Warnungen betr. Gefahren für die Gesundheit - Vorsorge-Infos

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Covid-2019: Wie gefährlich sind öffentliche Toiletten?

Beitragvon Excubitor » Mi 17. Jun 2020, 13:06

dpa - "Coronavirus: Wie gefährlich sind öffentliche Toiletten?"
"Wenn es um Risikoorte für eine Corona-Ansteckung geht, könnten öffentliche Toiletten eine Rolle spielen. Das legt zumindest eine Studie chinesischer Wissenschaftler nahe, deren Ergebnisse im Fachblatt «Physics of Fluids» veröffentlicht wurde.

Die Forscher untersuchten, wie sich kleine Schwebeteilchen beim Spülen einer Toilette in der Luft verteilen. Es sei möglich, dass Virus-belastete Aerosol-Wolken von anderen Menschen eingeatmet werden könnten, schließen sie. Studien zuvor hatten bereits gezeigt, dass der Stuhl von Infizierten Coronavirus-Material enthalten kann.

Die Physiker der Universität von Yangzhou nutzten detaillierte Computermodelle, um die Wasser- und Luftströmungen nachzuzeichnen, die beim Spülen mit verschiedenen Toilettentypen entstehen. Demnach werden in der Toilette Wirbel erzeugt, die sich in Form von Aerosol-Wolken über der Schüssel fortsetzen - bis auf eine Höhe von knapp einem Meter, wo sie eingeatmet werden oder sich auf Oberflächen absetzen könnten. Aerosole sind ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in der Luft. Die wenige Mikrometer kleinen Tröpfchen können über eine Minute in der Luft schweben, wie die Forscher erläutern. Bei Toilettentypen mit zwei Wassereinflüssen flogen die Aerosole noch schneller nach oben.

«Man kann davon ausgehen, dass diese Geschwindigkeit noch höher ist, wenn eine Toilette häufig benutzt wird, so etwa bei einer Familientoilette oder einer öffentlichen Toilette in einem dicht besiedelten Raum», erklärt Ko-Autor Ji-Xiang Wang. Die Lösung sei indes einfach: Klodeckel vor dem Spülen schließen. Allerdings hätten viele Toiletten im öffentlichen Raum vor allem in den USA keinen Deckel - eine Tatsache, auf die auch Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing in einem unabhängigen Kommentar hinweist.

Der Infektiologe erinnert in diesem Zusammenhang an Diskussionen über die Verbreitung des Virus auf Kreuzfahrtschiffen. «Ein derartiges Spreading halte ich nicht für ausgeschlossen.» Zudem gebe es mehr und mehr Studien zur Virenlast im Stuhl von Covid-19-Patienten.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/c ... li=BBqg6Q9

Die Studienergebnisse finden Sie unter:
Physics of Fluids - "Can a toilet promote virus transmission? From a fluid dynamics perspective"
Physics of Fluids - "Kann eine Toilette die Übertragung von Viren fördern? Aus fluiddynamischer Sicht"
https://aip.scitation.org/doi/10.1063/5.0013318
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Erste Hitzewelle im Anmarsch

Beitragvon Excubitor » Do 18. Jun 2020, 21:08

Für die nächste Woche wird eine erste heftige Hitzewelle erwartet.

FOCUS ONLINE Video Wissen - "Heißer Start in den Sommer - Bis zu 40 Grad möglich: Extreme Hitzewelle rollt auf Deutschland zu"
https://www.focus.de/wissen/natur/meteo ... 09783.html


Wegen der damit verbundenen Gesundheitsgefahren sei auf den auf diesem Forum bereits dazu geschriebenen Beitrag verwiesen:
viewtopic.php?f=66&t=2567&start=690#p113736

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Zeitlicher Ablauf der kommenden Hitzewelle

Beitragvon Excubitor » Fr 19. Jun 2020, 20:59

Damit Sie sich auf die nächste Woche folgende, die Gesundheit belastende Hitzewelle besser vorbereiten können, hier der momentan aktuelle Stand deren wahrscheinlichen Ablaufs in einer sogenannten Ensemble-Vorhersage, einer Zusammenstellung mehrerer Wetter-Vorhersage-Modelle:

