Aktuelles:_Thema_des Tages

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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Uel » Mo 14. Jun 2010, 09:43



Wusste Köhler schon mehr?

… endlich haben wir in Afghanistan ein richtiges Kriegsziel: es wurden weitere bisher unbekannte wertvolle Bodenschätze in nennenswertem Umfang entdeckt ( u. a. Gold und Lithium). Fragt sich nur, wer gerade jetzt die Explorationen auf einem so offensichtlich gefährlichen Gebiet durchführte. Bisher ist mir kein Krieg bekannt, wo zwischen den Fronten nach Bodenschätzen gesucht wurde. Sicherlich bestand durch Fernanalysen schon Verdacht. Vereinzelt gab es offenbar schon Hinweise in Publikationen, ich habe zumindest erst heute davon in den Radionachrichten gehört. Zumindest ist jetzt der Ausnahmetatbestand des Afghanistan-Krieges ungültig: es geht wie immer auch um Beute, man kämpft nicht um schroffe Gebirgsketten und wüste Landstriche.


Nun haben wir also schon den Köhlerschen Wirtschaftskrieg. Wollte er uns nur den Schock ersparen und uns langsam vorbereiten, wurde aber allein gelassen?


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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Jun 2010, 12:29

Afghanistan könnte einem Zeitungsbericht zufolge im Besitz von bisher unentdeckten Bodenschätzen im Wert von 1000 Mrd. $ sein. Die Vorkommen von Lithium, Eisen, Kupfer, Kobalt und Gold seien so riesig, dass das verarmte Land zu einem der weltgrößten Bergbauzentren avancieren könnte, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter.

Vertreter des Washingtoner Verteidigungsministeriums und US-Geologen hätten die Metallreserven entdeckt, heißt es in dem Bericht. Einer internen Ministeriumsnotiz zufolge könnte Afghanistan das "Saudi-Arabien des Lithium" werden. Lithium ist der Kernrohstoff für die Produktion von Akkus für Laptops oder Handys.


Quelle: ftd.de

Der Mehrheit der Menschen in den USA und Europa wird der Krieg in Afghanistan kaum sympathischer werden, weil dort Geld zu machen ist. Vor wem also versucht die Politik gerade, die Kosten dieses Krieges zu rechtfertigen? Vor den Wählern? Oder gibt es in der demokratischen Welt gar Menschen, deren Wünsche denen des Wählers vorgehen?
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Jun 2010, 17:23

Die Süddeutsche Zeitung wiegelt ab:

Allein: Die Freunde einer Rohstoff-Konspiration müssen enttäuscht werden. Was die USA als Sensation verkaufen, lässt sich in jedem landeskundlichen Standardwerk zu Afghanistan nachlesen.

(...)

Bekannt sind allerdings auch die Gründe, warum Afghanistan von seinem Rohstoffreichtum nicht profitieren kann. Da ist vor allem die Geographie. Der Reichtum ist nur schwer zu erschließen. Afghanistan ist ein steinernes Labyrinth, unzugänglich, harsch, feindselig. Es fehlen Straßen, Werkzeuge, Fachleute, weiterverarbeitende Industrien. Vor allem aber fehlt der Frieden.


Quelle: sueddeutsche.de

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da plötzlich völlig neue Erkenntnisse über die Rohstoffe Afghanistans gewonnen werden. Die Amis brauchen einfach gute Nachrichten, weil Militäreinsätze im Ausland auch dort ein sensibles innenpolitisches Thema sind.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Jun 2010, 18:14

Neues von der Steuerfahnder - Affäre in Hessen:

Konkret geht es darum, dass CDU und FDP den Auftrag des Untersuchungsausschusses ausgeweitet haben, so dass die Steuerfahnder frühestens im September gehört werden können. Auch das Ansinnen von CDU und FDP, Kontakte von Abgeordneten zu den Fahndern zu überprüfen, hält die Opposition für verfassungswidrig. Dies sei eine "Ausforschung der Tätigkeit von Abgeordneten", sagten die Politiker Nobert Schmitt (SPD) und Frank Kaufmann (Grüne).

