Politik streitet über "PEGIDA"

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 19. Jan 2015, 11:15

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon maxikatze » Mo 19. Jan 2015, 12:54

Livia hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Da ist es wohl besser, auf Nr. sicher zu gehen ...

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http://www.polizei.sachsen.de/de/33971.htm


Kann man das nicht auch als einen Kniefall sehen ?


Ja, kann man. Aber: Der Pegida-Vorstand hat auf der Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie sich entschieden haben, kein Risiko für die Teilnehmer einzugehen. Ein Dauerzustand kann das Demo-Verbot natürlich nicht sein. Sonst werten das die Islamisten als Erfolg für sie aus.
Aber so wie ich die heutigen Nachrichten im TV verstanden habe, wird von der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet, damit wieder demonstriert werden kann.
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 19. Jan 2015, 12:59

maxikatze hat geschrieben:
Ja, kann man. Aber: Der Pegida-Vorstand hat auf der Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie sich entschieden haben, kein Risiko für die Teilnehmer einzugehen. Ein Dauerzustand kann das Demo-Verbot natürlich nicht sein. Sonst werten das die Islamisten als Erfolg für sie aus.
Aber so wie ich die heutigen Nachrichten im TV verstanden habe, wird von der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet, damit wieder demonstriert werden kann.


wer sagt den, das es von Islamisten ausgeht? Die suchen in allen Richtungen.
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon AlexRE » Di 20. Jan 2015, 14:25

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Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Livia » Di 20. Jan 2015, 21:49

maxikatze schrieb

Kann man das nicht auch als einen Kniefall sehen ?

Ja, kann man. Aber: Der Pegida-Vorstand hat auf der Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie sich entschieden haben, kein Risiko für die Teilnehmer einzugehen. Ein Dauerzustand kann das Demo-Verbot natürlich nicht sein. Sonst werten das die Islamisten als Erfolg für sie aus.
Aber so wie ich die heutigen Nachrichten im TV verstanden habe, wird von der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet, damit wieder demonstriert werden kann.


Danke für die Info. Hoffentlich werden die Sicherheiten so ausfallen, dass niemand zu schaden kommen wird. Dass aber die Gegner zu solchen unmenschlichen Mitteln greifen, ist schon sehr heftig. :evil:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 22. Jan 2015, 16:15

das frage ich mich auch!

http://www.n-tv.de/politik/Wem-seid-ihr ... 73081.html

Wem seid ihr da nur hinterhergelaufen?
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon maxikatze » Do 22. Jan 2015, 16:59

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:das frage ich mich auch!

http://www.n-tv.de/politik/Wem-seid-ihr ... 73081.html

Wem seid ihr da nur hinterhergelaufen?


Nicht der Person Lutz Bachmann, sondern den Forderungen, die Pegida aufgestellt hat.
Wenn Pegida qualitative Zuwanderung, Ausweisung von Islamisten, Rechte und Pflichten für Einwanderer, Einführung von Volksentscheiden auf Bundesebene, Ende der Kriegstreiberei gegen Russland fordert, kann ich mich durchaus anschließen.
Ausserdem stimmen nicht alle in Merkels Kanon ein "Der Islam gehört zu Deutschland." Da gibt's Gegenwind von eigenen Parteikollegen.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... rlich.html
Pegida-Gründer Bachmann will in Dresden eine "Islamisierung" wie in Neukölln verhindern. CDU-Politiker Bosbach ist offen für Gespräche mit Pegida. Migrationsdebatten seien zu oft "abgewürgt" worden.
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Uel » Do 22. Jan 2015, 23:05

Die Besitzer der Wortdeutungshoheit haben bei Wiki zugeschlagen. Wie ich den Begriff Lügenpresse im historischen Rückblick verstand, hat man bei Wiki jetzt gelöscht. Die jenigen, die heute jenseits der Mitte die Meinungs- und Deutungshoheit haben, möchten selbstverständlich nicht daran erinnert werden, dass Sie selbst das Wort Lügenpresse gegen die Bildzeitung verwendet haben. Um aber all die Fotos zu beseitigen, die um die Welt gingen, als man massivst die Auslieferung der Zeitung durch Blockade der Transport-LKWs behinderte, dazu braucht man allerdings ein Wahrheitsministerium Orwellschen Ausmaßes. Denn so einfach lassen sich 1000fach kopierte geschichtliche Dokumente nicht beseitigen.