The Weather Channel - "Wetter in Deutschland: Was uns nach dem Hitzehammer noch erwartet"
https://www.msn.com/de-de/wetter/topges ... i-BB15FPu9

:arrow: Nachtrag: Verfolgen Sie bitte das aktuelle Wettergeschehen, insbesondere dann, wenn Sie jetzt schon Kreislaufbeschwerden oder Herz-Kreislauferkrankungen haben.
Anscheinend hat sich die Hitzewelle zeitlich schon ein wenig nach hinten verschoben.
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Hitze und Gefäßleiden

Beitragvon Excubitor » Mi 24. Jun 2020, 12:48

MaxLQ/ Täglich Gesund - "Expertentipp zur Vorbeugung von Krampfadern"

"[...]

wer an Krampfadern leidet, kann selbst viel gegen die Beschwerden und das Voranschreiten der Erkrankung tun. Hier ein paar Tipps der Spezialisten vom „Gefäß-Zentrum Berlin“.

Positive Wirkung bei Krampfadern:

- Kühles Duschen der Beine: Die optimale Wassertemperatur liegt bei 16 °C. Bei Herzschwäche oder Arthrose der Füße fragen Sie vorher Ihren Hausarzt.
- Ausdauersport wie Laufen, Radfahren und Schwimmen
- Nächtliches Hochlagern der Beine: Dazu sollte das Fußende des ganzen Bettes hochgestellt werden, um eine Überstreckung des Knies zu vermeiden.
- Viel Trinken: Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag!
- Bequemes Schuhwerk mit flachen Absätzen und ab und zu auch Barfußlaufen


Bei Krampfadern sollte folgendes vermieden werden:

- Sonne und Temperaturen über 28 °C, Wärmflaschen, heiße Bäder oder Saunabesuche
- Langes Sitzen oder Stehen
- Häufiges, schweres Heben, Kraftsport, Kegeln, Pressen beim Stuhlgang
- Sportarten, bei denen man sich leicht verletzen kann
- Schuhe mit hohen Absätzen
- Rauchen


Darüber hinaus empfehlen die Berliner Gefäßspezialisten zur Vermeidung von Krampfadern, Medikamente (auch die Anti-Baby-Pille) „nur nach vorheriger Rücksprache und unter laufender Kontrolle des behandelnden Arztes“ einzunehmen.

Achtung
Bei neu auftretenden Beschwerden, etwa anhaltendem Muskelkater der Beine, Husten, Atemnot oder Schwindel über mehr als zwei Tage, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden
.

Vorsicht ist bei wissenschaftlich nicht ausreichend belegten Therapiemethoden gegen Krampfadern angezeigt, etwa bei einer Eigenbluttherapie.

[...]


Quelle:
Täglich Gesund, Ausgabe vom 22.06.2020


:arrow: Wichtiger Hinweis: Gerade bei der in den nächsten Tagen anstehenden Hitze machen sich Gefäßleiden wie Krampfadern durch verstärkte Symptomatik wie geschwollene Beine unangenehm bemerkbar. Tritt so eine Schwellung, zunächst um die Knöchel, dann am ganzen Fuß und auch bis in die Wade hineinziehend, selbst nur in Teilbereichen, plötzlich und verstärkt auf, könnte auch ein Herz- oder Nieren-Problem vorliegen. Suchen Sie dann bitte umgehend einen Arzt auf. :!:

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Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 24. Jun 2020, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Covid-2019: Vorsicht vor Chlordioxid!!!