(...)

Aus Sicht der Opposition wird das verfassungsmäßig garantierte Recht verletzt, wonach die parlamentarische Minderheit den Untersuchungsgegenstand bestimmt. Dies soll die Überprüfung von fragwürdigem Regierungshandeln ermöglichen.


Quelle: fr-online.de

Die brutalstmöglichen Verteidiger antidemokratischer und rechtstaatsfeindlicher Machtpositionen im Staate D. - die hessische CDU und FDP - gehen jetzt zum Frontalangriff auf die hessischen Verfassung und auf das Grundgesetz über. Damit geben sie zwar endgültig zu, dass die Zwangspensionierungen der Steuerfahnder politisch gewollt waren, aber solange der Wähler so etwas duldet, werden solche Leute ihr entartetes Demokratieverständnis nicht einmal überdenken. Den Hauptverantwortlichen drohen schliesslich keine persönlichen Konsequenzen.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Hase » Mo 14. Jun 2010, 19:33

Das ist echt unglaublich was die da abziehen. Na hoffentlich haben die schon mitbekommen das ihre verfassung zwar älter ist als das GG, deren Todestrafe jedoch trotzdem nicht mehr durchgeführt werden darf.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Fr 18. Jun 2010, 11:19

Gesine Schwan hat in ihrer Festrede zum 17. Juni den Nagel auf den Kopf getroffen und wird dafür von "regierungsfreundlichen" Medien scharf angegriffen:

Gesine Schwan hat sich im Ton vergriffen

In ihrer Rede zum 17. Juni wirft Gesine Schwan dem Staat Schwäche vor. Das Gefüge der Demokratie erscheint als hilfloses Mängelwesen. Ein bedenklicher Ansatz.


Quelle: welt.de

Ich habe dort einen Kommentar geschrieben (18.06., 12:03 Uhr):

Das ist ein gefährlicher Artikel.

Eine Person des öffentlichen Lebens trifft in einer beachtlichen Rede den Nagel auf den Kopf und "Journalisten" entblöden sich nicht, die Überbringerin der schlechten Nachrichten anzugreifen und womöglich einen Mobbingzirkus zu eröffnen.

Es wird Zeit, dass das längst nicht mehr leicht für dumm zu verkaufende Publikum die gelbe Karte zeigt.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Di 22. Jun 2010, 16:48

Friedrich Merz hat sich wieder zu Wort gemeldet, nach BILD - Diktion mit einer "Krawallrede":

Merz geht auf Hartz-IV-Empfänger los

Auszug:

Merz: „160 Länder weltweit dürfen sich Sozialstaaten nennen, wir gehören zu den vieren, die lebenslänglich für Arbeitslosigkeit zahlen.“ Hartz IV treibe die Menschen in eine „Abwärtsspirale, bis sie schließlich ganz raus sind“ .


siehe auch: derwesten.de

Das ist eine bedeutende Nuance im Vergleich zu den Ausfällen von Sarrazin und Westerwelle gegen Sozialleistungsempfänger. Merz stellt sie nicht als "Schuldige" bzw. Verursacher der desolaten Situation hin. Solange er die in die Abwärtsspirale getriebenen Menschen nicht diffamiert, ist mir ein scharfer Ton gegenüber den politischen Treibern eigentlich ganz recht.

Das Gefasel von der Arbeitspflicht können sie sich aber alle nicht verkneifen. Warum um alles in der Welt sollen unbedingt Sozialeistungsempfänger Vollzeit arbeiten und dennoch Sozialleistungsempfänger bleiben? Eine entsprechende Zahl von sozialversicherungspflichtigen staatlichen Ersatzarbeitsplätzen zu einem Mindestlohn würde dieselben Tätigkeitsfelder abdecken und auch nicht viel mehr kosten, psychologisch und m. E. auch in verfassungsrechtlicher Hinsicht aber einen grossen Unterschied ausmachen.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Uel » Mi 23. Jun 2010, 10:25

heute wurde aud WDR5 Tagesgespräch der "Fall Niebel" diskutiert.

