Uel hat geschrieben:Wieso haben die Politiker keine sinnvollen Einwanderungsgesetze gemacht. Haben sie doch im Amtseid geschworen, den "Nutzen des Deutschen Volkes zu mehren", es stand da Nichts von "den Nutzen des Deutschen Volkes zu mindern um den Nutzen von Einwanderern zu mehren".
Sie und viele von uns waren zu feige, Grenzen und strenge Regeln einzuziehen, weil sie den vll. möglichen Vorwurf "fremdenfeindlich" umgehen wollten. Außerdem gab es Interessen wirtschaftlicher Kreise: Wenn man nicht genügend Nachschub an ärmsten Arbeitswilligen heranschafft, würde bei einer schrumpfenden Gesellschaft absehbar auch für die miesesten Arbeiten allmählich höhere Löhne bezahlt werden müssen, und das für Arbeiten, die man bestimmt nicht ins Ausland verlagern könnte.
Die "Interessen wirtschaftlicher Kreise" sind m. M. n. des Pudels Kern, alle Fehlentwicklungen der vergangenen 40 Jahre sind in diesem wie in den meisten anderen Bereichen darauf zurückzuführen, dass in der Bundesrepublik lobbystarke Gruppen regelmäßig ihre Interessen über das Gemeinwohl stellen können. Insoweit trifft Dein Text die Sache.
Das mit der Doppelmoral von Sarrazin ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen, dabei übersiehst Du allerdings einen wichtigen Teil seines "skandalösen" Textes: Es gibt tatsächlich Einwanderergruppen, deren zweite Generation einen Bildungs- und Leistungsstand erreicht, der
über dem deutschen Durchschnitt liegt. Wenn nun die grösste - nach geographischer Herkunft und kulturellem bzw. religiösem Hintergrund klar eingrenzbare - Einwanderergruppe sehr weit hinter diesem Durchschnitt zurückbleibt, dann kann das beim besten Willen nicht
nur an den Versäumnissen der deutschen Politik liegen.