Laut Wiki So. 18. Jan. 2015, 01:23 :
Lügenpresse ist ein polemisch gebrauchter und diffamierend gemeinter Begriff für mediale Erzeugnisse, der sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisen lässt. Zunächst in religiösen Kontexten genannt, verschob sich die Verwendung des Wortes mit der Entstehung eines deutschen Nationalstaats im 19. Jahrhundert auf die politischen Gegnerstaaten. Damit begann seine Verwendung im nationalistischen Sinne.
In der Zeit des Nationalsozialismus diente der Begriff unter anderem zur Denunziation der Kritiker des Nationalsozialismus als Kommunisten und Juden und der Behauptung einer Steuerung der Presse durch das „Weltjudentum“. Das Wort wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 im Kalten Krieg zur Diffamierung der jeweiligen Gegenseite benutzt. In der 68er-Bewegung fand es als Bezeichnung für die Springer-Presse Verwendung.
Erneut in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung geriet der Begriff ab Herbst 2014 durch die Berichterstattung der Medien über die Proteste der Pegida-Bewegung in Dresden,...


Laut Wiki Do. 22. Jan. 2015, 11:13 :
Lügenpresse ist ein polemisch gebrauchter und diffamierend gemeinter Ausdruck für mediale Erzeugnisse, der sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum nachweisen lässt. Zunächst vor allem von katholischen Vereinen gegen die im Zuge der bürgerlichen Revolutionen entstandene liberale Presse gewandt, verschob sich die Verwendung des Wortes insbesondere im Kontext des Ersten Weltkriegs auf die Presse der Feindstaaten.

In der Zeit des Nationalsozialismus diente das Schlagwort unter anderem zur Denunziation der Kritiker des Nationalsozialismus als Kommunisten und Juden und der Behauptung einer Steuerung der Presse durch das „Weltjudentum“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 wurde das Wort im Kalten Krieg zur Diffamierung der jeweiligen Gegenseite benutzt. Heutzutage ist der Begriff unter Rechtsextremen neben dem der Systempresse geläufig.

Erneut in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung geriet das Wort ab Herbst 2014 durch die Berichterstattung der Medien über die Proteste der Pegida-Bewegung in Dresden,


Oder waren es "Qualitätsjournalisten" von der Springer-Presse, die dies nicht ertragen konnten? Man weiss es nicht ... man weiss es nicht ... aber man wundert sich. Ich hoffe, Wiki führt Änderungsprotokolle ...
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon AlexRE » Fr 23. Jan 2015, 12:18

Uel hat geschrieben:Die Besitzer der Wortdeutungshoheit haben bei Wiki zugeschlagen. Wie ich den Begriff Lügenpresse im historischen Rückblick verstand, hat man bei Wiki jetzt gelöscht. Die jenigen, die heute jenseits der Mitte die Meinungs- und Deutungshoheit haben, möchten selbstverständlich nicht daran erinnert werden, dass Sie selbst das Wort Lügenpresse gegen die Bildzeitung verwendet haben.


Das ist aber ein verdammt trauriges Bild, das Wikipedia da abgibt. Bei der nächsten Spendenaktion, die ja der totalen Unabhängigkeit und Objektivität des Projekts dienen soll, könnte man die Herrschaften vielleicht daran erinnern ... :roll:

Übrigens meine ich mich erinnern zu können, dass in dem ursprünglichen Wikipedia - Eintrag zu dem Begriff "Lügenpresse" die alliierte Kriegspropaganda im 1. Welkrieg als wesentlicher Grund für den Eingang des Begriffes in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch dargestellt wurde. Das vermisse ich jetzt auch. Offenbar soll nicht mehr herausgestellt werden, dass sich der Begriff ursprünglich auf tatsächliche nachgewiesene Presselügen bezog.

In dem Wikipedia - Eintrag zu dem Thema "Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg" steht aber noch, was nach meiner Erinnerung früher auch unter "Lügenpresse" zu finden war:

(...)

Erst im weiteren Kriegsverlauf legte die britische Regierung den Schwerpunkt auf die Dämonisierung des Gegners, um die Kampfmoral der eigenen Soldaten zu stärken, die glauben sollten, sie würden die Zivilisation gegen die Barbaren verteidigen. Vor allem das Verhalten deutscher Truppen in Belgien eröffnete schon in den ersten Kriegswochen zahlreiche Möglichkeiten dazu („Rape of Belgium“), die von britischer Seite unter anderem im Mai 1915 mit dem Bryce-Report umgesetzt wurden. Der Report warf deutschen Soldaten vor, als Vergeltungsmaßnahme für Partisanenangriffe belgischen Kindern die Hände abgehackt und junge Mädchen vergewaltigt zu haben. Auch das Blue Book über die Kolonialverbrechen der Deutschen stellte sich nach dem Krieg als erfunden heraus. Unterstützt wurde die Regierung durch den Verleger Lord Northcliffe, dessen Presse den Deutschen immer neue Bestialitäten vorwarf.