[url]http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespraech/s/kommentare/d/23.06.2010-09.20.html?tx_comments_pi1[page]=2&cHash=c7ebe6edb4[/url]

Meine Meinung zum ganzen Thema:

nein, Herr Niebel hat nicht richtig reagiert,
1. er hätte nach dem Verbot seines Besuchs des Wiederaufbaus / Erweiterung einer Kläranlage im Gazastreifen durch Israel sofort seinen Besuch in Israel absagen müssen. Diese Kläranlage hilft durch ein Funktionieren auch mit, dass weniger Sch… per Mittelmeer auch an Israels Küste ankommt. An sich müssten die Israelis diese Einrichtungen wieder aufbauen.

2. Die Bundesregierung hätte sogleich, wie unter anderen Staaten sonst üblich, den israelischen Botschafter einbestellen müssen, ihm einen scharfen Protest übergeben und bei Ausbleiben einer israelischen Entschuldigung das Abziehen der deutschen Patrouillenschiffe andeuten sollen. Das wäre zwischen normalen Staaten üblich gewesen, aber Deutschland – Israel bleibt ein ewiger Eiertanz und bei einer Leisetreter-Bundeskanzlerin ist auch nichts Wesentliches zu erwarten.

3. er hätte dann sogleich über Ägypten einreisen sollen um die Kläranlage wie geplant zu besichtigen.

4. dann hätte der israelische Minister vll. auch von einheimischen, israelischen Medien den Lohn bekommen, den er sich für sein Verhalten redlich verdient hat.

5. und jetzt wird Täter und Opfer vertauscht, Niebels Worte werden auf die Goldwaage gelegt und er entschuldigt sich auch noch.

Aber was soll man von einem Land schon erwarten, das duldet, dass der türkische Ministerpräsident auf deutschem Boden auf Kosten deutscher Interessen in einem deutschen Stadion rechtspopulistischen, innertürkischen Wahlkampf macht und ungeschoren davon kommt.
Gut ist, dass Niebel überhaupt so etwas wie eine Reaktion gezeigt hat.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon Uel » Di 29. Jun 2010, 00:24


Die Zeit der Erbsenzähler
Es ist wieder soweit, das Schuljahr geht langsam zu Ende, Zahlen zu Schülerleistungen sind erhoben um sie zu missbrauchen und die eigene, zuvor gefasste Meinung zu unterfüttern.

Dabei streuen die Werte zwischen best- und schlechtplazierten Ländern im Fach Deutsch nur um 8% und 12%, also ca. 10%. Es fragt sich, was die übliche Fehlerquote eines so schwer methodisch sauber zu bewertenden Sachverhaltes ist. 10 % Streuung scheint mir nicht wirklich ein Wert, der Jubelgebrüll in Bayern und BW rechtfertigt. Da trotz Anstrengungen immer die selben Gewinner und immer die selben Hinterbänkler auftauchen, lässt über systemische Fehleinschätzungen und Nachteile nachdenken. Der Unterschied in Deutsch zwischen Bayern und BW beträgt aktuell 1,0 bis 2,3%, aber trotz dieses fast Gleichstandes hat Bayern abo-mäßig die Nase vorn.

