"our way of life"

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

"our way of life"

Beitragvon Staber » Fr 22. Jul 2016, 22:51

Das ist doch eine Floskel ,die richtig und falsch zugleich ist.Oder seht ihr das anders! Richtig, weil die westliche Lebensart der Lebensstil ist, der mehr von den gemeinsamen Ressourcen der Menschheit verbraucht, als für die überwiegende Mehrheit der Menschheit, die nicht zur westlichen Konsumgesellschaft zählt, zum nackten Überleben übrig bleibt. Falsch, weil unsere Lebensart nicht durch islamistischen Terror bedroht ist, sondern durch uns selbst. Wenn man Abends keinen Bock auf <Flimmerkiste> hat,weil man stundenlang wieder mit Terrormeldungen ( München ) bombardiert wird und das nicht sehen will, macht man sich Gedanken durch Zufall über "our way of life".Bosbach kam mir da im Sinn.Er lässt ja keine Talkrunde aus.Er wolle sein Leben, so wie er es bisher gelebt habe, nicht ändern, sagte die rheinische Frohnatur Bosbach, gestern in der Maischberger-Kaderschmiede zum tapferen Humpen: "Wenn wir das tun, haben die Terroristen gewonnen."
Da drängt sich mir doch glatt die Frage auf, ob Bosbach - und er ist ja nicht der einzige Phrasendrescher der Republik, ob er eigentlich selbst versteht ,was er sagt, oder was für eine Erklärung er parat hat ,warum die Mehrheit der Menschen freiwillig auf Ressourcen verzichten sollen, die ihnen mit Gewalt durch westlichen Terror, Kriege sind Terror, gestohlen werden. Seien es die Öl- und Gasressourcen im Nahen- und Mittleren Osten oder die Kronjuwelen Afrikas oder die Meere die durch industrielle Fischereimethoden leer gefischt werden.
Die Ressourcen ,die der reiche Teil der Welt im Übermaß konsumiert, fehlen dem ärmeren Teil der Welt auf der Gegenseite.Sieht man jeden Tag in den Medien. Krieg und Terror sind somit vorprogrammiert. Das ist keine Relativierung des Terrors der 'Anderen' die schon bald bei uns strafbar sein wird, die aber jeder braucht der verstehen will, wie und warum die Welt so funktioniert ,wie sie funktioniert - und der sich nicht mit dem offiziellen Ver*rschtwerden begnügt. Sozusagen gelebte Ursachenforschung über Flüchtlingstrecks die das Mittel- und andere Meere auf der Suche nach einem besseren Leben überqueren, das wir ihnen im Verbund mit dem Kapitalismus in ihrer Heimat verwehren. Kriege die in ihrem Detailreichtum bestens geeignet sind uns den Blick für das Wesentliche zu trüben.
Deutschland steuert unterdessen am EU-Abgrund auf gefährliche Untiefen zu.Wie ich dazu stehe ist ja bekannt.Trotz aller Freundlichkeiten die Merkel und die neue britische Premierministerin Theresa May gegenseitig bemühen und sich ihr Verhältnis schön quatschen, um den Wünschen ihrer Wirtschaft Rechnung zu tragen, hält Merkel in ihrem Köcher Giftpfeile bereit um sie gegeben falls gegen London einzusetzen. Man weiß ja nie was die Zukunft an Gefahren in sich birgt. Wenn man es sich mit Großbritannien richtig verdirbt, kann das zu ungeahnten negativen Auswirkungen für Deutschland führen. Die Briten werden nicht tatenlos zusehen wenn die deutsche Politik auf die Karte des schottischen Separatismus setzt und Merkel bereits beginnt mit Irland Gespräche über die Gestaltung der Beziehungen zwischen Dublin und London nach dem britischen Austritt zu führen.
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59416
Auch mit Frankreich zeichnen sich schon beträchtliche Konfliktfelder ab.
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59414
Am Ende wird Deutschland bei seinem "Griff nach den Sternen" wieder allein dastehen und in die Bedeutungslosigkeit verschwinden. Im Kapitalismus hilft letztlich nur das Streben nach maximalen Gewinnen auf Kosten der Bevölkerungen. Das Geschwätz von "gemeinsamen Werten" das schon bei dem maximalen Gewinnstreben aufhört ein "gemeinsamer Wert" zu sein, lebt nur so lange weiter, wie Geschwätz für den staatsphilosophischen Unterbau der Gesellschaft akzeptiert wird. Das wird nicht ewig sein.
Euch gut's Nächtle! :)

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Re: "our way of life"

Beitragvon AlexRE » Fr 22. Jul 2016, 23:59

Menschen haben schon in der Altsteinzeit als einfache Jäger und Sammler Raubbau an der Natur betrieben, u. a. durch Flächenbrände als Hilfsmittel zur Tierhetze. Das war lange, bevor jemand auf die Idee gekommen ist, Land und andere wirtschaftliche Ressourcen zu Privateigentum Einzelner zu erklären. Später hat auch das kommunistische Experiment nicht viel mehr Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur gebracht als im Kapitalismus üblich, siehe z. B. Bitterfeld.

Das große Geld ist also bestenfalls ein Brandbeschleuniger, retten lässt sich die Welt nur durch funktionierendes Recht.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: "our way of life"

Beitragvon maxikatze » Sa 23. Jul 2016, 08:40

Staber schrieb:
...gekürzt... Das Geschwätz von "gemeinsamen Werten" das schon bei dem maximalen Gewinnstreben aufhört ein "gemeinsamer Wert" zu sein, lebt nur so lange weiter, wie Geschwätz für den staatsphilosophischen Unterbau der Gesellschaft akzeptiert wird. Das wird nicht ewig sein.


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Re: "our way of life"

Beitragvon Staber » Sa 23. Jul 2016, 12:23

@ Maxikatze
Menschen haben schon in der Altsteinzeit


Richtig! Die Frage ist nur, wie viel Menschen haben zu der Zeit die Erde bevölkert*. So viel wie derzeit?Die Weltbevölkerung umfasste beim Jahreswechsel 2015/16 rund 7,39 Milliarden Menschen laut WIKI. So viel Raubbau und Klimaschäden an der Natur konnten die gar nicht fabrizieren.

Interessanter Bericht
* http://www.h-age.net/aktuelles/98-wie-v ... zeit-.html

LG

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