Politik streitet über "PEGIDA"

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 17. Jan 2015, 20:08

In Deutschland herrschen Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit. Man sollte auch irrige Meinungen, jedenfalls solange sie nicht gegen die Gesetze verstoßen, doch als Wahrnehmung von Grundrechten zur Kenntnis nehmen und tolerieren. Man kann Pegida natürlich kritisieren. Aber bei der Wortwahl sollte man vielleicht doch die demokratischen Rechte der Bürger achten.


Achten die auf ihre Wortwahl?
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon AlexRE » Sa 17. Jan 2015, 22:54

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Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Uel » So 18. Jan 2015, 01:23


@Alex: Herr Papier ist eine weiser Mann und der Bundes-Justizminister Maas ein politisch besonders Kurzsichtiger, der mit dem NRW-Justizminister im Wettbewerb um politische Unangemessenheit steht. Auch darf, wie Herr Papier andeutet, der demokratische Bürger auch in politischen Sachverhalten durchaus mal falsch liegen, über sein bisschen Stimmgewicht ist er schließlich der Souverän und hat das Recht sich halt auch mal falsch zu entscheiden, im Prinzip gibt es für ihn kein garkein Richtig oder Falsch.

Sonne schrieb:
Aber bei der Wortwahl sollte man vielleicht doch die demokratischen Rechte der Bürger achten.
Natürlich sollte man immer die Rechte seiner Mitbürger achten, auch möglichst bei der Wortwahl. Allerdings halte ich dagegen auch das "Worte auf die Goldwaage legen" als einen weit verbreiteten Automatismus zu Beginn fast jeden Streites. Ich bin mit 3 Brüdern aufgewachsen und hör es noch wie gestern, wenn unsere Mutter uns bei einem Streit trennte: Aber der hat doch gesagt ... Das harte, unpassende und unverzeihliche Wort hat natürlich immer gerade der Andere gesprochen.

Bei dem politischen Streiten ist das überkorrekte Wortdeuten und die Inquisition nach Nazi-Vokabular der nachträgliche Triumpf der Nazi-Barbarei, indem wir ihr heute noch die Hoheit über unsere Sprache einräumen. Natürlich sind gewisse Worte und Slogans verbrannt, aber man sollte es nicht zu weit treiben und auf Weniges begrenzen. Dinge zu tabuisieren, die Nachgeborene gar nicht mehr wissen können, wie schon das erwähnte Wort Lügenpresse ist den weniger Gebildeten gegenüber einfach nur arrogant und gemein.

Laut Wiki:
Lügenpresse ist ein polemisch gebrauchter und diffamierend gemeinter Begriff für mediale Erzeugnisse, der sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisen lässt. Zunächst in religiösen Kontexten genannt, verschob sich die Verwendung des Wortes mit der Entstehung eines deutschen Nationalstaats im 19. Jahrhundert auf die politischen Gegnerstaaten. Damit begann seine Verwendung im nationalistischen Sinne.
In der Zeit des Nationalsozialismus diente der Begriff unter anderem zur Denunziation der Kritiker des Nationalsozialismus als Kommunisten und Juden und der Behauptung einer Steuerung der Presse durch das „Weltjudentum“. Das Wort wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 im Kalten Krieg zur Diffamierung der jeweiligen Gegenseite benutzt. In der 68er-Bewegung fand es als Bezeichnung für die Springer-Presse Verwendung.
Erneut in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung geriet der Begriff ab Herbst 2014 durch die Berichterstattung der Medien über die Proteste der Pegida-Bewegung in Dresden,...

Wenn ich als immer politisch interessierter 60+jähriger in dem Zusammenhang nur an die 68er Jahre in dem Zusammenhang erinnere, so kann man sehen, wie relativ die Nazi-Wortdeuterei sein kann, insbesondre nach so langer Zeit.

PS.: ich bin 1969 in schwarzem Cape mit aufgetackerten lächerlichsten Bild-Zitaten zur unsere Karneval-Underground-Fete als Lügen-Männchen gegangen, war ein großer Erfolg, da so viele mit mir Kontakt aufnahmen um die Sprüche lesen und lachen zu können. Da gab es allerdings das Unwort des Jahres noch nicht, um ...
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon maxikatze » So 18. Jan 2015, 08:09

"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Livia » So 18. Jan 2015, 10:33

maxikatze hat geschrieben: Link


:roll: Das ist gemäss diesem Video alles noch viel schlimmer. :shock:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Livia » So 18. Jan 2015, 14:47

Nach Terror-Drohung
Pegida sagt Montagsdemo in Dresden ab

DRESDEN - Die Polizei in Dresden hat für Montag alle öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel verboten. Angeblich gibt es Drohungen gegen Pegida-Mitorganisator Lutz Bachmann persönlich.

Nach vorliegenden Informationen seien Attentäter aufgerufen worden, sich unter die Pegida-Demonstranten zu mischen, «um zeitnah einen Mord an einer Einzelperson des Organisationsteams der Pegida-Demonstrationen zu begehen», heisst es in der Verfügung der Polizei. Dieser Aufruf ähnele einem über einen Twitter-Account gesendeten Tweet, in dem auf Arabisch die Pegida-Demonstration als «Feindin des Islam» bezeichnet werde. Angaben zum konkreten Vorgehen lägen nicht vor.


http://www.blick.ch/news/ausland/nach-t ... 16738.html

Wie weit gehen die Gegner noch ??? :roll: :shock:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon AlexRE » So 18. Jan 2015, 14:54

Da ist es wohl besser, auf Nr. sicher zu gehen ...

Bild

http://www.polizei.sachsen.de/de/33971.htm
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Livia » So 18. Jan 2015, 14:58

AlexRE hat geschrieben:Da ist es wohl besser, auf Nr. sicher zu gehen ...

Bild

http://www.polizei.sachsen.de/de/33971.htm


Kann man das nicht auch als einen Kniefall sehen ?
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 18. Jan 2015, 15:53

Livia hat geschrieben:
Kann man das nicht auch als einen Kniefall sehen ?


nein, es geht unter anderem wegen dem einen Herrn
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Re: Politik streitet über "PEGIDA"

Beitragvon AlexRE » Mo 19. Jan 2015, 08:37

Uel hat geschrieben:Wenn ich als immer politisch interessierter 60+jähriger in dem Zusammenhang nur an die 68er Jahre in dem Zusammenhang erinnere, so kann man sehen, wie relativ die Nazi-Wortdeuterei sein kann, insbesondre nach so langer Zeit.

PS.: ich bin 1969 in schwarzem Cape mit aufgetackerten lächerlichsten Bild-Zitaten zur unsere Karneval-Underground-Fete als Lügen-Männchen gegangen, war ein großer Erfolg, da so viele mit mir Kontakt aufnahmen um die Sprüche lesen und lachen zu können. Da gab es allerdings das Unwort des Jahres noch nicht, um ...



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