Xing News Gesundheit/ SPIEGEL ONLINE - "Neue internationale Klassifikation- WHO erkennt Burn-out als Krankheit an""[...]
Über die Definition von Burn-out diskutieren Fachleute seit Jahrzehnten. Die WHO beschreibt es als Syndrom aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird." Die Krankheit hat laut ICD-11 drei Dimensionen:
- Ein Gefühl von Erschöpfung,
- eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und
- ein verringertes berufliches Leistungsvermögen.
Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burn-out ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht "für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen" verwendet werden sollte.
In das neue Klassifikationssystem werden auch weitere Krankheiten aufgenommen, die bisher nicht anerkannt waren. Unter dem Code 6C51 können Ärzte mit dem neuen Klassifikationssystem zukünftig eine Video- und Onlinespielsucht diagnostizieren. Diese beginnt für die WHO, wenn ein Mensch über mehr als zwölf Monate alle anderen Aspekte des Lebens dem Spielen unterordnet. Wenn er beispielsweise seine Freunde verliert oder seine Körperhygiene vernachlässigt. Die Gaming-Industrie hatte dagegen protestiert, weil sie fürchtet, dass Menschen, die viel spielen, plötzlich als therapiebedürftig eingestuft werden könnten. [...]"
Quelle:
http://www.xing-news.com/reader/news/ar ... igin=emailKommentar
Das einzig Positive daran scheint die Anerkennung als Krankheit zu sein, was bislang nicht der Fall ist. Man fragt sich allerdings wofür denn angebliche Experten Jahrzehnte gearbeitet haben, wenn sie es denn gatan haben. Erstens lässt sich das Berufsleben nicht gesundheitlich vom Rest des Lebens trennen. Wenn die Symptome beruflich auftreten, tun sie das auch im Rest des Lebens. Da soll es dann aber plötzlich keine Krankheit mehr sein. Was soll der unausgegorene Unfug? Zweitens wurde die Grund-Symptomatik, welche sich derzeit aus über 70 einzelnen Symptomen und Krankheitsbildern zusammensetzt, offensichtlich stark zusammengestrichen. Auch das scheint angesichts der Komplexität des Problems wenig sinnvoll. Was die Online-Spielsucht betrifft, ist der Zeitraum von 12 Monaten, über welchen der Rests des Lebens gegenüber dem Spiel untergeordnet sein soll, eindeutig zu lang angesetzt, da dabei über den Zeitraum schon erhebliche Folgeschäden eingetreten sein dürften, die es zu verhindern oder zu minimieren gilt. Daher wäre sechs Monate der meines Erachtens richtige Rahmen gewesen.
Wir erkennen daran, dass Expertenarbeit auch nicht immer das Gelbe vom Ei darstellt und diese mit fortschreitender Zeitdauer auch nicht besser wird, oder anders ausgedrückt auch diese immer weiter an Qualität verliert, wie das in vielen Lebensbereichen seit geraumer Zeit zu beobachten ist. Nur genau hier, also im existenziellen Bereich Gesundheit, dürfte man eine solch lasche Vorgehensweise gar nicht zulassen.