Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Di 5. Mai 2015, 22:17

@ quer
Ich finde es auch ziemlich unerträglich,



Ich finde es noch unerträglicher , das man den Machtspielchen,die Eskalation und die Erpressungen des Herrn Weselsky keinen Einhalt gebietet.Es ist höchste Zeit, dass die Regierung einen dritten Streitschlichter einsetzt, damit die Schäden unserer Volkswirtschaft in Milliardenhöhe,die Herr Weselsky verursacht,sofort beendet werden.
Die störrische Verhandlungstaktik des Herrn Weselsky ist der Grund dieser Misere.Er sollte mal aufhören sein eigenes Süppchen zu kochen und sich lieber mit den anderen Lokführer-Vertretungen zusammen tun um eine allgemeinverbindliche Lohnzahlung zu erzielen.

Und die Leute verstehen es nicht

das sie immer die Leidtragenden sind , die unter erschwerten Bedingungen ihre Arbeitsplätze erreichen müssen. :roll:

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Di 5. Mai 2015, 22:27

Staber hat geschrieben:Ich finde es noch unerträglicher , das man den Machtspielchen,die Eskalation und die Erpressungen des Herrn Weselsky keinen Einhalt gebietet.


Dem könnte man ganz einfach Einhalt gebieten, nämlich das Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" dort aussetzen, wo die Betroffenen es sich nicht gefallen lassen, wertvolle und schwere Arbeit für Dreckslöhne zu leisten.

Ich bin übrigens auch ein Erpresser in dem hier dargestellten Sinne. Ich habe kürzlich einen Straftäter (Vandalismus / Sachbeschädigung) auf frischer Tat erwischt und ihn vor die Wahl gestellt, mir entweder seinen Ausweis zu zeigen oder mit mir zusammen auf die Polizei zu warten, vorher würde ich ihn nicht gehen lassen.

Da diese "Erpressung" absolut legal und legitim war - so wie die Ansprüche der Lokführer - fand das aber jeder gut und keiner hat mir Vorwürfe gemacht. Die Bildzeitung hat die Menschen in Deutschland schon verdammt gut im Griff, wenn die gegen Menschen hetzt, finden die meisten Deutschen illegitim, was sie sonst selbstverständlich richtig finden.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 6. Mai 2015, 01:16

Auf dem Facebook - Profil von Heiko Sakurai geschrieben:

Bild

Das sieht sicher witzig aus, der Vergleich hinkt aber beidbeinig. Weselsky ist nicht verpflichtet, an dem Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" mitzuwirken - im Gegenteil, je hartnäckiger er sich verweigert, desto pflichtbewusster handelt er.

Frau Merkel war aber verpflichtet, Spionagegefahren von Deutschland abzuwenden und je sturer sie sich jetzt stellt, desto pflichtvergessener handelt sie.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 6. Mai 2015, 01:49

Man gönnt sich ja sonst nichts ...

Trotz schlechtem Jahr

Bahn-Vorstände verdoppeln ihre Erfolgsprämien

Die Umsatz und Gewinnziele hat die Bahn verfehlt, andere Ansprüche wurden unter den Teppich gekehrt. Den Konten der Vorstände schadet das aber nicht. Für Grube und seine Kollegen gab es für 2014 dicke Prämien.

(...)


http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/trotz-schlechtem-jahr-bahn-vorstaende-verdoppeln-ihre-erfolgspraemien/11524652.html


Die scheinen sich ja sehr sicher zu sein, dass ihr einziger Aktionär die 3. Gewalt in Deutschland gut im Griff hat. Wirklich unabhängige Strafgerichte könnten fette Erfolgsprämien ohne Erfolg nämlich als Untreue im Sinne des StGB / § 266 auslegen ...
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Quer » Mi 6. Mai 2015, 12:24

AlexRE hat geschrieben:
Das sieht sicher witzig aus, der Vergleich hinkt aber beidbeinig. Weselsky ist nicht verpflichtet, an dem Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" mitzuwirken - im Gegenteil, je hartnäckiger er sich verweigert, desto pflichtbewusster handelt er.

Frau Merkel war aber verpflichtet, Spionagegefahren von Deutschland abzuwenden und je sturer sie sich jetzt stellt, desto pflichtvergessener handelt sie.


Da kann ich nur zustimmen. Wer heute gegen diese Streiks ist und die Folgen mal ein paar Tage nicht ertragen will, wird später selbst das Opfer fehlender Gewerkschaften und ihrer Rechte sein.
Grüße, Quer
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Mi 6. Mai 2015, 13:32

2015 05 05 tarifeinheitsgesetz_2467085.jpg
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Mi 6. Mai 2015, 14:20

@Alex
Ich habe kürzlich einen Straftäter (Vandalismus / Sachbeschädigung) auf frischer Tat erwischt


Ein alter Spruch sagt, jeden Tag eine gute Tat, denn das Leben wird nach Jahren gezählt und nach Taten gemessen.
Ich habe keinen Schimmer, wo ich das mal gelesen hab Alex ! ;)