Beitragvon Excubitor » Mi 24. Jun 2020, 13:16

Gefährliche FAKE NEWS zu Covid-2019 in Umlauf:

GMX News Aktuelle News Corona-Virus - "Chlordioxid, Beatmung und Thrombose: Blog verbreitet irreführende Behauptungen über COVID-19"
"Aktualisiert am 24. Juni 2020, 13:08 Uhr
Chlordioxid heile COVID-19-Patienten, COVID-19 sei keine Atemwegserkrankung und 88 Prozent der beatmeten Patienten würden an der Beatmung sterben - das wird in einem Blog-Artikel der Seite "Die Unbestechlichen" behauptet. Wie Recherchen von CORRECTIV allerdings zeigen, ist die Publikation nicht seriös. Ihr angeblicher Autor ist kein Wissenschaftler und zudem als Mitglied der Chlordioxid-Szene bekannt.

[...]

CORRECTIV.Faktencheck fasst drei der Behauptungen im Artikel und die Recherche dazu zusammen.

Chlordioxid hilft nicht zur Heilung von COVID-19 – die Einnahme ist gefährlich
Zur Behauptung, dass Chlordioxid COVID-19 heile hat CORRECTIV.Faktencheck herausgefunden, dass sie sich auf eine zweifelhafte Studie aus Ecuador bezieht. Seriöse Belege für die Wirksamkeit von Chlordioxid bei der Behandlung von COVID-19 gibt es nicht.

Generell hält sich das Gerücht, diese Lösungen würden verschiedene Krankheiten heilen, im Internet hartnäckig.

Die Recherche von CORRECTIV.Faktencheck zeigt, dass die US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA im Dezember 2019 vor der Einnahme von Chlordioxid warnte. Auch deutsche Gesundheitsbehörden wie die Verbraucherzentrale (2019), das Bundesamt für Risikobewertung (2012) und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (2014) warnen seit Jahren vor Trinklösungen mit Chlorbleiche.

Und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informierte in einem "Myth Buster" darüber, es schütze nicht vor COVID-19, wenn man Bleiche oder andere Desinfektionsmittel zu sich nehme – im Gegenteil sei die Einnahme "gefährlich".


[...]"

Zu den einzelnen Behauptungen und den Recherchen dazu:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... 9-34818444


Kommentar
Teile der Behauptungen grenzen schon mindestens an "Versuchte Gefährliche Körperverletzung in mittelbarer Täterschaft".

:arrow: Trinken Sie niemals Chlorbleiche oder irgendetwas worin das Zeug enthalten ist :!:

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Covid-2019: SARS-CoV-2 gefährlicher als Grippe

Beitragvon Excubitor » Do 25. Jun 2020, 16:46

GMX Aktuelle News Coronavirus - "US-Zahlen zeigen, wie gefährlich das Coronavirus im Vergleich zur Grippe ist"
"Aktualisiert am 25. Juni 2020, 14:23 Uhr
US-Präsident Donald Trump spielt die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, weiter herunter. Erneut hat er SARS-CoV-2 mit einer Grippe verglichen. Doch Zahlen der US-Gesundheitsbehörde zeigen, wie falsch dieser Vergleich ist.

[...]

Doppelt so viele Corona- wie Grippetote in den USA
Laut CDC-Schätzungen sind in der Grippesaison in den Vereinigten Staaten von vergangenen Oktober bis Anfang April 39 bis 56 Millionen Menschen erkrankt.

Im Vergleich zum Coronavirus klingt das viel. Die Gesamtzahl der registrierten SARS-CoV-2-Infektionen in den USA liegt nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei knapp 2,4 Millionen.

Setzt man die Infektionszahlen allerdings ins Verhältnis zu den Menschen, die wegen der Grippe oder des Coronavirus so schwer erkrankten, dass sie in ein Krankenhaus kamen oder sogar an der jeweiligen Infektion starben, dann zeigt sich, wie gefährlich SARS-CoV-2 ist.

Laut CDC mussten 410.000 bis 740.000 Menschen (entspricht 1,1 bis 1,3 Prozent aller Infizierten) wegen der Grippe ins Krankenhaus. Die saisonale Grippe soll demnach 24.000 bis 62.000 Todesopfer (0,1 Prozent) gefordert haben.

