Grass-Gedicht und Israel- und Iran-Verhaeltnis

[Uel]

http://www.nachdenkseiten.de/?p=12777#h16

16. Günter Grass: Was gesagt werden muss
Mit heftiger Kritik an Israels Atompolitik hat sich Literaturnobelpreisträger Günter Grass öffentlich zu Wort gemeldet und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.
“Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden”, schreibt der Schriftsteller in dem Gedicht “Was gesagt werden muss”, das … in der “Süddeutschen Zeitung” und der “La Republica” erschien.

http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht106.html
http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht102.html
http://blog.tagesschau.de/2012/04/04/beim-schalen-der-kartoffel/
http://www.tagesschau.de/kommentar/grass106.html
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/4/0,3672,8506596,00.html

Es werden wieder Worthülsen verschossen, ... das Nicht-Verstehen-Wollen und Aneinander-Vorbeireden-Wollen hat wieder Hochkonjunktur.

[Staber]

http://www.nachdenkseiten.de/?p=12777#h16

16. Günter Grass: Was gesagt werden muss
Mit heftiger Kritik an Israels Atompolitik hat sich Literaturnobelpreisträger Günter Grass öffentlich zu Wort gemeldet und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.
“Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden”, schreibt der Schriftsteller in dem Gedicht “Was gesagt werden muss”, das … in der “Süddeutschen Zeitung” und der “La Republica” erschien.

http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht106.html
http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht102.html
http://blog.tagesschau.de/2012/04/04/beim-schalen-der-kartoffel/
http://www.tagesschau.de/kommentar/grass106.html
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/4/0,3672,8506596,00.html

Es werden wieder Worthülsen verschossen, ... das Nicht-Verstehen-Wollen und Aneinander-Vorbeireden-Wollen hat wieder Hochkonjunktur.

Moin Uel!
Herr Grass stößt eine Debatte an, welche in Deutschland längst überfällig ist. Immerhin wurde vom neuen israelischen Botschafter für bevorstehende kriegerische Auseinandersetzungen jüngst deutsche Bündnistreue angemahnt.
Wenn ich mir die politischen und intellektuellen Schnellschüsse (Stimmen) in den Medien so durchlese, ist nicht viel Substanz oder gar Logik dabei, außer der, dass man Israel nicht verbal attackieren sollte, weil es sonst Krieg gibt. Offensichtlich scheinen die Schuldgefühle hierzulande immer noch darüber hinwegtäuschen, dass Israel allen Ernstes einen Angriffskrieg als Antwort auf verbale Attacken des iranischen Führers ins Auge fasst und dass dies als unausweichliche Entwicklung verkauft wird.

gruß staber

[AlexRE]

Statt eines eigenen Kommentars:

Gedicht für Günter (unterstufenlyrisch)

Mit letzter Tinte ächzt der Alte
in ungereimter Poesie:
Dass die sich nicht mehr schlachten lassen,
verzeihe ich den Juden nie.

Der Jude will Atomraketen.
Der Jude will den Weltenkrieg.
Der Jude will uns alle meucheln.
Am Ende droht des Juden Sieg!

Da muss man doch was machen können,
und wenn nicht wir, dann der Iran.
Mahmud, mein alter Mullahkumpel!
I shout it out loud: Yes, you kann!

Der Günter fühlt sich ganz verwegen,
der Greis ist wieder jung, vital.
Die Lösung einst ging zwar daneben,
versuchen wir’s halt noch einmal!

So denkt’s im deutschen Dichterdenker.
Er rülpst und rotzt es aufs Papier.
Sein Wahn kennt keine Einsamkeit.
In Deutschland gilt: Vom Ich zum Wir.

Boris Yellnikoff
(der für dieses Gedicht den Nobelpreis verlangt)

http://lizaswelt.net/2012/04/04/was-gesagt-werden-muss/

[maxikatze]

Wurde der thread im gmx/web mal wieder gelöscht?
Was soll man von Israel halten, wenn Premierminister Benjamin Netanjahu ankündigt, notfalls auch ohne Unterstützung der USA einen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen durchführen zu wollen?

weiter lesen: http://web.de/magazine/nachrichten/ausl ... #.A1000145

Oder wenn selbst US-Geheimdienste trotz beunruhigender Berichte aus Teheran nicht glauben, dass der Iran eine Atombombe entwickelt? Was soll man von Israel halten?

http://web.de/magazine/nachrichten/ausl ... tigen.html

Und G. Grass soll nun am liebsten wegen kritischer Israel-Politik geächtet werden?
Das obige Gedicht ist nichts weiter als bösartiges Geschwätz zum Zwecke der Verunglimpfung des Schriftstellers Grass.
Mit dem Nahost-Problem hat dieses Gedicht jedenfalls nichts zu tun und setzt sich auch damit nicht auseinander. Hier wird nur einer Person unterstellt, Antisemit zu sein und daher findet das Gedicht unter Berufsempörern immer Beifall.