Was wäre, wenn der methodische Fehler dieser Wertung in der jeweiligen Landesstruktur läge? Sämtliche Stadtstaaten sind auf den letzten Plätzen der Statistik. Diese bevölkerungsmäßig verdichteten Gebiete haben erwartungsgemäß den größten Ausländeranteil mit den ihnen eigenen Problemen. Es wäre interessant zu erfahren, was die Werte für München, Nürnberg und Stuttgart wären, bevor sie mittels der Landesfläche relativiert wurden. Liegt NRW so schlecht, weil das Schulsystem oder die Lehrer so schlecht sind, oder weil das bevölkerungsreichste Bundesland so viele Großstädte hat. Wen wundert es wirklich, dass türkischstämmige Ausländer das Ergebnis, wie diese Studie offen zugibt, am meisten verschlechtern im Gegensatz zu russisch- oder polnischstämmigen, - und? - Hat NRW etwa Wenige davon? Und bei den süddeutschen Gewinnern, welches Ländle ist wohl dichter besiedelt, BW oder Bayern? (301Einwo/km² zu 177 Einwo/km²)

Exkurs: Über einen Freund hörte ich von einer Frau, die in NRW die Tochter ihres Bruders aus BW aufnahm, weil die Tochter massive Schulprobleme hatte und keine Gesamtschule zur Verfügung stand. Seit sie in NRW in die Gesamtschule geht, hat sie keine Schulprobleme mehr. Wäre sie in BW geblieben und in der Hauptschule, so wäre sie event. noch besser benotet worden, nur wollten ihre Eltern ihr eine Lebensperspektive mittels Hauptschule nicht antun. Der Preis ist, dass sie ihre Tochter nur in den Ferien sehen können und die Schwester in NRW neben ihren eigenen 3 Kindern nun noch ein 4. Kind zu versorgen hat. So kann man natürlich auch Statistiken schönen. Herabstufen, damit die Leistungen besser benotet werden und gleichzeitig Aufstiegschancen nachhaltig vermindern, dann können z. B. die bayrischen Spezis auch in Zukunft unter sich bleiben. Laut Studie haben NRWler 5 mal bessere Aufstiegschancen. Aber die Erbsenzähler werden auf Faktenanalysen verzichten, die nackten Zahlen nehmen und Bayern und BW bis zum St. Nimmerleinstag zu Musterländle der Schulsysteme erklären.

Vier Faktoren macht Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, für das Gefälle verantwortlich:
1.• MEHR UNTERRICHT: In den „Siegerländern“ sei die Unterrichtsdichte wesentlich höher als in den „Verliererländern“, sagt Josef Kraus. Die Schüler kommen in der Regel auf mehr Unterrichtsstunden, weniger Ausfälle. Pro Woche mache das nur ein oder zwei Stunden aus, hochgerechnet auf acht Schuljahre könnte das durchaus aber auch ein ganzes Schuljahr mehr oder weniger bedeuten.
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/06/23/bildungsstudie-pisa-schul-report/das-muss-der-norden-vom-sueden-lernen.html

Solange wir solche Dünnbrettbohrer in herausragender Stellung haben wie Herrn Kraus, solange werden die Menschen nur die Möglichkeit haben, trotz dummer Lehrer außerschulisch was zu lernen, da bedeutet die Vorstellung von Frau Kraft evt. die Rettung:


Zynismus an !
>>>Wir engagieren die Klügsten des Jahrgangs (Gymnasiasten) und lassen sie kostenlos ihren Jahrgang unterrichten, durch die Schwarmintelligenz dieser jungen Menschen können unkundige Lehrer wie Herr Kraus, die allgemeines Wissen immer durch ihre persönliche Meinung ersetzen, dann nicht so viel Schaden anrichten.<<<
Zynismus aus !


1-2 Stunden Ausfall pro Woche könne laut Herrn Kraus also über 8 Jahre zu einem ganzen Schuljahr an Ausfall führen! Haben der Mann und die Bildzeitung nicht die Grundrechenarten begriffen:

a.) Ausfälle, schlimmster Fall ( den er gar nicht so annimmt, er spricht ja von 1 bis 2 Stunden): also regelmäßig 2 Std/Woche konstant über 8 Jahre, Einfachheit halber ohne Ferien (also wieder schlimmster Fall) 2*52*8 = 832 Std .! (bei 1,5 Std /Woche => nur 624 Std.)

b.) mögliche Stunden pro Schuljahr = 6 Std/Tag*5 Tage/Woche * (52Wochen pro Jahr – ca. 12 Wochen Ferien) = 6*5*40 = 1200 Std, bei 5 Std/Woche => 1000 Std.