Werden denn Lokführer tatsächlich gegenüber anderen Arbeitnehmern so sehr unter bezahlt? Zumindest gibt es in diesem Beruf keine Leiharbeiter!
Es wird Zeit, dass es endlich automatisierte Züge ohne Lokführer gibt. Ich würde die Lokführer sofort entlassen. Sie verdienen gut, haben eine geringe Wochenarbeitszeit und müssen nicht gerade besonders qualifiziert sein. Ich finde, dass das, was die Lokführer objektiv leisten in keinem Verhältnis zu dem steht, was sie subjektiv dazu denken. Es sind überbezahlte Kräfte, die der technische Fortschritt sie bald wegrationalisieren wird.Bekanntlich gibt es schon heute Schienenverkehrssysteme, die ohne Fahrer operieren, wie etwa die Londoner Dockland Light Railway oder die Nürnberger U-Bahn . Also keine Illusion.
http://de.wikipedia.org/wiki/Docklands_Light_Railway
Download (1).jpg
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 6. Mai 2015, 14:52

Sie verdienen objektiv zu wenig, die Grafik dazu hatte ich hier auf dem Forum bereits gepostet.

Übrigens: Du würdest nach einem Berufsleben als Unteroffizier und LKW - Fahrer wie ausnahmslos alle ehemaligen Kollegen heute ergänzende Sozialleistungen beziehen, wenn die Entwicklung des Projekts "Billiglohnstandort Deutschland" und die Umgestaltung des Rentensystems bereits zu Deinen Zeiten stattgefunden hätte.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 6. Mai 2015, 16:10

So sieht`s aus:

GESETZESENTWURF ÜBER DIE TARIFEINHEIT "FRECHHEIT"

Heiner Geißler: Bundesregierung trägt Schuld am Bahnstreik

(...)

-Herr Geißler, eine Woche Bahnstreik. Die Fronten zwischen GDL und Bahn scheinen verhärtet. Muss ein Schlichter her?

Das Einzige, was ich sagen kann, ist: Man kann diesen Arbeitskampf nur entschärfen, wenn die Bundesregierung ihren Gesetzentwurf über die Tarifeinheit zurückzieht. Das ist das A und O der ganzen Sache. Dieser Gesetzentwurf wird ohnehin nie in Kraft treten, weil er verfassungswidrig ist. Daran scheitert jede vernünftige Einigung. Im Grunde genommen ist dieser Gesetzentwurf eine Frechheit. Der Bundestag sollte nicht den Fehler machen, ihn zu behandeln.

(...)

Das verfassungsmäßig garantierte Streikrecht kann damit von vielen Gewerkschaften nicht mehr ausgeübt werden. Das betrifft nicht nur die Lokomotivführer, sondern zum Beispiel auch die Ärzte im Marburger Bund. Die Erzieherinnen und Erzieher, die jetzt streiken, sind auf die Gnade der Großgewerkschaft Verdi angewiesen.

(...)


http://www.merkur.de/politik/heiner-geissler-bundesregierung-traegt-schuld-bahnstreik-4970171.html

Der eigentliche Streitgegenstand ist der Widerstand der GdL gegen das Projekt "Billiglohnstandort Deutschland", wobei das ganz spezielle Teil - Konfliktfeld "Einheitsgewerkschaft" völlig sinnlose Belastungen der Bahnkunden verursacht, weil dieses Gesetz im Erfolgsfall (wenn eine Mehrheit der Bundestagsabgeordneten sich mal wieder die Verfassungstreue abkaufen ließe) ohnehin vom Bundesverfassungsgericht in die Tonne getreten würde.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon icke » Mi 6. Mai 2015, 16:15

Die Deutsche Bahn hat anscheinend einige Pofallas und Schröders im Angebot.

Sie verhandelte mit mehreren Bundesländer Verträge für Nahverkehrsleistungen aus und die Vertragspartner wechselten danach von den Ministerien zur Bahn. Der brandenburgische Verkehrsminister Hartmut Meyer handelte 2002 einen Vertrag aus, gab weniger als ein Jahr später sein Amt auf um als hochdotierter Berater für die DB AG zu arbeiten. Jürgen Heyer war vorher unter Meyer Abteilungsleiter im Brandenburgischen Verkehrsministerium und schloss ebenfalls als Verkehrsminister von SA im Februar 2002 einen Vertrag mit der DB ab. Dieser Vertrag wurde aufgrund der massiv überhöhten Preise von seinem Nachfolger annulliert. Heyer wurde 2003 in den Aufsichtsrat der damaligen DB-Tochter Scandlines berufen und arbeitete ebenfalls als "Berater" für die DB AG. Hans-Dieter Wolkwitz, Abteilungsleiter im Thüringischen Verkehrsministerium, handelte im März 2002 überteuerte Verträge aus und wurde später ebenfalls Berater der DB AG.

Weitere Wechsel: die ehemaligen Verkehrsminister Volker Hauff, Jürgen Warnke und Reinhard Klimmt wechselten nach ihrer Amtszeit zur Bahn. Ebenso wie die Landesverkehrsminister Otto Wiesheu (Bayern), ERnst Schwanhold (NRW) sowie der ehemalige bayerische Finanzminister Georg von Waldenfels. Die DB AG hat außerdem den ehemaligen Brmer Bürgermeister Klaus Wedemeier, Helmut Wieczorek (Vorsitzender des Haushaltsausschusses) und den ehemaligen Sprecher verkehrspolitischen Sprecher der SPD, Klaus Daubertshäuser, unter Vertrag sowie die einflussreichen CDU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Wendt und Georg Brunnhuber.
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