und dann auch noch Leute finden, die einen dafür wählen. :roll:
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Re: Israel

Beitragvon maxikatze » Do 3. Okt 2024, 10:37

Alex schrieb:
Oskar Lafontaine hat 6 x gesagt, dass Israel in Gaza einen Völkermord begehen würde:

Eine Kriegspartei, die vorher die gegnerische Bevölkerung vor einem Angriff warnt, damit ihnen die Möglichkeit gegeben wird zu fliehen, ist nicht die Absicht zu unterstellen, einen Völkermord zu begehen.
Abgesehen davon, dass ich mit dem Begriff "Völkermord" nicht so verschwenderisch umgehen würde, kommt es Lafontaine nicht in den Sinn, den Ukraine-Krieg als Völkermord zu benennen.

Andererseits finden seine Worte heute auf Phoenix größtenteils meine Zustimmung. https://www.ardmediathek.de/live/Y3JpZD ... YjkxNjVkZQ
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Re: Welt+ Artikel

Beitragvon maxikatze » Fr 4. Okt 2024, 07:41

Netanjahu ist die Avantgarde des Westens
Autorenprofilbild von Ulf Poschardt
Von Ulf Poschardt Chefredakteur Bild
Stand: 03.10.2024 Lesedauer: 6 Minuten


Wie kaum ein anderer hält der israelische Premier die Wehrhaftigkeit des Westens und der freien Gesellschaften nicht für eine Pointe abgeschmackter Sonntagsreden, sondern für einen Auftrag. Erledigt er das Terrorregime der Mullahs im Iran, geht er als großer Staatsmann in die Geschichte ein.

(...)

Der angezählte US-Präsident Biden, die wachsweichen europäischen Schwadroneure auf Regierungsebene, die schändlichen Versager in der UN: sie verdeutlichen, dass Israel sich nur auf sich selbst verlassen kann und wird. Und dass jemand wie Netanjahu im Augenblick ohne Alternative ist. Seine kühle Entschiedenheit, den Feinden Israels, allesamt Feinde des Westens, auch mit Härte und Unmissverständlichkeit zu begegnen, macht ihn zur Avantgarde des Westens.

Netanjahu ist Vorbild gerade für jene von Selbstzweifeln zernagten, feigen, lauchigen Vertreter des Westens, die die Feinde in Moskau, Peking, Teheran oder auch Ankara zum Ausgreifen ermutigen.

(...)


https://www.welt.de/debatte/plus2538234 ... stens.html
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Re: Israel

Beitragvon AlexRE » Fr 4. Okt 2024, 10:16

Da hat der Herr Poschardt ja mal richtig auf den Putz gehauen. Von den vielen Leuten, die bisher trotz des 07.10.2023 Israel als Täter hinstellen, wird das aber nur als Provokation wahrgenommen werden.

Insbesondere in den sozialen Medien gibt es auf weiter Flur keinerlei konstruktive Diskussionen, nur Blasen und sich immer weiter vertiefende Gräben.

Wer zu Beginn des Internetzeitalters gehofft hatte, dass die Demokratie durch die massiv erweiterten Möglichkeiten zur Meinungsäußerung für alle Menschen gestärkt werden könnte, dürfte diese Hoffnung mittlerweile begraben haben.
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Re: Israel

Beitragvon AlexRE » Mi 9. Okt 2024, 11:56

Ich setze die letzte Unterhaltung auf dem Frankreich - thread hier fort, weil es um Israel geht:

Uel hat geschrieben:
Auch da gibt es eine gewichtige Gemeinsamkeit: Beides setzen kluge und verantwortungsbewusste Menschen nur ein, wenn keine schonenderen Alternativen vorhanden sind.


Ich dachte der zum Überdruss genutzte Joker der Alternativlosigkeit hätte gerade uns Deutschen seine Unsinnigkeit so langsam bewiesen.

Das gewählte Vorgehen hat jedenfalls
- den Geiseln nicht genutzt,
- die Soldaten auf gefährlichstes Terrain geschickt mit erwartbaren Verlusten,
- Massen an Unbeteiligten Verletzungen, Verstümmelungen und Tod geliefert,
- durch den gigantischen Verlust an Menschen und Vermögen die Grundlage für zukünftige Täter geliefert, die nichts mehr zu verlieren haben, weil sie nichts mehr besitzen
- Israels Ansehen in der Welt nachhaltig geschädigt,
- den Opfer-Status der Juden als dann Täter relativiert,
- und damit den Moslem-Staaten zukünftige moderate Beziehungen zu Israel erschwert.

Ich vermute, dass Aktionisten unter den Entscheidern sich weigerten, die Langzeitwirkungen in der Weltbevölkerung einzupreisen.
Möge uns die Geschichtschreibung später gegenteilig nachweisen, dass man in Geheimen tatsächlich andere Wege ohne Erfolg versuchte.