Resümee: Selbst für seinen schlimmsten Fall, die ganzen 8 Jahre 2 Std/Woche Ausfall, kommt er nur auf 80% eines Schuljahres, realistischer dürften also 50% sein.


Die Bayern –Lobhudler sollten Herrn Kraus'es Aussage in aller Ruhe nochmals lesen: >>>In den „Siegerländern“ sei die Unterrichtsdichte wesentlich höher als in den „Verliererländern“.<<< Logisch bedeutet das: Die Menge des Unterrichtsausfalls ist wohl maßgeblicher an der Positionierung der Länder als die Qualitäten der Lehrer oder des jeweiligen Schulsystems. Und welche Länder können sich die meisten Reservelehrer für Ausfallsituationen leisten, die Wohlhabenden im Süden, die Abwerber aus Hessen, die Industriebrachen im Westen oder die armen Schlucker im Osten.

Seine Punkte 2-4 (2. VIEL INDIVIDUELLER, 3. VERBINDLICHERE LEHRPLÄNE, 4. KONSEQUENTERE ABSCHLUSSPRÜFUNGEN) kann ich nicht beurteilen, denke aber dass Punkt 4 kaum das vorher Gelernte oder Nicht-Gelernte wesentlich beeinflussen kann.
Merkwürdig für ein Technik-Land wie die BRD:
Zwar wurde Deutsch und sogar Englisch getestet, aber weder Mathematik noch Naturwissenschaften, noch Technik, noch Computerkenntnisse, also nur die klassischen Laberfächer. Wen wundert es dann, dass Jungen gegen Mädels (die arttypisch naturwissenschaftlich nachgewiesen ohnehin die größere Sprachkompetenz haben) schlechte Karten haben. In der Statistik nennt man dieses einen systemischen Fehler in den Fragestrategien. Denn in diesen Fächern, insbesondere Mathematik hätten selbst Ausländerkinder mit Sprachdefiziten eine Chance gehabt. Da könnte man relativ sprachbereinigt feststellen, ob die Schwächen aus der Lehrmethodik oder aus außerschulischen Effekten resultieren (siehe Biographie von Reich-Ranicki und seiner Liebe zur Mathematik). Wenn aber außerschulische Effekte festgestellt worden wären, wäre das heiß geliebte Bild von den besseren Schulen im Süden zusammengekracht. Kein Wunder, dass man an objektivierenden Daten nicht interessiert ist.

Leute, macht nicht so viele Tests sondern nutzt diese Zeiten zum Lehren und Lernen, dann macht ihr wenigstens ein paar Fehlstunden wieder wett. Bürokratisches Getue verbessert niemals die Produkte oder Resultate, das macht nur eine effektive Tätigkeit im Kerngeschäft und nicht auf Nebenkriegsschauplätzen.
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Re: Aktuelles:_Thema_des Tages

Beitragvon AlexRE » Mi 30. Jun 2010, 20:31

Wulff gewinnt die Präsidentschaftswahl im 3. Wahlgang:

+++21.16 Uhr+++

Christian Wulff hat 625 Stimmen. Union und FDP jubeln. Endlich, nach der stundenlangen Zitterpartie, ist Christian Wulff Bundespräsident. Joachim Gauck gratuliert als einer der ersten.



Quelle: welt.de/live-ticker

Das Risiko einer Regierungskrise wollten die Merkelgegner in der Union dann wohl doch nicht eingehen, hätte sie ja ihre Mandate und ihren Marktwert als "Berater" kosten können...
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