[Uel]

... für mich steht dieser Boris Yellnikoff mit seinem Pamphlet in Gedichtform mental im Jahre 1914 vor dem 1. Weltkrieg. Da meinte man auch, den Frieden nicht mehr länger ertragen zu können und lief freudetrunken als Freiwilliger zum großen Knall.

Nachtrag: Boris Yellnikoff ist ein Nick auf "lizaswelt.net", der offenbar auf eine Hauptperson, eben des mehr oder weniger genialen Exzentrikers und Physikers Boris Yellnikoff (Larry David) in dem Woody Allen Film "Whatever Works – Liebe sich wer kann" anspielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Whatever_Works_%E2%80%93_Liebe_sich_wer_kann

[AlexRE]

... für mich steht dieser Boris Yellnikoff mit seinem Pamphlet in Gedichtform mental im Jahre 1914 vor dem 1. Weltkrieg. Da meinte man auch, den Frieden nicht mehr länger ertragen zu können und lief freudetrunken als Freiwilliger zum großen Knall.

Wenn Grass in seinem als Gedicht getarnten Pamphlet wahrheitswidrig implizit behaupten darf, dass Israel einen nuklearen Erstschlag gegen den Iran plane, dann darf Yellnikoff auch - weniger wahrheitswidrig - behaupten, dass die deutschen Linken den Juden übel nähmen, dass sie keine braven wehrlosen Opfer mehr sein wollen und ihr Existenzrecht lieber militärisch sichern anstatt sich auf die Fürsprache linker Moralisten zu verlassen.

Grass lügt übrigens schon, wenn er von "letzter Tinte" schwafelt. Der hat schon im Jahre 2001 Forderungen an Israel gerichtet, die auf eine Selbstaufgabe hinausgelaufen wären. Der Text ist nicht das, was er zu sein vorgibt und der Autor auch nicht. Broder hat dazu geschrieben, dass Grass in jungen Jahren ein SS - Mann gewesen sei und heute wie einer schreiben würde. Das sehe ich auch so.

[Excubitor]

Statt eines eigenen Kommentars:

Gedicht für Günter (unterstufenlyrisch)

Mit letzter Tinte ächzt der Alte
in ungereimter Poesie:
Dass die sich nicht mehr schlachten lassen,
verzeihe ich den Juden nie.

Der Jude will Atomraketen.
Der Jude will den Weltenkrieg.
Der Jude will uns alle meucheln.
Am Ende droht des Juden Sieg!

Da muss man doch was machen können,
und wenn nicht wir, dann der Iran.
Mahmud, mein alter Mullahkumpel!
I shout it out loud: Yes, you kann!

Der Günter fühlt sich ganz verwegen,
der Greis ist wieder jung, vital.
Die Lösung einst ging zwar daneben,
versuchen wir’s halt noch einmal!

So denkt’s im deutschen Dichterdenker.
Er rülpst und rotzt es aufs Papier.
Sein Wahn kennt keine Einsamkeit.
In Deutschland gilt: Vom Ich zum Wir.

Boris Yellnikoff
(der für dieses Gedicht den Nobelpreis verlangt)

http://lizaswelt.net/2012/04/04/was-gesagt-werden-muss/

Als niedere, unsachliche Polemik der sachlichen Situation völlig unangemessen und daher für eine Fortentwicklung der Diskussion absolut unbrauchbar. Und mit so etwas identifizierst Du Dich Alex? Ich vermag es kaum zu glauben. Das "Gedicht" strotzt vor unhaltbaren Unterstellungen gegen Grass, was auch immer man von dessen Thesen halten möge. Das ist einer sachlichen Diskussion unwürdig. Mehr gibt's dsazu nicht zu schreiben.

[AlexRE]

Statt eines eigenen Kommentars:

Gedicht für Günter (unterstufenlyrisch)

Mit letzter Tinte ächzt der Alte
in ungereimter Poesie:
Dass die sich nicht mehr schlachten lassen,
verzeihe ich den Juden nie.