Im Verhältnis dazu sind die Zahlen der schweren sowie tödlichen Verläufe beim Coronavirus wesentlich höher: So mussten bisher 9,9 Prozent der bestätigten SARS-CoV-2-Infizierten im Krankenhaus behandelt werden, fast 240.000 Menschen. Insgesamt starben etwa 121.900 oder 5,1 Prozent der Erkrankten.

[...]"

Ausführlich dazu, inklusive das Beschriebene veranschaulichende Graphiken, siehe:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... e-34824138


Kommentar
Noch deutlicher kann ein Ergebnis kaum sein. Ich hoffe es hilft auch Zweiflern, das neue Coronavirus endlich ernst zu nehmen.

:arrow: Beachten Sie die Hygiene (gründliches Händewaschen), halten Sie Abstand (mind. 2 m), auch mit Schutzmaske. Nur so minimieren Sie ihr eigenes und das Risiko anderer. Danke. :!:

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Covid-2019: Neue Studie zum Risiko für Kinder

Beitragvon Excubitor » Mo 29. Jun 2020, 18:32

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Untersuchung in 25 Ländern - Große Kinder-Studie zu Covid-19: Virus trifft Jungen härter als Mädchen"
"Montag, 29.06.2020, 18:21
[...]

Auch Kinder können schwer an Covid-19 erkranken. Das passiert jedoch viel seltener als bei Erwachsenen und endet im Großteil der Fälle mit einer vollständigen Genesung, wie eine Analyse der Daten von 82 Gesundheitszentren in 25 europäischen Ländern nun zeigt.

Die Forscher um Florian Götzinger vom Wilhelminenspital in Wien untersuchten die Fälle von 582 positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Kindern und Jugendlichen im Alter von drei Tagen bis 18 Jahren. [...]

Kein Kind unter zehn Jahren starb nach Infektion mit Sars-CoV-2
Dabei fanden sie heraus: Nur etwa acht Prozent der infizierten Kinder und Jugendlichen (48) mussten auf Intensivstationen behandelt werden, mechanisch beatmet wurden vier Prozent (25). Zum Vergleich: Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt, dass die Rate aller Menschen, die in Deutschland hospitalisiert werden müssen, bei 17 Prozent liegt.

Gestorben sind von den 582 unter 18-Jährigen vier. „Die Studie bestätigt, dass Covid-19 bei Kindern eher einen milden Verlauf nimmt, obwohl einige auch Intensivbetreuung gebraucht haben. Tod ist selten. Vorerkrankungen wie Krebs, Herz- oder Lungenkrankheiten werden mit einem schwereren Verlauf in Zusammenhang gebracht. Kein Kind unter zehn Jahren starb“, fasst Epidemiologe Keith Neal von der Universität Nottingham zusammen.

Faktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf bei Kindern
Doch nicht nur Vorerkrankungen erhöhten das Risiko für einen schweren Verlauf. Die Forscher konnten anhand der gesammelten Daten zusätzlich folgende Risikofaktoren ausmachen:
- Alter von weniger als einem Monat
- männliches Geschlecht
- das Vorhandensein von Symptomen einer Infektion der unteren Atemwege bei der Erstvorstellung
Diese Merkmale trafen laut Studie am häufigsten auf die Kinder zu, die intensivmedizinische Betreuung benötigt haben.

Wo steckten sich Kinder und Jugendliche mit Sars-CoV-2 an?
Die Forscher versuchten auch herauszufinden, wo sich die Kinder infiziert hatten. Im Großteil der Fälle steckten sie sich demnach bei den eigenen Eltern an (56 Prozent), in vier Prozent der Fälle war es am wahrscheinlichsten ein Geschwisterkind. In den restlichen 40 Prozent war es eine Person außerhalb der Familie oder der Ursprung war unbekannt.

Auch erkrankten mit einem Verhältnis von 1,15:1 häufiger männliche Kinder als weibliche. Auf die Intensivstation kamen insgesamt 48 Kinder, davon 15 Mädchen (31 Prozent) und 33 Jungs (69 Prozent).


[...]

