Uel hat geschrieben:Ich sehe schon heute die 7 Jahre Kanzlerschaft von Schröder als gestaltender an als die überlangen Merkel-Jahre mit dem bloßen reaktiven Handeln hinter dem Geschehen.
Diese tollen Gestaltungen haben die SPD die Hälfte ihrer Wählerschaft gekostet und mussten scheibchenweise zurückgenommen werden. Das heutige Bürgergeld stellt die Hartz IV - Prämissen der Agenda 2010 geradezu auf den Kopf.
Entscheidend für die Beurteilung dieses Herrn ist aber, dass Teile dieser Reform klar gegen das Mandat fast aller sozialdemokratischen Wähler verstoßen haben. Wer diese Partei wählt, kann nicht damit einverstanden sein, dass etwa Zeitarbeiter auf Dauer die Hälfte dessen verdienen, was der gleich qualifizierte Kollege neben ihm verdient.
Da Merkel später in ähnlicher Weise das Mandat fast aller konservativen Wähler verletzt hat, haben beide zusammen dem Demokratieprinzip schwersten Schaden zugefügt, zumal es in Deutschland kein Korrektiv in Gestalt von Volksabstimmungen auf Bundesebene gibt.
Ich glaube auch, dass eine spätere Geschichtsschreibung dafür eine aus heutiger Sicht überraschende Bewertung entwickeln könnte - aber im negativen Sinne. Schröder und Merkel kann man nämlich auch als das personifizierte Scheitern des Gesellschaftsentwurfes der Väter und Mütter des Grundgesetzes sehen.