Der Jude will Atomraketen.
Der Jude will den Weltenkrieg.
Der Jude will uns alle meucheln.
Am Ende droht des Juden Sieg!

Da muss man doch was machen können,
und wenn nicht wir, dann der Iran.
Mahmud, mein alter Mullahkumpel!
I shout it out loud: Yes, you kann!

Der Günter fühlt sich ganz verwegen,
der Greis ist wieder jung, vital.
Die Lösung einst ging zwar daneben,
versuchen wir’s halt noch einmal!

So denkt’s im deutschen Dichterdenker.
Er rülpst und rotzt es aufs Papier.
Sein Wahn kennt keine Einsamkeit.
In Deutschland gilt: Vom Ich zum Wir.

Boris Yellnikoff
(der für dieses Gedicht den Nobelpreis verlangt)

http://lizaswelt.net/2012/04/04/was-gesagt-werden-muss/

Als niedere unsachliche Polemik, der sachlichen Situation völlig unangemessen und daher für eine Fortentwicklung der Diskussion absolut unbrauchbar. Und mit so etwas identifizierst Du Dich Alex? Ich vermag es kaum zu glauben. Das "Gedicht" strotzt vor unhaltbaren Unterstellungen gegen Grass, was auch immer man von dessen Thesen halten möge. Das ist einer sachlichen Diskussion unwürdig. Mehr gibt's dsazu nicht zu schreiben.

Grass hat ein unsachlich - polemisches Pamphlet vorgelegt und das auch noch als Lyrik zu verkaufen versucht. Selbst wenn die Replik unsachlich ist, kann sie das Ausmaß der ganz speziellen Unsachlichkeit, die angegriffene oder bedrohte Menschen als Aggressoren darstellt und sich mit den eigentlichen Aggressoren solidarisch erklärt, unmöglich erreichen. Dieses Ausmaß kann nämlich keine andere Art von politischer Zinkerei erreichen.

Das Vertauschen von Tätern und Opfern scheint in Deutschland wirklich hoffähig zu sein, siehe die "Recht"sprechung zum Notwehrrecht.

[maxikatze]

Das Thema Israel/Palästina oder Israel/Iran wird wohl immer kontrovers diskutiert werden.
Die Israelis sind auch keine Opfer. Und wenn sie nicht wollen, dass man sie zum Täter abstempelt, sollten sie auch nicht mit gezielten Aktionen (Drohungen) die Welt gegen sich aufbringen.

[Excubitor]

Statt eines eigenen Kommentars:

[...]

Grass hat ein unsachlich - polemisches Pamphlet vorgelegt und das auch noch als Lyrik zu verkaufen versucht. Selbst wenn die Replik unsachlich ist, kann sie das Ausmaß der ganz speziellen Unsachlichkeit, die angegriffene oder bedrohte Menschen als Aggressoren darstellt und sich mit den eigentlichen Aggressoren solidarisch erklärt, unmöglich erreichen. Dieses Ausmaß kann nämlich keine andere Art von politischer Zinkerei erreichen.

Das Vertauschen von Tätern und Opfern scheint in Deutschland wirklich hoffähig zu sein, siehe die "Recht"sprechung zum Notwehrrecht.

Unsachliche Polemik mit weiterer Gegen-Polemik anzuheizen macht überhaupt keinen Sinn, sondern ist höchst kontraproduktiv. Was das Vertauschen von Tätern und Opfern betrifft so ist das tatsächlich in vielen Bereichen zum Problem avanciert. Was die hier betreffende Situation betrifft, sollte jeder einmal an die Ursprünge der Konflikte ins Jahr 1949 und ein paar Jahre davor zurückkehren und das sich sachlich ergebende Bild zur Beurteilung der Gesamtsitiuation heranziehen. Wer immer nur Israel als das arme Opferland ansieht hat einiges verdrängt, vergessen oder will es nicht wahrhaben...

Im übrigen ist die These, dass man weltpolitisch Israel Zugeständnisse macht, die man anderen Staaten gerne untersagt, gar nicht mal so falsch...
Ein "Schuh zu einem möglichen Frieden" kann erst dann draus werden, wenn man von außen alle Konfliktparteien zunächst einmal gleich behandelt... Jede Bevorzugung, gleich welcher Art, schürt zwangsläufig neue Konflikte...