Epidemiologe Neal gibt allerdings zu bedenken: „Diese Studie untersuchte nur Kinder, die so krank waren, dass die Aufnahme in einem Krankenhaus gerechtfertigt war.“

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/un ... 55050.html

Die Veröffentlichung der Kohorten-Studie finden Sie als PDF unter:
The Lancet Child and Adolescent Health- "COVID-19 in children and adolescents in Europe: a multinational, multicentre cohort study"
https://www.thelancet.com/pdfs/journals ... 52-4642(20)30177-2.pdf


Kommentar
Die Ergebnisse decken sich insoweit mit Studien bei Erwachsenen, als auch dort festgestellt worden ist, dass erkrankte männliche Personen öfter einen schweren Verlauf durchmachen müssen als weibliche, was dort unter anderem auf einen insgesamt ungesünderen Lebenswandel bei Männern zurückgeführt wurde. Da das auf Kinder in der Form noch nicht zutreffen kann, muss es wohl noch andere Gründe für die anscheinend geschlechtsspezifischen Unterschiede im Verlauf geben ...


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Covid-2019: Erhellendes zur mysteriösen Kinder-Erkrankung

Beitragvon Excubitor » Di 30. Jun 2020, 20:57

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Ähnelt dem Kawasaki-Syndrom - Mysteriöse Kinder-Erkrankung nach Corona-Infektion - Forscher bringen Licht ins Dunkel"
"Dienstag, 30.06.2020, 21:43
Bereits im April warnten britische Ärzte vor einem Krankheitsbild bei Kindern nach einer Sars-CoV-2-Infektion, das dem des Kawasaki-Syndroms ähnelt. US-Studien bestätigen nun, dass es bei Kindern und Jugendlichen wenige Wochen nach der Corona-Infektion zum sogenannten MIS-C-Syndrom kommen kann.

US-Forscher haben zwei ausführlichere Studien zu einem Syndrom veröffentlicht, das im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Die am Montag im Fachblatt "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Untersuchungen beleuchten das sogenannte pädiatrische entzündliche Multisystem-Syndrom, abgekürzt MIS-C.

[...]

Weltweit wurden rund 1000 Fälle des Syndroms registriert, wie Michael Levin vom Londoner Imperial College in einem Kommentar zu den US-Studien schrieb. Das Europäische Zentrum für Seuchenprävention und -kontrolle meldete bis zum 15. Mai 230 Fälle in Europa. Jeweils ein Kind in Frankreich und Großbritannien starb demnach an dem Syndrom.

Syndrom tritt erst Wochen nach Sars-CoV-2-Infektion auf - und ist sehr selten
Die nun veröffentlichten US-Studien zeigen, dass das Syndrom erst einige Wochen nach einer Corona-Infektion auftritt. Bei der Studie auf nationaler Ebene vergingen meist 25 Tage, in der New Yorker Studie traten die Fälle einen Monat nach dem Höhepunkt der Pandemie in der US-Metropole auf.

Als weiteres Ergebnis ihrer Untersuchungen legten die Wissenschaftler dar, dass MIS-C nur sehr selten auftritt: Zwei von 100.000 Menschen unter 21 Jahren litten demnach daran. Wie auch bereits in Europa beobachtet wurde, litten schwarze Kinder sowie Kinder mit hispanischen oder indischen Wurzeln häufiger als weiße Kinder an dem Syndrom.

Symptome des MIS-C-Syndroms
Das häufigste Symptom sind nicht Atemwegsbeschwerden wie bei Covid-19: Vielmehr litten mehr als 80 Prozent der Patienten unter Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen und Durchfall. Viele Betroffene hatten auch Hautausschlag, insbesondere die Kinder ab vier oder fünf Jahren.

Alle Betroffenen hatten den Studien zufolge Fieber, oft mehr als vier oder fünf Tage lang. Bei 80 Prozent der Betroffenen traten Herz-Kreislaufprobelme auf, acht bis neun Prozent der Kinder entwickelten ein Aneurysma an den Herzarterien, also eine potenziell gefährliche Erweiterung der Arterien.


