Das war bestimmt nicht der letzte Plagiatsfall, ich bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele Leute den Interessenkonflikt zwischen einem frühen Karrierestart und dem Wunsch nach einem Doktortitel auf diese Weise aufzulösen versuchen.
@Alex,
da bin ich auch sicher, dass so einige auf der Karriere-Überholspur, die einen Titel als Beschleuniger benötigten, langsam unruhig werden.
Ein besonderer Aspekt ist zu beleuchten:
Guttenberg beklagt Erwartungshaltung der Familie
Hinzugekommen sei die Erwartungshaltung der Familie, die bestehenden Anforderungen erfolgreich zu bewältigen. Ihm sei deutlich gemacht worden, dass die Qualität der unterschiedlichen Engagements keinesfalls leiden dürfe und eine begonnene Arbeit auch zu Ende zu bringen sei. Außerdem habe Guttenberg seinen Doktorvater Peter Häberle nicht enttäuschen wollen.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,druck-761868,00.html
Diesem Mann hatten wir unsere Bundeswehr im Kriegseinsatz anvertraut!
Wie schrieb ich einem Guttenberg-Verteidiger vor Wochen …, der Guttenbergs Vorzüge anpries mit den Worten >er stelle sich wenigstens hinter seine Soldaten<, … ich schrieb genau das sei das Problem: früher hätten sich die Minister vor ihre Soldaten gestellt, und heute halt hinter sie.
Aber der Mann steigert sich: er stellt sich nicht in dieser für seine Familie desaströsen Situation vor diese, sondern wählt seinen üblichen Platz: hinter der Familie, gibt ihr noch eine Teilschuld an seinen Machenschaften. Auch der angeblich gutgläubige greise Doktorvater kriegt noch was ab. Das gleiche Muster wie damals, als er seinen Bruder als Vertretung zu der peinlichen, erniedrigenden Karnevalssitzung schickte.
Wie ich gestern in den Nachrichten hörte, hat auch Koch-Mehrin den Familienjoker gezogen, um den Mitleids- und Verständnisfaktor zu erhöhen.
Wir haben schon vorbildliche Politiker mit modernstem Familienverständnis.