1. Von Alternativlosigkeit war nicht die Rede, zumal es in dem hier relevanten Kontext immer auch noch brutalere Mittel als Antwort auf Terrorismus gibt. "Keine schonenderen Alternativen" heißt einfach, das mildeste geeignete Mittel anzuwenden und damit verhältnismäßig zu handeln.

2. Die maßlose Gewalt vom 07.10.23 hat jede denkbare Gewaltspirale bereits überdreht. Mehr Hass geht gar nicht. Wenn die Israelis jetzt keine Rücksicht auf die menschlichen Schutzschilde der Angreifer nehmen, können sie damit gar keinen neuen Konfliktstoff erzeugen. Das weiß auch der Rest der Welt. Die Proteste korrupter UNO - Vertreter und die Demos der Israelhasser überall auf der Welt waren schon vorher da und ändern gar nichts an der Situation.
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Re: Israel

Beitragvon Uel » Mi 9. Okt 2024, 20:08

2. Die maßlose Gewalt vom 07.10.23 hat jede denkbare Gewaltspirale bereits überdreht. Mehr Hass geht gar nicht. Wenn die Israelis jetzt keine Rücksicht auf die menschlichen Schutzschilde der Angreifer nehmen, können sie damit gar keinen neuen Konfliktstoff erzeugen. Das weiß auch der Rest der Welt. Die Proteste korrupter UNO - Vertreter und die Demos der Israelhasser überall auf der Welt waren schon vorher da und ändern gar nichts an der Situation.


Die Entscheidung zum Hass hat jeder Mensch selbst. Mag ja sein, dass die Mehrheit der Palästinenser schon blind vor Hass waren, aber es gab auch bestimmt Palästinenser, und wenn es der einzige Rufer in der Wüste war, der sich ob des Hamas-Massackers schämte. Es macht einen Unterschied, ob ein Mob durchdreht oder ein organisiertes Staatswesen. Ein Solches hat die diplomatischen und medialen Langzeitschäden mit zu bedenken.

Selbstverständlich gibt es jetzt noch mehr Hass, ich wette insbesondere die Bilder der Zerstörungen bleiben nachhaltiger im Weltgedächtnis als die inzwischen begrabenen Toten der Israelis. Vor allem die Palestinensische Jugend wird den Horror der erlebten Bombenängste nicht vergessen, das heisst damit wird der Hass über mindestens 30 Jahrzehnte keine Abkühlung finden.

Das schlimmste ist, dass sämtlichen Judenhasser auf der Welt und Staaten mit labilen Rechtsauffassungen sich nachträglich bestätigt fühlen und als Beweis die Ruinenphotos aus Drohnen-Perspektive heranführen werden.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Israel

Beitragvon AlexRE » Do 10. Okt 2024, 11:41

Uel hat geschrieben:Es macht einen Unterschied, ob ein Mob durchdreht oder ein organisiertes Staatswesen. Ein Solches hat die diplomatischen und medialen Langzeitschäden mit zu bedenken.


Der Iran ist ein durchorganisiertes Staatswesen und Hamas sowie Hisbollah sind staatsgleich organisiert.

Selbstverständlich gibt es jetzt noch mehr Hass, ich wette insbesondere die Bilder der Zerstörungen bleiben nachhaltiger im Weltgedächtnis als die inzwischen begrabenen Toten der Israelis.


Das glaube ich nicht. Hinsichtlich der Intensität des Hasses ist der 07.10.2023 nicht zu steigern und hinsichtlich der Zahl der Israel - Hasser steht einer wesentlichen Steigerung entgegen, dass Hamas und Hisbollah ihre eigene Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde nutzen.

Aber selbst wenn sich die Weltmeinung gegenüber Israel verschlechtern würde, wäre das aus israelischer Sicht das kleinere Übel gegenüber dem Verzicht auf wirksame Selbstverteidigung. Israel war bei allen arabischen Angriffen auf seine Existenz immer auf sich alleine gestellt. Versuche wie die Räumung Gazas 2005, der Weltmeinung entgegenzukommen, haben nur die eigene Sicherheitslage verschlechtert.

Wenn überhaupt etwas die Situation zumindest vorläufig entschärfen kann, dann der Ansehensverlust, den die Achse Iran/Hamas/Hisbollah derzeit durch die israelischen Erfolge (Pager - Explosionen etc.) in der islamischen Welt erleidet.
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Re: Israel

Beitragvon Uel » Do 10. Okt 2024, 15:11


Das fände ich auch super, wenn Deine Schilderung für Israels Zukunft eintreten würde, allein ich bringe solch einen Optimismus angesicht der Israel-Palestina Geschichte nicht mehr auf. Dafür sind die Schadensbider von Gaza einfach zu gigantisch für das oberflächliche geschichtliche Erinnern.
Liebe Grüße
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Re: Israel

Beitragvon maxikatze » So 13. Okt 2024, 11:44

Mehr Fakten zum Mythos des "Palästinensischen Volkes"
https://townhall.com/columnists/michael ... e-n1107735
In dem Artikel ist die Abstammung genau aufgedröselt.
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