In 80 Prozent der untersuchten Fälle erfolgte eine Behandlung auf der Intensivstation, 20 Prozent der Patienten wurden beatmet. Die Todesrate lag bei zwei Prozent.

MIS-C ähnelt dem Kawasaki-Syndrom
Bei den ersten Fällen des Syndroms hatten Mediziner auf Ähnlichkeiten mit dem Kawasaki-Syndrom hingewiesen, bei dem insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern Entzündungsreaktionen an Blutgefäßen und mitunter Herzprobleme auftreten. Die neuen US-Studien bestätigen, dass es Gemeinsamkeiten zwischen MIS-C und Kawasaki gibt. Allerdings leiden unter MIS-C in der Regel ältere Kinder und die Entzündungsreaktionen fallen heftiger aus.

Weiterhin nicht abschließend geklärt ist die Ursache von MIS-C. Es wird vermutet, dass sich dahinter eine Überreaktion des Immunsystems verbirgt.[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.focus.de/familie/eltern/kin ... 59939.html


Siehe dazu auch den Beitrag vom 16.05.2020:
viewtopic.php?f=66&t=2567&p=113350&hilit=Kawasaki&sid=3e17f93dcc040b2399d75c73948b9b05#p113350


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Covid-2019: Infektion bedeutet nicht automatisch Immunität

Beitragvon Excubitor » Fr 3. Jul 2020, 17:38

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "COVID-19-Studien: Infektion bedeutet nicht automatisch Immunität"

Aktualisiert am 03. Juli 2020, 17:07 Uhr
Antikörper-Tests sollen das bundesweite Ausmaß der Corona-Verbreitung klären. Doch viele Infizierte mit nur leichten Symptomen haben kein ausgeprägtes Antikörper-Profil. Was heißt das für Herdenimmunität und Immunitätspässe?

Jeder zweite Deutsche hat große oder sehr große Sorgen vor einem deutlichen Wieder-Anstieg der Corona-Infektionen in den kommenden Wochen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend. Bei rund 13 Prozent der Menschen ist die Sorge demnach sehr groß, bei etwa 37 Prozent groß.

Menschen hoffen auf Immunität gegen COVID-19, doch Studien warnen

In der Corona-Pandemie hoffen daher viele Menschen auf eine Immunität - entweder nach überstandener Infektion oder durch eine möglichst bald verfügbare Impfung. Beides könnte das Immunsystem gegen den Erreger wappnen und Menschen vor der Krankheit COVID-19 schützen. Nun deutet eine wachsende Zahl von Studien darauf hin, dass gerade bei Menschen, die nur wenige oder gar keine Symptome hatten, schon bald nach einer Infektion keine Antikörper im Blut mehr nachweisbar sind.

Was das für eine mögliche Immunität bedeutet, ist noch unklar. Dennoch wecken die Beobachtungen nicht nur Zweifel an der Aussagekraft von Antikörper-Tests, sie stellen auch die derzeit diskutierten Immunitätspässe infrage. Und nicht zuletzt ist ein möglichst genaues Verständnis der Immunantwort auf Sars-CoV-2 zentral für die Entwicklung eines Impfstoffs.

Immunantwort auf COVID-19 scheint uneinheitlich auszufallen
[...]

T-Zellen sind eine Art Gedächtnis des Immunsystems und sorgen bei erneutem Kontakt mit einem Erreger für eine schnellere Immunantwort. Antikörper reagieren auf bestimmte Merkmale auf der Oberfläche eines Erregers, sogenannte Antigene. Sie binden diese und können Erreger so inaktivieren.

Auf den ersten Blick scheint das Vorhandensein solcher Antikörper ein guter Hinweis auf eine frühere Infektion zu sein. Doch Studien wecken Zweifel daran, dass alle Infizierten Antikörper über längere Zeit entwickeln.