(...)


http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda_im_Ersten_Weltkrieg
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Uel » Fr 23. Jan 2015, 17:01

Zu Lügenpresse:
Ja, so kommt es und muss es kommen, wenn man "gefühlte" Historie durch Tatsachen-Historie ersetzen will. Es ist immer fragwürdig, wenn Gruppen die Deutungshoheit über Worte übernehmen wollen und sie als nicht mehr verwendbar versuchen zu tabuisieren. Autobahn ist auch so ein Versuch, der zum Glück gescheitert ist, dabei hatte meines Wissens Konrad Adenauer als Kölner Oberbürgermeister vor seinem Abtauchen die erste deutsche Autobahn eingeweiht. Nach dem genialen Kraftwerktitel "Autobahn" kann wohl keiner der "Wortdeutungseroberer" kulturelle Unterstützung erfahren. Zumal das Wort eine internationale Karriere im Tourismus gemacht hat: Einmal "deutsche Autobahn" buchen und den geleasten Porsche mal straffrei so richtig aufdrehen. Aber ich kann mich noch gut an die Skandalsendung Kerner-Herrmann erinnern, wo ein hysterisches Geschrei entstand, als das Wort Autobahn, was wir täglich benutzen, erwähnt wurde. Unwort des Jahres ist wieder so eine Versuchsanordnung --- trotz alledem nochmals Wiki:
Die Aktion Unwort des Jahres traf ihre Auswahl 2014 aus insgesamt 733 eingeschickten Wörtern. Für den Vorschlag Lügenpresse lagen sieben Einsendungen vor.[37] Die Jury 2014 besteht aus folgenden Personen:

Nina Janich, TU Darmstadt (Sprecherin)
Kersten Sven Roth, Universität Düsseldorf
Jürgen Schiewe, Universität Greifswald
Martin Wengeler, Universität Trier
Stephan Hebel, Autor und Journalist

Jährlich wechselndes Mitglied war im Jahr 2014 die Publizistin Christine Westermann.
Reaktionen

Das Medienecho auf die Entscheidung der Jury war überwiegend positiv, wobei jedoch vielfach geäußert wurde, dass es „Selbstverpflichtung der Journalisten sein muss, umfassend, objektiv und wahrhaftig zu berichten“.[38]

Albrecht Müller sah auf den NachDenkSeiten die Wahl zum Unwort des Jahres vor dem Hintergrund einer seiner Einschätzung nach „angelaufene[n] Kampagne gegen die Kritiker der Medien“


Resumee: 13 Männ- und Weiblein entscheiden darüber, ob ein Wort im deutschen Sprachraum zum Unwort degradiert wird, gigantisch, ich bin beeindruckt.

@Livia: haltet Ihr Euch als Schweizer auch daran -kennt Ihr das Wort überhaupt-, oder verwendet ihr es als banales Schimpfwort, wenn man sich mal besonders über die Presse aufgeregt hat?

Frage mich, wann diese Zeilen aus Wiki gelöscht werden, damit die Kläglichkeit nicht so offenbar wird.


PS.:
Nina Janich (* 1968 ) ist Professorin für Deutsche Linguistik an der TU Darmstadt
PD Dr. Kersten Sven Roth; Heinrich Heine Universität Düsseldorf (Germanistische Sprachwissenschaft )
Christa Dürscheid (* 4.10.1959) mit Kersten Sven Roth:
Wahl der Wörter – Wahl der Waffen? Sprache und Politik in der Schweiz. Hempen-Verlag, Bremen 2010, ISBN 978-3-934106-81-9.
Prof. Dr. Jürgen Schiewe, Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft, Uni Greifswald
Prof. Dr. Martin Wengeler; Universität Trier; FB II Germanistik - Germanistische Linguistik
Stephan Hebel (*1956) ist ein deutscher Journalist (schrieb für "Frankfurter Rundschau" „Freitag“, das „Deutschlandradio“ ), Publizist („Deutschland im Tiefschlaf – wie wir unsere Zukunft verspielen“), Dauertalker beim Presseclub
Christine Westermann, der etwas langsamere Teil bei TV-Show "Zimmer frei", Buchbesprechungen auf WDR5, ect.

Quellen: WiKi, Nachdenkseiten, Uni-Seiten
Liebe Grüße
von Uel

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