So fand eine Untersuchung des Universitätsspitals Zürich bei Menschen mit milden oder asymptomatischen Verläufen zwar IgA-Antikörper, welche Erreger stärker binden, in Tränenflüssigkeit und Nasenschleimhaut, aber keine IgG-Antikörper, welche über längere Zeit aktiv und am längsten nachweisbar sind, im Blut.

Dies wäre wichtig für die Bildung des Immungedächtnisses - damit das Immunsystem bei erneutem Kontakt mit dem Erreger stärker und schneller reagiert, sodass eine Krankheit mitunter gar nicht erst wieder ausbricht. Die Schweizer Studie ist bislang nur als Preprint verfügbar - sie ist also nicht von Experten begutachtet und nicht in einem Fachjournal publiziert.

Wenige Symptome, schnelleres Verschwinden von Antikörpern
Eine weitere als Preprint veröffentlichte Studie des Lübecker Gesundheitsamts fand bei 30 Prozent von 110 Corona-Infizierten mit ebenfalls höchstens mäßigen Covid-19-Symptomen keine Antikörper. Und im Fachblatt "Nature Medicine" berichten Forscher aus China, dass bei Infizierten ohne Symptome die Antikörper-Konzentrationen im Blut bereits nach kurzer Zeit deutlich sanken. Nach drei Monaten waren bei 40 Prozent der asymptomatischen Patienten keinerlei Antikörper mehr nachweisbar.

In der "Cochrane Library" berichten Forscher nach Auswertung von 54 Studien an Menschen mit eher schwerer Covid-19-Erkrankung, dass neben der Ausprägung der Symptomatik auch der Zeitpunkt des Tests entscheidend ist. Optimal sind demnach Analysen 15 bis 35 Tage nach Beginn der Symptome.

Solche Studien lassen die Aussagekraft möglicher Massentests auf Antikörper, die das Ausmaß der Infektion in der Bevölkerung anzeigen sollen, fraglich erscheinen. Zudem könnte eine durch Antikörper gegebene Immunität bei vielen Sars-CoV-2-Infizierten schon nach kurzer Zeit wegfallen.

Skepsis in der Fachwelt beim Thema Immunitätspässe
[...]

Wissenschaftlich ist ohnehin nicht gesichert, dass die Präsenz von Antikörpern automatisch vor einer erneuten Infektion schützt. "Wir wissen generell noch nicht genau, wie Antikörper schützen", stellt Immunologe Jacobs fest. Studien würden zwar einen solchen Schutz nahelegen, "aber wie hoch beispielsweise der Antikörper-Spiegel dafür sein muss, bleibt unklar".

Ebenso wenig überrascht Jacobs die Feststellung, dass gerade bei asymptomatischen Erkrankungen schnell wenige oder gar keine Antikörper mehr auffindbar sind: "Wenige Viren im Hals- und Rachenbereich genügen wahrscheinlich nicht, um eine große Antikörper-Antwort oder T-Zellen-Immunität auszulösen." Für das Immunsystem habe diese angepasste Reaktion durchaus Sinn, da wir im Alltag ständig Pathogenen ausgesetzt seien: "Wenn wir mit leichten Waffen antworten können, brauchen wir keine schweren Geschütze auffahren." Bei Covid-19-Erkrankungen mit schwereren Symptomen werde indes vermutlich schon ein längerfristiger Schutz aufgebaut.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... t-34850656

Kommentar
Dieser derzeitig aktuelle Sachstand zur Frage der Immunität lässt nur den Schluss zu, dass insgesamt noch größere Vorsicht angebracht erscheint, als man das bislang wahrhaben möchte, sowohl bei denjenigen die noch nicht Infiziert waren, als auch insbesondere für jemanden der bereits, aber nur mit leichten Symptomen, Infiziert war.
Die Studien weisen zumindest eine klare Richtung aus.
Je leichter der Verlauf der Erkrankung, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit einer weiteren Infektion.
Da es insgesamt kein klares, bzw. endgültig eindeutiges Ergebnis in die eine oder andere Richtung gibt, kann das nur heißen "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste".

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SARS-CoV-2: "Neue" Mutation macht das Virus infektiöser

Beitragvon Excubitor » Sa 4. Jul 2020, 16:28

WELT - "BRITISCH-AMERIKANISCHE STUDIE - Neue Corona-Variante „infektiöser“ als ursprüngliches Virus"
"Das Coronavirus mutiert: Die derzeit vorherrschende Variante D614G könnte ansteckender sein als das Ursprungsvirus aus China. In Labortests war die Fähigkeit, menschliche Zellen zu befallen, bis zu sechsmal höher.
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Eine derzeit weltweit vorherrschende Variante des neuartigen Coronavirus befällt einer Studie zufolge die menschlichen Zellen leichter als das ursprüngliche Virus aus China.
Die am Donnerstag in der Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass das inzwischen mutierte Virus ansteckender sein könnte als die in China aufgetretene Urform. Ob es damit für den Menschen gefährlicher wird, ist aber unklar.

Für die Studie schlossen sich Forscher des Los Alamos National Laboratory in New Mexico und der Duke-Universität in North Carolina mit einer Forschungsgruppe der britischen Universität Sheffield zusammen und analysierten Genomsequenzen von Sars-CoV-2. Sie fanden bereits im April heraus, dass die Virus-Variante D614G aufgrund einer einzigen aber entscheidenden Änderung bei einem Protein mehr Zellen infiziert – unter Laborbedingungen.

Nach Kritik an der ersten Studie und auf Aufforderung von „Cell“ fügten die Forscher nun zusätzliche Untersuchungen hinzu: Unter anderem analysierten sie die Daten von 999 britischen Patienten, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten. Sie stellten fest, dass Patienten mit der Variante D614G mehr Viruspartikel in sich trugen – sich dadurch aber am Schweregrad der Krankheit nichts änderte.

Virus kann sich offenbar besser replizieren
In Labortests war die Fähigkeit der Virusvariante, die menschlichen Zellen zu befallen, drei- bis sechsmal höher. „Es sieht so aus, als handelte es sich um ein leistungsfähigeres Virus“, sagte Erica Ollmann Saphire vom La Jolla Institute for Immunology, die eines der Experimente vornahm.

[...]

Ausführlich dazu siehe:
https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... Virus.html

Die Veröffentlichung der Studie vom 02.07.2020 finden Sie unter
"Cell - "Tracking changes in SARS-CoV-2 Spike: evidence that D614G increases infectivity of the COVID-19 virus"
Cell - "Verfolgung von Änderungen der SARS-CoV-2-Spitze: Hinweise darauf, dass D614G die Infektiosität des COVID-19-Virus erhöht"
https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(20)30820-5

sowie ergänzend dazu den wissenschaftliche Artikel
Cell - "Making sense of mutation: what D614G means for the COVID-19 pandemic remains unclear"
Cell - "Sinn der Mutation: Was D614G für die COVID-19-Pandemie bedeutet, bleibt unklar"
https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(20)30817-5


Kommentar
Das Virus macht nichts anderes als von der Natur für es vorgesehen ist. Es tendiert dazu seine eigene Vervielfältigung und damit die eigene Verbreitung durch sowohl effektive als auch effiziente Lösungen stetig zu verbessern, was der Wissenschaft das Leben unter Umständen sehr schwer machen kann. Die schon früher festgestellten, jetzt noch einmal evaluierten (überprüften) und durch verbesserte Methodik verifizierten (bestätigten) Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sowohl beim Aufhalten der weiteren Verbreitung als auch beim Krankheitsverlauf, der therapeutischen Behandlung von Covid-2019 und der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus SARS-CoV-2 erhebliche Schwierigkeiten geben könnte ...
Die letztgenannten Einzelpunkte müssen wegen ihrer spezifischen Einzelheiten und dem möglichen Einfluss der festgestellten Veränderungen des Virus darauf allerdings noch weiter evaluiert werden.
Das Ganze ist jedoch schon jetzt wieder ein absolut klarer Hinweis darauf, dass man dieses Virus unter gar keinen Umständen unterschätzen darf.


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